Episode 128

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Timo: Man Sophie hau ab.

Sophie: Du bist doch nur mit Ihr zusammen, weil ich nicht da war.

Luzi: Äh, hallo?

Timo: Lass uns in Ruhe.

Sophie: Du liebst Sie nicht. Du liebst mich, das weiß ich ganz genau.

Timo: Nein das tu ich nicht und jetzt verschwinde. Du machst Dich echt lächerlich.

Sophie: Du machst Dich lächerlich, merkst Du das nicht? Gib’s doch einfach zu.

Timo: Was? Dass ich Luzi liebe? Das kann ich Dir auch gerne schriftlich geben.

Sophie: Du lügst.

Timo: Sophie!

Sophie: Und warum hast Du mich dann die letzten Nächte bei Dir schlafen lassen ohne Deiner geliebten Luzi was davon zu verraten?

 

[Intro]

 

[Aula]

 

Luzi: Du hast Sie bei Dir pennen lassen?

 

Timo: Man, ich kann Dir das erklären.

 

Luzi: Aber Du hast gesagt, dass Du Streit mit Deinem Vater hattest.

 

Timo: Ja, weil ich Angst hatte, dass genau das passiert, was jetzt passiert, wenn ich’s Dir sage.

 

Luzi: Mit dem einzigen Unterschied, dass es ausnahmsweise mal die Wahrheit gewesen wäre. Nicht immer nur Lügen.

 

Timo: Sophie wusste nicht wo Sie hin sollte. Was hätte ich da machen sollen?

 

Luzi: Du checkst echt gar nichts. Und ich Idiot schwärme noch von nem großartigen Vertrauen zwischen uns.

 

Timo: Das mit uns is doch auch was ganz anderes.

 

Luzi: Nein Timo, das mit uns ist nichts anderes. Weil Du… weil Du mich immer wieder anlügst. Und ich hab da kein Bock mehr drauf. [Luzi will die Aula verlassen]

 

Timo: Warte doch mal.

 

Luzi: Lass mich in Ruhe. [Luzi geht]

 

Timo: Luzi. [Timo will Luzi hinterher gehen, doch Sophie hält ihn zurück]

 

Sophie: Sie kommt darüber weg.

 

Timo: Man Sophie, was soll der Scheiß? Hrr man….

 

[Bei den Beschenkos]

 

Karin: [sitzt mit Ben zusammen am Küchentisch] Ich bin froh, dass Sie her gekommen sind. Ich hab mir schon Sorgen gemacht. [Karin schiebt Ben ein paar Käsebrote rüber]

 

Ben: Danke, ich hab kein Hunger.

 

Karin: Essen Sie was. Das wird Ihnen gut tun.

 

Ben: Prost. [er trinkt etwas aus seiner Teetasse]

 

Karin: Wollen Sie nicht zu Hause anrufen? Nur um zu sagen, dass es Ihnen gut geht.

 

Ben: Nö.

 

Karin: Ich weiß, dass Sie wütend auf Ihren Vater sind. Das war nicht zu übersehen. Aber er macht sich bestimmt Sorgen um Sie.

 

Ben: Der macht sich keine Sorgen um mich. Ich bin Ihm… ziemlich egal.

 

Karin: In dieser Hinsicht sind alle Eltern gleich. Glauben Sie mir.

 

Ben: Würden Sie Ihm zutrauen, dass er meine Freundin schwängert und mir dann das Kind unterschiebt? Oder würden Sie so was tun?

 

Karin: Wie bitte?

 

Ben: Das hätten selbst Sie nicht für möglich gehalten. Dabei kennen Sie Ihn auch schon ne weile.

 

Karin: Das versteh ich nicht.

 

Ben: Caro’s Kind war nicht von mir. Sondern von Ihm. Und als Sie abgetrieben hat, haben Beide behauptet, es wäre ein Fehlgeburt gewesen. Toller Vater, oder? Sie können also beruhigt sein. Der macht sich ganz sicher keine Sorgen um mich. Ich bin Ihm scheiß egal.

 

[Bei den Vogels]

 

Michael: [telefoniert gerade] Okay, bestens. Danke. [er legt auf und richtet sich an Piet und Miriam]Fuhrmann hat für Bea einen weiteren Besuchstermin erwirken können.

 

Piet: Guter Anwalt.

 

Miriam: Den wird Bea auch brauchen.

 

Michael: Ha, Sie wird sich sicher freuen Dich zu sehen.

 

Miriam: Oder Michael geht hin. [erstaunte Gesichter]

 

Piet: Ey komm nichts für ungut aber beim letzten Mal hat er’s verbockt.

