Episode 141

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Emma: Ständig manipuliert die und lügt rum.

Timo: Aber das kann Dir doch egal sein.

Emma: Ist es aber nicht.

Luzi: Aber Caro ist es doch trotzdem nicht wert sich an Ihr die Finger schmutzig zu machen.

Emma: Ich hatte so ne Angst, dass Du nix mehr mit mir zu tun haben möchtest und dann, dann hat Caro auch noch dieses ganze fiese Zeug behauptet und…

Jenny: Emma…

Emma: Das ist doch quatsch. Du hast doch nicht mit Ben geschlafen.

Jenny: Doch… hab ich.

 

[Intro]

 

[Aula]

 

Jenny: Wir hatten Sex. Aber… es hatte nix zu bedeuten. Is einfach so passiert.

 

Emma: Ich dachte…. Du stehst nicht auf Jungs.

 

Jenny: Tu ich ja auch… auch nicht wirklich. Emma, ich steh auf Dich. Ich hab nur nicht gedacht, dass es mit uns Beiden überhaupt nochmal was werden könnte. Aber dann hab ich Deine Karten bekommen. Ich fühl genauso wie Du.

 

Emma: Das was ich da geschrieben hab… vergiss es. [Emma nimmt Jenny die Karten weg, wirft sie auf den Boden und will die Aula verlassen]Ich hab mich geirrt.

 

Jenny: Emma! [Emma dreht sich um]

 

Emma: Es war doch alles voll die Verarsche. Das war doch nur nen Spiel für Dich. N scheiß Spiel!

 

Jenny: NEIN das war es nicht!

 

Emma: Lass mich. Ich glaub Dir kein Wort mehr. [Emma geht]

 

[Villa Bergmann]

[Karin legt die Messer aus der Schublade auf Küchenrollenpapier und Stefan sitzt an seinem Laptop. Stefan geht zu Karin, die anfängt die Messer zu putzen]

 

Stefan: Ich weiß, es war etwas unglücklich Ihnen Geld anzubieten für Bens… naja sagen wir mal Unterbringung.

 

Karin: Unglücklich ist gut. Ich lass mich doch nicht dafür bezahlen, wenn ein Schulfreund meiner Tochter eine Zeit lang bei uns unter kommt.

 

Stefan: Ach bezahlen… das, das klingt aber nicht so schön. Und so war das auch gar nicht gemeint. Das haben Sie völlig falsch verstanden.

 

Karin: Und wie bitte soll man das sonst verstehen? Sie haben mit einem 500 Euroschein rumgewedelt.

 

Stefan: Ja, aber wir beide wissen doch wie teuer es ist Ben durchzufüttern. Und außerdem bin ich als Vater unterhaltspflichtig.

 

Karin: Es war Bens Entscheidung hier auszuziehen. Und keine Sorge, ich krieg Ihren Sohn schon satt.

 

Stefan: Er mag Sie. Das zu recht. Sie… Sie sind eine tolle Mutter. Wissen Sie, seine fehlt Ihm sehr. Sie waren mit Luzi doch schon mal in einer ähnlichen Situation. Wie haben Sie es wieder hin gekriegt? Ich meine sich anzunähern. Kommen Sie Frau Beschenko. Ich könnte den Rat einer Bilderbuchmutter jetzt echt gebrauchen. Und wenn Sie den Unterhalt für Ben schon nicht annehmen wollen, dann könnte ich doch wenigstens Ihr Gehalt etwas aufbessern. Nennen wir es Erziehungsberatungszuschlag. Hmm?

 

[Sekretariat]

 

Ingrid: Herr Direktor.

 

Michael: Ah Ingrid für sie immer noch Herr Heisig, das reicht, ich bin nur der Übergangsdirektor.

 

Ingrid: Ja leider. Wenn’s nach mir ginge wären sie für immer Übergangsdirektor.

 

Michael: Und wären sie meine Schülerin würde ich ihnen diesen Satz um die Ohren schlagen, der ist reichlich unlogisch.

 

Ingrid: Aber ich muss ja bei ihnen auch zum Glück keine Klausuren schreiben.

 

Michael: Ja das ist richtig, aber in Bastel-und Handarbeit bekämen sie bei mir ne glatte 1.

 

Ingrid: Gefällt es ihnen?

 

Michael: Mhm, das wollte ich eigentlich damit sagen.

 

Ingrid: Und ich wollt’s einfach nochmal hören. Können sie mir eins versprechen? Wenn die neue Direktorin nicht mindestens halb so nett ist wie sie, dann werden sie wieder Übergangschef. Versprochen?

