Episode 122

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Sophie: Bitte schick mich nicht wieder weg. Ich erzähl Dir auch alles, aber Du darfst nicht sauer sein.

Timo: Wieso? Was ist denn passiert? [Sophie klammert sich an Timo und Luzi sieht die beiden zusammen.] Ich … wir…

Luzi: Man Timo, Du fällst doch nicht schon wieder auf die rein, oder? Man, die hat gegen die Vogel ausgesagt. Wegen der sitzt Sie wieder im Knast.

[Bea betritt Ihre Zelle und in der Hand hält sie die Bettwäsche]

Timo: Du bist zur Polizei gegangen? Warum?

Sophie: Weil… Frau Vogel ne Mörderin ist. [Luzi geht]

Timo: Warte mal.

Luzi: Als ob ich das nicht schon die ganze Zeit tue. Wen liebst Du? Entweder Sie… oder mich.

 

[Intro]

 

[Pestalozzi]

 

Luzi: Verdammt Timo, die hat Dich einfach sitzen lassen und is mit irgendein andern Typen nach England gefahren.

 

Sophie: Das stimmt doch überhaupt nicht. Ihr beide habt euch doch zu Silvester geküsst und ich war einfach nur sauer.

 

Timo: Ja und dann bist Du nach Australien?

 

Sophie: Ja.

 

Timo: Und da hast Du irgendwas Schreckliches rausgefunden, dass Du gleich zur Polizei gehen musstest, weil es angeblich beweist, dass die Vogel, die Schwester der Lohmann umgebracht hat?

 

Sophie: Ich hab da jemanden getroffen und… Man Timo glaub mir doch einfach! [Luzi will gehen]

 

Timo: Luzi warte doch mal.

 

Luzi: Man nein! Ich warte nicht mehr. [Luzi geht]

 

Timo: Man, ich liebe Dich verdammt. [Luzi dreht sich nochmal um]

 

Sophie: Jetzt lass Du mich doch nicht auch noch alleine.

 

Timo: [Er schüttelt mit dem Kopf] Es tut mir leid. Ich dachte, Du bist mit nem anderen Typen weg. Du hast Dich auch kein einziges Mal gemeldet. Und… und jetzt belastest Du frau Vogel und erzählst nur die Hälfte. Sorry. [Timo geht zu Luzi und umarmt sie]

 

Sophie: Man Timo, ich erzähl Dir doch auch alles.

 

[Verhörraum]

 

Anwalt: Frau Vogel. Sie haben also immer noch keine Idee, warum Ihre Schülerin, Sophie Klein, plötzlich eine Aussage gegen Sie macht?

 

Bea: Nein. Ich hab auch keine Ahnung, was Sie mit Jens zu tun hat. Gibt‘s denn mittlerweile eine Spur von Ihm?

 

Anwalt: Hmm… Nun, die Fahndung läuft. Lieben Sie Ihn denn noch?

 

Bea: Nein. Natürlich nicht. Er war mal mein Freund, aber das ist lange vorbei.

 

Anwalt: Sie hätten Jens Mirbach nie treffen dürfen. Jetzt sehn Sie natürlich aus wie Komplizen.

 

Bea: Jens ist nicht der Mörder.

 

Anwalt: Aber wer ist es dann?

 

Bea: Jens weiß die Wahrheit. Er wollte sie mir gerade sagen, da ist die Polizei gekommen.

 

Anwalt: Warum läuft er dann weg?

 

Bea: Wenn wir Ihn nicht finden, dann… hab ich keine Chance hier raus zu kommen, oder?

 

Anwalt: Frau Vogel, eine Chance gibt es immer. In Ihrem Fall wird die Staatsanwaltschaft ein Indizienprozess führen. Das heißt, es geht darum alles abzuwehren was Sie als Täterin in Frage kommen ließe. Und dafür ist es notwendig von nun absolut glaubwürdig zu sein. Sie sind eine geachtete Lehrerin. Und das müssen wir ein bisschen nutzen. Was ist? Frau Vogel, wenn es also irgendetwas gibt aus Ihrer Vergangenheit dass die Staatsanwaltschaft gegen Sie verwenden könnte dann muss ich als Ihr Verteidiger das jetzt wissen.

