Episode 126

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Luzi: Also wenn Sie sich mit uns einigen wollen, dann sollten die Anderen vielleicht bei dem Gespräch dabei sein.

Julian: Was ich zu sagen habe, betrifft nur Sie alleine. Im Gegensatz zu den Anderen sind Sie nämlich wirklich begabt. Aus Ihrem Fragebogen weiß ich, dass Sie nach dem Abitur auf die Musikhochschule von Paul McCartney nach Liverpool wollen.

Luzi: Und?

Julian: Zur Realisierung dieses Traums fehlen Ihnen zwei Dinge. Geld und gute Kontakte.

Luzi: Und was hat das mit dem Streik zu tun?

Julian: Sorgen Sie dafür, dass er beendet wird, dann können Sie nach Liverpool.

 

[Intro]

 

[Schulhof]

 

Luzi: Sie wollen, dass ich meine Freunde verrate?

 

Julian: Nein, dass Sie sie zur Vernunft bringen.

 

Luzi: Ansichtssache. Jedenfalls ich bin nicht bestechlich.

 

Julian: Setzen Sie nicht wegen romantische Hirngespinste Ihre Zukunft aufs Spiel.

 

Luzi: Ich hab auch ohne Ihre Beziehungen eine Zukunft, Herr Götting. Stellen Sie sich das mal vor.

 

Julian: Glauben Sie wirklich?

 

Luzi: Ja.

 

Julian: Warum wollen Sie im Mittelmaß versinken, Luzi? Sie sind talentiert. Wollen Sie Ihre Gaben wirklich wegschmeißen? Überlegen Sie sich das noch mal.

 

Luzi: Muss ich nicht. Ich mach für Sie nicht den Streikbrecher. (Luzi geht zurück in die Schule)

 

Julian: Das Angebot steht.

 

[Villa Bergmann]

 

Caro: Das tust Du nicht.

 

Sophie: Fünfzigtausend Euro. Und ich bin ja schon sehr gespannt, wie Ben reagieren wird, wenn er hört, dass das Kind nicht von Ihm sondern von seinem Vater war. Und dass Du‘s abgetrieben hast. Ich mein das ernst. Ich brauch das Geld. Ich hab doch keine andere Wahl.

 

Caro: Doch. Die hast Du. Ich weiß nämlich was los ist. Fassen wir mal zusammen. Zuerst findest Du raus, dass Dein Vater ne Affäre mit Franziska Lohmann hatte, dann fliegst Du nach Australien um diesen Postkartentypen Ihren Ex Jens zu finden. Er weiß was passiert ist. Und jetzt tauchst Du plötzlich hier auf und beschuldigst Deine heißgeliebte Bea Vogel die Mörderin zu sein. Warum? Selbst wenn Sie’s gewesen ist… aber Sie war es gar nicht. Warum hast Du dich mit Deiner Mutter gezofft und redest kein Wort mehr mit Ihr? Ich sag Dir warum. Weil Sie oder Dein Vater oder Beide was mit dem Mord zu tun haben. Und Du willst Sie schützen.

 

Sophie: Bist Du Miss Marple oder was?

 

Caro: Vielleicht. Jedenfalls bin ich mir sicher, dass die Polizei sich für meine Theorie interessieren wird. Ich sollte do wohl mal vorbei fahren.

 

[Verhörzimmer]

 

Kommissar Hinze: Und dann haben Sie Franziska Lohmann in die Grube gestoßen.

 

Bea: Nein, sie ist gestolpert.

 

Kommissar: Na wie auch immer. Sie lag da, blutend, wehrlos und…klar Sie waren wütend.

 

Bea: Nein ich war erschrocken. Aber das hab ich Ihnen alles schon gesagt.

 

Kommissar: Naja Sie haben uns auch erzählt Sie hätten keine Affäre mit Ihrem Schüler gehabt.

 

Bea: Ja und das war `n Fehler.

 

Kommissar: Ja das war’s.

