Episode 167

[Das letze Mal bei Hand aufs Herz]

 

Helena: So kann es mit Ben genauso wenig wie mit Ronald einfach nicht weitergehen. Dieses Personalcoaching ist unsre einzige Chance.

Stefan: Deine Schüler sind dir anscheinend wirklich wichtig. Oder ist es eventuell mehr als eine rein pädagogische Maßnahme?

Ingrid: Was machen die denn da alle in der Wildnis?

Helena: Sie werden mit der Natur konfrontiert und dadurch sind sie gezwungen im Team zusammenzuarbeiten.

Ingrid: Vielleicht wird das dem guten Ben wirklich helfen, in letzter Zeit scheint es ihm nicht gut zu gehen.

Helena: Ich bin mir sicher dass Ben Bergmann davon profitieren wird, schließlich kommt Frau Vogel mit.

Ingrid: Frau Vogel?

Helena: Natürlich, sie hat doch einen besonders guten Einfluss auf Ben Bergmann.

 

[Intro]

 

[Raumzeit Records]

 

Miriam: Ihre Assistentin? Ich weiß nicht, ich arbeite noch im Saal1 und ist kein schlechter Job.

 

Caro: Absolut und ich finde, sie passt da auch ganz großartig hin und so wie ich eben perfekt hierher passe.

 

Frank: Wissen Sie, ich brauch einfach jemand mit Lebenserfahrung, da hab ich bei Ihnen einfach ein sehr gutes Gefühl.

 

Miriam: Ich weiß grad mal, dass der Bieber kein Sohn vom Jacko ist.

 

Frank: Ja, aber das ist doch schon mal `n Anfang. [Miriam lacht] Hä?

 

Caro: Ja, aber was ist mit mir? Ich hab die Stellung hier doch nicht umsonst gehalten.

[Miriam und Frank schauen etwas betreten]

 

[Aula]

[Jenny, Emma und Bodo geben „I will survive“ zum Besten, als Bea ziemlich niedergeschlagen die Aula und Emma dies bemerkt.]

 

Bodo: Emma, das hat total gegroovt. D-d-das war unglaublich.

 

Emma: Ist wieder was mit Ben?

 

Bea: Nein, Ben geht es ganz gut…Kommt mal runter.

 

Jenny: Ey also, wenn Ronnie nochmal so `n Ding dreht dann…

 

Emma: …dann legst du dich besser nicht mit ihm an, der ist irre, der Typ.

 

Jenny: Ah, na und? Ich kann auch echt irre werden, irre sauer in dem Fall.

 

Bodo: Warum machen Sie denn so `n Gesicht? Waren wir so schlecht?

 

Bea: Nein, ihr habt das echt gut gemacht.

 

Bodo: Siehst du, das war groovy. Das wird richtig cool, wenn wir wieder komplett sind.

 

Jenny: Wann sind wir denn wieder komplett?

 

Bea: Genau darüber wollte ich mit euch sprechen…Es, ähm, geht um Timo. Er hat sich einen Wirbel gebrochen.

 

Emma: Aber er wurde doch operiert.

 

Bea: Ja, sie haben ihn operiert…aber einen gebrochenen Wirbel…kann man nicht wieder reparieren… Timo wird nie wieder laufen können.

 

Jenny: Ich versteh das nicht. Im Krankenhaus haben sie doch gesagt, dass er wieder wird.

 

Bea: Ich hatte noch keine Gelegenheit ihn zu besuchen, aber das werd ich so schnell wie möglich nachholen. Und ihr…ihr geht am besten nach Hause.

 

Emma: Luzi.

[Luzi kommt tränenüberströmt in die Aula, direkt auf Bea zu.]

 

Luzi: Ihr wisst schon Bescheid?

 

Bea: Es tut mir so leid. Hast du ihn schon gesehen?

[Luzi nickt und Bea schließt sie in eine Umarmung. Bodo, Emma und Jenny umrahmen die beiden.]

 

Emma: Was machen wir denn jetzt?

 

[Raumzeit Records]

 

Miriam: Da bring ich Ihnen `n paar Häppchen und komm mit `m Job nach Hause, das hab ich auch noch nicht erlebt.

 

Frank: Ja, das ist doch super, dann zeig ich Ihnen am besten erst mal mein Studio oder?

 

Miriam: Ja klar, gerne. Ich müsste nur kurz einmal im Saal1 anrufen, die warten auf mich.

 

Frank: Natürlich, kein Problem.

 

Miriam: Danke.

[Miriam greift zum Handy und stellt sich etwas abseits.]

 

Caro: Haben Sie jetzt wieder `n bisschen Zeit für mich?

 

Frank: Caro, du hast deine Sache wirklich toll gemacht aber ...

 

Caro: Warum bekommt sie dann den Job?

