Episode 155

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Arzt: Er schläft, aber sein Zustand hat sich stabilisiert, das ist sehr gut.

Bea: Können wir zu ihm?

Arzt: Ja aber nur kurz und nur eine Person.

Helena und Bea gleichzeitig: Ich gehe.

Helena: Ich bin seine Ehefrau.

Arzt: Bitte.

Gabriele: Frau Vogel hat mir erzählt dass sie mit dem Bus einem anderen Fahrzeug ausweichen mussten. Wenn dieser Raser nicht gewesen wäre, dann wäre es nie zum dem Unglück gekommen und Frau Lohmann und Herr Götting würden noch leben.

 

[Intro]

 

[Sekretariat]

[Ben steht vor dem Schulflur des Sekretariats und belauscht das Gespräch zwischen Ingrid und Gabriele, Tränen treten ihm in die Augen, er ist fassungslos]

 

Ingrid: Man kann nur hoffen…dass die Polizei den Fahrer des Sportwagens schnell findet, damit er für das was er getan hat zur Rechenschaft gezogen wird.

 

Gabriele: Zwei Menschen sind tot, ich glaube nicht dass es dafür eine gerechte Strafe gibt.

[Vor Bens Augen kommt der Unfall wieder hoch. Als er sich stellen will zieht ihn Ronnie in letzter Sekunde zurück.]

 

Ronnie: Hey, was soll der Scheiß?

 

Ben: Hast du nicht zugehört? Wir sind schuld. Wir müssen’s ihnen sagen.

 

Ronnie: Hey, Schwachsinn. Was können wir denn dafür dass der Götting in den Bus gerast ist.

 

Ben: Man der Bus stand wegen uns quer. Weil wir wie die Idioten die Straße runter gebrettert sind.

 

Ronnie: Aber er hätte genauso gut weiterfahren können verdammt…also mach hier nicht so ne Panik. Der Unfall ist nicht unsere Schuld. Wir waren nur kurz davor am selben Ort, das ist alles. Rückgängig kannst du die Sache eh nicht mehr machen. [Ben nickt] Gut, dachte mir doch dass du nicht ganz so blöd bist. Komm wir holen uns was zu essen, willst du auch? [Ben schüttelt angewidert den Kopf über Ronnies Aussage.]

 

[Schulhof]

[Sophie kommt aus dem Gebäude und geht auf Ronnie zu.]

 

Sophie: Hey. Hat Ben bei der Krawzyck was rausgefunden?

 

Ronnie: Sie war beschäftigt, deswegen ist er jetzt ins Krankenhaus gefahren. Hey mach dir nicht so `n Kopf, wenn noch jemand richtig verletzt wäre dann hätten die das längst gesagt. Die Nummer mit dem Krankenhaus ist nur zur Vorsicht, ganz sicher. Hör zu ich muss los. Wir sehen uns morgen, hm, ja?

 

Sophie: H-hey Ronnie warte doch mal, ahm…Also Ben ist ja nach diesem Rennen total ausgerastet weil ihr fast `n Unfall mit nem Bus hattet und…das war doch nicht der Bus von der S. T. AG oder? Ah scheiße Ronnie.

 

Ronnie: Wir waren halt ziemlich schnell unterwegs, der Bus musste voll auf die Bremsen treten. Naja und dann stand er da `n bisschen ungünstig. Götting ist wahrscheinlich voll…drauf gefahren. Die Krawzyck meint zwar es wäre ohne Schuld…

 

Sophie: Die Krawzyck weiß dass ihr da wart?

 

Ronnie: Nein natürlich nicht. Sie hat nur gehört dass der Bus von nem Sportwagen geschnitten wurde und hat es der Jäger erzählt.

 

[Krankenhaus]

[Bea wartet immer noch darauf Michael besuchen zu dürfen, im Hintergrund taucht Ben auf.ER sprintet zu wartenden Bea.]

 

Ben: Bea.

 

Bea: Ben.

