Episode 130

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Bea: Jens, ich steh unter Mordverdacht. Ich darf nicht mehr unterrichten. Ich muss vielleicht für zwanzig Jahre ins Gefängnis. Ich will, dass das endlich alles vorbei ist.

Jens: Ja, das will ich auch. Deswegen bin ich ja auch hier. Ich weiß, wer Franziska umgebracht hat.

Sophie: Du blödes Schwein. Du hast es versprochen. Wir haben eine Abmachung gehabt.

Jens: Ich brauche achtzigtausend.

Sophies Mutter: Es ist vorbei, Herr Mirbach. Ich lass mich nicht länger von Ihnen erpressen.

Sophie: Die einzige Lösung ist Ihm das Geld zu geben, damit er wieder abhaut. Aber jetzt ist er weg und Du hast alles kaputt gemacht.

Luzi: Man, das kann Sie doch nicht machen.

Michael: Sophie, kommen Sie zu mir und… und wir können in Ruhe über alles reden.

Sophie: Lassen Sie mich einfach in Ruhe. Ich mein das ernst.

 

[Intro]

 

[Schulhof]

[Sophie steht auf dem Baugerüst und will springen]

 

Michael: Sophie, es ist alles gut. Ich kann Ihnen helfen. Keine Angst, ich bleib hier stehen. Ich möchte wirklich nur mit Ihnen reden.

 

Sophie: Ich will aber nicht mit Ihnen reden.

 

Julian: Wenn Sie springt, dann bin ich tot.

 

Michael: Was ist denn passiert? [Sophie ist mit ihren Gedanken in der Vergangenheit. Timo: Ich hab Dich bei mir pennen lassen, weil’s Dir scheiße ging und weil ich Dir helfen wollte. Aber ich bin jetzt mit Luzi zusammen und ich liebe Sie. Kapier das endlich. Jens: Sie haben jahrelang vertuscht, dass Ihr Mann Franziska Lohmann umgebracht hat. Sie kommen ins Gefängnis. Sophies Mutter: Sie bekommen von mir kein Geld mehr. Sophie: Mama.]

 

Timo: Sophie, mach keinen Scheiß. Wir können nochmal über alles reden.

 

Jenny: Hey. Lass das. [Sie schlägt einem Mitschüler das Handy aus der Hand, weil er die Situation filmt]

 

Michael: Sophie.

 

Sophie: Gehen Sie weg, sonst spring ich.

 

Michael: Das bringt doch nichts.

 

Sophie: Doch. Dann ist einfach alles vorbei.

 

Michael: Ist es nicht. Das Gerüst hier ist viel zu niedrig. Wenn Sie jetzt springen, dann … dann sind Sie allenfalls querschnittsgelähmt. Das löst keines Ihrer Probleme.

 

Sophie: Was wollen Sie?

 

Michael: Ich will, dass wir zusammen hier runter gehen. Und in Ruhe über alles reden. [Michael greift nach Sophie und zieht sie an die Hauswand. Die Mitschüler, die unten stehen, sind erleichtert] Ist alles gut. Ich hab Dich. [Michael hält Sophie im Arm und die fängt an zu weinen. Wenig später wird Sophie wird von zwei Sanitätern auf einer Trage aus dem Schulgebäude geschoben)

 

Timo: Und wie geht’s Ihr?

 

Michael: Sie hat ein Schock. [Sophies Mutter kommt plötzlich angerannt und geht zu der Sophie]

 

Fr. Klein: Ich bin die Mutter.

 

Michael: Ich mach das schon. Frau Klein, Frau Klein kommen Sie.

 

Fr. Klein: Was ist passiert? Ich hab ein Anruf bekommen, dass ich…

 

Michael: Es geht ihrer Tochter gut. Sie wird ins Krankenhaus gebracht und dort noch untersucht, wahrscheinlich hat sie nur einen Schock.

