Episode 136

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Herr Wendlandt: Ach warum vergessen wir das nichteinfach und sehn nach vorne.

Michael: Und was sehn wir da genau?

Herr Wendlandt: Sie als Direktor der Pestalozzigesamtschule.

Julian: Ich hab die halbe Nacht recherchiert. Ich hab sogar Heisigs Fachleiter angerufen, um irgendwas gegen Ihn zu finden, aber nichts.

Alexandra: Nichts? Jeder hat nen wunden Punkt.

Julian: Nein, nein. Sie brauchen nichts weiter zu tun, als sich zurücklegen und abwarten. Auf Wiederhören.

Alexandra: Wer war das?

Julian: Sein wunder Punkt.

Alexandra: Die nette Frau Heisig.

Julian: Die nette Frau Heisig.

 

[Intro]

 

[Lehrerzimmer]

 

Herr Wendlandt: Der Rücktritt von Direktor Götting kam für uns alle sehr überraschend.

 

Bea: [zu Michael] Oh ja.

 

Herr Wendlandt: Aber als Vertreter des Schulamts, kann ich Ihnen versichern, dass wir intensiv auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger sind. Äh, bis wir also einen geeigneten Nachfolger gefunden haben, wird Kollege Heisig die kommissarische Leitung der Schule übernehmen. [die Kollegen klatschen]Herr Heisig.

 

Michael: Ja. Liebe Kollegen Sie haben es gehört, ich bin ab jetzt vorrübergehend Ihr neuer Schulleiter. Das heißt, Sie sind mich bald auch wieder los. Das heißt aber auch, dass es ein paar Änderungen geben wird. Und so wird, äh ab jetzt unter meiner Leitung jeder Schüler das Recht auf umfassende Bildung haben. [die Kollegen klatschen] Und dann hätten wir noch zwei Personalien zu vermerken. Sie haben es sicherlich schon bemerkt, Frau Vogel ist wieder Teil des Kollegiums. Herzlich Willkommen zurück. Und das freut mich ganz besonders, äh Frau Krawcyk geht es wieder sehr viel besser, das heißt, Sie wird ab kommender Woche wieder unterrichten können. Ja, auf gute Zusammenarbeit. Vielen Dank.

 

Julian: Äh nicht so schnell, nicht so schnell. Als scheidender Schulleiter hab ich eine letzte Bitte ans Kollegium. Es wird keine leichte Aufgabe für Ihn, deswegen unterstützen Sie Herrn Heisig so gut Sie können. Dankeschön.

 

[Aula]

[Timo, Sophie und Emma singen „Big girls don’t cry“ ]

 

Sophie: Tut mir leid, dass ich gerade nicht 150 Prozent geben kann.

 

Timo: Das hab ich gar nicht verlangt.

 

Sophie: Und warum guckst Du mich dann die ganze Zeit so strafend an?

 

Timo: Hab ich nicht.

 

Emma: Jetzt hört doch mal auf. Wir sind zu wenige für diesen Song, auch wenn wir 150 Prozent geben.

 

Timo: Wir sind für alle Songs zu wenige. Sister Act können wir echt vergessen. Was ist denn mit Jenny?

 

Sophie: Stimmt. Die, die hat doch Luzi bei diesem Radiowettbewerb besiegt, oder?

 

Timo: Eben. Oder hast Du immer noch nen Problem mit Jenny?

 

Emma: Wie…Wieso? Wir habe null Probleme miteinander und äh…

 

Timo: Gut, dann sorg dafür das sie in der AG mitmacht.

 

Emma: Ich? [Panik in der Stimme, Panik in den Augen.]

 

Timo: Ja klar.

 

[Michaels Büro]

 

Julian: Darf ich gratulieren, Herr Direktor?

 

Michael: Natürlich dürfen sie, was wollen sie eigentlich?

 

Julian: Auch wenn es sie vielleicht überrascht, ich biete ihnen meine volle Unterstützung an.

 

Michael: Ach was, ist das so?