 

Michael: Ist versprochen. Aber ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass wir ALLE mit der neuen Direktorin gut klarkommen werden.

 

Ingrid: Kennen sie denn diese Frau Schmidt?

 

Michael: Äh…Schmidt?

 

Ingrid: Ja so heißt sie doch die neue Übergangschefin.

 

Michael: Kennen sie auch ihren Vornamen?

 

Ingrid: Nein, Herr Götting hatte nur mal ihren Nachnamen erwähnt, Frau Schmidt.

 

Michael: Schmidt und, und sonst nichts?

 

Ingrid: Nur Schmidt.

 

Michael: Mhm.

 

Ingrid: Wieso fragen sie? Kennen sie sie doch?

 

Michael: Ahh…nein heutzutage heißt ja jeder zweite Lehrer Schmidt, ich hatte in meiner Schulzeit allein drei von den Menschen und den Hausmeister, aber den mit Doppel T, naja ist ja auch egal. Ingrid bis später. [am Handy] Hi hier ist Michael…ruf mich mal bitte sofort zurück.

 

[Saal1]

 

Helena: Freut mich dass sie spontan Zeit hatten mitzukommen. Solange mein Büro noch nicht fertig ist finde ich es hier einfach viel angenehmer.

 

Bea: Ist ne gute Wahl, der Kaffee ist auch viel besser. Und ah der Service, darf ich ihnen vorstellen das ist meine Schwägerin und beste Freundin Miriam Vogel.

 

Helena: Sehr erfreut. Helena Schmidt, die neue Direktorin.

 

Miriam: Hallo freut mich, was kann ich ihnen bringen?

 

Helena: Ich nehme einen Latte Macchiato mit einem Extraschuss Espresso bitte.

 

Miriam: Gerne, kommt sofort.

 

Helena: Dann erzählen sie mal, was erwartet mich hier an der Pestalozzischule?

 

Bea: Ahm, was wollen sie denn wissen?

 

Helena: Alles was in den letzten Monaten so passiert ist, natürlich nur das Interessante.

 

Bea: Okay, wie viel Zeit haben sie? [Kaffees werden getrunken, es wird gescherzt, geredet und gelacht] Und dann sind wir in Hamburg beim Sister Act Musical aufgetreten.

 

Helena: Ja davon hab ich schon gehört. Ihre AG scheint wirklich etwas ganz besonderes zu sein, meinen Glückwunsch.

 

Bea: Oh ja das ist sie. Dank der Schüler, sie haben wirklich sehr viel Talent.

 

Helena: Eine Gruppe ist immer nur so gut wie ihre Gruppenleitung.

 

Bea: Ich bin natürlich froh dass Herrn Göttings Zweiklassensystem wieder abgeschafft wurde.

 

Helena: Absurd. Eliteschüler, A und B Klassen, mir scheint als hätte sich der Kollege im Geschichtsstudium eindeutig die falschen Stellen fett markiert.

 

Bea: Absolut. Umso mehr freut es mich natürlich dass wir jetzt wieder jemanden haben an der Pestalozzi dem es ausschließlich um die Schüler geht.

 

Helena: Was macht sie da so sicher? Ich werde natürlich mein Bestes geben die Schule wieder ganz im ursprünglichen Sinne zu leiten. Und was ihre AG angeht, da kriegen sie natürlich jegliche Unterstützung die sie von mir brauchen. Unter einer Bedingung…ich sing auf keinen Fall. Das wäre für alle Beteiligten eine Katastrophe

 

[Villa Bergmann]

 

Karin: Ich will kein zusätzliches Geld von ihnen. Nicht für Bens Essen, nicht für irgendwelche Erziehungstipps, für gar nichts.

 

Stefan: Ich will mich doch nur erkenntlich zeigen.

 

Karin: Sie glauben wirklich dass man mit Geld alles kaufen kann oder?

 

Stefan: Ich weiß dass es so ist. Oder glauben sie es ist ein Zufall dass ich es so weit gebracht hab?

 

Karin: Nein, das ist leider kein Zufall.

 

Stefan: Es ehrt Sie, dass Ihnen Geld anscheinend völlig egal ist. Das gibt Ihnen aber nicht das Recht, jemanden zu verurteilen, der etwas geleistet hat, wovon Sie überhaupt nichts verstehen.

 

Karin: Ich kann aber beurteilen, wie Sie mit Ben umgehen.

 

Stefan: Bekomm' ich jetzt doch mein Erziehungstipp?

 

Karin: Ja, und sogar gratis!