 

[Klassenzimmer]

 

Kommissar Hinze: ´Tschuldigung [und drückt sich an einem Schüler ins Klassenzimmer]

 

Julian: Oh…Kommissar Hinze. Guten Tag, wie, wie, wie kann ich Ihnen helfen?

 

Kommissar Hinze: Ah Ihre Kollegin hatte uns den Hinweis gegeben dass es um die, sagen wir mal Integrität von Frau Vogel, nicht so wahnsinnig gut bestellt ist und ich, ich hätt gern von Ihnen mal was dazu gehört.

 

Julian: Na ich ahm ich will Frau Vogel nich‘ noch mehr belasten.

 

Kommissar Hinze: Oh, Ihre Kollegialität ehrt Sie Herr Götting aber wissen Sie ich, ich bin auf der Suche nach der Wahrheit. Und da is‘ es wichtig zu wissen mit wem ich’s zu tun habe, da kann sowas absolut entscheidend sein.

 

[Verhörraum]

 

Anwalt: Eine Affäre mit einem Schüler?

 

Bea: Als ich ihn kennengelernt habe da wusste ich nicht dass er mein Schüler is‘. Ich hab die Sache sofort beendet aber…aber dann…

 

Anwalt: Wer weiß davon? [Alle! Zumindest alle die mal GENAU hinschauen und 1 und 1 zusammenzählen würden/könnten]

 

Bea: Nicht viele.

 

Anwalt: Diese Sache darf natürlich nie an die Öffentlichkeit geraten. Denn das ist Ihnen klar, sonst wird es schwer mit einem Freispruch.

 

[Klassenzimmer]

 

Julian: Sein Name ist Ben Bergmann. Sein Vater hatte uns gebeten ihm b-besonders viel A-Aufmerksamkeit zukommen zu lassen wegen seiner schulischen Probleme. Naja Frau Vogel hat das…möglicherweise ausgenutzt. Den Gerüchten nach hat sie ihm einen guten Abschluss zugesichert unter der Bedingung das er…ja aber wie gesagt das sind alles nur Gerüchte. Dieses verantwortungslose Verhalten konnte Frau Vogel niemals nachgewiesen werden.

 

Kommissar Hinze: Danke.

 

Julian: Ja.

 

[Schulflur]

 

Ben: Die stecken mich in die A-Klasse obwohl ich nen leeren Zettel beim Test abgegeben hab. Tz.

 

Caro: Sei doch froh oder möchtest Du lieber bei den Bekloppten hocken. Also ich versteh jedenfalls nich‘ warum die als Elite durchgehen, das is‘ ja ekelhaft.

 

Luzi: Entschuldigung, Sie sind doch von der Kripo haben Sie mal `n Moment?

 

Kommissar Hinze: Ja.

 

Luzi: Egal was Sophie sagt Bea Vogel ist unschuldig. Sie ist die Beste Lehrerin die wir jemals hatten. Sie dürfen Sophie nicht glauben, sie is‘ ne Lügnerin. Und Bea Vogel würde nie im Leben jemanden umbringen.

 

Ingrid: Luzi, ich bin sicher dass die Polizei alles dafür tut die Wahrheit herauszufinden.

 

Luzi: Wie soll das denn funktionieren wenn sie jeder in die Scheiße reitet?

 

Kommissar Hinze: Äh hören Sie ich kann das gut verstehen dass Ihnen die Festnahme Ihrer Lehrerin sehr zu Herzen geht aber die Ermittlungen müssen Sie schon uns überlassen.

 

Luzi: Hey, habt Ihr deren Blick gesehen? Die haben Frau Vogel doch schon komplett abgeschrieben.