 

Bea: Ich dachte das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

 

Kommissar: Ach überlassen Sie die Einschätzungen doch einfach uns. Wo ist Jens Mirbach?

 

Bea: Ich weiß es nicht. Ich wünschte ich wüsste es. Er könnte Ihnen sagen dass ich nichts mit Franziskas Tod zu tun habe.

 

Kommissar: Aber wer war’s dann?

 

Bea: Ich weiß es nicht.

 

Kommissar: Sie haben ihn doch getroffen.

 

Bea: Einmal, kurz.

 

Kommissar: Ach und da haben Sie nicht drüber geredet?

 

Bea: Wir sind nicht dazu gekommen.

 

Kommissar: Ja sicher, es gab ja so viel Wichtigeres zu besprechen. Verstehen Sie meine Schwierigkeiten Ihnen zu glauben? Gut wir…wir beenden das hier erst mal…dann können Sie in Ruhe nochmal drüber nachdenken. Ach Ihr…Telefongespräch ist übrigens bewilligt worden. [Hinze legt Bea ein Telefon hin und verlässt den Raum. Bea wählt die einzige Nummer die ihr helfen kann: Michaels Mailbox: Hier ist Michael Heisig. Leider kann ich grade nicht ans Telefon gehen. Wenn Sie eine Nachricht hinterlassen rufe ich gerne zurück.]

 

Bea: H-Hallo Michael, ich bin’s…Bea.

 

[Eingangsbereich]

 

Timo: Hey. [ein Küsschen für Luzi] Und, was wollte Götting?

 

Luzi: Manipulieren was sonst.

 

Timo: Und das heißt?

 

Luzi: Er hat seine Taktik geändert, jetzt gibt’s Zuckerbrot statt Peitsche.

 

Timo: Okay und das heißt?

 

Luzi: Bla bla, heiße Luft. Das is‘ es nicht wert darüber zu sprechen.

 

Timo: Okay.

 

Luzi: Und hier?

 

Timo: Naja, heiter bis wolkig würd ich sagen. Wollen mal hoffen dass die Stimmung nicht kippt.

 

Luzi: Na dann wollen wir mal sehen was wir dagegen tun können.

[Luzi schnappt sich Timo, gemeinsam wollen sie die Truppenmoral stärken]

 

[Villa Bergmann]

 

Sophie: Meine Eltern haben mit der ganzen Sache überhaupt nichts zu tun!

 

Caro: Und warum regst Du Dich so auf? Dann hat Deine Mutter doch nichts zu befürchten.

 

Sophie: Man weil es Gerede gibt wenn die Polizei anfängt zu ermitteln und Getratsche!

 

Caro: Getratschte?!

 

Sophie: Dann geh doch zur Polizei und erzähl Deine Lügen, los! Aber dann werde ich zu Ben gehen. Du bist doch sonst so schlau und durchschaust alles. Dir muss doch klar sein dass ich nichts mehr zu verlieren hab. Im Gegensatz zu Dir. Die Villa. Der Luxus. Ben. Das wirst Du alles verlieren wenn ich zu ihm gehe und ihm die Wahrheit sage. Ich würde mir an Deiner Stelle gut überlegen was Du tust.

[Sophie schnappt sich ihre Jacke und hetzt davon, vorbei am telefonierenden Stefan]

 

Stefan: Auf Wiedersehen. [schaut der davoneilenden Sophie ratlos hinterher. Er sieht Caro und geht auf sie zu] Alles in Ordnung?

 

Caro: Nein, wir haben ein Problem.

 

[Bei den Vogels]

 

Michael: Ich weiß Du bist grad nicht gut auf mich zu sprechen aber…Piet ich brauch Deine Hilfe. Ich brauch alle Informationen über diesen Jens Mirbach. Alles was Du weißt, jedes Detail, wo der Kerl sich aufhält.

 

Piet: Also als damals die Karte aus Australien gekommen ist da haben Bea und ich wirklich alles versucht ihn zu finden.

