Episode 146

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Helena: Ich weiß, es geht mich nichts an, aber ich habe Sie und Michael vorhin zufällig beobachtet und mir ist aufgefallen, dass die Stimmung zwischen Ihn beiden ein wenig abgekühlt ist. Ich hoffe nur, dass nicht ich daran schuld bin, weil ich so offen über unsere Vergangenheit gesprochen hab.

Bea: Sie? Nein, nicht direkt.

Helena: Michael, ich liebe Dich immer noch. Ich kann unsere Ehe nicht so einfach aufgeben. Wollen wir es nicht nochmal miteinander versuchen?

 

[Intro]

 

[Bei den Heisigs]

 

Michael: Helena. [Michael nimmt ihre Hände]

 

Helena: Bitte Michael, ich hab nie aufgehört Dich zu lieben.

 

Michael: Darauf hab ich immer gewartet. Dass Du mal auf mich zukommst, dass nicht immer ich der Böse bin.

 

Helena: Das bist Du nicht.

 

Michael: Dass Du nicht immer nur an Deine Karriere denkst.

 

Helena: Das tu ich nicht.

 

Michael: Aber jetzt ist es zu spät. [er stößt die Hände von Helena weg] Ich hab´s so bereut Dich betrogen zu haben. Ich hab sogar darüber nachgedacht, ob es nicht Sinn macht, dass wir´s nochmal miteinander versuchen.

 

Helena: Ja, lass es uns tun.

 

Michael: Nein. Wir beide hatten unsere Chance. Wir haben sie nicht genutzt, weil wir nicht zusammen passen. Ich hab lange gebraucht, um das zu kapieren. Und dann hab ich, dann hab ich Bea kennen gelernt.

 

Helena: Bea wird Dir niemals verzeihen, dass Du sie angelogen hast.

 

Michael: Das mit uns beiden, das ist vorbei.

 

[Bei den Vogels]

[Piet tanzt im Wohnzimmer herum]

 

Piet: Hey.

 

Lara: Äh…

 

Piet: Neues Sakko, also mit dem da…

 

Lara: Kriegst Du jede rum? Oder was wolltest Du sagen? Bist Du nen Womanizer jetzt?

 

Piet: Eigentlich wollte ich fragen, warum bist Du zu Hause? Ich mein, laut Stundenplan hättest Du jetzt Geschichte bei Frau Heinrich.

 

Lara: Fällt aus.

 

Piet: Ah ja? Und warum? Wegen akuter Partyrities?

 

Lara: Du kannst ja anrufen, wenn Du mir nicht glaubst.

 

Piet: Vielleicht sollte ich Bea wirklich mal anrufen. Und mir nen paar pädagogische Tipps geben lassen. Hmm…

 

Lara: Wegen Deinem Rumgetanze?

 

Piet: Wegen Deinem Rumgeschwänze.

 

Lara: Und Du? Gehst du heute Abend Clubhoppen?

 

Piet: Ich mach was?

 

Lara: Gehst Du aus?

 

Piet: Ja natürlich geh ich aus. Ich meine, ich kann ja meine wiedergefundenen Talente ja nicht einfach so versiegen lassen. Im Gegensatz zu meiner Tochter, die trotz eines fulminanten Auftrittes beim Musical Sister Act in Hamburg, die AG einfach mal so verlassen möchte. Was war da los in Hamburg? Ich mein, Bea hat mir erzählt, dass Dir da irgendwie so `n Typ hinterher gerannt ist.

 

Lara: Ja, wenn´s wenigstens irgendnen Typ gewesen wäre, aber das war ja Bodo.

 

Piet: Bobo?

 

Lara: Bobo, Bodo is mir doch egal. Ich spiel auf jeden Fall lieber Volleyball, als mir von diesem Spanner auf den Arsch starren zu lassen. [Lara geht]

 

[Lehrerzimmer]

 

Bea: Die Party scheint ziemlich ausgeufert zu sein.

 

Gabriele: Meine Schüler waren immerhin fast vollzählig.

 

Bea: Aber nur physisch. Tom ist fast eingeschlafen. [Bea und Gabriele lachen]

 

Julian: Das liegt möglicherweise an der Unterrichtsgestaltung.

