Episode 165

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

 

[Ronnie schlägt Ben ins Gesicht]

Ronnie: Besser?

Ben: Lächerlich.

[Ronnie schlägt weiter auf Ben ein. Ben liegt am Boden und fängt an zu lachen]

Luzi: Ich wollte doch nicht, dass das passiert.

Timo: Is mir scheiß egal, was Du wolltest. Wegen Dir und Ben werd ich mein Leben lang im Rollstuhl sitzen. Also hau ab. Du hast verdammt noch mal mein Leben ruiniert.

 

[Intro]

 

[Krankenhaus]

 

Luzi: Ich versteh, dass du wütend bist. Und das is alles ne riesen Scheiße mit der…. Und es is alles so ungerecht. Und dass du Dampf ablassen musstest, versteh ich auch. Dafür sind Freunde ja auch da. Und wir sind Freunde. Man wenn du hier raus kommst, dann machen wir die coolsten Sachen. Wir lassen uns doch nicht von so nem doofen Rollstuhl unterkriegen. Und zur Bühne in der Aula da können wir ne Rampe bauen. Timo… red doch mit mir.

 

Timo: Ich bin vielleicht querschnittsgelähmt, aber nicht schwachsinnig. [er schlägt Luzi´s Hand zur Seite] Ich meine, was ich sage und ich habe gesagt, hau ab! Ich will dich nie wieder sehen.

 

[Chulos]

[Ben liegt am Boden]

 

Jenny: Hey, aufhör`n. Verpiss dich, du Arschloch.

 

Ronnie: Er wollte es doch so. Ihr habt´s doch alle gehört.

 

Sebastian: Raus hier. Sofort, verschwinde!

 

Ronnie: Lass mich los, du Pisser. Sophie komm, lass uns abhau'n. [Sophie geht Ronnie hinterher, was Jenny kaum fassen kann. Sebastian und Emma helfen Ben wieder auf die Beine. Ben geht dann ebenfalls und Jenny, Emma und Bodo folgen ihm]

 

[Bei den Heisigs]

[Bea serviert Michael einen Teller Lasagne]

 

Michael: Fährst du ab jetzt immer zum Italiener und holst mir was zu essen?

 

Bea: Ich fahr für dich überall hin, aber nur solange du krank bist. Wenn du wieder fit bist, musst du dich revanchieren.

 

Michael: Hmm…. [Bea küsst ihn] Mach ich.

[Bea´s Handy klingelt]

 

[Chulos]

 

Emma: [hat ihr Handy am Ohr] Bitte bitte bitte, jetzt gehen Sie endlich ran.

 

[Bei den Heisigs]

 

Michael: Lass es klingeln.

 

Bea: Nur kurz, okay. [Bea nimmt den Anruf an] Hallo.

 

[Chulos]

 

Emma: Oh, Frau Vogel, äh… zum Glück konnte ich sie noch erreichen. Hier is Emma. Ja, es is was passiert. Wir sind im Chulos und sie müssen unbedingt herkommen. Es is wegen Ben. [Emma legt auf] Sie kommt.

 

[Bei den Heisigs]

 

Bea: Ich muss da kurz hin, irgendwas stimmt nicht.

 

Michael: Was ist mit dem Essen?

 

Bea: Fang schon mal an, ich beeil mich.

 

Michael: Oh gut, dann…werd ich jetzt auch den Film reinlegen.

 

Bea: Untersteh dich, ich bin gleich wieder da. [Bea küsst Michael und geht]

 

[Chulos]

 

Jenny: Mann, ich check’s einfach nicht. Was sollte das denn, wieso lässt er sich einfach so zusammenschlagen?

 

Bodo: Ist Ben öfter „komisch“?

 

Jenny: Ja, manchmal schon, aber so komisch hab ich ihn noch nie erlebt.

 

Emma: Wo bleibt denn die Vogel!?

 

Bodo: Ich kann ja mal klopfen, vielleicht macht er jetzt auf.

[Ben sitzt auf dem Boden als Bodo an die Tür klopft, Ben reagiert nicht. Bodo klopft nochmal, Jenny und Emma machen sich Sorgen.]

