Episode 192

Deutsch

 

[Letztes Mal bei Hand aufs Herz ]

 

 

Ben: Ich drehe eine Flasche. Auf den die Flasche zeigt, ist meine Traumfrau.

 

Bea: Ben, ich hab im Moment wirklich andere Sorgen.

 

Ben: Du bleibst bei Michael obwohl du mich genauso liebst wir ich dich?

 

Bea: Das mit uns, das geht nicht mehr.

 

 

INTRO

 

[Michael´s Wohnung]

 

Michael: Jetzt komm´ doch erstmal rein.

 

Michael: Was ist denn passiert?

 

Bea: Es ist gar nichts passiert. Aber es geht nicht mehr. Ich hätte mir so gewünscht, dass wir das hinkriegen.

 

Michael: Bea.

 

Bea: Ich dachte, wenn wir daran arbeiten dann, dann wird das funktionieren.

 

Michael: Bea!

 

Bea: Es ist vorbei.

 

 

 [Raumzeit Records]

 

Ronnie: Der Nachtwächter war wohl irgendwie auf einem FBI Trip. Aber zum Glück konnte ich ihm verklickern, dass wir dir GSG9 doch nicht brauchen, hm.

 

Miriam: Mich wundert eher warum hier Leute vergessen und eingeschlossen werden.

 

Ronnie: Echt gute Frage.

 

Miriam: Raumzeit Records, Miriam Vogel am Apparat, was kann ich für Sie tun? Einen Moment ich bin sofort für Sie da. Sag mal, dass ist hier aber kein Ferienclub, ne? Und das da ist auch kein All-you-can-eat Buffet für Freunde von Mitarbeitern.

 

Ronnie: Hey, ich bin hier Junior-Chef okay? Und meine Süße darf naschen.

 

Miriam: Hallo? Frank, hi.

Ich kann in unseren Adressdateien weder einen Tom Sanyo noch Sanyo Musicmanagement finden.

 

Sophie: Hast du deinen Bruder eigentlich schon angerufen? Ben wird nicht ewig die Klappe halten. Du musst es ihm langsam mal sagen.

 

Ronnie: Kann man dich auch irgendwo auf stumm schalten? Ich will hören worum es geht.

 

Miriam: Flying was?

 

Ronnie: Flying Octopus. Hey die Jungs sind die Überband, die absolut angesagteste Band auf der ganzen Insel. Kein Wunder das mein Bruder an denen dran ist.

 

Miriam: Nee, tut mir leid. Auch nicht. Frau Swan? Ja die ist hier aber, die würde ich ungern stören. Vielleicht versuche ich es erstmal mit der Auskunft. Ja, klar. Wenn es so wichtig ist. Ich ruf dich gleich zurück, ja? Okay, bis gleich. Ciao.

 

Miriam: Entschuldigen Sie die Störung. Frank hat mich gerade angerufen, er bräuchte einen ganz dringenden Kontakt aus London und er meinte, dass Sie mir da vielleicht weiterhelfen könnten.

 

Sonja: Mh, um wen geht’s denn?

 

Miriam: Tom Sanyo von Sanyo…

 

Sonja: Sanyo Musicmanagement, ja ist mir ein Begriff. Erstaunlich, dass Sie den nicht haben.

Naja, so hier ist er auch schon. Welche Nummer brauchen Sie? Die Agentur? Handy? Privatnummer? Den Landsitz?

 

Miriam: Agentur wäre gut. Handy wäre natürlich jetzt noch besser.

 

Sonja: Ich will ja nicht neugierig sein aber darf ich wissen um was es geht? Das ist schließlich ein vertraulicher Privatkontakt.

 

Ronnie: Diese Bitch rückt die Nummer nicht raus.

 

Sophie: Sollen wir uns nicht lieber mal überlegen, was wir jetzt machen?

 

Sonja: Oh. Tut mir leid aber bei den Flying Octopus, da mische ich mich lieber nicht ein. Ich bin Frank sehr gewogen aber an dieser Band sind ganz andere Labels dran. Die richtig Großen. Also ich find es wirklich großartig wie Frank sich für junge Künstler einsetzt und ich würde wirklich alles machen um ihn da zu unterstützen aber…

 

Miriam: Achja, wirklich? Warum geben Sie mir dann nicht einfach die Nummer? Frank ist kurz davor diese Band doch noch an Land zu ziehen.

 

Sonja: Tut mir leid aber ich habe meine Kontakte mit Tom Sanyo mühevoll aufgebaut. Tom vertraut mir, weil ich diskret bin.