 

Julian: Ja und das sehr gerne. Vielleicht können sie ja aus meinen Fehlern lernen.

 

Michael: Ich werd’s wohl versuchen müssen.

 

Julian: Tja ja das sollten sie, schließlich hab ich meinen Platz geräumt damit sie das Beste daraus machen.

 

Michael: Wha.

 

Julian: Ach kommen sie, lassen sie uns das Kriegsbeil begraben, hm? Auf eine gute Zusammenarbeit.

 

Michael: Also, an mir soll’s nicht scheitern.

 

Julian: Freut mich. Einen schönen Tag noch ihnen beiden, und willkommen zurück im Kollegium. [Julian verlässt das Büro]

 

Bea: Vielleicht hatte er ja was eingeschmissen?

 

Michael: Oder er hat irgendwas vor.

 

[Schulflur/Treppenaufgang]

 

Emma: [im Selbstgespräch] Ok. Du bist ganz ruhig. Dir kann nichts passieren. Du gehst auf Sie zu und sprichst die magischen Worte: Jenny, ich muss mit Dir reden. Genau! [Jenny dreht sich zu Emma um die sich fluchtartig hinter einer Wand versteckt, sehr unauffällig auffällig!]

 

Jenny: [im Flüsterton zu den andern in der Gruppe] Ich glaub, ich hol mir noch Schokolade. Hab irgendwie noch Hunger. 

 

Emma: [kommt aus ihrem Versteck, immer noch im Selbstgespräch und vor sich hinsagend und langsam auf Jenny zugehend]Jenny, ich muss mit Dir reden. Jenny, ich muss mit Dir reden. [Kurz bevor Emma bei Jenny ankommt macht diese sich zum Schokoautomat auf] VERDAMMT!

[Jenny dreht sich wieder zu Emma um, diese nestelt als Ablenkung in ihrer Tasche. Als keine weitere Gefahr droht geht Emma wieder hinter Jenny her. Kurz vor „Jenny ich muss mit dir reden“ verlässt Emma erneut der Mut. Sie versteckt sich hinter einem Pfeiler, Jenny geht dieses Gehabe langsam auf die Nerven. Sie pirscht sich, nachdem Emma in die andere Richtung schaut, aus dem Hinterhalt an.]

 

Jenny: Was soll das werden?

 

Emma: Was denn?

 

Jenny: Na glaubst Du ich merk nicht wie Du die ganze Zeit um mich rumeierst. Emma wenn Du irgendwas loswerden willst dann… dann sag’s mir einfach. Ok? Also.

 

[Schulflur]

 

Bea: Ich bin mir sicher Dr. Wendlandt war froh dir den Posten zu geben.

 

Michael: Er war ausgesprochen froh.

 

Bea: Hat er denn irgendjemanden im Auge als neuen Direktor?

 

Michael: Hat er nich‘.

 

Bea: Er hat auch nichts erwähnt?

 

Michael: Jetzt wart’s doch erst mal ab wie ich mich schlagen werde.

 

Bea: He ich bin mir ganz sicher du wirst deinen Job wunderbar machen, aber

 

Michael: Aber?

 

Bea: Ich weiß dass du Papierkram hasst und wenn du ehrlich bist dann würdest du am liebsten in der Klasse sein, bei deinen Schülern.

 

Michael: Und später mehr Zeit für dich haben meinst du.

 

Bea: Naja ich, ich kann dich ja ab und zu in deinem Büro besuchen kommen?

 

Michael: Ab und zu? Jederzeit.

 

Bea: Ich hätte am liebsten unsere alte Direktorin zurück.

 

Michael: Naja das wird wohl in absehbarer Zeit erst mal nich‘ passieren.

 

Bea: Dann jemand der ihr ähnlich is‘, eine anerkannte, beeindruckende Pädagogin, hm? [Alexandra und Julian kommen ums Eck]

 

Michael: Hm ich weiß nich‘.

 

Alexandra: Hast du das gehört?