 

Miriam: Ja, aber genau aus dem Grund sollte er auch hingehen, damit Ihr das endlich klären könnt. Und Bea würde das auch wollen.

 

Piet: Ok von mir aus, aber versau’s diesmal nicht, okay?

 

Michael: Auf keinen Fall.

 

[Vor der Aula]

 

Timo: Sag mal Sophie spinnst Du?

 

Sophie: Ich hab nur die Wahrheit gesagt.

 

Timo: Das war aber nicht die Wahrheit, die Wahrheit is‘ dass ich mit Luzi zusammen bin und ich dass sie liebe.

 

Sophie: Aber Du hast mich bei Dir pennen lassen, das is‘ ja wohl eindeutig.

 

Timo: Du wusstest nicht wohin!

 

Sophie: Ja und das war Dir nich‘ egal.

 

Timo: Ja natürlich nich‘.

 

Sophie: Ja siehst Du, aber das zeigt doch dass Du noch was für mich empfindest. Ich wollte nie mit Dir Schluss machen und ich hab die ganze Zeit an Dich gedacht und wenn Du ehrlich bist hast Du mich doch auch nie vergessen.

 

Timo: Nein das hab ich wirklich nich‘, weil ich mir verdammte Sorgen gemacht hab. Und Du hast nie angerufen.

 

Sophie: Weil es nicht ging aber…jetzt bin ich ja da und ich brauch Dich jetzt Timo.

 

Timo: Ich hab Dich bei mir pennen lassen weil’s Dir scheiße ging und weil ich Dir helfen wollte, aber ich bin jetzt mit Luzi zusammen und ich liebe sie. Kapier das endlich!

 

Sophie: A-Aber Du hast doch mich geliebt?

 

Timo: Weißt Du was, nach der ganzen Aktion…bin ich mir gar nich‘ sicher ob ich Dich wirklich geliebt hab oder mir das alles nur eingebildet hab.

 

Sophie: Timo sag doch sowas nich‘. Das mit uns das kann doch nicht einfach so vorbei sein?

 

Timo: Uns gibt es nich‘ mehr!

[Timo lässt eine ernüchternd wirkende Sophie zurück]

 

[Bei den Beschenkos]

[Luzi kommt zur Tür herein und bekommt ein Gespräch zwischen Ihrer Mutter und ,zu ihrer Überraschung und Verwunderung, Ben mit.]

 

Ben: Ich wollte alles richtig machen, anders als sonst. Und vor allem anders als mein Vater. Ich wollte Verantwortung übernehmen und zu Caro und dem Baby stehen.

 

Karin: Und es war die richtige Entscheidung.

 

Ben: Tz, ne war’s nich‘. Alles meine Schuld.

 

Karin: Aber sowas konnte niemand voraussehen.

 

Ben: Das nich‘…aber ich hab Caro alles abgekauft was sie mir erzählt hat. Selbst als sie behauptet hat sie hätte das Kind nur verloren weil sie Bea und mich zusammen gesehen hat hab ich ihr das geglaubt. Und ich Vollidiot geh dann auch zu Bea und gib ihr die ganze Schuld und schmeiß sie aus meinem Leben. Dabei war sie immer die Einzige die mich nie belogen hat. Und nie versucht hat mich zu manipulieren.

 

Karin: Mit…Bea meinen Sie Frau Vogel?

 

Ben: Lange Geschichte. Dass ich in sie verliebt war wissen Sie sicher.

 

Karin: Ja aber das war ein Gerücht.

 

Ben: Ein wahres. [Luzi ist geschockt]Und die ganze Wahrheit ist dass sie mich auch geliebt hat.

 

Karin: [verschluckt sich] Dann waren Sie ein Paar?

 

Ben: Ne…Bea wollte das nich‘ weil sie meine Lehrerin ist…Aber wir hatten eine Affäre, [Luzi kann kaum glauben und ertragen was sie da hört] eine Zeitlang.

 

Karin: Dann war sie die Frau…wegen der Sie Liebeskummer hatten.

[Luzi ist enttäuscht, verletzt und völlig fertig. Sie geht in ihr Zimmer, unbemerkt. Sie blickt auf ihre Bilderwand, zerknüllt ein Foto von ihr und Timo und wirft es auf den Boden. Sie legt sich aufs Bett, unter Tränen, und drückt einen eingehenden Anruf von Timo weg.]

 

[Bei den orangenen Spinden]

[Sophie hat die Nacht über in der Schule verbracht und befreit sich nun aus der Decke. Sie kramt ihr Handy aus der Tasche, bleibt beim Eintrag „Mama“ stehen und überlegt lange ob sie anrufen soll, legt dann aber das Handy wieder weg.]