 

Ben: Heißt das Frau Vogel sitzt schon wieder in U-Haft?

 

Luzi: Ja weil Sophie irgendwelche Scheiße rumerzählt.

 

[auf Kölners Straßen]

[Das Klingeln seines Handys reißt Michael aus seinen Gedanken und Sorgen]

 

Michael: Horst?

 

Horst: Michael, hi.

 

Michael: Seit ner Stunde versuch ich Dich zu erreichen.

 

Horst: Tut mir leid ich hatte einen Gerichtstermin.

 

Michael: Okay. Wie geht’s Bea?

 

Horst: Ich will ehrlich sein, es sieht nicht gut aus. Aber eine gute Nachricht gibt es, ich hab einen Besuchstermin durchgeboxt. Allerdings gibt es da einen kleinen Haken.

 

Michael: Was denn für `n Haken?

 

[Schulflur]

 

Ben: Was für ein Beweis soll Sophie denn gefunden haben?

 

Luzi: Das hat sie nicht gesagt. Wie auch, es gibt ja keinen.

 

Timo: Naja Du hast sie nicht wirklich ausreden lassen, oder?

 

Luzi: Frau Vogel bringt niemanden um.

 

Ben: Ja und das wissen wir alle, oder?

 

Timo: Trotzdem würd mich mal interessieren warum Sophie sowas sagt.

 

Caro: Vielleicht behauptet sie das ja nicht einfach so.

 

Luzi: Weißt Du was? Hat sie mit Dir geredet? Hat, hat Sophie irgendwas zu Dir gesagt?

 

Caro: Natürlich nich‘. Ich mein ja nur so.

 

Ben: Caro, wegen Sophie sitzt Frau Vogel gerade im Gefängnis. Wenn Du irgendwas weißt…

 

Caro: Ich weiß nichts.

 

Ben: Okay…aber irgendwas müssen wir tun. [Luzi nickt]

 

Timo: Ja und was?

 

Caro: `N Helikopter mieten und sie aus dem Knast entführen?

 

Ben: Man Caro!

 

Caro: Entschuldigung. Ich meine vielleicht überlassen wir die Sache nur einfach lieber der Polizei.

 

Ben: Eben nich‘. Die haben erst dafür gesorgt dass sie im Gefängnis sitzt.

 

Luzi: Ben hat Recht.

 

Timo: Ja und jetzt?

 

Ben: Rumsitzen ist jedenfalls keine Lösung. [und macht sich auf den Weg, sehr zum Missfallen von Caro.]

 

Caro: Hey.

 

[Klassenzimmer]

 

Luzi: Ich bin mal gespannt was Ben vorhat.

 

Timo: Ja bestimmt irgendwas Kopfloses.

 

Luzi: Na dafür is‘ ja Sophie zuständig.

 

Timo: Luzi wir wissen einfach nicht was dahintersteckt, ok? Wir wissen nicht warum sie gegen Frau Vogel ausgesagt hat.

 

Luzi: Du meinst sie wurde gezwungen? Von bösen Mächten?

 

Timo: Nein aber sie is‘ total komisch und sie sagt nichts. Und bei ihrer Mutter will sie auch nicht pennen.

 

Luzi: Das kann ich verstehen, die is‘ ja noch krasser als Sophie. [Timo fixiert Luzi] Was?

 

Timo: Bist Du jetzt mit Deinem Sophiebashing?

 

Julian: Guten Tag. Wir beschäftigen uns heute mit dem demographischen Wandel unter besonderer Berücksichtigung des Rentensystems in Deutschland seit 1872. [gähn!]

 

[Vor der Schule]

[Sophie wartet vor der Schule. Caro versucht Ben telefonisch zu erreichen bekommt aber nur die Mailbox. Ben: Yoah what’s u, das ist die Mailbox von Ben. Quatsch drauf.]