 

Ronnie: Die rückt die Nummer echt nicht raus.

 

Sophie: Wenigstens das ist nicht unser Problem.

 

Ronnie: Aber unsere Chance. Wenn ich irgendwie die Nummer von diesem Manager klar machen kann. Oder noch besser. Wenn ich die Band selbst herschaffe. Dann scheißt Frank auf alle Radarfotos der Welt, Mann.

 

Sophie: Ach. Und du meinst die Swan gibt ausgerechnet dir einfach so die Nummer? Du musst nur Fragen oder was?

 

Ronnie: Wer hat denn was von Fragen gesagt, hm?

 

 

 [bei Vogles]

 

Bea: Okay. Anziehen, Tasche packen, in die Schule.

 

[Raumzeit Records]

 

Miriam: Frau Swan kann mir leider nicht weiterhelfen. Ich hab die ganze Festplatte nach Tom Sanyo, Sanyo Music, Sanyo Management, Flying Octopus, alles abgesucht. Da ist nichts. Ja, ich weiß wie wichtig der Kontakt für dich ist. Ich bleib dran, versprochen, ja? Okay bis dann, Ciao.

 

Miriam: Ja?

 

Ronnie: Wieso stecken Sie Frank nicht einfach, dass sie die Nummer hat aber hier voll das Zickenprogramm abfährt?

 

Miriam: Weil sie das vor Ihrem Bruder mit Sicherheit leugnen würde. Und wem würde der wohl glauben, hm? Gönnen wir ihr doch das Vergnügen. Sie wartet doch eh nur das Frank nach Hause kommt und ihm dann die Telefonnummer auf nem Silbertablett servieren zu können um sich dann feiern zu lassen.

 

Ronnie: Oder auch nicht.

 

Miriam: Wie bitte?

 

Ronnie: Ah nichts.

 

Sonja: Ciao. Wenn jemand nach mir fragt, ich mach mich mal eben frisch, ja? Und seine Sie doch bitte so freundlich und machen mir einen weißen Tee. Aber bitte nicht länger als drei Minuten ziehen lasse, ich krieg sonst Migräne von dem Zeug.

 

Miriam: Eh, eh, nur drei Minuten, sonst platzt ihr der Schädel. Mann ey.

 

Ronnie: Ganzes Verzeichnis senden? Das geht? Lässig. Wie geil ist das denn, Mann!

 

 [Schule]

Stefan: Ben. Wir sind da.

 

Ben: Entschuldige, ich war in Gedanken.

 

Stefan: Heute Nachmittag geht das mit den Sozialstunden los, nicht wahr? Ich weiß, 200 Stunden, dass hört sich erstmal schlimm an. Aber du wirst sehen, die vergehen wie im Flug.

 

Ben: Ich hab da kein Problem mit. Im Gegenteil. Ich bin froh, dass ich etwas Vernünftiges tun kann. Vielleicht fühle ich mich dann irgendwann nicht mehr ganz so scheiße. Auch wenn es niemanden mehr lebendig macht.

 

Stefan: Ben, du kannst es nicht ungeschehen machen. Aber du trägst die Konsequenzen.

 

Ben: Ich weiß du hättest lieber auf den Skandal verzichtet. Aber ich musste das machen.

 

Stefan: Du hast das Richtige getan.

 

Ben: Und das aus deinem Mund. Man kann also selbst im sehr, sehr, sehr hohen Alter noch lernfähig sein.

 

Stefan: Raus. Aus meinem Wagen. Aber zackig.

            Ben? Du hast was verloren.

 

 

Helena: Guten Morgen.

 

Michael: Morgen.

 

Helena: Da hat aber jemand schlechte Laune.

 

Michael: Ich habs wirklich eilig.

 

Helena: Mach mir nichts vor. Ich kenne diesen Gesichtsausdruck.

 

Michael: Gut, dann bin ich eben mal schlecht drauf. Was kümmert es dich?

 

Helena: Nichts. Ich wundere mich ja nur. Immerhin gondelst du morgen schon mit Bea durch den Kanale Grande. Da müsste man doch meinen, du trällerst „O Sole mio“ oder schwebst durch die Gänge.          

 

Michael: Nimms mir nicht übel Helena, aber nach gestern wäre es mir ganz recht, wenn wir unsere Kommunikation auf das berufliche beschränken könnten. Danke.

 

 

[Ben steht am Schließfach, Bea kommt durch die Tür.]

 

Ben: Morgen

 

Bea: Guten Morgen... Ich hab‘s eilig!

