Episode 143

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Bea: Seid Ihr irgendwie verwandt?

Michael: Das ist meine Frau.

Helena: Ich weiß nur, dass er eine Frau wie Sie belügt und mich… hat er betrogen. Immer wieder.

Michael: Warum bist Du hier?

Helena: Wie schon gesagt, Du hast mein Leben kaputt gemacht. Und jetzt bin ich hier, um es mir zurück zu holen. Stück für Stück. Koste es was es wolle.

 

[Intro]

 

[Chulos]

[Sophie wird auf einer Trage transportiert]

 

Caro: Was ist denn mit Ihr?

 

Sanitäterin: Ihre Freundin hat eine Alkoholvergiftung. Sie muss schnellstens in Krankenhaus.

 

Caro: Aber das ist doch nicht lebensbedrohlich?

 

Sanitäterin: Ich brauch Glucose und Natriumchlorid. [Sophie wird raus geschoben]

 

Sebastian: Das darf nicht wahr sein. Sag mal, bist Du völlig bescheuert? Du kannst das Mädchen doch nicht so abfüllen. So was darf nicht passieren.

 

[Beas Wohnung]

[Bea läuft in Ihrem Zimmer umher. Ihr Handy klingelt, aber Sie nimmt den Anruf von Michael nicht entgegen]

 

[Michaels Wohnung]

[Michael gibt auf Bea auf dem Handy zu erreichen. Sebastian kommt gerade in die Wohnung]

 

Sebastian: Da bin ich ein Mal weg, ein einziges Mal und schon landen die Kiddies in der Notaufnahme. Lass mich raten, Helena? Miriam hat es mir erzählt.

 

Michael: Ja, dann hat Dir Miriam sicher auch erzählt, dass Bea kein Wort mehr mit mir redet.

 

Sebastian: Ja.

 

Michael: Sag es nicht. Sag es nicht. Ich weiß, es wäre cleverer gewesen Bea die Wahrheit zu sagen, aber dafür ist es jetzt zu spät.

 

Sebastian: Rede mit Bea.

 

Michael: Das versuch ich ja. Aber Sie redet nicht mit mir.

 

Sebastian: Ja, dann versuch‘s weiter. Irgendwann hört Sie Dir zu und dann… dann kannst Du nur noch hoffen.

 

[Krankenhaus]

[Sophie wird in ihrem Krankenbett wach. Caro sitzt schlafend an Ihrem Bett]

 

Sophie: Scheiße.

 

Caro: Hey. Wie geht’s Dir?

 

Sophie: Frag nicht ey. Ich glaub mein Kopf explodiert. Ich glaub ich sterbe.

 

Caro: Quatsch. Der Arzt hat gesagt du bist überm Berg.

 

Sophie: Warum bist du hier?

 

Caro: Im Krankenwagen war noch `n Platz frei. Ich hatte nichts Besseres vor.

 

Sophie: Danke.

 

Caro: Eigentlich wollt ich nach der Scheißaktion nur die Erste sein die dir den Kopf abreist.

 

Sophie: Naja das wär bei meim Schädel echt ne Erlösung. Oh Gott ich kann mich an überhaupt nichts mehr erinnern.

 

Caro: Besser so.

 

Sophie: Trotzdem danke.

 

Caro: Schon gut…Ich…ich muss dann auch los. Eigentlich hat der Unterricht schon angefangen. [Caro geht ums Krankenbett und nimmt Sophies Hand] Aber du bist ja nicht alleine…du hast ja noch deinen Kater.

 

[Villa Bergmann]

 

Karin: Vorsicht! [Trotz Karins Warnung tritt Stefan fast den Putzeimer um]

 

Stefan: Ich unterbreche nur ungern ihren Frühjahrsputz aber denken sie an unsern Termin?

 

Karin: Wir haben einen Termin?

 

Stefan: Ja, an der Pestalozzischule. Sie sind doch auch im Elternbeirat?

 

Karin: Ach ja die Konferenz, heute stellt sich doch die neue Rektorin vor.