[sie fallen sich in die Arme und halten sich ganz fest]

 

Ben: Ich hab eben in der Schule davon erfahren. Wie geht’s dir?

 

Bea: Ist nur `n Kratzer, aber Herr Götting und Frau Lohmann sie

 

Ben: Ich weiß. Frau Krawzyck hat in allen Kursen Bescheid gesagt und den Unterricht für heute ausfallen lassen. [Ben schaut sich auf dem Flur um] Wie geht’s den andern?

 

Bea: Die andern haben nur Schürfwunden. Luzi ist am Arm verletzt aber das scheint nicht weiter schlimm zu sein. Timo hat ne Gehirnerschütterung, er muss noch `n paar Tests über sich ergehen lassen.

 

Ben: A-aber er wird doch wieder gesund?

 

Bea: Ich glaub schon.

 

Ben: Gott sei Dank. Soll ich dich nach Haus fahren?

 

Bea: Ich muss hierbleiben. [und schaut auf die Tür zur Intensivstation]

 

Ben: Aber es geht doch allen gut? Timo ist `n zäher Brocken, so ne kleine Gehirnerschütterung…das steckt er locker weg.

 

Bea: Das is‘ es nicht. Michael…

 

Ben: Was?

 

Bea: Er, er ist zusammengebrochen. Er hatte innere Blutungen, sie sie mussten ihn notoperieren. Jetzt ist er auf der Intensivstation. Die Operation ist zwar gut verlaufen, aber sein Zustand ist immer noch kritisch.

 

[Intensivstation]

[Helena steht am Krankenbett von Michael und betrachtet ihn voller Sorge und …LIEBE.]

 

[Schulhof]

 

Sophie: Die Lohmann und der Götting sind tot.

 

Ronnie: Ja ich weiß…und das ist scheiße aber wir können nichts dafür. Also lass uns die Sache mit dem Rennen vergessen und mit keinem drüber reden, ok?

 

Sophie: Du hast wahrscheinlich recht.

 

Ronnie: Ich habe recht. Abgesehen davon wissen wir ja wohl alle das so `n Autorennen illegal is‘. Und wenn wir daher keinen Ärger kriegen wollen, sollten wir echt die Klappe halten.

 

Sophie: I-ich werd keinem was sagen.

 

Ronnie: Wir hängen da nämlich alle drin.

 

Sophie: Du kannst mir vertrauen, ich werd keinem was erzählen.

 

[Krankenhaus]

 

Luzi: Sind die Kopfschmerzen schlimmer geworden?

 

Timo: [Timo schüttelt leicht den Kopf.]Ich kann immer noch nicht glauben was da passiert ist. Ich mein, immerhin sind 2 unsrer Lehrer gestorben…und uns hätt’s auch erwischen können.

 

Luzi: Ich weiß.

 

Timo: Schon krass. In der einen Sekunde ist alles perfekt und dann BÄM…ist nichts mehr wie’s mal war. Der hat alles richtig gemacht.

 

Luzi: Wer?

 

Timo: Na Hotte.

 

Luzi: Hotte?

 

Timo: Ja ich weiß auch nicht warum ich jetzt gerade an den denken muss aber…Ich hab ihn immer belächelt weil er die Schule abgebrochen hat wegen Vegas, aber eigentlich ist es das einzig richtige was er hätt machen können: seine Träume verwirklichen bevor es zu spät is‘.

 

Luzi: Stimmt, so verpeilt war Hotte gar nicht.

 

Timo: Sag mal ahhh[Timo greift zu seinem Handy unter der Decke] hast du schon seine neuen Bilder gesehen? Aus Vegas die er auf seinen Blog hochgeladen hat? [Timo hält Luzi das Handy hin.]

 

Luzi: Oh Mann, die Lichter von den ganzen Hotels und die Casinos. Irre. [Timo schaut sich mit seinem Handy die Fotos von Hotte an.] Die ganze Stadt ist ne Illusion.

Timo: Das muss schon Wahnsinn sein, das alles zu erleben.