 

Michael: Ja, das sagt die Polizei auch, dass sie alles versucht. Aber sie tut ja nix und ich ... ich will mich auch nicht hinsetzen und untätig sein, warten das etwas passiert. Was weißt du über den Kerl, hast du eine Ahnung wie der aussieht?

 

Piet. Ja, also, wie haben Fotos auf jeden Fall da. .... Japp, da sind sie! Hier, wenn ich den in die Finger kriege, ich sag's dir.

 

Miriam: Hey

 

Piet: Hey

 

Michael: Hey

 

Miriam: Deine Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt, ich habe später einen Besuchstermin bekommen.

 

Michael: Schön.

 

Miriam: Oder willst du lieber hingehen, ich wollte dich nicht übergehen.

 

Piet: Nein, überhaupt nicht, Bea will bestimmt mit ihrer besten Freundin sprechen, aber drück sie von mir!

 

Michael: Von mir auch.

 

Miriam: Ich red' nachher mal mit ihr.

 

[Villa Bergmann]

 

Stefan: Warum muss man das Mädchen überhaupt zum Schweigen bringen? Hättest du nicht einfach deine Klappe halten können? Wem hast du denn noch alles davon erzählt? Hm? Nur damit ich mal grob überschlagen kann mit wie viel Erpressungsversuchen ich noch zu rechnen habe.

 

Caro: Ich hab jemanden zum reden gebraucht ja? Und nicht einfach das Geld über den Tresen schiebt für eine Abtreibung.

 

Stefan: Oh, plötzlich wirst du Moralisch. Is ja niedlich. Aber wo wir schon mal bei rüberschieben sind, das Lehrgeld für deine Plapperei zahlst du von den 100.000€ die ich dir bereits überwiesen habe.

 

Caro: Und wie soll ich das Ben erklären?

 

Stefan: Dir wird schon eine Lüge einfallen, da mach ich mir gar keine Sorgen.

 

Caro: Das solltest du aber, weil du da mit drin hängst und du badest das mit aus, bis zum Ende.

 

Stefan: Das wird nie ein Ende haben.

 

Caro: Doch, wenn du Sophie die 50.000 gibst.

 

Stefan: hm mh.

 

Caro: Dann wird Ben alles erfahren.

 

Stefan: Vielleicht ist es am besten so, dann ist endlich Schluss mit dem Theater.

 

Caro: Ben wird nie wieder ein Wort mit dir reden, wenn er erst mal erfährt, das sein eigener Vater es mit seiner Freundin...

 

Stefan: Stimmt. Ich hätte mich nie auf dich einlassen dürfen. Mein Fehler, aber niemand ist perfekt und am Ende Caro, ist Blut immer dicker als Wasser.

 

Caro: Was heißt das jetzt? Krieg ich die 50.000?

 

[Bei den Vogels]

 

Piet: Er hat Tennis gespielt, ziemlich gut sogar.

 

Michael: Das hilft uns nicht weiter. Hast du 'ne Ahnung, aus was für Verhältnissen der Kerl kommt?

 

Piet: Ja Normal, gehobener Mittelstand? Die Eltern waren natürlich ziemlich am Ende als er nach Australien abgehauen ist. Die ganzen Gerüchte und so. Der Vater ist ein Jahr später an Krebs gestorben. Kurz danach die Mutter, tragisch.

Und er war das einzige Kind und sie hatten hier in Köln glaub ich auch keine Verwandtschaft.

 

Michael: Das heißt wenn der Typ nach Australien abgehauen ist hatte er gar keine Gelegenheit sich von seinen Eltern zu verabschieden.

 

Piet: Richtig

 

Michael: Dann könnte er das möglicherweise noch nachholen wollen.

 

Piet: Du meinst am Grab?

 

Michael: Ja, hast du 'ne Ahnung wo die beiden begaben sind?

 

Piet: Ja klar, ich war ja mit Miriam bei der Beerdigung vom Vater, Ostfriedhof.