 

Bea: Wie sieht´s aus? Ich hab ne Freistunde. Zweites Frühstück im Saal Eins?

 

Gabriele: Ich muss die nächste Stunde vorbereiten. Das ist alles schon ne ganze Weile her.

 

Bea: Schade. Ich find’s toll, dass Sie wieder unterrichten.

 

Gabriele: Das sehen hier nicht alle so, vor allem nicht unsere Direktorin.

 

Bea: Sie haben Sie bestimmt auf dem falschen Fuß erwischt, sie ist nett.

 

Gabriele: Da sind wir unterschiedlicher Meinung.

 

Bea: Was ja selten genug vorkommt.

 

Gabriele: Passen Sie einfach auf, was Sie in ihrer Gegenwart sagen oder tun. Einer Frau wie ihr darf man keine Munition geben, sie schießt einem sonst in den Rücken.

 

Bea: Übertreiben Sie da nicht ein bisschen?

 

Gabriele: Hoffen wir, dass Sie recht haben.

 

[Schulflur]

 

Michael: Ich hoffe, unser Gespräch hat nichts an deinem Entschluss geändert hierbleiben zu wollen, denn diese Schule braucht eine Direktorin mit einem klaren Kopf. In dem Fall [Bea taucht im Hintergrund auf und beobachtet das Gespräch, was Helena nicht entgeht.] sollten wir uns aber um einen normalen Umgang miteinander bemühen, wenn’s geht.

 

Helena: Das wünsch ich mir auch. [Helena wirft einen kurzen Blick auf Bea und bevor Michael gehen will…] Hältst du mich noch ein letztes Mal? [Michael nimmt Helena in den Arm, diese schmiegt sich eng an, was auch Bea bemerkt. Helena wirft nochmal einen Blick auf Bea, Michael indessen geht, ein Siegerlächeln schleicht sich auf Helenas Gesicht.

 

Julian: [der die Szene ebenfalls beobachtet haben muss] Ja, die Vergangenheit…holt einen immer wieder ein. Im Falle von Herrn Heisig kann man allerdings fast neidisch werden.

 

[Schulflur]

[Emma und Luzi stehen wartend auf dem Schulflur, Emma hält verzweifelt Ausschau nach Jenny.]

 

Luzi: Man glaub mir, Jenny hat genau gecheckt, dass wir nicht wirklich rumgeknuscht haben. Was ihr weh getan hat, war, dass du ihr weh tun wolltest.

 

Emma: Kannst du trotzdem mit mir warten?

 

Luzi: Ja, aber wenn sie kommt, dann geh ich, weil sonst wird’s albern.

 

Emma: Hey, hast du eigentlich gecheckt, dass ich in Hamburg von Jenny und mir geredet hab?

 

Luzi: Naja, es war nicht sonderlich originell…der Roman und die zwei Freunde, wo der eine nicht zu dem andern stehen kann…deine Blicke, Jennys Blicke.

 

Emma: Meinst du, es hat sonst noch jemand gemerkt?

 

Luzi: Hey, wär das denn so schlimm?

 

Michael: Hallo?

 

Luzi: Hallo, Herr Heisig.

 

Michael: Wenn ich mich nicht ganz täusche, habt ihr jetzt Unterricht, bei mir.

 

Emma: Also das ist so, wir, wir müssen noch was erledigen.

 

Michael: Dafür habt ihr rein theoretisch den ganzen restlichen Tag noch Zeit.

 

Emma: Ja, aber das ist sehr wichtig und, und dringend und...

 

Luzi: Ja, weil Emma hat nämlich was, was Jenny UNBEDINGT für den Kunstunterricht braucht.

 

Emma: Genau unbedingt. Und wenn sie das nicht kriegt, dann ... dann bringt sie mich um, mindestens.

 

Michael: Ja, das is‘ tragisch. Äh, der Kunstunterricht fällt heute aus, das heißt Frau Hartmann wird Sie frühestens nach der nächsten Stunde umbringen. Wenn ich Sie jetzt also bitten dürfte?

 

[Schultreppe]

 

Lara: Hey, wartet ihr auf mich?

 

Mädels: Ja.

 

Lara: Woah nach der Party gestern musste ich erst mal pennen und hab mir Geschichte geschenkt. Mein Vater der checkt echt gar nichts, der glaubt mir jeden Mist. Ach so, und ich hab mir überlegt, wie wir den Doppelpass am Netz noch besser hinkriegen können.