 

[Bei den Beschenkos]

[Luzi kommt in die Küche gestürmt und beachtet Ben keines Blickes]

 

Ben: Morgen. [Luzi reagiert kaum] deine Mutter hat mich hier übernachten lassen.

 

Luzi: Und warum?

 

Ben: Stress mit meinem Alten. Warst du die ganze Nacht in der Schule?

 

Luzi: Ne, ich war hier.

 

Ben: Ok, hab dich gar nicht kommen hören.

 

Luzi: Ja, das hab ich gemerkt.

 

Ben: Alles klar?

 

Luzi: Ja, wieso?

 

Ben: Weil du so wirkst als wärst du sauer.

 

Luzi: Hm, lass mich kurz überlegen, ha, Ja, das kann daran liegen das ich sauer bin.

 

Ben: Ok, was ist denn dein Problem?

 

Luzi: Lass uns nicht drüber reden, ich glaube das ist dir lieber, und Frau Vogel auch. Ich hab das Gespräch gestern mit bekommen.

 

Ben: Und jetzt bist du sauer weil ich mit Bea ... also mit Frau Vogel...

 

Luzi: Oh tu dir keinen Zwang an und nein, es ist mir scheiß egal, ob du mit ihr oder sonst wem... Aber das du mir die ganze Zeit ins Gesicht gelogen hast, das finde ich echt zum kotzen.

 

Ben: Schüler Lehrer ist ja wohl nicht das Verhältnis was man an die große Glocke hängt.

 

Luzi: Ja, es gibt immer einen Grund die Wahrheit zu verschweigen.

 

Ben: Ich geh wohl besser zur Schule. ... Danke dass ich hier übernachten durfte.

 

Karin: Jederzeit Ben, du bist hier immer willkommen.

 

Ben: Ähm, kommst du später auch noch?

 

Luzi: Weiß ich noch nicht.

 

Ben: Alles klar. Dann bis später vielleicht.

 

Karin: Tschüss. Luzi, was ist los? Es geht hier doch gar nicht um Ben.

 

Luzi: Boah…

 

Karin: Hattest du Streit mit Timo?

 

Luzi: Man, lass mich mit Timo in Ruhe.

 

Karin: Also doch.

 

Luzi: Man, guck mich nicht so an.

 

Karin: Du hast dich gerade sehr daneben benommen.

 

Luzi: Kann sein, aber ich hab keinen Bock mehr, mich die ganze Zeit von allen belügen zu lassen. Ich mach das doch auch nicht.

 

Karin: Es lügen doch nicht alle.

 

Luzi: Ben, Timo, Sophie eh und Frau Vogel auch.

 

Karin: Das musst du verstehen.

 

Luzi: Ja. Ich versteh das prima. Die machen es sich alle mega-leicht und denken nur an sich. Aber weißt du was? Das mach ich ab heute auch.

 

[Besucherraum]

 

Bea: Ich…

 

Michael: Ich wollte…

 

Bea: Sag du.

 

Michael: Nein, du zuerst.

 

Bea: Ich dachte, Piet kommt…?

 

Michael: Bist du enttäuscht?

 

Bea: Nein. Danke für das Buch.

 

Michael: Du hast es gelesen?

 

Bea: Und die Widmung. Es tut mir leid. Alles. Was ich gesagt habe, das war nicht so gemeint. Nichts davon.

 

Michael: Nichts davon?

 

Bea: Wenn du hier länger in der Zelle sitzt, das macht dich vollkommen fertig. Du…du wirst irgendwie paranoid. Du…du denkst, jeder hat was gegen dich in der Hand. Das von dir zu glauben, das war nicht fair. Du hast so viel für mich gemacht die ganze Zeit. Ich hab die ganze Zeit darüber nachgedacht wie ich’s wieder rückgängig machen kann.

 

Michael: Darf ich auch was dazu sagen?

 

[Saal1]

 

Julian: Na, kommen Sie! Setzen Sie sich zu uns. Lachs? Man sollte sich den angenehmen Dingen des Lebens nicht verwehren. Aber darum haben Sie mich ja wohl auch angerufen, hm? Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie mit mir über mein Angebot sprechen wollen? Machen Sie sich keine Gedanken. Frau Lohmann teilt meine Ansicht, dass Sie eine unserer begabtesten Schülerinnen sind. [Luzi setzt sich] Wissen Sie, Fräulein Beschenko, meine Reformen sind ja nun nicht wirklich unsozial. Im Gegenteil, Arbeit und Fleiß sollen sich wieder lohnen. Wenn Sie sich also von den Müßiggängern distanzieren, dann unterstreicht das nur die Tatsache, dass Sie sich Ihres Wertes bewusst sind.

