Episode 159

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Ben: Du hast mit meiner Freundin gepennt, na und. Und wenn schon.

Stefan: Ich weiß nicht ob es schlimmeres gibt, was sein Vater seinem Sohn antun kann.

Ben: Ich hab schlimmeres gemacht.

Stefan: Was hast Du getan? Wovon redest Du?

Ben: Ich hab zwei Menschen umgebracht. Ich bin ein Mörder.

 

[Intro]

 

[Villa Bergmann]

 

Stefan: Wovon redest du?

 

Ben: Es ist meine Schuld, dass Herr Götting und Frau Lohmann tot sind.

 

Stefan: Warum?

 

Ben: Es war ein Wettrennen. Das Zweite. Beim Ersten hatte ich mein Mustang verloren. Der Typ hat mir ne Revanche angeboten und ich Idiot hab ja gesagt. Das Zweite Rennen bin ich dann mit nem geklautem Porsche gefahren.

 

Stefan: Wieso? Welcher Typ?

 

Ben: Ronnie. Der is neu an der Schule. Wir sind die B506 runter. Ronnie war neben mir und… auf einmal kam der Bus. [Ben hat den Unfall wieder vor Augen: Michael: Sind die wahnsinnig? Bea: Brems.] Ich… ich, ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich hab…hab gebremst, der Spinner konnte gerade noch einschneiden, aber der Bus is ins Schleudern gekommen. Wir haben angehalten, hinter der nächsten Kurve. Der Bus stand quer, aber es war alles okay, also haben wir gedacht es ist alles super und wir sind abgehauen. Ich wusste nicht, dass das unsere Leute sind. Die AG, Bea, Luzi. Dass Götting in den Bus gerast ist , das hab ich erst in der Schule kapiert. Timo und Heisig liegen wegen mir im Krankenhaus. Ich hab zwei Menschen auf dem Gewissen. [Ben weint und Stefan nimmt ihn in den Arm und gibt ihm ein Kuss auf die Wange]

 

[Timos Krankenzimmer]

 

Timo: Man das funktioniert einfach nicht, weil ich keine Ahnung hab, warum ich nicht aufs Klo kann.

 

Krankenschwester: Sie haben aber keine andere Wahl. [Sie hält ihm die Urinente hin]

 

Timo: Das sind vier Meter. [Luzi kommt ins Zimmer und Timo versteckt die Urinente] Okay, ich probier´s später.

 

Luzi: Hey.

 

Timo: Hey.

 

Luzi: Ah… gibt´s Probleme?

 

Timo: Ach… ich versteh einfach nicht, warum ich nicht aufstehen kann.

 

Luzi: [Legt ihm eine Tasche aufs Bett] Hier, klarer Fall. Du brauchst Aufheiterung.

 

Timo: Deine Mutter hat gekocht?

 

Luzi: Was is jetzt eigentlich mit Deiner Wirbelsäule? Wann machen die dieses CT Ding?

 

Timo: Du meinst MRT. Puh… keine Ahnung. Ich glaub das wissen die selber noch nicht.

 

Luzi: Okay.

 

Timo: Was gibt´s Neues?

 

Luzi: Die ST.AG wurde zu einem Plattenlabel eingeladen. Raumzeit Records.

 

Timo: Ah… is das nicht von diesem… von diesem Frank Peters? [Luzi nickt] Wann?

 

Luzi: So wie es aussieht morgen früh. Hm, die neue Rektorin hat da wohl irgend `n Termin gemacht. Frau Vogel fand das nich‘ so toll.

 

Timo: Naja ich find’s auch nicht schlimm wenn ihr’s verschiebt, dann kann ich dabei sein.

 

Luzi: Du wirst auch echt fehlen.

 

Timo: Gut. [und mampft sein Essen] Sag mal wohnt Ben eigentlich noch bei euch? Könnt sich auch mal blicken lassen und mir helfen die Zeit zu vertreiben.

 

Luzi: Äh der hat glaub ich grad ganz andere Probleme. Der, der ist zurück zu seinem Vater.

 

Timo: Okay, was passiert?

 

Luzi: Nichts.

 

Timo: Naja, Hauptsache du bist da. Woah das ist echt gut.

 

[Villa Bergmann]

 

Stefan: Jetzt hörst du mir mal gut zu: das war nicht deine Schuld. Das war eine Verkettung unglücklicher Umstände, in die DU involviert bist, ja. Aber du trägst nicht allein die Verantwortung für diesen Unfall. Wie heißt dieser Spinner, Ronnie? Er hat dich überholt, er hätte bremsen müssen. Und Götting, nach allem was ich gehört habe, war mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Also hör auf dir allein die Schuld zu geben.