 

Mädel 1: Cool.

 

Mädel 2: Sehr gut.

[Lara und ihre Volleyballmädels gehen die Truppe hoch, Caro will runter.]

 

Caro: Du stehst mir im Weg.

 

Lara: Ich hab gehört, du bist jetzt ins Table Dance Geschäft eingestiegen. Stell dir doch einfach vor, ich wär ne Stange und du tanzt um mich rum.

 

Caro: Du bist `n bisschen vorlaut, deswegen geb ich dir jetzt mal nen Tipp: Der Weg nach unten ist wesentlich schneller, als wieder nach oben und der Aufprall ist hart, besonders wenn man geschubst wird.

 

Lara: Redest du aus Erfahrung? [Lara schlängelt sich an Table Dance Stange Caro vorbei, die Mädels folgen ihr die Treppe hoch. Caro bleibt allein zurück.]

 

[Saal1]

 

Miriam: Was war `n das für ne Art Umarmung? Eher die „ Oh super Dich als Freund zu haben“ –Umarmung oder eher die andere?

 

Bea: Die andere. Da läuft was zwischen den Beiden.

 

Miriam: Na gut, die Beiden sind verheiratet, also… kann es sein, dass Du vielleicht ein bisschen zu viel da rein interpretierst in diese Umarmung?

 

Bea: Warum hat er mir nicht gesagt, dass er verheiratet ist? Weil da noch was läuft. Warum hat er mir nicht gesagt, dass er seine Frau betrogen hat? Mit ihrer besten Freundin.

 

Miriam: Worauf er nicht stolz ist.

 

Bea: Kapierst du´s nicht? Er hat die ganze Zeit geglaubt, seine Frau will ihm nicht verzeihen. Hat er sich ein neues Leben aufgebaut und jetzt… hat sie ihm verziehen.

 

Miriam: Aber wir reden immer noch von Deinem Michael, ja?

 

Bea: Ich hab doch auch geglaubt, dass ich ihn kenne.

 

Miriam: Bea, ich hab doch Michael erlebt. Der für Deine Unschuld gekämpft hat. Der Kerl wurde wegen Dir angeschossen, hat sich geweigert ins Krankenhaus zu gehen, bis Du wieder frei bist. Der tauscht Dich doch jetzt nicht einfach so für seine Ex wieder aus. Überleg doch mal, was in den letzten Wochen bei euch los war. Es ging ja nur um Dich. Ich meine, was hätte er Deiner Meinung nach zu Dir sagen sollen? Bea, Du… ´schuldigung Du stehst ja unter Mordverdacht, aber hab ich Dir schon erzählt, dass ich im Trennungsjahr bin? Das geht gar nicht. Es gibt nur einen Grund warum er Dir nichts von seiner Ehe erzählt hat. Weil´s ihm nicht mehr wichtig ist. Und weißt Du was ich noch glaube? Ich glaub Du hast schiss. Deine erste große Liebe betrügt Dich. Als Resultat daraus landest Du im Knast. Wer rettet Dich? Mister Perfect. Jetzt entpuppt sich Mister Perfect als nicht ganz so perfekt und bevor er dasselbe mit Dir machen kann, haust Du lieber ab.

 

Bea: Bist Du jetzt fertig?

 

Miriam: Ja, aber… Bea, Michael ist nicht wie Jens, okay?

 

[Helenas Büro]

 

Helena: Ja. [Julian kommt zur Tür herein] Herr Götting. Was kann ich für Sie tun?

 

Julian: Ich wollt mal sehen, ob Sie sich eingelebt haben. Nachdem Sie dank mir erst von der freien Direktorenstelle erfahren haben.

 

Helena: Um mal eins klar zu stellen, ich bin hier, weil ich hier sein will. Nicht weil Sie mich her geholt haben.

 

Julian: Natürlich. Und dennoch sorge ich mich etwas um Ihr Verhältnis zu Herrn Heisig.

 

Helena: Ich wüsste nicht, was Sie mein Verhältnis zu meinem Mann angeht.

 

Julian: Ach naja… ich versteh einfach nicht, wie ne Frau wie Sie auf diesen Weichspüler reinfallen kann.