 

[Timos Krankenzimmer]

[Eine Schwester bringt Timo eine neue Wasserflasche, er erinnert sich an das Gespräch mit Luzi. Flashback Anfang: Luzi: Das mit Ben…es ist passiert…aber…es hat nichts zu bedeuten. Timo: Bin ich also ganz umsonst Krüppel geworden? Luzi: Hör auf damit. Timo: Du hast mit ne fette Abfuhr erteilt, als ich hier lag, weißt du noch, und deshalb hab ich einfach das Krankenhaus verlassen. Weil ich dich suchen wollte, um mit dir zu reden. Flashback Ende. Timo versucht sein Handy zu greifen, doch es fällt zu Boden. Er streckt sich vergeblich danach]

 

Timo: Scheiße.

[er versucht es erneut, aber wieder erfolglos.]

 

[Raumzeit Records]

 

Frank: Äh Katja, wo finde ich nochmal dieses ähm dieses, dieses, Demotape von dieser Rappercombo, die letzte Woche da war?

 

Katja: Hm, erste Ablage links, unter R.

 

Frank: Unter R, ah, da sind sie. Wenn ich dich nicht hätte.

 

Caro: Dann hätten sie mich.

 

Frank: Du bist ja immer noch hier.

 

Caro: Natürlich. Haben sie sich meine Bewerbungsmappe angesehen?

 

Frank: Du, also ich weiß dein Engagement wirklich zu schätzen, aber ich bin ja auf der Suche nach einer erfahrenen Vollzeitkraft und nicht nach einer Schülerin, tut mir leid.

 

Katja: Oh nein, oh nein, oh nein. Das frutarische Catering für Andrew Weck hat abgesagt.

 

Frank: Was? Oh ver…

 

Katja: Wenn er nicht ein rein frutarisches Menü bekommt, dann dreht er durch, er will nur Obst. Fallobst um genau zu sein. Gegen Andrew Weck ist Naomi Campell `n echtes Schoßhündchen.

 

Frank: Gut, aber was machen wir jetzt? Wer äh irgendeine Alternative?

 

Caro: Also ich bin jedenfalls bestens qualifiziert, weil ich ahm hab

 

Katja: Oh scheiße, scheiße, die Fruchtblase. Ohhh.

 

Caro: Kannste jetzt mal bitte mit dem ganzen Obstzeug aufhören? Ich versuche grad `n Bewerbungsgespräch zu führen.

 

Katja: Ich rede nicht vom Obst, ich rede vom Baby. Ich muss ins Krankenhaus.

 

Frank: Pass auf, ich fahr dich da hin und…

 

Katja: Ja

 

Frank: …Paul rufen wir aus dem Auto an, ja? Vorsicht.

[Frank geleitet Katja nach draußen, Caro bekommt diesen gewissen Blick. Sie geht an einen Schreibtisch.]

 

Caro: Frutarisches Catering…na dann mal los.

 

[Saal1]

 

Helena: Ich hoffe, du hast mit dem Nachtisch auf mich gewartet.

 

Stefan: Ich verzichte heute.

 

Helena: Wie unhöflich. [Helena setzt sich] Vielleicht täte dir ein Teamcoaching auch ganz gut.

 

Stefan: Schöne Überleitung. Um das von Anfang an klar zu stellen, ich halte nichts davon. Das ist eine Schule, nicht die Bundeswehr.

 

Helena: Es handelt sich lediglich um ein dreitägiges Personaltraining in der freien Natur. Um Ben den Kopf zurechtzurücken. Du solltest es dir wenigstens mal anschauen. [Helena zieht einen Flyer aus ihrer Handtasche und reicht ihn Stefan.]

 

Stefan: Wie gesagt, ich halte von solchen Maßnahmen überhaupt nichts. Eigenverantwortliche, mündige Erwachsene sind die Entscheidungsträger von morgen, nicht irgendwelche Leute, die ihre Disziplin von einem Drillmaster eingehämmert bekommen.
 

Helena: Heißt?

Stefan: Das heißt, dass ich dein Vorhaben finanziell nicht unterstützen werde.

Helena: Wie schade. Insbesondere für Ben. Ohne dieses Teamcoaching weiß ich nicht, wie ich ihn noch länger an der Pestalozzischule halten soll.

Stefan: Was meinst du?

Helena: Es ist sehr ernst.

Stefan: Hättest du die Güte etwas konkreter zu werden?

Helena: Dein Sohn prügelt sich auffallend oft. Ich weiß nicht, was er und Ronnie Peters für ein Problem miteinander haben, aber ich kann es nicht länger ignorieren.

Stefan: Er ist ein junger Mann. Das kommt vor. So was solltest du nicht überbewerten.