 

Stefan: Sie können mir nicht verbieten, Ihnen wenigstens eine Überstunde zu bezahlen. Und Sie müssen überhaupt nicht, so großspurig tun. Ich weiß doch, wie sehr Sie das Geld brauchen.

Karin: Gar nichts wissen Sie! Sie werden nie aufhören, alle mit Ihrem Geld kaufen zu wollen, aber das ist nicht das Schlimmste. Wirklich schlimm ist, was Sie Ben angetan haben. Schwängern seine Freundin und dann lassen Sie zu, dass er die Verantwortung übernimmt und dann dachte er, dass Caro seinetwegen das Kind verloren hat. Und Sie sagen nichts...kein Wort! Sie waren nur froh, dass sie in Wirklichkeit abgetrieben hat. Und Sie fragen mich ernsthaft, warum Ben hier nicht wohnen will! Weil sein Vater kein Vater ist, sondern sein größter Feind!

 

Stefan: Für Geld hätte ich wahrscheinlich nur die geschönte Wahrheit bekommen.

 

Stefan: Denn Sie haben recht...mit allem! Aber glauben Sie, ich hab das alles so gewollt?

 

[Schultoilette]

[Jenny kommt in die Schultoilette und sieht Emmas Schuh unter der Tür hervorschauen.]

 

Jenny: Emma, ich weiß, dass du da drin bist. Bitte komm raus![Emma steht tränenverschmiert im Klo und rührt sich nicht.] OK, dann bleib ich eben auch hier. Man Emma, das mit Ben hatte nichts zu bedeuten. Ich war einfach total fertig, weil...weil mit uns alles so scheiße gelaufen ist. Und dann hab ich eben mit ihm Party gemacht und zu viel getrunken, um nicht dauernd an dich denken zu müssen. Schon bescheuert, oder? [Emma kommen erneut die Tränen, bei dieser Erklärung irgendwie nachvollziehbar. Jenny geht direkt an die Klotür was Emma nicht entgeht.] Hey…ich weiß, das...das klingt jetzt echt schräg, aber, ja, mit nem Typen ins Bett zu geh'n, das war komplett bedeutungslos. Emma, ich hätt' nie was mit ner Anderen angefangen. Das hätt' ich nicht gekonnt, wegen dir, verstehst du? [So nah und doch so fern, Emmas Kopf an der Tür, Jennys Hand genau auf der Gegenseite] Was ich eigentlich sagen will Emma, seitdem wir uns aus dem Weg geh'n, krieg ich nichts mehr auf die Reihe. Ich will wieder mit dir kellnern…und Transparente aufhängen, Geister beschwören, Wolldecken teilen. Emma, ich will einfach alles mit dir machen, Hauptsache wir sind zusammen. [und der Satz aller Sätze, all die Liebe und Sehnsucht in 9 Wörter gepackt…Unglaublich toll] Emma, ich kann's mir ohne dich nicht mehr vorstellen. [Und Emma? Reagiert endlich, löst sich aus der Starre und legt eine Hand auf den Griff während Jenny hoffnungsvoll wartet…cut!]

 

[Saal1]

 

Bea: Ich begreif das noch gar nicht so richtig. Ich kann nicht glauben, dass der Mord an Franziska Lohmann endlich aufgeklärt ist.

 

Helena: Unglaublich, aber ich freue mich, dass doch noch alles ein gutes Ende genommen hat.

 

Bea: Ich mich auch! Als sie mich verhaftet haben, da dachte ich, das war's.

 

Helena: Kann ich mir vorstellen...nein...kann ich mir eigentlich nicht. Unschuldig im Gefängnis sitzen, Frau Vogel, das ist einfach unfassbar. Und das dann auch noch ihr Ex-Freund gegen Sie ausgesagt hat...

 

Bea: Ja...aber zum Glück ist mein jetziger Freund fast ein richtiger Held...nein, er ist ein Held. Ohne ihn säße ich immer noch da drin.

 

Helena: Und hat ihr Held auch einen Namen? Sie reden die ganze Zeit nur von Ihrem Freund. Das macht man für gewöhnlich nur, wenn es kriselt oder wenn alles ganz frisch ist.

 

Bea: Zum Glück das Zweite. Er ist ein Kollege.

 

Helena: Ah, verstehe. Aber keine Sorge, die neue Direktorin hat nichts dagegen, wenn Kollegen zusammen sind. Ich selbst war mal mit einem verheiratet.

 

Bea: Ja, das kann mir auch passieren. Er will mir einen Antrag machen. Alles in Ordnung?