 

Helena: Das müssen Sie auch nicht verstehen.

 

Julian: Heißt das, der Kuschelkurs gehört zu Ihrem Plan?

 

Helena: Herr Götting, sollte ich jemals das Interesse haben, Sie in meine Pläne einzuweihen, dann lass ich es Sie wissen.

 

Julian: Sie hat es übrigens gesehen. Frau Vogel. Die Umarmung, hat Ihr gar nicht gefallen.

 

Helena: Ich weiß nicht, wovon Sie reden. [Götting verlässt das Büro]

 

[Treppenhaus]

 

Lara: Echt schade, dass ich Caro´s Auftritt als Tabledancerin verpasst hab.

 

Mädchen1: Ey, die Alte ist echt nur noch peinlich.

 

Lara: Und habt ihr gesehen, was die heute für nen Fummel an gehabt hat? Der ging gar nicht.

 

Mädchen2: Ganz schlimm.

 

Mädchen1: Ähm, aber was ist eigentlich aus ST.AG geworden? Ich hoffe, die Nummer ist für Dich durch?!

 

Lara: Ich war da ja nie richtig drin. Ich hab ja nur meiner Tante geholfen in Hamburg wegen dem Event, aber…

 

Mädchen2: Das war doch gerade Kai, oder? Der hat Dich total angelächelt. Ich hab´s ganz genau gesehen.

 

Lara: Bitte nicht.

 

Schülerin: Warum? Der…der ist doch cool!

 

Lara: Der ist nicht cool.

 

Bodo: Lara?

 

Lara: Hey, Bodo.

 

Bodo: Hi.

 

Lara: Was machst `n du hier?

 

Bodo: Lange Version oder kurze Version?

 

Lara: Gar keine Version. Kannst dich einfach wieder wegbeamen?

 

Bodo: Eigentlich nein…also ich war gerade bei Ingrid und hab mich angemeldet.

 

Lara: Wer ist `n Ingrid?

 

Bodo: Frau Jäger.

 

Lara: Wieso nennst du die Ingrid?

 

Bodo: Weil das klingt doch netter.

 

Lara: Wofür hast du dich denn angemeldet?

 

Bodo: Für die Schule…?

 

Lara: Für die Schule?

 

Bodo: Irgendwie bist du heute ‘n bisschen strange.

 

Lara: Ich bin…

 

[Vor den orangenen Spinden]

 

Emma: Ich hab dich gesucht. Ich hab vorhin mit Luzi auf dich gewartet. Also mit Luzi nicht pärchen-mäßig sondern freundinnen-mäßig, weil…das mit gestern…der Kuss…ähm… Ich wollte dir zeigen, was das für mich war, das mit dir und Ben und…

 

Jenny: Ich weiß schon. Alles sehr erwachsen von dir.

 

Emma: Jenny! Ich glaub dir jetzt, dass das mit Ben gar nichts zu bedeuten hatte.

 

Jenny: Schön für dich.

 

Emma: Was machst du da eigentlich?

 

Jenny: Ich räume auf. Hat sich zu viel Scheiße angesammelt. Du hast keine Ahnung, was du willst. Und wenn ich mir nehme, was ich will, dann drehst du durch. Dieses ewige Hin und Her, das steht mir bis hier. Kindergarten ist des. Dafür bin ich mir zu schade. Ich wollte in Köln nochmal von vorne anfangen, aber irgendwie bin ich wohl in die falsche Richtung gelaufen. Nämlich auf dich zu. Am besten, ich geh nochmal zurück, fang von vorne an und vergess dich für immer.

 

[Schulflur]

 

Lara: Noch längst keine Grund die Schule zu wechseln. Vor allem nicht von Hamburg nach Köln.

 

Bodo: Von so ’ner Band hab ich immer geträumt. Bei uns gibt’s doch nur Mathe und Chemie. Und deswegen hab ich ja auch im Theater gejobbt. Und als ich dann gehört hab, dass ihr auf die Pestalozzi geht…

 

Lara: Macht das irgendeinen Unterschied?

 

Bodo: Äh, nein…äh ja. Also das erklär ich dir später. Auf jeden Fall bin ich jetzt auch Schüler hier. Und ihr? Seid ihr auch…also bei der ST-AG dabei? Ich hab euch in Hamburg gar nicht gesehen.