Helena: Ich kann Gewalt an meiner Schule nicht dulden und als Direktorin muss ich klar machen, dass das so nicht geht. Und im Teamcoaching …

Stefan: Helena, ich habe vollstes Verständnis für deine Machtdemonstration.

Helena: Gut.

Stefan: Aber nicht, wenn es um meinen Sohn geht. Da versteh ich überhaupt keinen Spaß. Also noch einmal, dieses Camp kommt nicht in Frage. Ende der Diskussion. Aber das muss uns ja nicht den Abend verderben. Darf ich dich auf einen Wein einladen?

[Chulos]
[Jenny, Emma und Bodo warten im Eingangsbereich des Chulos als Bea dieses betritt.]

Emma: Frau Vogel. Da sind Sie ja endlich.

Bea: Was gibt es denn?

Jenny: Ronnie hat Ben zusammengeschlagen.

Bea: Was denn, schon wieder?

Emma: Ja, aber diesmal hat sich Ben überhaupt nicht gewehrt. Ronnie hat auf ihn eingeschlagen und er hat überhaupt nichts gemacht. Als wenn er nichts spüren würde.

Bea: Wo ist er denn?
[Bodo zeigt hinter sich zu den Toiletten.]

Bodo: Nichts zu machen.
[Bea klopft an die Tür.]

Bea: Ben? Ich bin´s. [Ben öffnet die Tür.] Oh mein Gott.

[Raumzeit Records]
[Caro telefoniert sich die Finger wund.]

Caro: Nein, es muss rein fruchtarisch sein. Natürlich gehen Möhren nicht, die müssen doch geerntet werden. Alles was freiwillig vom Baum oder vom Strauch fällt. Sonst ist das Mord, klar? Wissen Sie nicht, wer Andrew Weck ist? Der hat nicht nur mehrere Platinplatten und zwei Grammys, schon mit 17 Jahren hat der sich aus Protest gegen die Tierversuche einen Monat lang in einen winzigen Käfig sperren lassen. Der Mann hat es verdient, dass man auf seine Wünsche eingeht. Ja, ich kann Ihnen gern eine Liste zusammenstellen. Gut. [Strahlend beendet sie das Telefongespräch und wählt sogleich eine neue Nummer.] Sie können das machen? Oh, das ist fantastisch. Oh, ich wusste doch, ich kann auf Sie zählen. Ja, dann schon mal vielen Dank. Dann sehen wir uns morgen. Gut. [Sie legt erneut den Hörer auf.] Ja, das ist so was von mein Job.

[Villa Bergmann]
[Bea hat Ben nach Hause gebracht. Dort angekommen verhilft sie ihm erst mal aus seinen Klamotten. Ben lässt alles mechanisch mit sich machen. Bea bringt ihn ins Bett und verarztet seine Wunden.]

 

[Raumzeit Records]

 

Frank: Max, mach’s gut. Schönen Feierabend.

 

Max: Tschau.

 

Caro: Hallo.

 

Frank: Bist ja immer noch da. Ahhh Gott…

 

Caro: Ich konnte doch nicht einfach so gehen. Dafür, dass sie kurzfristig Ihre Assistentin verloren haben, wirken sie aber reichlich entspannt.

 

Frank: Ja ja, der Katja geht’s gut. Weißt du, du darfst das alles nicht so ernst nehmen, sonst drehst du irgendwann durch.

 

Caro: Und was haben sie jetzt in Sachen Andrew Weck vor?

 

Frank: Das muss ich absagen. Ohne frutarisches Menü, da…da redet der erst gar nicht mit mir. Tja, da ist der Deal gelaufen.

 

Caro: Das wäre aber schade.

 

Frank: Aber so ist das im Leben. Mal gewinnst du und mal verlierst du. Aber ist wirklich ’ne Schande. Ich hätte den wahnsinnig gerne unter Vertrag genommen.

 

Caro: Und was ist, wenn ich Ihnen sage, dass das Menü überhaupt kein Problem ist? Und dass sie den Termin nicht abzusagen brauchen? [Caro geht zu einem Kühlschrank und nimmt jeweils eine Flasche Wasser und Bier raus.] Es ist alles organisiert.

 

[Aula]

[Luzi ist allein in der Aula und schlägt am Klavier eine Taste an. Timo „erscheint“ auf der Bühne und performed zu Michael Jackson „Dangerous“ eine coole Tanznummer. Als Luzi auf die Bühne geht, verschwindet Timo, Luzi beginnt zu weinen.]