 

Stefan: Sie gehen also hin?

 

Karin: Das lass ich mir bestimmt nicht entgehen.

 

Stefan: Dann nemh ich sie mit, also wenn sie möchten.

 

Karin: Ja, gerne.

 

Stefan: Wenn wir schon mal den gleichen Weg haben.

 

Karin: Übrigens, ich hab mit Ben gesprochen, über ihre Situation.

 

Stefan: Lassen sie mich raten, sein Mitgefühl für mich hielt sich in Grenzen.

 

Karin: Schon, aber ich hab `n gutes Wort für sie eingelegt.

 

Stefan: Danke. Aber glauben sie das wird etwas verändern?

 

Karin: Sonst würd ich’s nicht tun.

 

Stefan: Seit er hier weg ist kümmern sie sich um ihn, lassen ihn bei sich wohnen. Ich weiß gar nicht wie ich das wiedergutmachen soll.

 

Karin: Ich hab’s ihnen doch schon erklärt, da wo ich herkomme ist das selbstverständlich.

 

Stefan: Ich weiß, das macht sie auch so einzigartig.

 

Karin: Wie meinen sie das?

 

Stefan: Naja also eine Fr-Frau wie sie gibt es kein zweites Mal, das meinte ich mit einzigartig. Ja ich muss dann auch los, wir treffen uns dann nachher beim Wagen.

 

[Schulflur]

 

Michael: [tuschel, tuschel mit einer Kollegin] Ja. [tuschel, tuschel mit einer Kollegin] Ah Bea, Bea warte mal. [doch Bea wartet nicht, was auch Helena nicht verborgen bleibt.]

 

Helena: Habt ihr Streit?

 

Michael: Sei so gut und lass mich einfach in Ruhe.

 

Helena: Ich wollte bloß freundlich sein.

 

Michael: Das wär ja ganz was Neues, erspar mit bitte dein Theater.

 

Helena: Gut, dann wünsch ich dir einfach nur einen schönen Tag, wir sehen uns ja später in der Konferenz. [Helena geht]

 

Michael: Ich kann’s kaum erwarten.

 

[Klassenzimmer]

 

Schüler: [beim Versuch Kauderwelsch-Französisch zu sprechen, als Caro zur Tür hereinkommt]

 

Alexandra: Bist du auch schon da?

 

Caro: Sorry. [und geht zu ihrem Platz]

 

Alexandra: Wir machen weiter mit Übung 4.

 

Timo: Sag mal, du und Sophie, ihr habt gestern im Chulos mördermäßig abgerockt, he?

 

Caro: Falls du's genau wissen willst, ich war die ganze Nacht über bei ihr im Krankenhaus.

 

Timo: Was? Warum?

 

Caro: Die richtige Frage sollte wohl eher lauten: Warum warst du nicht für sie da oder eure geniale STAG? Sie hat 'ne Alkoholvergiftung.

 

[Lehrerzimmer]


Michael: Und deswegen bedanke ich mich recht herzlich beim Elternbeirat für die kurze, aber sehr angenehme Zusammenarbeit. Danke! Als letzte Amtshandlung übergebe ich nun die Schulleitung an unsere neue Direktorin, Frau Helena Schmidt.

 

Helena: Schmidt-Heisig. Soviel Zeit muss sein.

 

Michael: `Türlich!

 

Helena: Liebe Eltern, ich möchte Sie keineswegs mit Geschichten meiner Laufbahn als Pädagogin langweilen. Mich interessiert, was Sie bewegt. Ich werde mich für Sie einsetzen, für die Schüler. Ich möchte, dass hier jeder eine Chance bekommt, sich zu entwickeln und seine Stärken zu finden.

 

Julian: Dann kommen wir doch gleich zu unserem größten Problemkind...dem Volleyballfeld. Es ist nach wie vor eine Baustelle und das kann nicht so bleiben.

 

Karin: Ja nachdem Franziska Lohmann unter diesem Sportfeld gefunden wurde, kann dort doch nicht ein Neues errichtet werden.