 

Julian: Mit solchen Wünschen sollte man vorsichtig sein, die könnten schneller in Erfüllung gehen als einem lieb is‘.

 

Alexandra: Wann kommt eigentlich die beeindruckende Pädagogin?

 

Julian: Du meinst Herrn Heisigs beeindruckende Ehefrau?

 

[Schulflur]

 

Jenny: Mensch Emma, jetzt sag einfach was los ist.

 

Emma: Also, ich ahm ich wollt dich fragen…ob du am Wochenende Zeit hast? [Jenny beginnt zu lächeln] Und vielleicht hättest du ja Lust nach Hamburg zu fahren. [nun strahlt Jenny förmlich]

 

Jenny: Was? [und lächelt sich einen Wolf] Da-das glaub ich jetzt nich‘ aber ähm…Man ich hab die ganze Zeit gehofft dass du noch die Kurve kriegst aber das ist jetzt wirklich...Ist es dein ernst?

 

Emma: Naja

 

Jenny: Hey jetzt mach keinen Rückzieher.

 

Emma: Jenny!

 

Jenny: Was? Ich freu mich so.

 

Emma: Wir würden aber nicht alleine hinfahren und…

 

Jenny: Hm okay und was?

 

Emma: Eigentlich…geht es um das Vorsingen für diesen Musicalworkshop für Sister Act. [Das Lcheln stirbt auf Jennys Gesicht]Wir würden da mit der ganzen S.T. AG hinfahren und wir brauchen noch Leute und da dachte ich mir ich frag dich mal.

 

Jenny: Ja, dachtest du…fragst mich mal. [und ihr Herzchen bricht, hör-und sichtbar]

 

Emma: Es tut mir leid.

 

Jenny: Es tut dir leid? Dass ich so bescheuert bin zu denken dass du auch nur `n bisschen Courage hast?

 

Emma: Ich wollt dich nicht verletzen.

 

Jenny: Du mich? Weißt du Emma du verletzt dich selbst…Weil du nämlich nicht checkst dass man nicht stirbt wenn man zu seinen Gefühlen steht.

 

[Schulflur]

[Bea kommt den Schulflur vor der Umkleide entlang und hört eine tolle Gesangsdarbietung]

 

Bea: Wow, nicht schlecht.

 

[Villa Bergmann]

 

Stefan: [kramt in Bens Sachen und sagt zu sich selbst]Glaub bloß nicht dass ich mir Vorwürfe mache. Ich hab dich nicht vor die Tür gesetzt. [Stefan nimmt eine Tasche und Bens Klamotten von einem Kleiderständer] Wenn du hier ausziehen willst, dann nimm gefälligst deine scheiß Klamotten mit. [packt diese voller Wut ein und verlässt sein Zimmer]

 

[Schulflur/Umkleidekabine]

[Bea steht vor der Umkleide und lauscht noch immer dem Gesang, dann öffnet sie die Tür]

 

Bea: Hallo?

 

Lara: Bea

 

Bea: Lara, warst du das?

 

Lara: Was?

 

Bea: Hast du gerade gesungen?

 

Lara: Ja, wieso?

 

Bea: Das war richtig gut.

 

Lara: Wenn du meinst.

 

Bea: Warum singst du zuhause nie?

 

Lara: Wieso sollte ich?

 

Bea: Weil du Talent hast.

 

Lara: Das hat Frau Lohmann gerade auch gesagt.

 

Bea: Ach, dann bist du wieder im Team?

 

Lara: Ja, und was machst du hier?

 

Bea: Ich bin so eine Art Talentscout.

 

Lara: Ok

 

Bea: Und ich habe gerade ein Naturtalent entdeckt.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Karin: Herr Bergmann

 

Stefan: Ich werde nicht lange stören, ich wollte Ben nur ein paar Sachen vorbei bringen.

 

Karin: Ich kann ihn auch holen.

 

Stefan: Danke, das ist nicht nötig.

 

Karin: Sie sollten wirklich mit ihm reden. Deswegen sind sie doch da.