 

Schülerin: Äh, ich glaub, wir müssen dann mal. Viel Spaß noch.

 

Bodo: Lara, ich weiß, ich bin manchmal… Es tut mir leid, wenn ich jetzt…

 

Lara: Ist okay. Äh, Frau Lohmann? Ich…ich wollt Sie noch was fragen wegen dem Volleyballtraining und so.

 

Bodo: Wow, auch noch Volleyball.

 

Lara: Bodo?

 

Bodo: Ja?

 

Lara: Erinnerst du dich noch daran, was in Hamburg los war, als du den Scheinwerfer auf mich gerichtet hast?

 

Bodo: Du bist ziemlich sauer geworden. Das war echt süß.

 

Lara: Süß, ja? Jetzt pass mal gut auf. Ich kann’s absolut nicht leiden, wenn jemand den Scheinwerfer auf mich richtet, ja? Und das, was du hier machst, dein Auftritt hier, ist schlimmer als jeder Scheinwerfer! Kapiert?

 

Bodo: Kapiert.

 

Lara: Hast du die anderen schon getroffen?

 

Bodo: Leider nicht.

 

Lara: Dann komm mal mit!

 

[Michaels Büro]

[es klopft]

 

Michael: Ja?

 

Sebastian: Einmal Chicken-Sandwich!

 

Michael: Was soll das werden?

 

Sebastian: Warum? Darf ich meinen Bruder nicht mal bei der Arbeit besuchen?

 

Michael: Lass mich mal kurz kombinieren: Bea hat mit Miriam geredet. Was hat sie gesagt?

 

Sebastian: Sie ist sich unsicher, ob sie dir noch vertrauen kann. Ja und ich soll herausfinden ob ihre Ängste berechtigt sind. Denn wenn du Helena wirklich zurück willst, dann, ich zitiere, „würd sich dein Bruder wünschen der Familie Vogel nie begegnet zu sein“.

 

Michael: Äh, irgendwas läuft hier falsch. Ich will Helena nicht zurück. Sie will mich zurück. Und was alles andere anbelangt, so haben wir verabredet, dass wir versuchen normal miteinander umzugehen.

 

Sebastian: Und du glaubst, dass das funktioniert? Wir reden hier von Helena.

 

Michael: Ich weiß, aber sie hat ja keine andere Wahl, weil ich, weil ich Bea liebe.

 

Sebastian: Und Bea weiß das? Zeige ihr, was sie dir bedeutet und setz ein Zeichen.

 

[Aula]

 

Emma: Und dann hat sie ihren Spind ausgeräumt und ist gegangen. Ich hab’s total verbockt.

 

Luzi: Ach scheiße!

[Timo und Sophie kommen herein]

 

Timo: Und wie geht’s dir jetzt?

 

Sophie: Na, wenn ich eine Bierflasche sehe, wird mir immer noch schlecht.

 

Timo: Ist ja auch gut so.

 

Bea: Wenn wir dann komplett sind, können wir dann ja anfangen.

 

Lara: Halt nein! Ihr seid noch nicht komplett. Ich präsentiere: DJ Bodo!

 

Timo: Hey, was treibt dich denn nach Köln?

 

Bea: Das ist Bodo Willemsen, ein neuer Schüler. Unser Auftritt in Hamburg scheint ihn mächtig beeindruckt zu haben.

 

Bodo: Und vor allem habe ich kein Bock nur noch zuzusehen, wenn die anderen performen.

 

Luzi: Cool!

 

Emma: Find ich auch.

 

Timo: Krass, aber mutig.

 

Bodo: Na ja, da gibt es noch ein paar andere Gründe [er schaut Richtung Lara, die aber schon gegangen ist]

 

[Helenas Büro]

 

Helena: Hier, eine Abhandlung über das aktuelle pädagogische Konzept an Gesamtschulen.

 

Gabriele: Die habe ich mir schon ausgedruckt. Aber danke, dass Sie an mich gedacht haben.

[es klopft]

 

Helena: Herein!

 

Michael: Oh, Entschuldigung! Ich komme später wieder. [er will wieder gehen]

 

Helena: Äh, kein Problem. Frau Krawcyk und ich sind gerade fertig.