 

Caro: Ben meld Dich mal. Wo steckst Du? [Caro hält auf Höhe von Sophie an. Nach kurzem Zögern geht sie auf Sophie zu.]Falls Du Dich vor der Beschenko versteckst, gute Idee. Du hast also die Vogel in den Knast gesteckt. Das war Dein großes Geheimnis? Warum erzählst Du mir nich‘ endlich was Du rausgefunden hast?

 

Sophie: [bibbernd und völlig am Ende]Das is‘…kompliziert.

 

Caro: Hauptsache die Vogel is‘ erst mal weg. Wenn die mal `n paar Jahre im Knast sitzt dann hat Ben sie auch vergessen.

 

Sophie: Kannst Du mir vielleicht 5€ leihen?

 

Caro: Klar, wenn Du so nett fragst. [Caro zieht aus ihrer Tasche den Geldbeutel, öffnet ihn und reicht Sophie 5€.] Wiedersehen macht Freude.

 

Sophie: Kann ich heut Nacht bei Dir pennen? [Caro schaut fragend] Ich kann nicht zu meiner Mutter gehen.

 

Caro: Warum?

 

Sophie: Das is‘ halt so.

 

Caro: Bei mir geht’s auch nich‘.

 

Sophie: Aber in dieser Villa is‘ doch massig Platz.

 

Caro: Ich bin da Gast, ich kann Dich da nicht einfach einquartieren. Und abgesehen davon lässt Ben Dich gar nicht rein. Du hast sein Vögelchen in den Käfig gesperrt.

 

[Klassenzimmer]

 

Julian: Sämtliche Hausaufgaben werden auf dem Laptop erstellt, der von jetzt an Ihr täglicher Begleiter sein wird. Referate werden als Computerpräsentation vorgetragen.

 

Luzi: Das geht nich‘.

 

Julian: An dem Usus sich zu melden wenn man eine Frage hat, hat sich entgegen nichts verändert. [Luzi streckt die Hand]Frau Beschenko?

 

Luzi: Mein Laptop is‘ kaputt.

 

Julian: Dann kaufen Sie sich einen neuen.

 

Luzi: Und wovon?

 

Julian: Soweit ich weiß vergibt die Harani-Bank im Moment günstige Schülerkredite.

 

Luzi: Ich soll Schulden machen, um durch’s Abi zu kommen?

 

Julian: Joa, Sie können es als Schulden betrachten oder als Investition in eine erfolgreiche Zukunft.

 

[Schulflur]

 

Karin: Frau Jäger, ich hab keine Ahnung wie die neuen Putzmittel auf meinen Wagen kommen.

 

Ingrid: Anweisung vom Chef. Es wird nur noch mit dem Feinsten vom Feinsten geputzt und gewienert.

 

Karin: Seit Jahren putz ich mit meinen Putzmitteln und es gab nie Grund zur Beschwerde.

 

Ingrid: Sie können sich gerne auf der Liste mit den Beschwerden gegen die Neuerungen von Herrn Götting eintragen.

 

Luzi: Der Götting kann mich mal!

 

Karin: Luzi!

 

Luzi: Was denn? Wegen dem muss ich jetzt in die B-Klasse und krieg ‘nen Scheiß-Abschluss.

 

Karin: Aber ich dachte, dein Test war gut genug für die A-Gruppe?

 

Luzi: Für die A’s brauch ich ‘n Laptop. Und für die B’s sind sämtliche Fördermaßnahmen gestrichen. Götting will die loswerden.

 

Karin: Das kann doch nicht wahr sein. Irgendjemand muss ihn aufhalten.

 

Luzi: Mum, ich krieg das schon hin. Ich besorg mir so `n Schülerkredit oder so.

 

Karin: Schülerkredit? Das reicht!

 

[Göttings Büro]

 

Julian: Was reicht Ihnen, Frau Beschenko?

 

Karin: Ich bin bestimmt nicht die einzige Mutter, die sich Ihre neuen Unterrichtsmethoden nicht leisten kann.