 

Michael: Ja. Perfekt.

 

Piet: Ich komm mit.

 

Michael: Ähm nein, ich muss vorher noch zu Beas Anwalt. Gucken, ob’s was Neues gibt. Aber ich halt dich auf dem Laufenden.

 

Piet: Michael!

 

Michael: Ja?

 

Piet: Wegen gestern, es tut mir total leid. Dass ich dich so angemacht hab. Das war momentan echt ’n bisschen viel.

 

Michael: Das kann ich verstehen.

 

Piet: Cool. Viel Glück!

 

Michael: Danke.

 

[Aufenthaltsbereich]

 

Luzi: Man, wir dürfen uns jetzt nicht runterziehen lassen.

 

Hotte: Revolution kann so langweilig sein.

 

Timo: Sehen die wohl genauso.

 

Luzi: Okay, wir schreiben einfach mal auf, was wir essen möchten, meine Mama macht bestimmt was Cooles.

 

Hotte: Ohhh, Ente in Orange. Oder vielleicht ’n rheinischen Braten mit Rotkohl und Klößchen.

 

Luzi: Äh, Hotte…

 

Timo: Ähm, ich glaub, Luzi hat eher so an die Kategorie „Sandwiches“ gedacht.

[Im Hintergrund wollen einige Schüler den abgeschlossenen Kiosk aufbrechen]

 

Ben: Ey, sagt mal, lasst den Scheiß! Was glaubt ihr, was ihr da macht? Ich bin zwar kein Jurist, aber Diebstahl und Hausfriedensbruch ist das mindestens. Man Leute, ihr helft damit nur einem: Götting. Dann hat er endlich ’nen Grund, den ganzen Laden hier räumen zu lassen. Ihr sabotiert euch selbst.

 

[Villa Bergmann]

 

Bens Mailbox-Ansage: Yo, what’s up? Das ist die Mailbox von Ben. Quatsch drauf.

 

Caro: Ben, ich muss dich dringend sprechen. [legt auf] Scheiße.

 

[Schulflur]

 

Ben: Man, wenn ihr ernst genommen werden wollt, dann müsst ihr euch auch so verhalten. Wir sind alle schon zu weit gegangen, um unsere Ziele für ein bisschen Spaß aufs Spiel zu setzen.

 

Karin: Herr Bergmann? Freund oder Feind der Revolution?

 

Stefan: Weder noch. Eigentlich wollte ich zu Ben.

 

Karin: Er ist sehr beschäftigt.

 

Stefan: Ja, das ist er. Ich hab ihn so noch nie gesehen.

 

Karin: So?

 

Stefan: Engagiert.

 

Karin: Begeistert?

 

Stefan: Maß gebend.

 

Karin: In Ihrem Sohn stecken viele Seiten, die Sie nicht kennen. Glaube ich.

 

Stefan: Sieht so aus, ja.

 

Karin: Ich bin so stolz auf Luzi. Natürlich hab ich Angst, dass sie sich durch diese Aktion was verbaut für ihre Zukunft. Aber sie kämpft für das, was ihr wichtig ist. Und das verdient Respekt. Vielleicht sind Ben und Sie sich näher als Sie denken.

 

Stefan: Ja.

 

Karin: Also dann, ich muss los.

 

[In den Straßen Kölns]

 

Michael: Ich weiß, das klingt nicht sehr vielversprechend. Aber wir müssen alles daran setzen diesen Mirbach zu finden. Du machst der Polizei hoffentlich ordentlich Druck.

 

Anwalt: Ach, meine Assistentin steht denen täglich dreimal in der Leitung. Aber die Jungs sind verbohrt. Die glauben mit Bea Vogel die Richtige zu haben und der Mirbach ist denen letztlich egal.

 

Michael: Deswegen müssen wir dran bleiben. Wir!

 

Anwalt: Ich hoffe nur deine Freundin hält das durch. Sie ist völlig fertig nach der Falschaussage gegen diesen Schüler.