 

Ben: Ich halt das nicht mehr aus. Als ich bei den Beschenkos war…hat die Polizei Luzi verhört. Ich hätt am liebsten geschrien: „I-Ich war’s“ aber…ich hatte Schiss.

 

Stefan: Was wollte die Polizei wissen?

 

Ben: Keine Ahnung. Ob Luzi oder die andern irgendwas gesehen haben bevor der Bus ins Schleudern kam.

 

Stefan: Und?

 

Ben: Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht erinnern, ich, ich, ich wollte nur weg.

 

Stefan: Jaja schon gut, schon gut. Wann hast `n das letzte Mal geschlafen?

 

Ben: Pf.

 

Stefan: Ben, du musst zur Ruhe kommen, abschalten. Danach sieht die Welt ganz anders aus. Du schläfst dich jetzt erst mal richtig aus und ich werde mir einen Überblick über die Sachlage verschaffen. Wir kriegen das schon hin.

 

Ben: Danke.

 

[Bei den Beschenkos]

[Luzi liegt auf ihrem Bett, greift nach Bens Pullover und kuschelt sich an. Die Kamera schwenkt zu Ben, der in seiner Blümchenbettwäsche, wohlgemerkt DER Blümchenbettwäsche, Musik hört und versucht abzuschalten. Luzi liegt derweil immer noch angekuschelt an Bens Pulli. Flashback Anfang: Luzi erinnert sich an den Kuss mit Ben. Flashback Ende. Die Kamera schwenkt wieder auf Ben. Flashback Anfang: Ben: Das hat nichts mit dem Kuss zu tun, das liegt allein an mir. Flashback Ende. Luzi wirft den Pulli von sich und Ben versucht endlich Schlaf zu finden, beide versuchen es.]

 

[Lehrerzimmer]

 

Helena: Der Unterricht setzt nach der Trauerfeier mit der 3. Stunde ein. Und bitte nutzen Sie den heutigen Tag um den Schülern den Termin für die Trauerfeier persönlich zu überbringen. Frau Jäger wird dann noch eine Notiz am Schwarzen Brett heften. Dann wünsche ich Ihnen allen einen erfolgreichen Unterricht. (zu Bea) Und Ihnen und Ihrer Truppe wünsche ich viel Spaß beim Ausflug ins Musikgeschäft.  

 

Gabriele: Ausflug ins Musikgeschäft?

 

Bea: Ja, eine Einladung von Raumzeit Records. Ein Label. Sie sind durch unseren Auftritt bei Sister Act auf uns aufmerksam geworden. Ich hätte lieber einen anderen Tag gewählt, aber unsere neue Direktorin hat darauf bestanden.

 

Gabriele: Trotz der tragischen Umstände, aber das ist nicht alles, was Sie stört.

 

Bea: Ich weiß, dass die ST-AG gut ist. Aber ich möchte lieber, dass die Talente gefördert und nicht verheizt werden.

 

Gabriele: Das klingt nach einem Vorurteil.

 

Bea: Na ja, einen besonders guten Ruf hat die Musikbranche in dieser Hinsicht nicht.

 

Gabriele: Wenn Sie ein Auge auf Ihre Bande haben, dann würde ich mir mal keine Sorgen machen.

 

[Treppenaufgang]

[Luzi schaut zur Trauerwand für Julian und Alexandra. Ben stößt dazu, dreht sich aber herum um Luzi aus dem Weg zu gehen]

 

Luzi: Ben! Hey!

 

Ben: Hey!

 

Luzi: Wie geht’s? Bei dir zu Hause alles klar? Und mit deinem Vater?

 

Ben: Klar.

 

Luzi: Die Trauerfeier ist morgen früh.

 

Ben: Sag mal, wie geht es eigentlich Timo?

 

Luzi: Gut. Er kann immer noch nicht aufstehen, aber er hält sich tapfer. Er würde sich bestimmt freuen, wenn du ihn mal besuchen würdest.

 

Ben: Klar, mach ich. Ich muss zu Englisch. [er geht]

 

[Villa Bergmann]

Stefan:[am Telefon] Olaf Fenke vom Beraterteam. … Das ist mir egal Herr Lennard, ein paar Entscheidungen müssen Sie schon mal selbst treffen[Karin kommt herein]… Ja, davon gehe ich aus. Ab mittags bin ich eh wieder im Büro. … Genau. Enttäuschen Sie mich nicht. Bis dann.[er legt auf und begrüßt Karin] Guten Morgen!