 

Helena: Ja, Entschuldigung. Ähm, ja… Ich wollte sagen, wie romantisch. Dann steht Ihrem großen Glück ja gar nichts mehr im Wege.

 

Bea: Noch hat er mich nicht gefragt.

 

Helena: Dann vergessen Sie nicht überrascht zu tun. Nur so als kleiner Tipp unter Frauen. Ja, wir haben uns ganz schön verquatscht. Ich muss los in die Schule. Tschüß bis später.

 

Bea: Bis später.

 

[Schultoilette]

[Emma reißt förmlich die Klotür auf und stürmt heraus.]

 

Jenny: Emma.

 

Emma: Nee, nix Emma. Was soll’n diese ganze Nummer? Und dieses…dieses Gelaber? Wenn du dich angeblich so sehr in mich verliebt hast, warum machst du dann mit dem Typen aller Typen rum? Ich kapier das nicht.

 

Jenny: Mann Emma, das hab ich dir doch erklärt.

 

Emma: Nein, gar nichts hast du mir erklärt! Außer mich komplett zu verarschen von Anfang an. Ist dir eigentlich klar, dass ich…dass ich wirklich kurz davor war mich zu outen? Ey, ein Glück, dass ich das nicht gemacht habe. Und? Ist dir das Experiment jetzt gelungen? Krieg ich’s hin, dass die kleine Emma denkt, dass sie auf Frauen steht? Ja, das hast du hinbekommen. Glückwunsch!

 

Jenny: Es war kein Experiment!

 

Emma: Ey, geh weg! Oder weißt du was? Bleib. Ich gehe. Und geh mir ja nicht nach.

 

[Villa Bergmann]

 

Stefan: Auch, wenn ich es nicht immer zeige, aber Ben ist mir wichtig. Sehr wichtig sogar.

 

Karin: Ehrlich gesagt, das merkt man fast gar nicht. Ich glaube, vor allem Ben sollten Sie das deutlicher machen.

 

Stefan: Tja, fragt sich nur wie?

 

Karin: Ich fürchte, um die letzten Jahre aufzuarbeiten, wird ein Gespräch nicht genügen.

 

Stefan: Ich weiß.

 

Karin: Wenn Sie wirklich meinen Rat als Bilderbuch-Mutter haben wollen, setzen Sie Ben nicht mehr so unter Druck. Im Moment, nach allem was war, haben Sie wahrscheinlich eh keine andere Möglichkeit als ihm die Zeit zu geben. Auch, damit er wieder zur Ruhe kommt. Vorher würde kein vernünftiges Gespräch zustande kommen.

 

Stefan: Ich danke Ihnen.

 

Karin: Die Rechnung mache ich Ihnen heute noch fertig.

 

Stefan: Sie kriegen keinen Cent von mir. Ich hab’s kapiert. Aber Ihnen ist schon klar, dass Sie ziemlich unverschämt waren? Na ja, vielleicht war das ja mal nötig.

 

Karin: Sieht so aus, ja.

 

Stefan: Aber beim nächsten Mal fliegen Sie raus.

 

Karin: Oh Mist, ich muss los. Ach tut mir leid, ich räum das noch schnell weg.

 

Stefan: Nee nee, lassen Sie mal.

 

Karin: Wirklich?

 

Stefan: Ja ja, ich mach das schon.

 

Karin: Okay, danke. Bis dann.

 

Stefan: Bis dann.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Ben: Ich kann rüber gehen, wenn dir das lieber ist.

 

Luzi: Du kannst auch bleiben. Ähm, hatte meine Mutter eigentlich gesagt, wann sie nach Hause kommt?

 

Ben: Ich glaub die ist heute bei meinem Vater. Kann also länger dauern. Manchmal habe ich echt ein schlechtes Gewissen, dass sie sich den ganzen Tag von ihm rumkommandieren lassen muss.

 

Luzi: Ach komm, so schlimm ist es jetzt auch nicht. Ich meine, zu ihr ist er ja meistens echt ok. Ich glaub, dass du deinem Vater wirklich super wichtig bist. Er kann es einfach nur nicht zeigen.

 

Ben: Ja, und wir reden lieber über etwas anderes.

 

Luzi: Über Jenny vielleicht?

 

Ben: Was habt `n ihr alle mit Jenny? Man, wir hatten ein bisschen Spaß. Was ist denn das Problem? Jetzt guck doch nicht so, das ist doch nicht das erste Mal, das ich so was mache.

 

Luzi: Ja, ich weiß das, Ben. Sieht sie das denn auch alles so locker?

 

Ben: Jaaaa! Jenny will nichts von mir und ich will auch nichts von Jenny. Zwei von der Liebe frustrierte, die machen halt manchmal das, was am meisten Spaß macht.