 

Julian: Veränderungen führen immer zu Unmut. Dennoch sind sie notwendig.

 

Karin: Und was passiert dann mit meiner Tochter, wenn sie ihre Hausaufgaben nach wie vor mit Stift und Papier erledigt?

 

Julian: Ich glaube an das pädagogische Konzept dieser Schule. Und die Eltern unserer Schüler tun das auch. Sie sind bereit alles für die Ausbildung ihrer Kinder zu investieren. Wenn Sie dazu nicht bereit sind, dann gibt es bestimmt andere Schulen, wo Ihre Tochter besser aufgehoben ist.

 

Karin: Und das ist Ihr Plan? Sie wollen die Armen einfach abschieben?

 

[Saal 1]

 

Piet: Danke.

 

Miriam: Du weißt also auch nicht, warum Michael uns hier so dringend treffen will?

 

Piet: Es geht bestimmt um Bea. Ich mein, dieser Anwalt-Typ ist doch ein Kumpel von ihm, oder?

 

Miriam: Und wie geht’s dir?

 

Piet: Ich will einfach nur mit Bea reden. Ich will ihr sagen, dass alles gut wird. Auch wenn ich nicht weiß wie.

 

Michael: Hey. Schön, dass wir uns so schnell treffen konnten.

 

Piet: Was gibt’s?

 

Michael: Beas Fall ist ein Indizienprozess.

 

Piet: Okay, Indizien, das heißt, es gibt keine Beweise?

 

Michael: Nein, natürlich nicht. Aber eine überzeugende und ausreichende Anzahl an Indizien, kann auch zu einer Verurteilung führen. Das heißt, es hängt jetzt alles davon ab, dass Bea dem Richter als eine verantwortungsvolle und vertrauenswürdige Person vorgeführt wird. Als eine Person mit einer weißen Weste.

 

Miriam: Na, dann hoffen wir mal, dass die nicht zu tief schürfen.

 

Piet: Wieso, wie meinst `n das?

 

Miriam: Ja, die legen doch alles so hin wie sie’s wollen.

 

Piet: Und was ist mit der Glaubwürdigkeit von dieser einen Schülerin? Die sie so schwer belastet hat?

 

Miriam: Ja! Sophie hat ihre eigene Mutter erpresst, um abzuhauen. Wenn das die Polizei erfährt…

 

Michael: Gut, aber dann bleibt ja immer noch die Falschaussage von Frau Krawczyk und der flüchtige Jens.

 

Miriam: Du willst doch noch irgendwas anderes sagen.

 

Piet: Na komm, raus damit. Ich meine, schlimmer kann‘s ja nicht werden.

 

Michael: Unser Anwalt hat einen Besuchstermin durchgesetzt.

 

Miriam: Was? Warum sagst `n das erst jetzt?

 

Michael: Die Regeln in der U-Haft sind ziemlich streng. Das heißt, es darf nur eine Person zu ihr. Und ich dachte, ihr seid ihre Familie, deswegen macht das bitte unter euch aus.

 

Miriam: Du gehst.

 

Michael: Was?

 

Piet: Ja, geh' du. Ich mein, Bea möchte bestimmt lieber mit ihrem Freund reden als mit ihrem miesepetrigen Bruder. Also von daher... Ich weiß gar nicht, was ich ihr sagen soll.

 

Michael: Gut, wenn du meinst. Danke!

 

[Verhörraum]

[Ben betritt den Verhörraum, wird aber von dem Polizisten daran gehindert]

 

Polizist: Eijeijei...

 

Ben: Ich muss aber jetzt mit ihm sprechen.

 

Kommissar Hinze: Ist schon okay. Ich mach' das. Was kann ich für Sie tun?

 

Ben: Ich weiß, dass Sie den Fall Bea Vogel bearbeiten.

 

Kommissar Hinze: Naja, sagen wir mal ich bearbeite den Mordfall um Franziska Lohmann.