 

Frank: Ich brauche so jemanden wie Miriam.

 

Caro: Überreif und langweilig? [Miriam wirft Caro einen überraschten Blick zu Caro und Frank.]

 

Frank: Kompetent, sympathisch und mit Lebenserfahrung.

 

Caro: Nur weil sie doppelt so alt ist wie ich? Geben sie mir wenigstens ne Chance.

 

Frank: Ok pass auf, ich mache dir ein Angebot: wie wär’s mit `m Praktikum?

 

Caro: `N Praktikum?

 

Frank: Mhm.

 

Caro: So was wie Kaffee kochen, kopieren und kein Geld?

 

Frank: Richtig, dann kannst du nämlich ganz in Ruhe dein Abitur machen, hm?

 

Caro: In Ruhe mein Abi machen, ja? Scheiße.

 

[Helenas Büro]

 

Helena: Sie haben es sich also anders überlegt.

 

Caro: Ihre Worte haben mich beeindruckt. Sie sind 'ne erfolgreich Frau, also sollte ich mir den Rat wohl zu Herzen nehmen.

 

Helena: Ich hatte nicht mal das Gefühl, dass Sie mir überhaupt zugehört haben.

 

Caro: Doch, das hab ich.

 

Helena: Mir scheint eher irgendetwas hat Ihre großen Pläne durchkreuzt und nun versuchen Sie zu retten was zu retten ist.

 

Caro: Sie haben doch selbst gesagt, dass ich immer die besten Noten hatte. Also darf ich jetzt zurück?

 

Helena: Frau Eichkamp, diese Schule ist keine Bimmelbahn in die man ein- und aussteigen kann, wie’s einem gerade so gefällt.

 

Caro: Was soll ich denn noch sagen? Ich will das Abi machen, ich hatte immer die besten Noten und bei den Asis, die hier rumlaufen, können Sie froh sein so 'ne Schülerin wie mich zu kriegen.

 

Helena: Vorsicht, ja? Nicht in diesem Ton, sonst können Sie ihre Reifeprüfung gleich vergessen.

 

Caro: Heißt das jetzt, ich kann die Abmeldung zerreißen und ahm wir vergessen die ganze Sache?

 

Helena: Unter einer Bedingung. [Helena dreht den Flyer um, damit Caro ihn lesen kann: Nature Camp. Caro wirft einen Blick darauf.]

 

Caro: Tz nee, das meinen Sie nicht ernst?

 

Helena: Ihnen fehlt es an Disziplin und Teamgeist.

 

Caro: Deswegen werd ich mich doch nicht durch den Schlamm wühlen, nicht mit mir.

 

Helena: Sie sind volljährig, Sie müssen überhaupt nichts, aber ohne dieses Teamcoaching, nehm ich Sie nicht wieder an. Ihre Entscheidung.

 

[Raumzeit Records]

 

Frank: So, das ist die Mischung, äh dort wurden im letzten Jahr drei Nummer 1 Hits eingesungen, wir waren wochenlang in den Singlecharts vertreten und hatten zwei Alben in den Top Ten.

 

Miriam: Wow.

 

Frank: Wissen Sie, die Musikbranche hat in den letzten Jahren Milliardenverluste gemacht. Das Internet. Aber ich hab immer gesagt, das ist ’ne riesen Chance, ja? So, hier…hier finden die Aufnahmen statt. Der Konferenztisch, da finden die Meetings statt. Und da drüben werden die Verträge unter Dach und Fach gebracht. Ja, da hat schon die eine oder andere große Karriere begonnen. Aber man muss auch ganz ehrlich sein und dazu sagen äh die Musik ist kein beständiger Markt. Was heute angesagt ist, das kann morgen der letzte Schrott sein. Funk, Soul, Rap, Hip Hop – jeder Song, der hat ja schon Hitpotenzial. Aber man muss einfach nur den richtigen Hebel umlegen und genau das ist unsere Aufgabe. Ah, ‘tschuldigung, jetzt habe ich Sie irgendwie gar nicht zu Wort kommen lassen, weil ich die ganze Zeit gebrabbelt habe. Haben Sie irgendwelche Fragen?

 

Miriam: Eigentlich nur eine. Sind Sie sich sicher, dass ich die Richtige für den Job bin? Seit 16 Jahren bin ich Hausfrau und hab mich um meine Tochter gekümmert. Im Saal1, das ist mein erster Job und…wirklich…Ihr Angebot, das ehrt mich sehr.

 

Frank: Sie kümmern sich um die Kinder und machen den Haushalt. Sie haben hier auch nichts anderes zu tun. Was glauben Sie denn, warum Andrew von Ihnen so begeistert war? Weil er…weil er ein großes Kind ist, das gute Musik macht.

 

Miriam: Aber…

 

Frank: Kein aber.