 

Fr. Klein: Hat sie irgendwas gesagt?

 

Michael: Was soll sie gesagt haben? [Frau Klein antwortet nicht und will zum Krankenwagen, Michael hält sie auf] Ah Frau-Frau Klein, sie können gleich zu ihrer Tochter aber vorher möchte ich mich ganz gerne mit ihnen unterhalten. Ihre Tochter stand grade eben auf dem Gerüst dort oben und hat gedroht runterzuspringen. Könne sie mir sagen warum? [Fr. Klein wendet sich wortlos ab und geht Richtung Krankenwagen] Fr. Klein!

 

Fr. Klein: Das geht sie nichts an. Sophie ist meine Tochter und sie haben kein Recht sich in unser Leben einzumischen, also lassen sie uns in Ruhe. [Fr. Klein sprintet zum Krankenwagen, während Michael etwas ahnt] Kann ich mit?

 

Sanitäter: Klar, kein Problem.

 

[Julians Büro]

[Alexandra kommt ins Büro]

 

Julian: Ist dann wohl das erste Mal dass ich mich beim Heisig bedanken muss.

 

Alexandra: Weil?

 

Julian: Wenn die Klein da runtergesprungen wäre, dann wär das morgen der Aufmacher im Lokalteil, mindestens. Du weißt doch wie diese Journalisten sind, die hätten das in Zusammenhang gebracht mit dem Streik und ich hätte ne Untersuchung am Hals gehabt.

 

Alexandra: Das heißt das einzige über das du dir Gedanken machst, ist dein Job?

 

Julian: Bitte?

 

Alexandra: Hast du dich mal gefragt warum Sophie vom Dach springen wollte?

 

Julian: Was weiß ich denn? Pubertätsdepression oder sie hat ihre Tage, steckt man nicht drin.

 

Alexandra: Sie hat zwar gegen Bea ausgesagt aber das muss ja nicht die ganze Wahrheit gewesen sein.

 

Julian: Sei doch froh dass sie die Aussage gemacht hat, sonst wär die Vogel hier immer noch Lehrerin.

 

Alexandra: Dagegen hab ich auch bestimmt nichts, aber Sophie weiß mehr, irgendwas über den Mord an Franziska. Ich hab keine Ahnung warum aber i-ich hab das Gefühl dass das was sie weiß…nicht gut is‘.

 

[Besucherzimmer]

 

Polizist: Kein Körperkontakt.

 

Michael: Wie geht’s dir?

 

Bea: Gut….Das Fernsehprogramm nervt `n bisschen. Gibt’s was Neues von Jens?

 

Michael: Leider nein….Aber, aber ich hab immer mehr das Gefühl dass…dass die Kleins irgendwas wissen. Seit die Sache mit dem Mord hochgekocht ist benehmen sich die beiden merkwürdig, ausgesprochen merkwürdig.

 

Bea: Wieso?

 

Michael: Sophie hat versucht sich umzubringen.

 

Bea: Was?

 

Michael: Ja aber es ist nichts passiert, Gott sei Dank.

 

Bea: Warum hat sie das getan?

 

Michael: Das frag ich mich auch.

 

Bea: Ich versteh das nich‘. Warum fährt Sophie nach Australien um Jens zu holen? Warum sagt sie gegen mich aus? Und warum versucht sie jetzt sich umzubringen?

 

Michael: Bea ich weiß es auch nich‘, aber eins steht fest: Sophie und ihre Mutter wissen mehr als sie sagen.

 

Bea: Was hast du denn jetzt vor?

 

Michael: Ich fahr zu Fr. Klein und ich werd herausfinden was sie weiß.

 

Bea: Selbst wenn sie was weiß, sie wird’s dir nich‘ sagen.

 

Michael: Ja das mag ja sein, aber ob ich die Wahrheit von Jens oder von Fr. Klein erfahre ist mir völlig egal. Fakt ist, da besteht ein Zusammenhang.