 

Luzi: Ich habe nachgedacht. Ähm, ich werde das Angebot mit der Musikhochschule in Liverpool annehmen.

 

Alexandra: Und die Anderen im Gegensatz dazu bewegen den Streit abzubrechen?

 

Luzi: Ja. [ach Luzi, musst du deine Mitschüler wirklich für so ein seltsames Angebot im Stich lassen? Du wirst es bereuen, das sage ich dir]

 

Julian: Dann sind wir uns ja einig.

 

Luzi: Und ich kann außerdem ganz normal mein Abi machen? Ohne dass ich so ein Kredit aufnehmen muss?

 

Julian: Sie können sich voll und ganz auf mich verlassen. Mit dieser Entscheidung wird sich Ihr Leben verändern.

 

[Besucherraum]

 

Michael: Als ich das letzte Mal hier durch die Tür gegangen bin habe ich gedacht was für einen Riesenfehler das war.

 

Bea: Das mit uns?

 

Michael: Nein, dass wir uns gestritten haben. Ich meine, du sitzt hier fest. Du musst keine Rücksicht auf mich nehmen, du hast ein Recht darauf empfindlich zu sein. Das kann ich verstehen.

 

Bea: Ich kann dich beleidigen wie ich will und du nimmst es mir nicht übel?

 

Michael: Ja, solange du hier drin sitzt schon. Aber wenn ich dich hier rausgeholt hab', dann musst du dich wieder ins Zeug legen und alles wieder gut machen.

 

Bea: Klingt fair.

 

Michael: Ich vermiss dich so sehr!

 

Bea: Ich dich erst! Wenn man so viel Zeit hat zum Nachdenken, da, da wird einem einiges klar.

 

Michael: Was denn?

 

Bea: Wer einem wichtig ist und was man mit demjenigen noch erleben will. Irgendwie hab ich... ich hab Angst, dass ich dazu nicht mehr die Gelegenheit bekomme.

 

Michael: Doch Bea, diese Gelegenheit wirst du kriegen. Du wirst hier wieder rauskommen und ich habe auch schon einen Plan.

 

[Bei den Kleins]

[Sophie ist in der Küche und packt allerlei in ihre Tasche, u.a. schnappt sie sich etwas vom Haushaltsgeld. Ihre Mutter kommt rein]

 

Frau Klein: Sophie!

 

[Eingangsbereich]

[Ben verteilt Flyer]

 

Ben: Das sind die Flyer, die nachher verteilt werden in der Fußgängerzone. Je mehr Leute davon wissen umso besser. [Luzi kommt die Treppe runter] Hey! Gut, dass du da bist.

 

Luzi: Ja, ich bin hier, weil ich was sagen will.

 

Ben: Klar! Wir gehen gleich raus und beziehen Stellung. Außerdem können wir eine Motivationsrede ganz gut gebrauchen. Die Luft geht so langsam raus. Drei Tage in der Schule ohne Essen und Heizung sind ganz schön schwierig.

 

Luzi: Okay! Alle mal herhören, bitte! Ihr habt das großartig gemacht! Das alles hier! Und ich glaube, dass wir gezeigt haben, dass wir ne ganze Menge bewegen können. Aber was den Streik angeht, der ist zu Ende!

Ben: Was wird das?

Luzi: Wir können hier noch tagelang rumhängen, aber das wird uns nichts bringen. Ich mein, machen wir uns doch nichts vor. Der Götting wird nicht nachgeben und am Ende kriegen wir nur noch mehr Ärger. Okay. [Luzi will gehen. Ben hält sie auf.]

Ben: Sag mal, spinnst du?

Timo: Was soll ‘n das heißen?

Luzi: Das soll heißen, dass man wissen muss wann man einen Kampf verloren hat.
[Luzi verlässt die Schule. Ben und Timo bleiben ungläubig zurück.]

[Schulhof]
[Luzi steht in Gedanken versunken an der Statur. Timo geht auf Luzi zu.]

Timo: Sag mal, kannst du mir vielleicht mal erklären was das gerade eben war?

Luzi: Ne klare Ansage.

Timo: Und warum das auf einmal?

Luzi: Hast du nicht zugehört?

Timo: Doch, aber ich verteh‘s nicht.

Luzi: Pech. [Luzi geht.]

Timo: Hey warte mal. Hat das irgendwas mit uns zu tun?

Luzi: Und die Welt dreht sich um Timo Özgül oder was? Nein, stell dir vor, es hat nichts mit uns zu tun.

Timo: Okay. Und womit dann?