 

Julian: Danke, Frau Beschenko! Sie nehmen mir die Worte aus dem Mund. Und dann stimmen Sie mir bestimmt zu, dass wir ein komplett neues Feld anlegen müssen, auch wenn das einiges kosten wird.

 

Stefan: Nun, ich denke die Harani-Bank wird als Sponsor des Volleyballteams da gerne mit finanziellen Mitteln aushelfen. Die Mädchen müssen ja trainieren.

 

Julian: Ja, wunderbar! Zusammen mit den Schulmitteln wäre die Finanzierung also gesichert.

 

Helena: Ok, gut! Wenn alle dafür sind!?

 

Karin: Nein! Sind wir nicht! Was ist mit den anderen Projekten an der Schule?

 

Julian: Frau Beschenko, Sie wollen doch ein neues Volleyballfeld.

 

Karin: Ja, aber nicht auf Kosten der anderen AGs. Projekte, wie die STAG von Frau Vogel, sind auch auf Förderungen angewiesen.

 

Helena: Klären Sie mich doch bitte mal über die STAG auf.

 

[Aula]

 

Luzi: Wir sind heute nur zu zweit, oder was?

 

Emma: Also Sophie ist jedenfalls nicht da. Die ist im Krankenhaus. Und Timo...

 

Luzi: ...kommt auch nicht? Na toll!

 

Emma: Na, dann sind wir wohl allein.

 

Luzi: Ah, ich hab heut eh kein Bock!

 

Emma: Dann lass uns abhau'n!

 

Luzi: Ah, ok!

 

Bea: Hey, wo wollt ihr denn hin?

 

Luzi: Äh, wir sind heut nur zu zweit.

 

Emma: Und echt nicht gut drauf.

 

Luzi: Naja, und dann bringt das eh nichts.

 

Bea: Hört mal, mein Tag war bis jetzt auch nicht besonders toll. Trotzdem bin ich hier! Also sind wir schon zu dritt.

 

Emma: Sorry, aber ich krieg' nichts auf die Reihe, heute.

 

Bea: Gut, dann fang ich an.

 

[Lehrerzimmer]

Karin: Ihnen geht’s doch nur darum, die Gruppen zu unterstützen, die Sie für repräsentativ halten.

 

Julian: Und was ist daran falsch?

 

Karin: Das kann ich Ihnen sagen. Volleyball ist nicht der einzige Bereich, der Förderung verdient!

 

Julian: Die Volleyballmannschaft ist aber immer noch das Aushängeschild dieser Schule. So funktioniert Sponsoring nun mal. Da geht es um Erfolg.

 

Karin: Und das Musical-Vorsingen in Hamburg? Da hatte die ST-AG einen Riesenerfolg.

 

Julian: Ja, nur leider interessiert das niemanden.

 

Helena: Herr Kollege! Ich gebe Frau Beschenko vollkommen recht. An dieser Schule sollten alle Interessen und Talente gefördert werden.

 

Julian: Eh, eh und was soll das heißen?

 

Helena: Das Geld wird gerecht geteilt.

 

Julian: Das geht nicht.

 

Helena: Was geht und was nicht das entscheide allein ich.

 

Julian: Ja und und und der Volleyballplatz?

 

Helena: Der muss eben ein bisschen bescheidener ausfallen. Oder der Sponsor stockt ein wenig seine Spende auf.

 

Julian: Ja, aber da wird Herr Bergmann auch noch ein Wörtchen mitreden wollen. Ich glaube kaum, dass er die Finanzierung alleine unternehmen will.

 

Helena: Ich bin mir sicher Herr Bergmann wird dafür vollstes Verständnis haben. Schließlich geht es hier um das Wohl aller Schüler.

 

Stefan: Das werden wir dann sehen, aber ja, ich denke schon...grundsätzlich stimme ich Ihnen zu.

 

Helena: Gut, dann haben wir das ja geklärt.