 

Bea: Ich liebe dich.

 

Michael: Ich liebe dich auch und ich hol dich hier raus.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Karin: Guten Morgen ihr zwei.

 

Ben: Ich bin dann mal in der Schule.

 

Karin: Was ist denn mit Ben los?

 

Luzi: Keine Ahnung...Ben erzählt es ja sowieso irgendwann. ok, ich hab mich von Götting kaufen lassen und habe die Anderen überredet mit dem Streik aufzuhören.

 

Karin: Wie bitte?

 

Luzi: Du hast doch selber gesagt das ich meine Lehrer nicht provozieren und an meine Zukunft denken soll und den ganzen Quatsch. Das hab ich jetzt getan. Man und ich hab mich noch nie so beschissen gefühlt.

 

Karin: Hey

 

[Bei den Kleins]

 

Fr. Klein: Herr Heisig, ich hab gerade wirklich keine Zeit.

 

Michael: Das ist mir egal. Hören sie mir gut zu Frau Klein, ich habe ihre Tochter gestern davor bewahrt sich das Leben zu nehmen und vor einer halbe Stunde war ich bei meiner Freundin Bea Vogel, die zu Unrecht in U-Haft sitzt und glauben sie mir, ich habe deshalb furchtbar schlechte Laune und wenn ich schlecht gelaunt bin werde ich unausstehlich. Wenn sie also wollen dass meine Laune nicht noch schlechter wird, dann hören sie mir jetzt gut zu. Ich mach's auch kurz, wo ist Jens Mirbach?

 

Fr. Klein: Ich weiß nicht wovon sie reden.

 

Michael: Sie wissen ganz genau von wem ich rede, ich rede von der einzigen Person die bezeugen kann das Bea Vogel unschuldig ist und ich weiß das er in Köln ist und ich weiß das sie zu ihm Kontakt hatten. Also hören sie auf sich raus zu Reden und sagen sie mir wo Jens Mirbach ist.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Karin: Nach Liverpool, ich dachte du willst da gar nicht mehr hin?

 

Luzi: Ich dachte man könnte da nie hin, weil man Kontakte braucht um da angenommen zu werden. Aber es ist auf jeden Fall besser als hier zu bleiben und wenn Götting mir ein Empfehlungsschreiben gibt, dann nehmen die mich ja vielleicht doch an.

 

Karin: Und was ist mit deinen Freunden?

 

Luzi: Welche Freunde? Timo soll mich bloß in Ruhe lassen, der lügt mir die ganze Zeit nur ins Gesicht.

 

Karin: Und mit Ben?

 

Luzi: Mit Ben ... Ben macht die ganze Zeit einen auf Kumpel, von wegen wir erzählen uns alles und können uns vertrauen und dann schläft der heimlich mit der Vogel. Man ich hab denen vertraut und die ... ach ist ja auch egal. Die sind alle scheiße.

 

Karin: Ja, aber deswegen darfst du den anderen nicht in den Rücken fallen. Ich weiß ja selbst was ich am Anfang über den Streik gesagt habe aber im Grunde habt ihr ja recht, was Götting da an der Schule veranstaltet, das geht nicht. Da muss man was gegen tun.

 

Luzi: Das hätte doch eh nichts gebracht. Sophie wollte vom Schuldach springen, wegen der ganzen Scheiße mit Timo. Man, das ist alles meine Schuld.

 

Karin: Luzi…

 

Luzi: Ich wollte so sehr mit Timo zusammen sein. Es war mir scheißegal wie es Sophie dabei geht.

 

Karin: Luzi, hör auf damit. Das ist völliger Quatsch und das weißt du auch. Im Moment ist einfach alles ein bisschen viel. Aber deine Schuld ist das bestimmt nicht. Komm her.

 

[Julians Büro]

 

Julian: Herr Dr. Wendlandt, setzen Sie sich doch. Was äh führt Sie denn zu mir?