Luzi: Vielleicht damit, dass es sich nicht lohnt für andere den Arsch aufzureißen? Man, es wird sich nichts ändern. Egal wie lange wir hier ausharren. Am Ende wird sowieso wieder alles so wies vorher war.

Timo: Das hört sich nicht nach dir an.

Luzi: Woher willst du wissen, was sich nach mir anhört?

Timo: Luzi, weil wir zusammen sind! Schon vergessen?

Luzi: Sind wir das? Sah für mich nach der Aktion mit Sophie anders aus.

Timo: Aber musst du deswegen gleich den ganzen Streik in die Tonne kloppen?

Luzi: Pass mal auf, ich mach das nicht wegen dir oder ... oder wegen Sophie. Ich mach das wegen mir!

Timo: Und was ist mit den Anderen?

Luzi: Die Anderen? Lass mich kurz überlegen! Ich würd sagen, den anderen bin ich scheißegal. Also sind sie mir das jetzt auch. [Luzi geht wieder ins Schulgebäude und lässt Timo stehen.]


Timo: Scheiße.

[Bei den Heisigs]
[Michael und Horst sitzen am Esstisch zusammen und trinken ein Käffchen.]

Michael: Danke, dass das mit dem Besuchstermin geklappt hat.

Horst: Mh, Michael, gerne. Denn das ist einer der wenigen Punkte in diesem Fall, bei dem ich mir sicher war, dass ich was bewirken kann.

Michael: Was meinst du damit?

Horst: Michael, ich will dir den Mut nicht nehmen und ich find dein Engagement für Bea Vogel, und auch deinen Plan diesen Jens Mirbach zu finden, wirklich bemerkenswert...

Michael: Aber?

Horst: Es sind jetzt noch drei Tage bis Verhandlungsbeginn.

Michael: Ja, drei Tage Zeit um diesen Jens Mirbach zu finden. Drei Tage.

Horst: Michael, ich kenn dich lange genug um zu wissen, dass du Realist bist. Trotzdem weißt du, dass es sehr unwahrscheinlich ist, ihn in diesen drei Tagen zu finden, denn niemand weiß, ob er überhaupt noch in Deutschland ist, geschweige denn in Köln.

Michael: Natürlich ist er in Köln. Ich war an dem Grab. Ich hab die Blumen gesehen, die waren nicht alt. Die waren frisch.

Horst: Was nichts daran ändert, dass er mittlerweile sonst wo sein kann.

Michael: Ja gut, aber das das Beas einzige Chance ist, dass siehst du hoffentlich genauso.

Horst: Das kann ich gar nicht beurteilen, weil ich gar nicht weiß was Jens Mirbach aussagen wird.

Michael: Okay. Gut, du gehst also davon aus, dass es bei der Anklage bleibt?

Horst: Michael, ich bin auch Realist und, wenn kein Wunder geschieht, dann muss Bea mit 15 bis 20 Jahren Gefängnis rechnen. Und, wenn du mich fragst, sollest du dich mit dem Gedanken langsam vertraut machen.

Michael: Nein! Das werde ich nicht!

[Bei den Kleins]
[Sophie packt sich gerade Essen zusammen um abzuhauen.]


Fr. Klein: Wo willst du jetzt hin?

Sophie: Ist doch scheißegal. Hauptsache weg von hier.

Fr. Klein: Ich will aber nicht, dass du dich da draußen irgendwo rumtreibst.

Sophie: Und ich hab kein Bock mehr weiter mit dir unter einem Dach zu wohnen.

Fr. Klein: Sophie, bitte, lass uns ganz in Ruhe reden.

Sophie: Man! Es gibt für mich kein Grund mit dir noch zu reden. Du hast mich von Anfang an angelogen. [Sophie will gehen.]

Fr. Klein: Schätzchen, ich wollte dich ... ich wollte dich nur beschützen. [Fr. Klein will sie aufhalten und nimmt sie in den Arm.] Die ganze Zeit. [Sophie schubst sie weg und befreit sich aus der Umarmung.]

Sophie: Beschützen nennst du das? Du hast doch die ganze Zeit versucht nur den Mord zu vertuschen und alles andere war die scheißegal. [Sophie startet erneut den Versuch und will gehen.]

Fr. Klein: So war‘s nicht.

Sophie: Lass mich doch einfach in Ruhe. [Es klingelt an der Wohnungstür. Sophie öffnet die Tür.] Jens?!

Jens: Ihr solltest etwas leiser sein. Man hört hier draußen jedes Wort. Oder wollt ihr, dass dir ganze Nachbarschaft erfährt, dass dein Vater ein Mörder war?