 

Luzi: Also sie hat dir gesagt, dass sie Liebeskummer hat?

 

Ben: Nein, nicht direkt. Aber sie ist definitiv unglücklich verknallt. Na ja, aber nicht in mich.

 

Luzi: Nee, ganz sicher nicht.

 

Ben: Was soll’n das heißen?

 

Luzi: Nichts. Schmier‘ mal weiter dein Brot.

 

[Aula]

 

Bea: Auf jeden Fall hat mir eure neue Direktorin zugesichert, dass sie unsere AG unterstützen will.

 

Timo: Cool.

 

Luzi: Wir sollten uns nicht zu früh freuen. In letzter Zeit ist in diesem Laden echt viel Scheiße passiert.

 

Bea: Okay, bei so viel Begeisterung schlage ich vor das wir gleich anfangen. Emma, wie sieht’s aus? Nochmal „Sweet dreams“?

[Emma singt „Sweet dreams“ und haut mich damit voll um. Wow! Da steckt sie all ihre Verzweiflung, all ihr Gefühl rein. Zwischendrin sieht man Jenny in der Villa, wie sie mit Tränen in den Augen Emmas Karten liest]

 

[Bei den Beschenkos]
[Ben sitzt am Essenstisch während Karin nach Hause kommt.]

Karin: Hallo.

Ben: Hey. Ähhh, hat der Weltherrscher dir .. dir Freigang gegeben?

Karin: Ben, ich versteh, dass du auf deinen Vater sauer bist. [Karin setzt sich mit zu Ben.] Sehr gut sogar. Das was er getan hat, verzeiht man nicht so leicht. Aber trotz allem leidet auch er unter euern Streit.

Ben: Ja klar, hat er dir das in einer Gesprächstherapie anvertraut?

Karin: Ich kenn deinen Vater jetzt auch schon eine Weile und ich merk einfach, dass es ihn nicht gut geht deswegen.

Ben: Tja, selber schuld.

Karin: Ja, und ich glaube genau das wird ihm langsam klar.

Ben: Wir reden aber schon noch über den gleichen Stefan Bergmann? Mein Vater und Selbstkritik? Nee.

Karin: Jetzt machst du das gleiche was du ihm immer vorwirfst. Du stempelst ihn ab und gibst ihm keine Chance mehr vielleicht sich mal anders zu verhalten.

Ben: Wahnsinn. Du setzt dich sogar für Typen wie mein Vater ein. Du bist zu gut für diese Welt.

Karin: Ben, er ist dein Vater. Ja vielleicht kein guter, aber der einzige den du hast.

[Schulflur]
[Michael geht den Flur entlang, gefolgt von Bea.]

Bea: Hey, Noch-Rektor. Hast du heute Abend schon was vor?

Michael: Hi.

Bea: Hi.

Michael: Hi.

Bea: Geht’s dir gut? Oder bereust dus vielleicht doch, dass du nicht länger der Rektor bist?

Michael: Seh ich so aus?

Bea: Ich hab deine Nachfolgerin übrigens schon kennengelernt.

Michael: Tatsächlich?

Bea: Ja. Sie ist nett. Sie wird dir gefallen. Du wirst sie ja gleich kennenlernen.

Michael: Ja.

Bea: Hab ich dir schon gesagt, dass ich dich liebe?

Michael: Ähm, hab ich .. ja ja, hast du gerade eben.

Bea: Also wenn wir jetzt nicht da rein müssten, dann ...

Michael: Bea.

Bea: Jetzt komm!
[Bea geht vor ins Lehrerzimmer. Michael folgt ihr.]

[Lehrerzimmer]

Julian: Da kommt ja unser Pädagogen-Traumpaar. Ich geb dem jungen Glück noch etwa .. mhh ... ne knappe Minute.

Dr. Wendlandt: Schönen guten Tag zusammen. Äh, keine Sorge, ich machs kurz. Ich möchte mich natürlich zuerst bei Herrn Heisig herzlich bedanken für die sehr spontane und damit umso professionellere kommissarische Leitung der Pestalozzi-Gesamtschule. Ja, und wie der Zufall so will, müssen Sie sich alle gar nicht erst an einen neuen Namen gewöhnen. Das Amt bleibt so zu sagen in der Familie. [Helena betritt das Zimmer.] Darf ich Ihnen Ihre neue Direktorin vorstellen? Herzlich willkommen, Helena Schmidt-Heisig!

Bea: Seid ihr irgendwie verwandt?

Michael: Das ist meine Frau.