 

Dr. Wendlandt: Die Dinge, die ich über diese Schule höre, seit Sie Direktor sind. Und was ich da höre, das gefällt mir gar nicht.

 

Julian: Ja, es gab in der Tat einige Differenzen in den letzten Tagen, aber ich hab alles im Griff. Der ganz normale Schulwahnsinn. Wenn Sie verstehen, was ich meine.

 

Dr. Wendlandt: Entspricht es der Wahrheit, dass eine Schülerin von Ihnen sich gestern das Leben nehmen wollte?

 

Julian: Jaja, das Leben nehmen wollte, das klingt so dramatisch. Es gab da einen kleinen Vorfall, aber es ist nichts passiert. Ich konnte die Situation zügig entschärfen und Sophie Klein geht es gut.

 

Dr. Wendlandt: Sie konnten die Situation entschärfen?

 

Julian: Ja, glücklicherweise. Sehen Sie Herr Wendlandt, Sie wissen doch auch wie Schüler in dem Alter sind. Da redet man sich viel ein und verfällt dem Weltschmerz.

 

Dr. Wendlandt: Herr Götting, ich hab den Eindruck, dass Sie die Dinge nicht mit dem nötigen Ernst betrachten.

 

Julian: Natürlich betrachte ich die Dinge mit dem nötigen Ernst.

 

Dr. Wendlandt: Dann sagen Sie mir bitte, was es mit dem Streik auf sich hat.

 

Julian: Mit dem Streik?

 

Dr. Wendlandt: Mit dem Streik.

 

Julian: Eine kleine Schülergruppe war offensichtlich nicht damit einverstanden wie ich den Unterricht gestalte.

 

Dr. Wendlandt: Sie haben Tests angeordnet, die die Schülerschaft unterteilen sollten in förderungswürdig und nicht förderungswürdig.

 

Julian: Ich ähm habe die Schüler einer Lernzielkontrolle unterzogen, das ist richtig. Aber das ist eine übliche Praxis an Gesamtschulen.

 

Dr. Wendlandt: Ja, verstehe. Herr Götting, ich habe eine Untersuchung eingeleitet, die die Vorgänge an der Pestalozzi klären sollte. Und sollte sich herausstellen, dass Sie Ihren Kompetenzbereich überschreiten, dann wird das Konsequenzen haben.

 

Julian: Herr Wendlandt, übertreiben Sie da nicht ein wenig?

 

Dr. Wendlandt: Ich habe die Erpressung nicht vergessen, durch die Sie an diesen Direktorenposten gekommen sind. Ich mag Ihre Methoden nicht. Und ich würde es keinen Moment bedauern Sie ersetzen zu müssen. Ach äh, was Sophie Klein und ihren Suizidversuch angeht. Ich hoffe, Sie haben sich bei Kollege Heisig bedankt. Dafür, dass er die Situation entschärft hat. Guten Tag.

 

[Bei den Kleins]

 

Fr. Klein: Ich würd Sie jetzt wirklich bitten zu gehen, weil ich möchte gleich noch zu meiner Tochter ins Krankenhaus. Und vorher muss ich noch…

 

Michael: Was sind das für Geräusche?

 

Fr. Klein: Ach so, ich hab gerade die Handwerker im Haus. Und ich müsste mich jetzt eigentlich auch um die kümmern.

 

Michael: Die Handwerker?

 

Fr. Klein: Ja, die…die Handwerker, ja. Bitte, würden Sie jetzt bitte…

 

Michael: Frau Klein, ich weiß, dass Sie wissen wo Jens Mirbach ist. Und ich werde ihn finden, auch ohne Ihre Hilfe. [Michael verlässt das Haus.]