 

[Krankenhaus]

 

Timo: Hey!

 

Sophie: Timo! Was machst du denn hier?

 

Timo: Was machst du hier!? Okay sorry, der war daneben. Wie geht es dir denn so?

 

Sophie: Ok!

 

Timo: Tut mir leid, ich habe das gestern echt nicht gerafft. Hätte ich gewusst, dass du so abstürzt, dann wäre ich natürlich noch geblieben. Ich dachte du und Caro, ihr macht Party.

 

Sophie: Nee, das war nur Caros Party.

 

Timo: Na, die war echt krass.

 

Sophie: Du sagst es. Caro at it's best.

 

Timo: Ähm ja, aber … sag doch mal, wie geht es dir denn wirklich?

 

Sophie: Du meinst, seit meine Mutter im Knast sitzt? Du, ich habe das ganze Haus für mich alleine. Ist eigentlich ziemlich geil.

 

Timo: Sophie, jetzt mach doch keine Show.

 

Sophie: Es ist scheiße, ok? Ich mein, ich frag mich die ganze Zeit wann und ob sie überhaupt noch mal da raus kommt. Ich bin die ganze Zeit alleine und frag mich die ganze Zeit, wann dieser Scheiß angefangen hat.

 

Timo: Was? Wann was angefangen hat?

 

Sophie: Na, wann das angefangen hat scheiße und kompliziert und aussichtslos zu werden. Ich mein, wir waren zusammen und hatten die ST-AG und dann find ich raus das mein Vater... Ich hätte nicht nachforschen sollen.

 

Timo: Das glaube ich nicht. Das wäre mit Sicherheit auch so raus gekommen.

 

Sophie: Aber ich hätte dir vertrauen sollen.

 

Timo: Ja, vielleicht.

 

Sophie: Meinst du, das mit uns wäre so oder so auseinander gegangen? Aber jetzt bist du hier und das freut mich. Sehr sogar.

 

Timo: Ja genau, ich wollte dich ja eigentlich aufmuntern. Kann ich dir irgendwas bringen? Ein Saft oder ein Wasser? Oder zum Kiosk, 'nen Snack? Ich hol' dir 'nen Snack, gerne.

 

Sophie: Nee lass mal. Ich krieg grad sowieso nichts runter.

 

Timo: Okay. [er setzt sich halb auf sie drauf]. Oh, sorry sorry. Ich...

 

Sophie: Nee nee, bleib mal hier. Das ist schon ganz schön so.

 

[Lehrerzimmer]

 

Helena: Vielen Dank. Schönen Tag noch.

 

Julian: Ich dachte, wir ziehen an einem Strang. Und was machen Sie?

 

Helena: Ich treffe meine eigenen Entscheidungen als Direktorin dieser Schule. Haben Sie ein Problem damit? [sie schüttelt Hände von anderen Lehrerinnen] Schönen Tag noch. Wiedersehen.

 

Stefan: Frau Direktor!

 

Helena: Herr Bergmann!

 

Stefan: Mein Kompliment, ich glaube ich wurde noch nie so charmant über den Tisch gezogen.

 

Helena: Jetzt übertreiben Sie mal nicht.

 

Stefan: Darf ich Sie zum Mittagessen einladen? Dann können wir unsere Kooperation ganz in Ruhe besprechen.

 

Helena: Danke, aber ich dachte wir sind uns bereits einig.

 

Stefan: Sie sollten vielleicht wissen, dass die Herani-Bank mehr als nur ein Sponsor für die Pestalozzi-Schule ist. Es ist fast eine Art Partnerschaft.

 

Helena: Und deswegen muss ich mit Ihnen Essen gehen?

 

Stefan: Wer redet denn von müssen? Sie würden mir einfach eine große Freude machen.

 

Helena: Aber freuen Sie sich nicht zu früh. Vielleicht ziehe ich Sie gleich nochmal über den Tisch. [Helena geht, Stefan sieht ihr beeindruckt hinterher als Karin sich dazu gesellt]

 

Karin: Ich bin positiv überrascht. Ich habe ein richtig gutes Gefühl mit der neuen Direktorin.