 

Ben: Was ist passiert. Was hast du?

 

Bea: Nichts! Wieso?

 

Ben: Du siehst furchtbar aus.

 

Bea: Sehr charmant! … Ben lass das!

 

Ben: Ich seh doch, dass was passiert ist!

 

Bea: Es ist wirklich alles in Ordnung.

 

Ben: Bea!

 

Bea: Ben, Nicht!

 

 

[Ronnie und Sophie in der Pausenhaule.]

 

Sophie: Hey

 

Ronnie: Alles klar?

 

Sophie: Da bist du ja! Hast du eigentlich schon mit dieser Band gesprochen, die dein Bruder so toll findet?

 

Ronnie: Ich dachte das willst du bestimmt auch live miterleben. Hmm? Zeig ich den Managern mal wie man „flying Octopus” bis ganz an die Oberspitze bringen kann.

 

Ronnie (ins Telefon): Here is Ronnie Peters. Calling from Germany. Am I speaking to Tom Sanyo?… ursprünglich aus Berlin? Hammer!... Hey, Ich sag ja … Weswegen ich.. .und woher? Ok, die Kurzfassung. Es geht um flying Octopus. Dora Swan hat mir deine Nummer gegeben, weil sie meinte ich könnte vielleicht was für euch tun… Hey, sag das nicht mir, Compadre. Dora kaut mir seit Tagen ein Ohr ab, ich soll unbedingt ein Gig für euch klar machen… Hier in Köln.. Ey, versteh ich ja alles, aber wir reden jetzt nicht Mainstream-Teenie-Kreisch-Kommerz-Kacke. Ich sag nur eins „Chulos“… Was du kennst das Chulos nicht! Die lassen alle ihre Testballons starten… Nein, eben nicht, irgendwelche No-Name-Acts. Im Chullos testen die ganz Großen in Cocnito, ob ihre neuen Songs Potenzial haben… Emm.. Zuletzt…emm…Blur waren da, The Verve, jetzt kürzlich Norah Jones… Verstehst du was ich meine?.. Nee man, viel abgefahrener,Nein!... Das Chullos ist klein, ist ein sehr entspannter Laden… Klar wenn sich das rumspricht… Jetzt ja sogar bis zu dir… Hey inzwischen haben alle Sender ihre Scouts da! Und was das heißt, das weißt du, Tom… Genau, Man… Mal so gefragt, wann könntet ihr denn in Köln sein?... Warte ich check mal kurz... emm…um den Dreh wollte Beth Dito nämlich auch irgendwann …emm, nee.Frei! Also den Abend kann ich definitiv freihalten. Soll ich dir nen Vorvertrag schicken… Alles klar… Hey, du hörst von mir.ja?

 

Ronnie: Frank wird mir den Arsch küssen. Und Ben kann sich sein Scheiß-Radarfoto sonst wo hinstecken. Man!

 

[Helena in Lehrerzimmer. Frau Jäger ändert dort den Pausenplan.]

 

Helena: Das sieht doch schon ganz ordentlich aus. Ich korregiere, es sah ordentlich aus, bis ebend.

 

Frau Jäger: Frau Schmidt-Heisig. Müssen Sie sich immer so anschleichen, wie eine Katze, also wirklich.

 

Helena: Soll ich mir Ihnen zu liebe vielleicht ein Glöckchen umbinden. Frau Jäger, Sie haben ja schon wieder die Urlaube der Kollegen nicht berücksichtigt!

 

Frau Jäger: Das habe ich sehr wohl!

 

Helena: Und wie soll Frau Vogel morgen von Venedig aus, die große Pause beaufsichtigen.

 

Frau Jäger: Frau Vogel hat ihren Urlaubsantrag ebend zurück gezogen. Ich hab‘s also alles richtig gemacht.

 

Helena: Nicht ganz! Dann hätten Sie auch die Vertretungsstunden für meinen Ma… für Herrn Heisig aufheben müssen.

 

Frau Jäger: Soweit ich weiß will Ihr Mann nimmt Herr Heisig den Urlaub trotzdem.

 

Helena: Michael fährt ohne Frau Vogel nach Venedig.

 

Frau Jäger: Ja! Das scheint der letzte Stand der Dinge zu sein.

 

[Miram mit Frank bei Raumzeit-Records.]

 

Miriam: Ich hab wirklich alles was diesen Tom Sanyo angeht nochmal durchgesucht, da ist nichts.

 

Frank: Dann hat sich das immer noch nicht geklärt.