[Es kommen weiterhin Klopfgeräusche aus dem Keller. Fr. Klein öffnet eine Schublade, zieht einen Revolver hervor, versteckt ihn im Hosenbund, schnappt sich einen Schlüsselbund und eilt zum gefesselten und geknebelten Jens in den Keller]

 

Jens: [murmelt durch den zugeklebten Mund] Hilfe!

 

Fr. Klein: Was machen Sie denn da? [Jens versucht sich weiterhin zu wehren, zu schreien doch Fr. Klein befestigt einen weiteren Kabelbinder um Jens Hände.] Ruhe! [sie befreit Jens Mund]Sie hört sowieso keiner hier  

 

Jens: Das ist doch Blödsinn was Sie hier machen. Damit ist keinem von uns Beiden geholfen. Lassen Sie uns reden. Das mit der Erpressung war ein Fehler.

 

Frau Klein: Ja, ja, ja, ja, ja. [und klebt ihm wieder den Mund zu]

 

[Aufenthaltsecke]

 

Hotte: Stell dir mal vor, die wär da echt runter gesprungen.

 

Timo: Man Hotte!

 

Hotte: Was denn?

 

Timo: Na, man muss sich das ja nicht auch noch vorstellen. Ich meine, es war doch schon schlimm genug, dass Sophie gestern da oben stand, oder?

 

Hotte: Trotzdem, stell dir das doch mal vor.

 

Timo: Oh man!!! Du bist echt ein Freak manchmal! Kannst du nicht einfach mal die Klappe halten, wenn's nicht passt!?

 

Hotte: Sorry!

[Emma kommt dazu]

 

Timo: Hey!

 

Emma: Hey! Ich war gerade im Sekretariat wegen dem Stundenplan. Dann hat Frau Jäger das gezeigt [sie reicht den Beiden einen Zettel].

 

Timo: Das ist von Sister Act wegen den Audition.

 

Hotte: Wie geil!

 

Emma: Ja ne, nicht geil. Weil Götting gesagt hat, dass wir da nicht mitmachen.

 

Hotte: Wieso das denn?

 

Timo: Weil er uns scheiße findet.

 

Emma: Vor allem, weil die ST-AG momentan offiziell nicht besteht.

 

Timo: Ja, und solange Frau Vogel noch im Knast sitzt wird das auch so bleiben.

 

Hotte: Stell dir mal vor die bleibt im Gefängnis. Für immer!

 

Timo: Oh! [er ist immer noch genervt von Hottes Versuchen die Phantasie anzuregen. Also ich finde Hotte ja klasse in dem Dialog!]

 

Emma: Wo ist Luzi überhaupt?

 

[Julians Büro]

 

Julian: Fräulein Beschenko! Normalerweise klopft man hier an.

 

Luzi: Sie können sich Ihre Erpressung sonst wo hin stecken! Ich will nicht mehr nach England.

 

Julian: Sie wollen nicht mehr nach England!

 

Luzi: Ne, ich bleib hier. Auch wenn Ihnen das nicht passt. Ich weiß, was sie von mir halten. Nämlich gar nichts. Aber ich fürchte Sie müssen mich noch eine Weile ertragen.

 

Julian: Fräulein Beschenko. Sie brauchen hier gar nicht so einen pathetischen Auftritt hinzulegen. Ich war ohnehin nie scharf darauf ein Empfehlungsschreiben für Liverpool auszustellen. Ich hätte das nur als Gegenleistung für ihre Hilfe getan. So war unser Deal.

 

Luzi: Ja stimmt, der Deal. Das war das Andere, was ich Ihnen sagen wollte. Wegen Ihnen habe ich meine Freunde verraten und es war ein Riesenfehler. Und nur damit Sie es wissen: Falls es nochmal einen Streik geben sollte müssen Sie sich eine andere Dumme suchen, die Sie auf Ihre Seite ziehen. Und vielleicht gibt es ja sogar noch ein paar Bekloppte da draußen die sich von Ihnen einschüchtern lassen. Aber ich würde mich beeilen, denn es sind immer weniger.