 

Stefan: Ja, ich auch.

 

[Krankenhaus]

 

Timo: Das war der totale Wahnsinn. Ich mein, obwohl wir uns untereinander total gestresst haben waren wir in Hamburg ein äh eh eine Einheit.

 

Sophie: Ich bin vor Lampenfieber beinah gestorben.

 

Timo: Ja, ich auch. Versprich mir, dass du aufhörst damit, okay?

 

Sophie: Mit der ST-AG auftreten?

 

Timo: Nein, sich so volllaufen zu lassen und so abzustürzen.

 

Sophie: Keine Angst, ich ich mach das nicht nochmal. So 'ne Entgiftung ist schon ziemlich eklig.

 

Timo: Das heißt, ich brauch mir keine Sorgen zu machen, ich kann dir vertrauen?

 

Sophie: Nein, das musst du nicht.

 

Timo: Du bist mir nicht egal, das weißt du.

 

Sophie: Jetzt schon.

 

Timo: Egal was zwischen uns war und noch kommen wird, ich möchte, dass du mir Bescheid sagst, wenn es dir schlecht geht.

 

Sophie: Jetzt ist mir gerade schlecht.

 

Timo: Das ist jetzt nicht wichtig. Aber du weißt, was ich meine, oder?

 

Sophie: Ja. Ich werde wohl in nächster Zeit mit dem trinken und feiern aufhören. Also für eine ziemlich lange Zeit.

 

Timo: Das ist gut.

 

Sophie: Danke, dass du da bist. Ich, ich war wirklich ziemlich alleine.

 

Timo: Hey! [er umarmt sie tröstend]

 

[Im Park]

 

Miriam: Hast du inzwischen mal mit Michael gesprochen? Kannst ihm doch nicht ewig aus dem Weg gehen.

 

Bea: Warum nicht?

 

Miriam: Willst du nicht wenigstens mal seine Version der Geschichte hören?

 

Bea: Wozu? Der hat mich die ganze Zeit angelogen.

 

Miriam: Süße, kann ja verstehen, dass du sauer auf ihn bist. Aber Michael ist kein schlechter Kerl und vor allem hat er eine ganze Menge für dich getan.

 

Bea: Ja, das weiß ich. Aber seit diese Helena aufgetaucht ist, ich... ich weiß überhaupt nichts mehr. Und solange ich nicht klarer sehe... Ich kann nicht mit ihm reden.

 

Miriam: Aber genau das würde vielleicht helfen wenn du mit ihm redest.

 

Bea: Ich vertrau ihm nicht mehr. Alles was er sagt, das .. das würde sich falsch anhören. Er hat seine Frau betrogen.

Miriam: Vielleicht hat er dafür Gründe gehabt.

Bea: Ja, vielleicht. Die will ich nicht wissen.

Miriam: Okay. Gut. Deine Entscheidung. Aber in solchen Fällen gibt es immer drei Sichtweisen: Ihre, seine und die Wahrheit.

Bea: Du hast die Frau doch kennengelernt. Warum macht der so was? Ich .. ich verstehs nicht!

[Saal 1]

Helena: Freut mich, dass Sie meine Entscheidung unterstützt haben, obwohl Sie nicht besonders begeistert waren.

Stefan: Zugegeben, ich war ein wenig überrascht. Worum geht es Ihnen wirklich? Doch nicht um drittklassige AGs oder darum den Elternbeirat ruhig zu stellen.

Helena: Einmal dürfen Sie noch.

Stefan: Eine kleine Machtdemonstration.

Helena: Sie haben es erfasst. [Helena prostet Stefan zu.]

Stefan: Und was haben Sie jetzt vor?

Helena: Ich habe zu arbeiten.

Stefan: In Ihrer Funktion als Direktorin meinte ich natürlich.