 

Ben: Frau Vogel ist unschuldig und Sophie Klein eine Lügnerin.

 

Kommissar Hinze: Ja, das haben schon einige ihrer Mitschüler gesagt die offensichtlich auch sehr an Frau Vogel hängen.

 

Ben: Herr Hinze, Sophie Klein hat ihre eigene Mutter um Lösegeld erpresst. Die schreckt vor gar nichts zurück. Vor ein paar Wochen ist sie mitten in einem Schulausflug abgehauen ohne sich zu melden und...

 

Kommissar Hinze: Moment! Frau Klein hat ihre eigene Mutter erpresst?

 

Ben: Ja verdammt! Und ich frag' mich, warum Sie das nicht wissen.

 

Kommissar Hinze: Okay, jetzt setzen Sie sich erst mal und dann schön der Reihe nach, ja? Sie sind?

 

Ben: Ben Bergmann.

 

Kommissar Hinze: Ach, Sie sind Ben Bergmann? Der Schüler?

 

Ben: Ein Schüler!

 

Kommissar Hinze: Kennen Sie Frau Vogel näher?

 

Ben: Natürlich nicht, sie ist meine Lehrerin. Aber ich kenne Sophie Klein.

 

Kommissar Hinze: Warum lügen Sie mich an?

 

[Parkbank irgendwo in Köln]

 

Timo: [telefoniert] Ja..... Hey Luzi, ich bin ja schon auf dem Weg.....[er sieht Sophie auf der Parkbank sitzen] Bis gleich. [er legt auf, geht an Sophie vorbei, geht dann aber doch zu ihr]. Hey, was ist los?

 

Sophie: Ich weiß nicht wo ich pennen soll.

 

Timo: Warum pennst du nicht einfach bei deiner Mutter?

 

Sophie: Weil sie sauer ist, weil ich mich die ganze Zeit nicht bei ihr gemeldet hab!?

 

Timo: Ist ja auch verständlich, oder? Ich mein, du warst wochenlang einfach weg. Wir haben uns alle Sorgen gemacht. Und dann kommst du zurück, bringst Frau Vogel in den Knast und erzählst nicht was passiert ist. Sorry, aber das ist nicht die Sophie, die ich kenne.

 

Sophie: Die du geliebt hast? [seufzt genervt] Kann ich nicht einfach bei dir pennen?

 

Timo: Nein!

 

Sophie: [sauer aufbrausend] Man Timo! Ich hab' dir die ganze Zeit vertraut, ich hab' mich mit deiner scheiß Clique angefreundet. Ich hab' mit ihnen rumgetanzt und rumgesungen während du hinter meinem Rücken was mit Luzi anfängst! Das ist doch logisch, dass ich mich da veränder' und wenn ich mal ein paar Tage weg bin bist du gleich mit ihr zusammen? Mann du kannst mich mal! Du hast dir überhaupt keine Sorgen um mich gemacht! [Sophie dreht sich verletzt um und geht]

 

Timo: Hey! [Sophie hält an] Eine Nacht! Und niemand erfährt davon! [erleichtert umarmt Sophie ihn]

 

[Verhörraum]

 

Ben: Und wenn Sie mich hier die ganze Nacht festhalten: Ich hatte und habe keine Affäre mit Bea Vogel.

 

Kommissar Hinze: Es gibt Zeugen.

 

Ben: Ach, die lügen!

 

Kommissar Hinze: Herr Bergmann, Sie haben ´ne ganze Reihe Schulrauswürfe hinter sich. Die Pestalozzi-Schule war bereit Ihnen so was wie ´ne letzte Chance zu geben.

Ben: Und was hat das mit diesem Fall zu tun? Was geht Sie das überhaupt an?

Kommissar Hinze: Bea Vogel wusste von Ihren Problemen. Sie fand Sie attraktiv und sah in Ihnen leichte Beute.

Ben: Was?

Kommissar Hinze: Ein Wort von ihr. Schlechte Benotung und zack, das war’s. Chance vertan.