 

Karin: Guten Morgen! Ben ist zurück!

 

Stefan: Ja…. Frau Beschenko? Ja, er ist wieder zurück. Und ich weiß, dass ich das größtenteils Ihnen zu verdanken hab. Wie geht es denn Luzi?

 

Karin: Sie hat zum Glück keine schweren Verletzungen.

 

Stefan: Aber ihr Freund liegt noch im Krankenhaus?

 

Karin: Timo. Ja. Aber wie es aussieht wird er bald entlassen.

 

Stefan: Hat die Polizei inzwischen geklärt, wie es zu dem Unfall gekommen ist?

 

Karin: Es waren zwei Unfälle. Zuerst ist der Bus ins Schleudern geraten und dann ist Herr Götting auf die Unfallställe aufgefahren. Herr Heisig, er hat den Bus gefahren, erinnert sich, dass ihm zwei Sportwagen entgegen gekommen sind. Aber keine Details. Ja, und der Rest hat nichts bemerkt. Bis es passierte.

 

Stefan: Es gibt also keine Zeugen? Keinerlei brauchbare Hinweise?

 

Karin: Leider nicht. Die werden wahrscheinlich mit ihrer Fahrerflucht durchkommen. Ich hoffe, dass diese Menschen wissen, was sie getan haben. Und das ihr Leben lang nicht vergessen.

 

[Vor Raumzeit Records]

[Die STAG ist auf dem Weg zu Raumzeit Records, als eine große weiße Stretchlimousine auf den Weg einschlägt. Emma zieht Jenny beherzt zur Seite, der Wagen kommt vor der staunenden Meute zum stehen und einige Rapper steigen aus dem Auto.]

 

Caro: Hey. [und lacht dümmlich]

 

Bea: Hey. [Bea hebt hilflos die Arme als niemand auf sie hört. Caro wird von zwei weiteren Autoinsassen näher betrachtet, sie findet das toll, doch Bea greift ein.]


Caro: Guten Tag...

Rapper 1: S'up?

Caro: Hey, hey...

Rapper 2: What's up?

Bea: Okay, darf ich mal bitte? So, das geht gar nicht. [und schiebt ihre Schützlinge in Richtung Eingang]

Rapper 2: Get goin'

 

Bodo: Wer is `n das?

 

Caro: Sag mal, das war doch „50 Cent“, der mit dem Ledermantel, oder?

 

Luzi: Klar, und ich bin Amy Winehouse.

 

Caro: Wenn ich gewusst hätte wie cool es in der S.T.-AG ist, dann wär ich von Anfang an dabei gewesen.

 

Jenny: Ach weißt du…

 

[Raumzeit Records]

 

Bea: Hallo.

 

Angestellte: Hallo, guten Tag.

 

Bea: Bea Vogel.

 

Angestellte: Herr Peters wird Sie gleich holen.

 

Bea: Danke.

 

Caro: Hier könnte ich mich wohlfühlen. Was man wohl tun muss, um Chef von so ’nem Laden zu werden?

 

Frank: Ja, da muss man am besten ganz unten anfangen. Hallo, ich bin Frank Peters, der Chef von dem Laden.

 

Bea: Bea Vogel.

 

Frank: Guten Tag.

 

Bea: Das ist die S. T.-AG mit ein paar neuen Gesichtern.

 

Frank: Ja, schön, dass ihr da seid. Ihr…ihr seid mir schon bei dieser Sister Act Geschichte aufgefallen. Ich fand‘s großartig. Gut, würde ich sagen, machen wir einen kleinen Rundgang, ja? Dann könnt ihr mich und das Label so n bisschen besser kennenlernen. Okay? Ah, Katja, kannst du die Jungs bitte schon mal ins Tonstudio schicken? In die 3?

 

Katja: Sehr gern.

 

Frank: Danke.

 

[Villa Bergmann]

 

Ben: Du bist noch nicht in der Bank?

 

Stefan: Und du nicht mehr in der Schule?

 

Ben: Sorry.

 

Stefan: Bis nachher.

 

Ben: Ich glaube, ich kann das nicht.

 

Stefan: Was?