 

Stefan: Nein, ich bin wegen seiner Sachen hier, den Rest soll er sich selbst abholen.

 

Karin: Glauben sie wirklich das sie so ihre Probleme mit ihm lösen?

 

Stefan: Wenn ich einen Rat brauche Frau Beschenko, dann frag ich einen Therapeuten und nicht meine ... nicht sie.

 

Karin: Offenbar wollen sie Ben gar nicht zurück gewinnen.

 

Stefan: Ganz recht, Bens Zimmer wird komplett ausgeräumt. Ich kann einen größeren Arbeitsplatz zuhause sehr gut gebrauchen.

 

Karin: Und sie wollen wirklich das ich ihm das so ausrichte?[Ben kommt im Hintergrund an die Tür geschlichen] Sie können Ben doch nicht von heute auf Morgen vor die Tür setzen.

 

Stefan: Ich? Er ist gegangen! Zwei Tage, dann fliegt der Rest auf den Sperrmüll.

 

Ben: Du bist sogar zu feige, um mir das ins Gesicht zu sagen.

 

[Aula]

[Emma liegt reglos auf der Bühne, Sophie stubst sie leicht an]

 

Sophie: Sie liegt einfach so da.

 

Timo: [schnipst mit seinen Fingern vor Emma’s Augen rum] Und wie lange schon?

 

Sophie: Keine Ahnung, als ich rein gekommen bin, da war sie schon… so.

 

Timo: Was ist denn passiert? Gibt’s irgend ‘n Problem mit Jenny?

 

Sophie: Was war `n das für ne Sache zwischen Emma und Jenny?

 

Emma: Will nicht darüber reden.

 

Sophie: Heißt dass, Jenny will nicht mitkommen?

 

Emma: Ist doch völlig egal jetzt.

[Bea und Lara kommen in die Aula]

 

Bea: Leute es gibt Neuigkeiten. Die ST.AG hat ein neues Mitglied.

 

Sophie: Hi.

 

Timo: Hey.

 

Emma: [ist wieder aufgestanden] Hey.

 

Bea: Lara fährt mit nach Hamburg.

 

Lara: Aber ich bleib auf jeden Fall weiter beim Volleyball. Das war so abgemacht.

 

Bea: Ich würde vorschlagen Du machst einfach mal ne Probe mit, dann wirst Du schon sehen wie viel Spaß Dir das macht. Das hier sind die Noten. Notenlesen kannst Du ja.

 

Lara: Ja klar. Wo is `n Luzi?

 

Bea: Luzi macht nicht mehr mit.

 

Lara: Aber ich dachte Luzi ist die AG.

 

Bea: Es muss auch ohne Sie gehen. Ich würde vorschlagen Du steigst ein mit der ersten Strophe gleich nach dem Refrain. [Lara nickt mit dem Kopf] Okay.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Ben: Ich bin so froh, dass ich weg bin.

 

Stefan: Ja. Für ein paar Tage ist es hier vielleicht zu ertragen, und dann? Dann wirst Du vielleicht mal merken was Du alles hattest.

 

Ben: Hier bin ich wenigstens willkommen.

 

Stefan: Das denkst Du. Du nistest Dich hier ein, wie ein… Parasit.

 

Karin: Moment mal.

 

Stefan: Aber irgendwann wirst auch Du noch begreifen, dass nichts um sonst ist. [er holt ein 500 Euroschein aus seiner Manteltasche] Für Sie.

 

Karin: Was soll ich damit?

 

Stefan: Für Ihre zusätzlichen Kosten.

 

Karin: Da wo ich her komme, lässt man sich für Gastfreundschaft nicht bezahlen.

 

Stefan: Sein Sie doch nicht albern.