 

Julian: Ich an Ihrer Stelle würd mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen.

Luzi: Sie sind aber nicht an meiner Stelle. Sie sind der neue Übergangsdirektor, den jeder hasst. Und ich bin die Schülerin, die sich leider nicht erpressen lässt.

Julian: Gut. Ich nehme Ihre Entscheidung zur Kenntnis. Aber Ihnen ist klar, wenn Sie bleiben, dann haben Sie sich auch den hiesigen Lehrbedingungen zufügen. Können Sie sich das leisten?

Luzi: Ich werd das irgendwie hinbekommen. Lieber geh ich neben der Schule arbeiten als Ihnen irgendwas schuldig zu sein. [Luzi will gehen.]

Julian: Ach, ähm, Fräulein Beschenko, von der Sache mit der Musikschule in England muss ja nicht unbedingt jeder erfahren.

Luzi: Na klar. Leider zu spät. Steht schon im Netz. [Luzi geht. Dreht sich aber nochmals zu Julian um.] Ach so, schönen Tag noch!

[Bei den Kleins]
[Michael schleicht um das Haus und bricht durch die Terrassentür ein. Er hört Geräusche aus dem Keller und folgt diesen. ]

Fr. Klein: Jetzt hören Sie auf hier so ‘n Krach zu machen! [Michael entdeckt den gefesselten Jens Mirbach sowie Fr. Klein, die diesen gefangen hält.]

Jens: Das bringt doch nichts. Die werden mich finden und dann nehmen sie Sie mit und sperren Sie ein.

Fr. Klein: Ruhe!

Jens: Frau Klein. Monika. Das ist Wahnsinn. Und das wissen Sie selbst. Sie wollen das doch gar nicht. Bitte! Binden Sie mich los und wir finden gemeinsam eine Lösung für das Problem. [Michael gibt sich zu erkennen und schreitet in die Situation ein.]

Michael: Was ist hier los?

Jens: Sie müssen mir helfen. Diese Frau ist wahnsinnig.

Michael: Frau Klein. [Fr. Klein zieht eine Waffe und richtet diese auf Michael.)

Fr. Klein Kein Schritt weiter.

Michael: Frau Klein.

Fr. Klein: Kein Schritt weiter hab ich gesagt.

Jens: Monika.
[Bea hat einen unruhigen Schlaf. Sie träumt von den vergangenen Geschehnissen: Hr. Lohmann: Mörderin! – von den Beschimpfungen von Ben. Ben: Geh endlich!]

Michael: Geben Sie mir die Waffe! Geben Sie mir die Waffe und wir können in Ruhe über alles reden.

Fr. Klein: Es ist doch sowieso alles zu spät.

Michael: Nein, es ist nichts zu spät. Glauben Sie, wir kriegen das hin. Egal was passiert ist.

Fr. Klein: Sie hätten nicht zurückkommen dürfen, Herr Heisig.

Michael: Aber jetzt bin ich hier und glauben Sie mir, es wird alles gut.

Fr. Klein: Es wird nicht alles gut. Sie haben zu viel gesehen.

[Bea: Du bist der Einzige, der mir noch glaubt. Michael: Ich weiß.]

Jens: Nehmen Sie ihr die Waffe ab. Sie wird nicht schießen.

Fr. Klein: Ruhe! Sie sind doch das ganze Problem. Wenn Sie nicht zurückgekommen wären, dann wär noch alles gut. Sie haben alles kaputt gemacht damals. Alles.

Jens: Sie müssen mich hier raus holen. Ich kann der Polizei sagen was damals wirklich mit Franziska Lohmann passiert ist.

Fr. Klein: Ruhe! [Michael nutzt die Chance, dass Monika von Jens abgelenkt wurde und will ihr die Waffe abnehmen. Dabei löst sich ein Schuss. Bea wacht derweil zur gleichen Zeit panisch auf.]

Bea: Michael!