Luzi: Vor allem wenn man dann nach einer Woche wieder bis über beide Ohren verliebt war.

Timo: Boah als ich das gelesen hab, da hab ich nur gedacht: typisch Hotte.

Luzi: Oh ja.
[Es klopft an der Tür.]

Timo: Hallo.

Krankenschwester: Na. Anscheinend geht’s Ihnen besser?

Timo: Ja. Das Schwindelgefühl ist schon wesentlich besser. Aber ich glaub, ich könnte langsam mal in

die Cafeteria.

Krankenschwester: Sie bleiben schön liegen. Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen.

Luzi: Ich pass auf, dass er sich nicht vom Fleck rührt. Versprochen.

Krankenschwester: Gut. Der Doktor schaut gleich nochmal nach Ihnen.

Timo: Danke. [Die Krankenschwester geht wieder.] Du passt auf?

Luzi: Na klar. Du musst schnell wieder fit werden, sonst kommen wir nie zu Hotte nach Vegas.

[Krankenhasuflur]


Bea: Weißt du was das Schlimme ist? Für einen Moment dacht ich, wir hätten sterben können, wow wir haben wirklich Glück gehabt und in der nächsten Sekunde rast das Auto in uns rein. Wenn dieser verdammte Sportwagen nicht gewesen wär. Der hat den andern einfach überholt und ist auf unserer Spur geblieben. Michael konnte gar nicht anders. Er - er musste bremsen und das Lenkrad rumreißen.

Ben: Es tut mir Leid.

Bea: Ich frag mich die ganze Zeit, ob ich nicht vielleicht irgendwas hätte tun können. Schneller sein. Aber der Wagen von Götting, der kam innerhalb von einer Minute. Wir - wir standen unter Schock und wir mussten nachsehen, ob wirklich keiner verletzt ist.

Ben: Bea, du hast keine Schuld.

Bea: Ich hätte die Straße im Auge haben müssen. Ich - ich hätte wirklich kontrollieren müssen, ob alle angeschnallt sind. Es war keine Zeit.

Ben: Jetzt hör mir mal zu, du hast nichts falsch gemacht. Keiner von euch hat das. Ich muss dir was sagen. [Helena kommt von der Intensivstation.]

Bea: Wie geht’s ihm? Ist er wach? [Helena schüttelt verneinend den Kopf.]

[Timos Krankenzimmer]

[Es klopft. Emma betritt das Zimmer.]


Timo: Emma. Hey.

Emma: Ich hoffe, ich stör nicht.

Timo: Quatsch.

Emma: Ich wollte mal kurz nach Timo sehen, aber ich kann auch später wieder kommen, wenn ihr alleine sein wollt.

Timo: Also wenn du was Süßes dabei hast, kannst du gerne bleiben.

Emma: Das nicht, aber ich hab dir unsere Songs mitgebracht. [Emma reicht Timo einen MP3 Player.]

Timo: Oh cool, das ist ja noch viel besser. Danke.

Luzi: Ähm wegen der Musik fragst du am besten erst mal den Arzt. Deine Gehirnerschütterung ist ja ziemlich schlimm.

Emma: Das wusste ich nicht. Tut mir Leid.

Luzi: Woher auch? Du warst ja gestern auch ziemlich schnell weg.

Timo: Ja, was auch vollkommen okay war, weil ich würde auch sofort abhauen, wenn ich könnte.

Luzi: Sorry, ich bin irgendwie gestresst. Ich war die ganze Nacht hier. Okay, wie geht’s dir?

Emma: Mir geht’s okay.

Luzi: Sah gestern nicht so aus. Du hattest n Schock, oder?

Emma: Keine Ahnung was das war. Es war alles so weit weg und ich konnte mich nicht bewegen.

Luzi: Das habe ich gemerkt.

Emma: Es tut mir Leid. Ich - ich wollte euch helfen, aber es ging einfach nicht.

Luzi: Ist ja auch egal. Ist ja nicht mehr zu ändern.