Ben: Bullshit.

Kommissar Hinze: Also haben Sie sich auf Ihre Forderungen eingelassen und mit ihr geschlafen?

Ben: Nein.

Kommissar Hinze: Doch.

Ben: Nein. So war das nicht.

Kommissar Hinze: Na wenn’s nicht so war, wie war es dann? Herr Bergmann, ich weiß nicht, was zwischen Ihnen und Frau Vogel gelaufen ist und wie sie zueinander stehen, aber ich hab‘ das Gefühl, Sie wollen ihr helfen. Das tun Sie aber nicht, indem Sie hier weiter Lügen verbreiten. Also, wenn es nicht so war wie ich sage, wie war’s dann?

Ben: Sie hat mich nie unter Druck gesetzt. Bea ist der wundervollste Mensch, den ich jemals kennengelernt hab.

Kommissar Hinze: Bea? Also hatten sie ´ne Affäre?

[Wohnung der Beschenkos]
[Luzi telefoniert.]

Luzi: Ich weiß auch nicht wo Timo bleibt. Er sollte eigentlich schon längst da sein.

Emma: Der ist ganz schön durch den Wind seit Sophie wieder da ist.

Luzi: Ja, er hat sich halt Sorgen gemacht. Is ja auch klar, ich mein die Beiden waren zusammen und dann haut Sophie einfach ab. Aber heute hat er mir gesagt, dass er mich liebt. Nur mich.

Emma: Mhm, ihr seid ja auch das Dreamteam.
[Es klingelt an der Haustür.]

Luzi: Das ist er. Ich ruf dich später nochmal zurück, ja?

Emma: Viel Spaß!
[Luzi legt auf und läuft zur Wohnungstür.]

Timo: Hey.

Luzi: Timo, wo warst du denn so lange?

Timo: Sorry, ich musste noch meinen Eltern helfen.

Luzi: Is okay. Ich wollte dir nur den ganzen Tag schon was sagen: Das war echt doof von mir heute.

Timo: Was denn?

Luzi: Na dieses Sophiebashing. Das tut mir Leid. Ich war vielleicht n bisschen eifersüchtig und das kommt nicht wieder vor, okay? Ich vertrau dir. [Kuss zwischen Timo und Luzi.]

[Polizei - Flur]
[Kommissar Hinze belgeitet Ben aus dem Verhörraum raus.]

Kommissar Hinze: Gut. Sie finden alleine raus?

Ben: Ich geb‘ mein Bestes.

Kommissar Hinze: Schönen Tag noch.
[Bea wird von einer Polizeibeamtin zum Verhörraum gebracht, während Ben das Gebäude verlassen will. Beide treffen sich auf dem Flur. Die Begegnung wird von Kommissar Hinze genau beobachtet.]

[Verhörraum]

Kommissar Hinze: Und? Komisches Gefühl sich unter so ungewohnten Bedingungen zu begegnen?

Bea: Natürlich ist es `n komisches Gefühl hier `n Schüler zutreffen. Wo ist mein Anwalt? Sie wissen genau, dass Sie mich ohne meinen Anwalt nicht befragen dürfen.

Kommissar Hinze: Ach, ich will Sie gar nicht befragen. Ich wollt mich nur mit eigenen Augen überzeugen.

Bea: Wovon?

Kommissar Hinze: Das Sie soweit gehen mit ´nem Schüler, mit ´nem Schutzbefohlenem ´ne Affäre anzufangen. Und ich muss sagen, Ihre Blicke, das war vielsagend.

Bea: Wie kommen Sie darauf so was zu behaupten?

Kommissar Hinze: Frau Vogel, wie können den komplizierten Weg gehen und dann werden alle Zeugen aus Ihrer Vergangenheit vor dem Richter geführt oder Sie beweisen mir, dass Ihnen die Wahrheit was wert ist. Hatten Sie `ne Affäre mit Ihrem Schüler?