 

[Bei den Heisigs]

[Bea kommt rein, der Fernseher läuft und Michael schläft auf der Couch]

 

Mann im Fernseher: Bei mir steht ein Bote vom Express. Mit einer persönlichen Nachricht für Mr. Bakerman.

 

Frau im Fernseher: Hast du ihn überprüft?

 

Mann im Fernseher: Ja, alles in Ordnung.

 

Frau im Fernseher: Dann lass ihn rein.

 

2. Mann im Fernseher: Ich habe einen Umschlag für einen Mr. Bakerman.

[Bea macht den Fernseher aus, Michael wacht auf]

 

Bea: Hey, du bist ja noch wach!

 

Michael: Wir waren ja auch verabredet.

 

Bea: Äh, ja, das tut mir leid, es hat etwas länger gedauert.

 

Michael: Hmh.

 

Bea: Hast du die DVD ohne mich geschaut?

 

Michael: Nein, ich habe auf dich gewartet. Dein Rest ist noch im Ofen.

 

Bea: Danke. Ich bin total erledigt.

 

Michael: Was ist denn eigentlich passiert?

 

Bea: Ähm, es gab eine Schlägerei im Chulos. Ziemlich heftig.

 

Michael: Es gab eine Schlägerei im Chulos und sie rufen dich an, damit du das regelst? Wer hat sich denn geprügelt?

 

Bea: Der Neue. Dieser Ronnie Peters.

 

Michael: Und wer noch?

 

Bea: Ben.

 

Michael: Ben? Ben Bergmann? Warum wundert es mich nicht, dass dieser Name fällt?

 

Bea: Ronnie hat ihm ziemlich übel zugerichtet, du hättest ihn mal sehen sollen.

 

Michael: Oh!!! Musstest ihr ins Krankenhaus?

 

Bea: Nein, aber ich versteh das nicht. Ben hat Ronnie provoziert, damit er ihn schlägt und dann wehrt er sich noch nicht mal? Warum macht er das?

 

Michael: Das kann ich dir sagen. Weil er Aufmerksamkeit will.

 

Bea: Das ist es nicht. Es ist was Ernstes.

 

Michael: Es ist immer was Ernstes, wenn es um Ben geht.

 

Bea: Okay, nicht schon wieder. Können wir nicht einfach so tun, als wäre Ben ein ganz normaler Schüler. Wir versuchen sachlich eine Lösung zu finden?

 

Michael: Ja, ist gut. Lass uns versuchen sachlich an das Problem heran zu gehen. Also, Ben, Entschuldigung, ein junger Mann, der sich grundsätzlich gerne in Konflikte stürzt, die…

 

Bea: Hör auf!

 

Michael: Entschuldige, ich versuche Bens Problem zu eruieren.

 

Bea: Es klingt zynisch.

 

Michael: Natürlich klingt das zynisch, weil ich nicht ganz so viel Mitgefühl wie du für ihn aufwenden kann. Bea, was soll ich denn sagen? Mir geht’s schlecht, aber das liegt daran, dass ich einen Unfall hatte und nicht, weil ich mich aus Langeweile durch irgendwelche Clubs prügele.

 

Bea: Ich geh ins Bett.

 

Michael: Warum?

 

Bea: Weil ich todmüde bin und keine Lust habe zu streiten. Wir reden morgen drüber, okay?[sie gibt ihm einen Kuss]

 

Michael: Bea, komm her. Bea, komm bitte zurück!

 

[Bei den Heisigs, am nächsten Morgen]

 

Sebastian: Brauchst du noch was?

 

Michael: Ja, Beschäftigung! Hier rumzuhängen macht mich ganz kirre.

 

Sebastian: Du warst auch schon mal besser drauf.

 

Michael: Kommt vor.

 

Sebastian: Was kommt vor?

 

Michael: Dass man das Falsche sagt, aber das Richtige meint.

 

Sebastian: Ruf sie an, sie wird dir verzeihen.

 

Michael: Was meinst du?

 

Sebastian: Na, der Streit zwischen dir und Bea.

 

Michael: Wie kommst du jetzt auf Bea?

 

Sebastian. Sie hatte ungefähr die gleiche Laune wie du. Ich muss los. Kommst du hier klar?

 

Michael: Ja ja, hau ab, hau ab!

[er ruft Bea an, legt aber sofort wieder auf]

 

[Schulflur]
[Ben läuft gedankenverloren durch die Flure. Bea kommt auf ihn zu.]

Bea: Hey. Geht’s dir gut?

Ben: Danke für gestern. [Ben will an Bea vorbei weitergehen.]