 

Karin: Ben ist mein Gast. Und ich bitte Sie jetzt zu gehen. [Stefan geht]

 

[Aula]

[Sophie, Lara, Emma und Timo üben „Sympathy for the devil“ und Bea begleitet sie am Klavier]

 

Bea: Äh, eh, ja, das war schon ganz gut. Äh, ich muss ganz dringend was erledigen. [Und schon ist das Vögelchen weg]

 

[Schulhof]

 

Bea: Luzi, ich muss mit dir reden.

 

Luzi: Na das klingt ja dramatisch.

 

Bea: Bitte, kurz! Ich kann mir vorstellen, dass das ein Schock war als du das gehört hast von mir und Ben.

 

Luzi: Mann, Ben ist ein Schüler und Sie, Sie sind unsere Lehrerin. Ich mein, wenn Sie wenigstens … Aber so? So ist man doch kein Vorbild, wenn man die ganze Zeit ‘ne Show abzieht und rum lügt.

 

Bea: Man kann Gefühle nicht immer über den Kopf steuern, auch wenn man gerne würde.

 

Luzi: Ich dachte einfach, dass Sie Prinzipien haben an die Sie sich halten.

 

Bea: Die habe ich auch, aber…

 

Luzi: … Manchmal muss man lügen?

 

Bea: Luzi, ich habe mich für meinen Beruf als Lehrerin entschieden. Und für euch. Ich hab‘ dich enttäuscht, das tut mir Leid.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Ben: Tut mir Leid wegen eben. Mein Vater ist ein Arsch.

 

Karin: Sie können ja nichts dafür. Schwamm drüber.

 

Ben: Na ja, mit einer Sache hat er schon Recht. Ich lieg euch ganz schön auf der Tasche.

 

Karin: Wir kommen schon klar.

 

Ben: Ah man, das ist doch unfair. Sie müssen jeden Tag bei meinem Alten schuften und ich? Ich wohn hier umsonst und lass mich durchfüttern. Lassen Sie mich wenigstens im Haushaltsgeld beitragen.

 

Karin: Nein! Oder wollen Sie so sein wie Ihr Vater?

 

Ben: Was kann ich sonst tun?

 

Karin: Sich wie ein Gast fühlen und solange bleiben wie Sie wollen.

 

Ben: Ja, aber…

 

Karin: Ich will jetzt nichts mehr davon hören. Verstanden?

 

Ben: Ok. Dann lassen Sie mich wenigstens im Haushalt mithelfen. Sie werden sich wundern was ich alles so drauf hab. [Er versucht ungeschickt ohne Erfolg eine Kartoffel zu schälen] Da gibt es einen Trick, oder?

 

Karin: Schälen. [und sie macht es ihm vor]

 

[Schulhof]

 

Bea: Gut, ich habe einen Fehler gemacht. Ich hab‘ dich enttäuscht, aber das ist noch lange kein Grund alles hinzuschmeißen. Gerade jetzt, wo du die Chance hast bei Sister Act aufzutreten.

 

Luzi: Man, ich habe Ihre Entschuldigung doch schon längst angenommen.

 

Bea: Ach ja?

 

Luzi: Ja, aber ich komme trotzdem nicht zur STAG zurück.

 

Bea: Warum denn nicht?

 

Luzi: Weil da noch andere Sachen vorgefallen sind. Mit Timo und Sophie und … ach, die haben es einfach voll verschissen.

 

Bea: Aber die Beiden wollen doch mit dir zusammen nach Hamburg.

 

Luzi: Ja, weil sie Erfolg wollen. Und trotzdem spielen sie ihre blöden Spielchen weiter.

 

Bea: Luzi, wie lange träumst du schon davon mit den ganz großen Stars bei einem solchen Musical aufzutreten? Willst du dir diese Riesenchance jetzt einfach entgehen lassen?

 

Luzi: Ja, mein Pech. Aber mit der STAG habe ich nichts mehr zu tun.

 

Bea: Luzi! Niemand hat so für die Gruppe gekämpft wie du. Wir brauchen dich! Nicht nur wegen deines Talentes und deiner Stimme. Du bist das Herz der AG.

 

Luzi: Ich muss los.