Emma: Ja, das stimmt. Ich, ähm, muss dann auch mal wieder los.

Timo: Danke.

Emma: Gerne. Tschüss. [Emma verlässt das Zimmer.]

Timo: Musste das sein?

Luzi: Ich wollte nur wissen was gestern mit ihr los war. Ich hätte ihre Hilfe wirklich gebrauchen können und du auch.

 

Timo: Ja, aber manche Leute werden mit so einer Situation einfach anders fertig. Und ich glaub, dass sie tierischen Schiss hatte.

 

[An einer Parkbank]

[Emma kommt in einen Park gerannt und kämpft mit ihrem Versagen und Erinnerungsfetzen. Sie klammert sich an eine Parkbank und erinnert sich erneut an den Unfall. Flashback Anfang: Bea: Emma, könnten Sie Luzi mal helfen? Emma? Emma?! Luzi: Man, Emma, tu doch mal was! Luzi: Emma. Emma, wo ist dein Handy? Emma? Timo: Was ist denn mit ihr? Luzi: Man, sie reagiert nicht.

Flashback Ende.]

 

[Krankenhaus]

 

Ben: Kaffee?

 

Bea: Danke.

 

Ben: Sie?

 

Helena: Danke.

 

Ben: Wie geht’s Herrn Heisig?

 

Helena: Sein Zustand ist stabil aber kritisch.

 

Ben: Haben die Ärzte denn schon gesagt, wann er wieder aufwacht?

 

Helena: Sie wollen keine Prognose abgeben. Micheal hat zu viel Blut verloren. Wir müssen einfach hoffen, dass er bald wieder zu sich kommt.

 

Bea: Ich muss zu ihm.

 

Helena: Das geht jetzt nicht.

 

Bea: Aber wenn er meine Stimme hört…vielleicht wacht er dann auf.

 

Helena: Ich weiß, es ist schwer für Sie, aber Michael braucht jetzt wirklich seine Ruhe. Und Sie sollten auch nach Hause fahren und sich hinlegen. Immerhin hatten Sie auch einen Unfall.

 

Ben: Ich glaub, Sie hat recht.

 

Bea: Ich kann doch Michael jetzt nicht alleine lassen.

 

Helena: Das ist er nicht. Ich bleibe bei ihm.

 

Ben: Ich könnte Sie fahren.

 

Bea: Also gut. Sie sagen mir sofort Bescheid, sobald es was Neues gibt?

 

Helena: Selbstverständlich.

 

Bea: Du wolltest mir doch was sagen.

 

Ben: War nicht so wichtig. Ruh dich erst mal aus, wir reden später.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Luzi: Mum? [liest Karins Zettel] „Liebes, bin schnell was einkaufen. Die Brownies für Timo stehen auf dem Tisch. Mama“ [es klingelt an der Tür] Jenny?

 

Jenny: Hey, Luzi. Kann ich reinkommen? Ich müsste dringend mit dir sprechen.

 

Luzi: Klar.

 

Jenny: Wie geht’s dir?

 

Luzi: Joa, ist okay.

 

Jenny: Was ist mit deinem Arm?

 

Luzi: Nah, ist nicht so schlimm wie es aussieht. Ist nur geprellt. Und die Schlinge ist eigentlich auch nur zur Sicherheit. Was ist los?

 

Jenny: Es geht um Emma.

 

Luzi: Was ist mit ihr?

 

Jenny: Ja, das frag ich mich auch. Bis jetzt keine drei Sätze mit mir gesprochen. Wenn ich auf den Unfall zu sprechen komme, dann ist sofort der Ofen aus. Deswegen wollte ich dich fragen, weil du ja dabei warst. Ist irgendwas mit ihr passiert, worüber sie nicht sprechen möchte?

 

Luzi: Na ja, seltsam war das alles schon.

 

Jenny: Was denn?

 

Luzi: Seit dem Unfall hat Emma null reagiert. Auf gar nichts. Und das war die ganze Zeit so. Später hab ich ihr gesagt, sie soll den Notruf wählen. Aber nicht mal das hat sie gemacht, obwohl ihr Handy in ihrer Jackentasche war.