 

Michael: Bea ist zäher als man denkt. Die hält das aus. Wenn es irgendetwas Neues gibt meldest du dich, ok?

 

Anwalt: Ich hab's grad eben schon vergeblich versucht.

 

Michael [schaut auf sein Handy]: Ab jetzt bin ich erreichbar!

 

Anwalt: Also gut, wenn es was Neues gibt, dann melde ich mich.

 

Michael: Und wenn die Sache durch ist gebe ich einen aus. Ich habe schon großen Durst.

[Michael macht sein Handy an. Mailbox: Nachricht 1 Bea [auf Mailbox]: Hallo Michael. Ich bin's, Bea. Mein Anruf wurde endlich genehmigt. Jetzt kann ich dich nicht erreichen. Ich habe auch keine Möglichkeit später nochmal anzurufen, deswegen: Ich war ein Idiot! Aber das weißt du ja schon längst. Alles was ich gesagt habe, das, das war dumm. Anscheinend mach ich nur noch dumme Sachen. Ich habe mich so gefreut dich zu sehen. Mit dir zu sprechen. Dann ist alles irgendwie schiefgelaufen. Wahrscheinlich ist es dafür schon zu spät, aber ich liebe dich! Michael!? Ich liebe dich!

 

[Parkbank]

[Sophie sitzt verzweifelt/nachdenklich auf einer Parkbank als Caro den Bürgersteig entlang kommt]

 

Sophie: Hey, Caro! Wohin gehst du?

 

Caro: Was willst du?

 

Sophie: Ich würde gerne wissen, ob ich das Geld bekomme, oder nicht!

 

Caro: Nein, ich denke nicht!

 

Sophie: Hey! Dann geh ich zu Ben.

 

Caro: Beeil dich, wenn du die Erste sein willst.

 

Sophie: Was soll das denn heißen?

 

Caro: Ben's Vater will ihm alles sagen.

 

Sophie: Wie bitte?

 

Caro: Ich muss mit Ben sprechen bevor es Stefan tut. Ihm meine Version der Geschichte erzählen.

 

Sophie: Deine Version!?

 

Caro: Ja, das sein Vater mich verführt hat und zur Abtreibung gezwungen. Und dass ich es nicht mehr ertrage ihn länger zu belügen. So was eben.

 

Sophie: Klar.

 

Caro: Ben hasst seinen Vater. Er wird mir schon glauben.

 

Sophie: Klar.

 

Caro: Das Geld kannst du dir jedenfalls woanders besorgen. Ich hab's eilig, mach's gut [dafür ist sie aber erstaunlich ruhig. Wenn ich da an eine gewisse Miss Hartmann denke, als sie Emma vor Caro finden wollte]

 

[Besucherraum]

 

Miriam: Bea!

 

Beamter: Hey, hey!

 

Miriam: Süße. Ich wollte dir Schokolade mitbringen, aber Lebensmittel sind hier nicht erlaubt und das habe ich gar nicht gewusst. Ach, scheiß egal. Wie geht’s dir, Süße?

 

Bea: Läuft grad' nicht so gut.

 

Miriam: Es wird sich bald wieder ändern. Michael und Piet stellen alles auf den Kopf um Jens zu finden.

 

Bea: Michael?

 

Miriam: Er hat mir erzählt, dass du ihm zum Teufel gejagt hast. Aber da schert er sich nicht drum. Weil er dich kennt. Süße, alles wird wieder gut. [Die Tür öffnet sich und Kommissar Hinze kommt hinzu.]

 

Kommissar Hinze: Wir haben das Hotel gefunden in dem Jens Mirbach abgestiegen ist.

Bea: Sie haben ihn gefunden?