Helena: Ich denke, ich gehe ganz ähnlich vor wie Sie, wenn Sie ein neues Unternehmen unter Ihre Fittiche nehmen. Ich spekuliere genau wie Sie darauf Erfolge zu erzielen.

Stefan: Das war auch immer Göttings Plan. Leider war er nie erfolgreich.

Helena: Und auch seine Hoffnungen mich für seine Zwecke zu gewinnen, werden sich leider zerschlagen. Ich habe eigene Pläne.

Stefan: Es ist erstaunlich wie schnell Sie ihn durchschaut haben.

Helena: Männer sind leicht zu durchschauen.

Stefan: Aja.

Helena: Glauben Sie mir, ich weiß genau was Sie von mir wollen.

Stefan: Mh.

[Im Park]

Bea: Sie ist so ganz anders als Frau Krawczyk und irgendwie wollen sie doch dasselbe. So jemanden brauchen wir auf der Pestalozzi.

Miriam: Naja, das wird man ja noch sehen. Sie ist mal grad ein Tag hier.

Bea: Ich hab vorhin mitbekommen wie sie Herrn Götting zu Recht gestutzt hat vorm Elternbeirat. Sie möchte STAG unterstützen, sie will jedem Schüler ne Chance geben. Das .. das is so ganz anders als bei Götting.

Miriam: Ja, das klingt ja auch alles ganz toll.

Bea: Aber?

Miriam: Deshalb musst du dich ja nicht gleich mit ihr gegen Michael verbünden.

Bea: Das tue ich gar nicht.

Miriam: Ich hab schon n bisschen das Gefühl. Du wirfst gerade irgendwie alles in einen Topf. Bea, auch wenn‘s dir schwer fällt, du musst deine Beziehung zu Michael unabhängig von ihr sehen.

Bea: Wie denn? Die beiden sind verheiratet und anscheinend leidet sie noch unter der Trennung.

[Saal 1]
[Helena und Stefan machen sich auf den Weg.]

Stefan: Warten denn heute noch Termine auf Sie?

Helena: Das hatten wir doch schon. Ich gehe nicht mit zu Ihnen.

Stefan: Ich vergaß, Sie durchschauen die Männer.

Helena: In diesem Fall gibt es nichts zu durchschauen.

Stefan: Vielleicht möchte ich Sie einfach nur ein bisschen besser kennenlernen. [Stefan hilft Helena in ihr Jacket.]

Helena: Dazu werden wir noch genug Zeit haben.

Stefan: Ich bin kein Freund von Spielchen.

Helena: Ach? Wirklich? Ich hatte schon den Eindruck.

Stefan: Ich bekomme immer was ich will und wann ich es will.

Helena: Hm. Diesmal leider nicht.

Stefan: Wie bedauerlich.

Helena: Einen kleinen Vorgeschmack können Sie haben. [Helena zieht Stefan zu sich ran und küsst diesen. Karin betritt das Restaurant und sieht die beiden.]

[Schulhof]
[Bea will ins Schulgebäude gehen. Am Eingang trifft sie auf Michael.]

Michael: Bea, warte mal. Warte warte! Ich kann verstehen, dass du vor dem Kopf gestoßen bist, aber es gibt n paar Dinge, die du wissen musst.

Bea: Auf einmal?

Michael: Die Sache mit Helena wollte ich dir sagen.

Bea: Das hast du aber nicht.

Michael: Lass es mich dir bitte wenigstens erklären.

Bea: Was denn? Das du die ganze Zeit verheiratet warst? Ich weiß seitdem nicht mehr was ich denken soll und ich kann nicht mit dir reden, weil ... weil das einfach weh tut.

Michael: Das kann ich verstehen.

Bea: Dann verstehst du sicher auch, dass ich n bisschen Zeit brauche.

Michael: Ja.

Bea: Gut, dann ... dann lass mich einfach ne Weile in Ruhe.

Michael: Okay. [Bea will gehen.] Aber Bea, ich ... [Michael nimmt Beas Hände]... ich will, dass du weißt, dass ich dich liebe. [Bea geht.]