Bea: Warte mal. [Bea schaut sich die Verletzungen von Ben an.]

[Ein anderer Schulflur]

Helena: Was machst du denn hier? Du bist doch noch krankgeschrieben.

Michael: Ja, aber das ist mir egal. Zuhause rumzuhängen war noch nie meins, wie du weißt.

Helena: Fahrlässiges Handeln aber auch nicht. Oder gibt’s dafür noch einen anderen Grund?

Michael: Nein, ich will einfach nur arbeiten.

Helena: Du warst schon immer ein mieser Lügner. Also sag schon! Was ist los? Komm, wir beide trinken jetzt erst mal ein Tee.

Michael: Nein, ich wollte gerade …

Helena: Du wirst wohl fünf Minuten für deine Exfrau haben, oder?
[Helena und Michael gehen in Helenas Büro.]

[Schulflur]

Bea: Emma hat gesagt, es hätte so ausgesehen, als wolltest du, dass Ronnie dich schlägt.

Ben: Genau das wollte ich auch.

Bea: Ben, ich versteh´s nicht. Warum hast du dich nicht gewehrt?

Ben: Ich hab ´s verdient. Glaub mir.

Bea: Keiner hat so was verdient.

Ben: Timo hat es nicht verdient im Rollstuhl zu sitzen.

Bea: Wieso? Die Ärzte haben doch …

Ben: Du weißt es noch nicht? Timo ist gelähmt.

Bea: Aber nur vorrübergehend. Er wird wieder. Das hat der Arzt gesagt.

Ben: Der Arzt hat gesagt, er darf sich unter keinen Umständen bewegen. Darauf hat er aber nicht gehört, weil er Luzi und mich gesucht hat. Dabei ist ihm ein Wirbel gebrochen.

Bea: Was?
[Ben geht und lässt Bea zurück.]

[Helenas Büro]
[Michael sitzt bereits und bekommt einen Tee von Helena serviert.]

Helena: Wie geht’s dir wirklich?

Michael: Wieder besser. Danke. [Helena setzt sich zu ihm.]

Helena: Du siehst angespannt aus.

Michael: Ja, das liegt daran, dass ich mich zuhause einfach nicht entspannen kann. Weil immer irgendwas los ist.

Helena: Wieso?

Michael: Äh, hast du nichts von der Schlägerei im Chulos gehört?

Helena: Nein.

Michael: Ronnie Peters hat Ben Bergmann verprügelt, aber vom allerfeinsten.

Helena: Und woher weißt du das?

Michael: Die Schüler haben Bea angerufen, damit sie dazwischen geht. Dann hat sie sich um Bergmann gekümmert.

Helena: Inwiefern?

Michael: Hat ihn nach Haus gebracht und ihn verarztet. Ja, was guckst du mich so an? Du hast sie zur Vertrauenslehrerin gemacht, da bleiben solche Einsätze wohl nicht aus.

Helena: Mir wäre es nur lieber, wenn Bea ihre Tätigkeit als Vertrauenslehrerin bei uns in der Schule ausüben würde, anstatt sich nachts in irgendwelchen Clubs herumzutreiben.

Michael: Helena, du hast mir nicht zugehört. Die Schüler haben sie angerufen, damit sie in den Club kommt.

Helena: Natürlich. Entschuldige. [Helena steht auf und stellt sich hinter Michael.]

Michael: Andererseits hast du sicherlich nicht ganz Unrecht, ähm, es ist schön, dass sie sich für ihre Schüler engagiert, aber … [Helena beginnt Michael zu massieren.]

Helena: Dein Rücken ist steinhart.

Michael: Wundert mich ehrlich gesagt nicht.

Helena: Ist das schön?

Michael: Ja, ja das ist schön.

Helena: Es ist schön dich so zusehen und mit dir zu reden.

Michael: Ja, geht mir genauso.

Helena: Aber es ist auch irgendwie bizarr. Ich mein, wir sind so gut wie geschieden und du bist jetzt mit Bea zusammen. Als Ehepaar sind wir vielleicht gescheitert, aber du warst auch immer mein bester Freund. Den hab ich sehr vermisst seit der Trennung.

Michael: Ja. Danke für das alles hier. [Michael steht auf und will das Büro verlassen. Helena hält ihn kurz auf.]

Helena: Immer wieder gern. Komm mal her!
[Helena schließt Michael in eine Umarmung, bei der sich am Ende ihre Köpfe gefährlich nahe kommen.]