Kommissar Hinze: Das Hotel. Wir haben n Foto von Ihrem Exfreund rumgezeigt und n Portier hat ihn erkannt. Und uns erzählt, dass er vor drei Tagen ausgecheckt hat um nach Australien zurückzufliegen.
[Bea schlägt verzweifelt die Arme vorm Kopf zusammen.]Das heißt natürlich auch, dass wir nie erfahren werden, ob er Sie wirklich entlastet hätte.

[Friedhof]
[Michael telefoniert mit Sebastian.]

Michael: Aber woher will dieser verdammte Portier wissen, dass Mirbach nach Australien ist?

Sebastian: Weil er´s gesagt hat. Michael, alles spricht dafür, dass Mirbach außer Landes ist.

Michael: Seit drei Tagen.

Sebastian: Es tut mir leid.

Michael: Ja, mir auch.

Sebastian: Wenn es Neuigkeiten gibt, meld ich mich.

Michael: Ist gut. Und danke für die Info. Wir hören uns. [Michael steht vor dem Grab von Jens Mirbachs Eltern. Frische Blumen wurden am Grab niedergelegt. Piet: Und es war das einzige Kind und sie hatten auch hier, glaub ich, in Köln keine Verwandtschaft. Michael schaut sich die Blumen genauer an.] Ihr seid keine drei Tage alt.

[Haupteingang/Treppenhaus]
[Luzi schaut sich Unterlagen zu der Musikschule in Liverpool an. Karin kommt die Treppe hinunter und entdeckt Luzi.]

Karin: Hast du trübe Gedanken?

Luzi: Du bist noch hier?

Karin: Ich hab mir von Hotte und Timo ein paar Stullen-Statistiken besorgt. Wie viel ihr ungefähr seid und die Namen der anderen Eltern, die auch noch mitmachen. Vielleicht können wir ne Art Schichtdienst machen für die Mahlzeiten. Wer weiß wie lange das hier noch geht.

Luzi: Also wenn du willst, kannst du ja auch hier übernachten.

Karin: Oh nein, vielen Dank. [Karin setzt sich zu Luzi.] Was ist los mein Schatz? Dich bedrückt doch irgendwas.

Luzi: Götting hat mir heut ein Angebot gemacht. Ein Stipendium an der Paul McCartney Akademie.

Karin: Liverpool.

Luzi: Er hat da wohl irgendwelche Kontakte.

Karin: Aber du hast abgelehnt?

Luzi: Ja. Ja.

Karin: Du hast das Richtige getan.

Luzi: Ja?! Ich mein, klar, ich verrat meine Freunde nicht, aber man Liverpool.

Karin: Hey, du schaffst das auch so. [Aufmunterungsküsschen von Karin an Luzi.] Tschüss.

Luzi: Tschau. [Karin geht. Caro kommt wie wild in die Schule gestürmt. Stürmt an Luzi vorbei die Treppe hinauf.]

[Schulflur]
[Ben unterhält sich mit seinen Mitschülern. Caro läuft zielstrebig auf ihn zu, im Windschatten: Stefan!]

Ben: Sagt denen, die können am Abend kommen. Ich glaube nicht, dass Götting die Schule rund um die Uhr belagern wird. Trotzdem am besten jetzt anrufen, keine Ahnung wie viel Zeit wir noch haben. Okay? Cool, dann bis später.

Caro: Ben.

Ben: Hey. Was machst du denn hier?

Caro: Wir müssen reden.

Ben: Ähm, ich bin beschäftigt. Sorry.

Caro: Es ist aber wichtig. [Caro will Ben mit sich ziehen.]

Ben: Hey hey was ...

Caro: Bitte!

Stefan: Ben?

Caro: Bitte!

Ben: Äh, ich hab schon gehört, dass du hier bist. Hör zu, ich hab grad zu tun und ...

Stefan: Es tut mir leid und mein Anliegen duldet keinen Aufschub.

Caro: Meins auch nicht. Und ich war zuerst da.

Ben: Was soll das werden?

Stefan: Ich hätte es dir gern anders gesagt, aber das Kind, das Caro verloren hat, war ... es war nicht von dir. Es war von mir.