 

Bea: Lass dir Hamburg nicht entgehen. Wenn jemand auf die große Bühne gehört dann du!

 

[Villa Bergmann]

 

Stefan: Erzähl doch mal. Wie war dein Tag so?

 

Jenny: Spitzenmäßig.

Stefan: Gab’s Probleme in der Schule?

Jenny: Du, ich will jetzt echt nicht drüber sprechen.

Stefan: Was deine Laune vielleicht aufbessern wird, ich bin die nächsten Tage auf Geschäftsreise. Na, ist doch toll. Du hast das ganze Haus für dich. Sturmfreie Bude.

Jenny: Leider hab ich kein Bock auf Party.

Stefan: Dann lad paar Freundinnen ein. Macht euch n schönen Mädchenabend, Videos gucken. Keine Lust auf Freunde. Keine Lust irgendjemanden zu sehen. Naja, kann ich gut verstehen.

Jenny: Weißt du wer hier wirklich fehlt? Ben. Ich hoffe echt er überlegt’s sich nochmal und kommt zurück.

Stefan: Wohl eher nicht.

Jenny: Kannst du nicht nochmal mit ihm sprechen?

Stefan: Das hab ich bereits versucht.

Jenny: Und? Wo is das Problem?

[Bei den Beschenkos]
[Luzi schaut sich die Internetseite des Sister Act Musicals an. Sie trifft eine Entscheidung und packt ihre Sachen zusammen. ]

[Schulhof]
[Die STAG AG Mitgliedern beladen den Bus. Michael kommt hinzu.]

Michael: Ich, ähm, würd gern mit nach Hamburg kommen.

Bea: Du?! Sag bloß du bist unser zweiter Aufsichtslehrer?

Michael: Ja. Als Übergangsdirektor hab ich mich ausnahmsweise selbst eingeteilt. Is okay.

Timo: Jetzt fehlt nur noch Luzi.

Emma: Meinst du die kommt noch?

Timo: Klar die kommt noch.

Sophie: Vielleicht ist sie einfach noch sauer auf uns.

Timo: Die kommt noch.

Bea: Leute, wir müssen los.

Timo: Können wir nicht noch n Moment warten? Ich mein Luzi kommt bestimmt noch. Bitte Frau Vogel.

[Bei den Beschenkos-Luzi’s Zimmer]

[Luzi packt ihre Sachen in die Reisetasche.]


Luzi:
Okay. Scheiße.

[Schulhof]


Emma: Und warum rufst du sie nicht an?

Timo: Hab ich bestimmt 100-mal. Sie geht nicht ran.

Emma: Na dann .. na dann kommt sie nicht. Sorry.

Timo: Aber ich hab ihr auch gemailt, gesimst und auf die Mailbox gelabbert. Und ich mein mehr entschuldigen geht nicht.

Bea: Leute es tut mir leid, wir müssen los.

Timo: Wir können doch nicht einfach ohne sie losfahren.

Bea: Was ist, wenn sie nicht mit will?

Timo: Ja und was, wenn doch? Geben Sie ihr fünf Minuten. Es geht hier immerhin um Luzi.

Bea: Gut. Fünf Minuten.

Timo: Los Luzi, jetzt mach schon.

 

[Bei den Beschenkos-Luzis Zimmer]


[Luzi hört ihre Mailbox ab. Timo: Hey, das klingt jetzt total platt, aber wir vermissen dich echt in der AG. Wenn du immer noch böse bist, okay kann ich verstehen, aber deswegen darfst du nicht aufhören. Wenn du willst, steigen Sophie und ich aus. Hauptsache du fährst nach Hamburg, weil das ist dein Traum. Den hast du dir echt verdient und ohne dich hätten wir nie angefangen mit dem Singen. Das verdanken wir dir. Luzi und Timo singen „Chasing Cars“) Oh man, das wär so cool, wenn wir wieder gemeinsam auf der Bühne stehen könnten. Also ich hoffe du hörst das ab und wir ziehen das gemeinsam durch.]