 

Ben: Das alles. Vertuschen, so tun als wär nichts passiert.,,

 

Stefan: Das verlangt keiner von dir. Du kannst mit mir darüber reden. Jederzeit. Ich hab mich umgehört. Es gibt keinen Hinweis auf dich oder den Mustang. Keine brauchbare Zeugenaussage, nichts. Das sind gute Nachrichten.

 

Ben: Pfft, gute Nachrichten…

 

Stefan: Ben, ich will dir helfen. Wenn du zur Polizei gehen willst, um dich zu stellen, dann werd ich dir den besten Anwalt besorgen, den man kriegen kann. Das verspreche ich dir. Du entscheidest, was du tust. Aber überleg es dir gut, das ist alles, was ich will. Und egal wie du dich entscheidest, ich werde zu dir stehen. Du bist mein Sohn.

 

[Raumzeit Records]

 

Frank: So, de…das hier ist der Empfang. Und das sind sozusagen die Tonstudios…äh…die Herzen der Produktion. Wollt ihr’s ausprobieren?

 

Jenny: Klar!

 

Frank: Ja? Dann geh ich rüber an die Regler. Was, was machen sie?

 

Bea: Ich komme mit.

 

Frank: Ok, gut. [sie gehen in den Raum nebenan]Ähm, das ist der Trockenraum. Drüben haben wir aber noch einen Raum mit tragender Akustik. Äh, sind wir soweit? Gut. Gut, dann fangen wir an. Wir sind bereit. Fangt einfach an, macht irgendwas was euch Spaß macht. Mögen sie keinen Spaß?

 

Bea: Doch. Singt einfach Sweet Dreams, ok?

[die STAG singt die poppigere Sweet Dreams Variante. Schade eigentlich. Obwohl…]

 

Frank: Wow, die sind wirklich gut.

 

[Timos Krankenzimmer]

[es klopft, Michael kommt herein]

 

Timo: Hey!

 

Michael: Hey! Wie geht’s dir? [Timo streckt den Daumen hoch] Der Arzt war bei mir. Meinte, ich könnte morgen raus.

 

Timo: Cool.

 

Michael: So wie du aussiehst liegst du auch nicht mehr lange hier.

 

Timo: Na hoffentlich. Obwohl, im Krankenhaus liegen hat auch seine Vorteile. Man kriegt ‘ne Menge Besuch.

 

Michael: Ja, nicht zu vergessen den Damenbesuch. Luzi?

 

Timo: Ja, wir…wir kommen wieder klar. Der Unfall war zwar Horror, aber hat auch gezeigt, was einem wirklich wichtig ist. Und vor allem wer.

 

Michael: Na, das ist doch schön. Dann musst du jetzt nur noch herausfinden, ob sie das genauso sieht.

 

[Raumzeit Records]

[die StAG sing Sweet Dreams zu Ende]

 

Frank: Ja, schön dass sie da waren. Ähm, dieses, dieses Mädchen mit dieser unglaublichen Stimme (Emma? ;-) ), ähm, Lilli… [na nu, ich glaube der Peters hat auch ein ganz mieses Namengedächtnis]

 

Bea: Luzi!

 

Frank: Genau! Aus der kann wirklich was werden.

 

Bea: Luzi ist schon was! Und zwar nicht nur eine begabte Sängerin, sondern auch eine hervorragende Schülerin. Und vor allem eine sehr sensible Persönlichkeit.

 

Frank: Sen… Sensibel. Das Wort kenn ich nicht.

 

Bea: Was wollen sie von der AG?

 

Frank: Was glauben sie? Dass ich … dass ich der böse Teufel bin, der irgendwelche unschuldigen Seelen im Fegefeuer verbrennen möchte, mh?
[Die ST AG´ler kommen aus dem Studio direkt auf Bea zu gelaufen.]

Emma: Das war so geil.

Luzi: Und wie hab `n Demoband.

Frank: Ja. Ich bin der Teufel. Es war mir auf jeden Fall ein Vergnügen.

Bea: Vielen Dank.
[Caro spricht abseits der Truppe einer Mitarbeiterin von Raumzeit Records an.]

Caro: Ich hab Sie vorhin schon gesehen. Sie sind ziemlich schwanger, he?

Mitarbeiterin: Ja. Achter Monat.

Caro: Ja, das ist wirklich toll. Ich mein, das ist fantastisch. Also für Sie, mein ich natürlich.

Mitarbeiterin: Ja. Danke.
[Caro geht zu Frank.]

Caro: Sie brauchen ja bald ne neue Assistentin. Ich bin perfekt für den Job.