 

Gabriele: Bis später.

 

Michael: [zu Gabriele] Hallo.

[Gabriele geht]

 

Helena: Michael, schön dich zu sehen.

 

Michael: Helena, ich habe nachgedacht. Über uns beide. Wenn wir von nun an normal miteinander umgehen wollen, dann…

 

Helena: Dann?

 

Michael: Dann wäre es gut, wenn wir einen Schlussstrich unter unserer Ehe ziehen. Das Trennungsjahr ist jetzt so gut wie vorbei und ich denke, es ist an der Zeit, dass wir uns endgültig scheiden lassen.

 

Helena: Das kommt jetzt ziemlich plötzlich.

 

Michael: Mach’s uns bitte nicht so schwer.

 

Helena: Das will ich nicht, aber…

 

Michael: Unsere Ehe besteht seit Monaten nur auf dem Papier. Wenn du keinen Kleinkrieg willst, dann kümmere ich mich jetzt um einen gemeinsamen Anwalt.

 

Helena: Wie du meinst.

 

Michael: Ich bin mir sicher, dass wir uns einig werden können. Gut. [er geht]

 

[Aula]
[STAG Probe: Bodo soll beweisen was er kann. Er singt „Just the way you are“. Sophie, Emma, Luzi und Timo nehmen beeindruckt seine Stimme wahr. Bodo hängt während des Singens seinen Gedanken an Lara nach, Bea hin dessen ihren Gedanken an Michael.]

[Schulflur]
[Lara kommt dem Schulflur entlang. Timo, Sophie und Bodo kommen ihr entgegen.]

Timo: Endlich bin ich nicht mehr der einzige Typ.

 

Sophie: Ja, vielleicht kann Bodo dir ja noch was beibringen. [Lara entdeckt ihre Mitschüler und flüchtet auf die Toilette.]

Timo: Was soll `n das heißen?
[Luzi und Emma folgen der Truppe ein wenig abseits.]

Emma: Meinst du sie ist weg aus Köln?

Luzi: Wer?

Emma: Jenny! Dieses ganze Gerede von „Neu anfangen“ und „Köln ist keine gute Entscheidung“ und dann räumt sie ihr ‘n .. ihr ‘n Spind leer.

Luzi: Naja, verstehen könnt ich‘s schon.

Bodo: Habt ihr `ne Ahnung wo Lara ist? Ich hab sie 'n bisschen zugetextet vorhin, glaub ich.

Sophie: Ich glaub, Lara ist beim Volleyball.

Timo: Dafür kriegst du von uns `ne Schulführung, he?!

Bodo: Okay.
[Nachdem die Truppe weitergezogen ist, kommt Lara aus ihrem „Versteck“ wieder raus.]

[Schulhof]

[Bea verlässt das Schulgebäude. Michael läuft ihr hinterher.]

Michael: Bea, warte warte! [Bea stoppt und beendet ihr Telefongespräch.] Eine Minute. Ich rede, du hörst zu. [Beide werden von Julian und Helena beobachtet.]

Julian: Und? Sehen wir `n Happy End oder `ne Tragödie?

Michael: Du hast allen Grund mir nicht mehr zu vertrauen. Ich habe meine Frau mit ihrer besten Freundin betrogen, ich hab dir meine Ehe verschwiegen. Ich hab gedacht, es wäre leichter, wenn ich das alles hinter mir lasse. Aber das ist es nicht. Und deswegen hab ich Helena um `ne schnelle Scheidung gebeten. Sie hat zu gestimmt. Egal wie lang es dauert, ich werde alles daran setzen, dass du mir wieder vertraust, weil ich dich liebe und weil ich dich nicht verlieren will.

Bea: Ich wollte dich gerade anrufen.

Michael: Und warum?

Bea: Um dir zu sagen, dass ich das immer noch idiotisch und vollkommen daneben finde, aber ich hab überreagiert. Ich weiß, wie schnell es passiert, dass man sich in so `ne Situation hineinmanövriert und ich bin wirklich die Letzte, die dir `ne Moralpredigt halten darf. Du weißt schon ...[Michael und Bea umarmen und küssen sich.]

Julian: Happy End. Stand das so in Ihrem Drehbuch?

Helena: Ich glaube nicht, dass das das Ende ist.