 

Jenny: Sie hat überhaupt nicht reagiert?

 

Luzi: Sie hatte ‘nen Schock. Deshalb konnte sie nichts dafür, das weiß ich jetzt auch. Aber in der Situation da, da war ich fast sauer auf sie. Wir hätten ihre Hilfe echt gebrauchen können. Ich mein, es ging um Leben und Tod. Und sie sitzt die ganze Zeit nur da und macht gar nichts. Und vorhin im Krankenhaus bei Timo, da wollte sie sich bei mir entschuldigen und da habe ich sie echt scheiße abgewürgt, aber … na ja, deshalb wollte ich sie anrufen und mich bei ihr entschuldigen.

 

Jenny: Mmh, ich hab schon die ganze Zeit gedacht, dass sie wegen irgendetwas ein schlechtes Gewissen hat. Aber ich wusste natürlich nicht warum. Jetzt ist mir das klar.

 

Luzi: Na ja, vielleicht solltet ihr einfach nochmal miteinander reden. Und wenn du sie siehst, dann sagst du ihr, dass es mir Leid tut, ja?

 

Jenny: Das mach ich gern. Wenn ich sie finde.

 

[Chulos]

[Im Hintergrund läuft „Funhouse“ von Pink. Emma sitzt alleine herum, tief in Gedanken. Jenny Anruf drückt sie weg]

 

[Beas Wohnung]

[Bea und Ben betreten das Zimmer]

 

Bea: Danke! Nicht nur für das nach Hause bringen. Das du da warst.

 

Ben: Hab ich gern gemacht. Du siehst müde aus.

 

Bea: Ich weiß nicht, ob ich schlafen kann.

 

Ben: Ich könnte bei dir…

 

Bea: Was?

 

Ben: Wenn du irgendwas brauchst kannst du mich jederzeit anrufen, das weißt du.

 

Bea: Ja, das weiß ich.

[Miriam kommt dazu]

 

Miriam: Mein Gott, Bea. Gut, dass du wieder da bist.

 

Bea: Au!

 

Ben: Ich geh‘ dann mal. Schönen Abend.

 

Bea: Danke, Ben.

 

Miriam: War der auch dabei?

 

Bea: Nein. Er war im Krankenhaus. Er hat mich nur nach Hause gebracht.

 

Miriam: Es war ja auch Zeit, dass du endlich nach Hause kommst.

 

Bea: Ich wäre am liebsten dort geblieben. Michael ist noch nicht aufgewacht. Die Ärzte sagen aber, dass sein Zustand stabil ist. Er ist außer Lebensgefahr. [Bea sucht Trost in Miriams Umarmung]

 

[Intensivstation]

(Michael kommt langsam zu sich, ist aber noch nicht ganz da. Helena wacht an seiner Seite)

 

Michael: Bea. Bea. Bea.

 

Helena: Ich bin ja da. Es wird alles gut. [sie schaut wütend]

 

[Beas Wohnung]

 

Bea: Ich versuch irgendwie den Kopf auszuschalten. Aber es geht nicht. Die Bilder, sie, sie gehen nicht weg. ich war bei Alexandra als sie gestorben ist. Sie - sie hat ihren Kopf auf meinem Schoß gelegt. Ich hab die ganze Zeit gedacht, wenn sie durchhält … wenn sie durchhält bis der Krankenwagen kommt, dann … dann wird alles gut. Aber es hat so lange gedauert. Alexandra wusste das. Es war … [Bea hält die verletzte Alexandra im Arm.] es war ne merkwürdige Situation. Sie hat mich angesehen. [Alexandra schaut Bea genau an.] Ihr Blick. Und … und dann hat sie mir gesagt, dass es ihr Leid tut. Und das sie sich mit mir versöhnen will. [Miriam greift nach Beas Hand.] Sie wollte sich mit mir versöhnen und dann ist sie gestorben.