Bea: Caro.

Frank: Gut, dann … dann schreiben Sie mir doch einfach ne Bewerbung und schicken das an die Personalabteilung.

Caro: Ich denke, das geht doch ein bisschen unbürokratischer, oder?

Bea: Caro.

Caro: Also ich meine, die Chance auf mich sollten Sie sich wirklich nicht entgehen lassen.

Bodo: Hört, hört! [Bea und Emma greifen sich jeweils links und rechts Caro und gehen mit ihr davon.]

Caro: Ich schreib Ihnen einfach mal meine Nummer auf oder meine E-Mail Adresse und dann können Sie ja schreiben, wenn Sie … [Die ST AG ´ler verlassen das Label.]Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

[Vor Raumzeit Records]

 

Jenny: Das war nicht gewagt, das war einfach nur peinlich.

Caro: An mich wird sich der Peters zumindest erinnern.

Emma: Auch ne Taktik.
[Während die anderen schon vorgegangen sind, kommt Luzi etwas später hinterher.]

Bea: Da bist du ja.

Luzi: Sorry Herr Peters wollte noch kurz mit mir sprechen.

Bea: Was wollte er denn?

Luzi: Nichts. Er hat nur gesagt, dass ich ne tolle Stimme hab.

Bea: Die hast du auch.

Luzi: Ich hab mir das alles so krass anders vorgestellt. Schmieriger und fieser. Mehr Klischee halt.

Aber er ist echt nett.

Bea: Selbst wenn er nett ist, er macht immer noch seinen Job. Was ich damit sagen will, es ist … es ist toll, dass Frank Peters dir ein Kompliment gemacht hat, aber als Produzent ist er immer auf der Suche nach neuen Stimmen, die er vermarkten kann. Ich weiß nicht, vielleicht ist das ne Macke von mir, aber ich bin bei solchen Leuten immer vorsichtig. Vielleicht ist er ja auch ganz nett.

[Timos Krankenzimmer]

Luzi: Man, das war der absolute Wahnsinn. Die waren so cool, aber nicht arrogant, sondern richtig nett. Und dann … dann durften wir sogar noch was Einsingen und der Klang, der war so unglaubl… oh man, es tut mir Leid. Ich schwärm dir was vor und du musst hier liegen. Aber wir gehen bestimmt nochmal hin. Der Peters meinte, wenn wir irgendwann mal Profiaufnahmen bräuchten, dann können wir uns jederzeit melden.

Timo: Toll. Komm mal her. Ich muss dir was sagen.

Luzi: Was ist passiert?

Timo: Nichts. Ich … ich find´s echt super, dass wir uns wieder so gut verstehen. Das bedeutet mir echt viel. Ich glaub, dass ich dir auch nicht egal bin. Ich mein, immerhin waren wir schon mal zusammen. Ehrlich gesagt macht mich der Gedanke wahnsinnig, dass ich schon so viele Chancen vergeben hab. Luzi, ich liebe dich immer noch. Bitte gib mir noch ne Chance es endlich richtig zu machen.

[Schulhof]
[Helena verlässt das Schulgebäude. Ein paar Jungs kicken.]

Helena: Hallo? Wenn Sie nicht aufpassen können, suchen Sie sich einen anderen Platz für Ihre sportlichen Aktivitäten. [Bea kommt grinsend auf das Geschehen zu.] Frau Vogel, offensichtlich haben Sie den Besuch im Plattenlabel unbeschadet überstanden. Dann haben sich Ihre Befürchtungen also nicht bewahrheitet?

Bea: Im Gegenteil. Ich wollte mich auch noch bei Ihnen bedanken. Der Ausflug war wirklich genau das Richtige für die Schüler. Sie konnten den Unfall und alles was damit zusammenhängt vergessen. Wirklich eine tolle Idee. [Bea geht ins Schulgebäude.]

[Timos Krankenzimmer]

Luzi: Du bedeutest mir auch super viel. Wir kennen uns ja auch schon so lange, aber seit dem Unfall … allein die Vorstellung, dass dir irgendwas passieren könnte, hat mich echt kaputt gemacht. Aber es ist so viel anderes geschehen.

Timo: Ich weiß, aber wir können von vorne anfangen. Luzi, wir gehören zusammen.

Luzi: Nein. Ich … doch … als Freunde. Timo, du bist mein bester Freund, aber als Paar, das funktioniert einfach nicht.

Timo: Gibt es einen anderen?
[Luzi nickt bejahend.]