 

Miriam: Nee, leider nicht.

 

Frank: Ja, aber ich hatte irgend so’ne verstümmelte Nachricht von Ronnie auf meinem AB, da hab ich aber auch nur „flying Octopus“ „Sanyo“ und „Füße küssen“ verstanden, deswegen dachte ich, dass du vielleicht?

 

Miriam: Nein, tut mir leid!

 

Frank: Naja gut. Er wird’s mir schon früh genug sagen. Lief sonst alles rund während ich in London war.

 

Miriam: Im Prinzip, nur ne Kleinigkeit. Gar nichts schlimmes. Ich war da selber auch gar nicht dabei. Emm…

 

Frank: Was?

 

Miriam: Gestern Abend sind Bruder und dein Neffe, also Ben Bergmann, hier im Studio irgendwie aneinander geraten.

 

Frank: Uh. Gott. Ok, Gut, Warum? Worum ging’s diesmal?

 

Miriam: Anscheinend um irgendein Missverständnis. Ben und Bea Vogel, also das ist ja die Lehrerin von den beiden, die sind irgendwie vergessen worden; Im Tonstudio eingesperrt worden. Dann kam der Wachmann und wollte die Polizei rufen und im letzten Moment konnte Ronnie das irgendwie verhindern.

 

[Stefan kommt in den Raum.]

 

Stefan: Frank!

 

Frank: Ja, komisch, dass mich das nicht überrascht.

 

Stefan: Ja, das ist komisch. Wir müssen reden.Dringend!

 

[Parkplatz vor Pestalozzi]

 

Bea:Du fährst also?

 

Michael:Der Vorteil am Motorradfahren ist, man muss nicht denken! Man fährt einfach nur! Ein bisschen Abstand wird gut tun! Uns Beiden!

 

Bea:Michael, passe auf Dich auf!

 

Michael:Passe Du auf Dich auf! Ja dann...

 

Bea:Gute Reise!

 

Michael:Danke!

 

[Raumzeit Records]

 

Frank:Dein Sohn war also ein paar Stunden in meinem Tonstudio eingeschlossen!? Gut, was willst Du jetzt machen? Willst Du ihn wegen Freiheitsberaubung anzeigen? Der wird aber Angst kriegen!

 

Stefan:Das sollte er auch! Es geht nämlich um seine Mitschuld an dem Unfall!

 

Frank:Ach, Stefan bitte, wie oft denn noch! Er hat ein Alibi! Er war zu dem Zeitpunkt des Unfalls mit Sophie unterwegs!

 

Stefan: Sophie lügt um Ronnie zu schützen! Das weißt Du ganz genau!

 

Frank:Du weißt schon das Du Dich gerade an der Grenze übler Nachrede und Verleumdung begibst oder?

 

Stefan:Hast Du gerade versucht mich einzuschüchtern? Frank, Du weigerst dich die Realität zu sehen! Weder Anja waren so oder sind so wie Du sie sehen willst!

 

Frank:Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich mir diesen Schwachsinn überhaupt gebe! Wenn überhaupt, habe ich mir nur einen Vorwurf zu machen! Das ich nicht da war, als Du meine Schwester durch Deine Weibergeschichten, Gleichgültigkeit und Kälte in den Tod getrieben hast!

 

Frank: So, das Gespräch ist beendet, da drüben ist die Tür!

 

Stefan:Ich bin noch nicht fertig!

 

Frank:Es ist mir scheißegal!

 

Stefan:Du solltest mir zu hören! In Deinem eigenen Interesse!

 

Ronnie:Hi!

 

Frank:Hi!

 

Ronnie:Du kennst Die Flying Octupus?

 

Frank:Was ist mit den Flying?

 

Ronnie:Du weißt die Jungs sind heiß und so ziemlich die größten Labels sind an denen dran!

 

Frank:Ronnie?

 

Ronnie: Du wolltest sie, Du kriegst sie!

 

Frank:Das ist ein Vorvertrag! Die treten im Chulos auf und die wollen das ich mit denen ein Album produziere?

 

Ronnie:Uns! Sind lassen uns ein Album produzieren! Ein Bruder der soetwas für Dich rockt, den machst Du doch bestimmt zu Deinem Partner, oder? Partner?

 

Stefan:Das würde ich mir sehr gut überlegen! Denn Dein Glücksbringer, Dein Partner, der auf den Du Dich immer verlassen kannst, wird sich demnächst vor Gericht verantworten lassen! Zur Erläuterung, das bist Du Ronnie!