Miriam: Ihr konntet euch aussprechen. Vor allen Dingen ist es das Wichtigste, das du bei ihr geblieben bist. Das hat ihr geholfen.

Bea: Ich wünschte nur, wir hätten … wir hätten nochmal von vorn anfangen können. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, dass … dass Michael auch …

Miriam: Das wird er aber nicht. Hey Süße, guck mich mal an! Dir ist nichts passiert, Lara ist nichts passiert und Michael wird auch wieder gesund, okay? [Bea nickt zustimmend.]

Bea: Ich will zu ihm!

Miriam: Ich weiß.

[Chulos.]
[Emma sitzt zusammengekauert im Chulos. Jenny kommt hinzu und schaut sich suchend nach ihr um. Dann entdeckt sie sie und geht zu ihr.]

Jenny: Hey. Ich war bei dir zu Hause. Naja, als du da nicht warst, da dacht ich, ich komm mal hierher.

Emma: Und hier bin ich.

Jenny: Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.

Emma: Musst du doch nicht.

Jenny: Natürlich muss ich das. Du bist meine Freundin. Das ist mein Job.

Emma: Mir geht’s nicht so gut.

Jenny: Ich soll dich von Luzi grüßen.

Emma: Du hast mit Luzi gesprochen?

Jenny: Ja, das musste ich doch. Ich mein, du hast völlig dicht gemacht.

Emma: Hat sie dir gesagt was ich getan hab? Also was ich nicht getan hab?

Jenny: Na, sie hat gesagt, dass du n Schock hattest. N ziemlich schlimmen wohl. Und dass du nicht reagieren konntest.

Emma: Ich wollte Luzi helfen. Ich wollte es wirklich, aber es ging nicht.

[Krankenhaus.]
[Bea läuft den Flur auf und ab.]

Bea: Herr Doktor können Sie mir sagen wo Herr Heisig ist?

Arzt: Nein. Tut mir Leid.

Bea: Schwester? Können Sie mir sagen wie es Herrn Heisig geht?

Krankenschwester: Sein Zustand hat sich leicht verbessert. Er war vorhin kurz bei Bewusstsein, aber jetzt schläft er wieder.

Bea: Das ist ja großartig. Vielen Dank.

Krankenschwester: Sehr gerne.

Bea: Ist seine Frau noch bei ihm?

Krankenschwester: Nein, Frau Heisig ist bereits gegangen.

Bea: Gegangen? Aber sie wollte doch den ganzen Tag bei ihm bleiben?

Krankenschwester: Ich nehme an sie kommt später wieder.

Bea: Aber wenn sie jetzt gegangen ist, dann könnte ich doch…

Krankenschwester: Tut mir leid, aber das kann ich Ihnen nicht gestatten. Frau Heisig hat den Besuch verboten.

Bea: Was?

Krankenschwester: Ich kann da nichts machen. Sie hat als Ehefrau das Recht dazu. Und sie hat die strikte Anweisung gegeben, dass nur Familienangehörige das Zimmer betreten dürfen.

Bea: Aber ... aber die Beiden sind getrennt. Ich bin seine Freundin.

Krankenschwester: Wie gesagt, es tut mir leid.

[Helenas Büro]
[Bea kommt ins Zimmer gestürmt.]


Helena: Das ist jetzt gerade kein guter Zeitpunkt Frau Vogel.

Bea: Sie wissen genau warum ich hier bin. Ich komm gerade aus dem Krankenhaus. Ich darf Michael nicht sehen und die Krankenschwester hat gesagt, Sie haben das veranlasst.

Helena: Michael braucht Ruhe. Deshalb halt ich es für das Beste, wenn vorerst kein weiterer Besuch zu ihm kommt. Außer natürlich Familienangehörige.

Bea: Helena, was soll das? Sie beide sind nicht mehr zusammen.

Helena: Aber ich bin immer noch seine Frau und das werde ich auch bleiben. Deshalb tun Sie uns beide einen Gefallen und halten Sie sich von ihm fern.