 

Miriam: Kein aber?

 

Frank: Kein aber. Es fehlt Ihnen noch ein bisschen Erfahrung, aber [Frank bittet Miriam in sein Büro] bitteschön, alles was Sie wissen müssen, kann ich Ihnen ganz schnell beibringen. Wichtig ist, dass Sie sich von dem ganzen Glamour nicht beeindrucken lassen und das ist gut so. Und sehr gut. Gut, ich äh, ich denke, finanziell könnte das auch ganz interessant sein.

 

Miriam: Ähm…ich fand Sie auch schon vorher sehr überzeugend.

 

Frank: Dann sind wir uns einig? Gut. Dann habe ich nur noch eine letzte Sache.

 

Miriam: Ja?

 

Frank: Wir sollten uns duzen. Gut.

 

[Schulhof]

 

Bodo: Scheiße, Mann! Man sollte das Krankenhaus verklagen. Hätten die ihn nicht ans Bett fesseln können? Oder einschließen? Dann könnte er jetzt noch laufen.

 

Emma: Die sind doch nicht schuld. Wir hätten ihn aufhalten müssen. Wir sind seine Freunde. Wir waren nicht da.

 

Jenny: Niemand ist schuld. [Emma weint] Luzi…kommst du?

 

Luzi: Wohin?

 

Bodo: Ins Krankenhaus, zu Timo.

 

Jenny: Emma?

 

Emma: Jetzt nicht. Ich muss jetzt noch zur Heisig. Keine Ahnung, warum. [Emma geht in die Schule]

 

Bodo: Luzi, kommst du? [Luzi ringt und hadert]

 

[Lehrerzimmer]

 

Michael: Außerordentliche Lehrerversammlung, weiß jemand, worum‘ s geht?

 

Gabriele: Vermutlich um Timo Özgül. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, damit er hier sein Abitur machen kann.

 

Helena: Guten Tag.

 

Gabriele: Tag.

 

Helena: Ich bin zwar erst seit wenigen Wochen an der Pestalozzi-Schule, aber dank Ihrer freundlichen Unterstützung konnte ich mir bereits einen guten Überblick über die Zustände hier verschaffen. Leider fällt mein Urteil erschreckend aus. Die Schüler legen ein extrem auffälliges Verhalten an den Tag. Sie sind aggressiv, renitent und sie haben keinerlei moralische Skrupel. Das gilt in dieser Härte natürlich nur für einige Schüler.

 

Bea: Und von diesen Schülern werden Sie sich jetzt per außerordentlichen Beschluss trennen. Richtig?

 

Helena: Im Gegenteil. Sie werden an einem sehr renommierten Teamcoaching teilnehmen. Sie werden unter professioneller Leitung ihre alten Verhaltensmuster ablegen und in einer natürlichen Umgebung Disziplin, Teamgeist und Verantwortung entwickeln. Das wird eine völlig neue Erfahrung für die Schüler.

 

Gabriele: Und das hat das Schulamt genehmigt?

 

Helena: Hierbei gelten die gleichen Bestimmungen wie bei jeder Klassenfahrt.

 

Michael: Dann müssen rein theoretisch 2 Lehrer die Schüler begleiten.

 

Helena: Ich dachte dabei an Sie, Frau Krawczyk. [Bea lächelt schadenfroh hinter dem Prospekt] Sie genießen bei den meisten Schülern immer noch eine Art Respekt. Und an Frau Vogel.

 

[Helenas Büro]

 

Bea: Warum ich?

 

Helena: Weil Sie die Vertrauenslehrerin sind und weil Sie ein besonders gutes Verhältnis zu Herrn Bergmann haben.

 

Bea: Wir wissen beide ganz genau, dass das nicht der Grund ist.

 

Helena: Jetzt bin ich aber gespannt.

 

Bea: Sie haben es nicht geschafft, Michael und mich auseinander zu bringen. Deswegen versuchen Sie es so. Das ist schäbig. Und wenn Sie glauben, dass Sie so wieder zusammen kommen, da haben Sie Michael falsch eingeschätzt.

 

Helena: Frau Vogel, ich bin kein Mensch, der sich auf seinen Glauben verlässt.

 

Bea: Sie können mich nicht zwingen.

 

Helena: Das ist richtig. Ist das ihr letztes Wort? Gut, das muss ich akzeptieren. So gesehen haben wir dann zumindest ein Problem weniger.

 

Bea: Wie meinen Sie das?

 

Helena: Ich dachte, ich hätte mich vorhin klar ausgedrückt. Ein Schüler wie Ben Bergmann ist ohne pädagogische Maßnahme einfach nicht länger tragbar für diese Schule.

 

Bea: Sie wollen ihn rausschmeißen? Wenn ich nicht mitkomme? Das können Sie nicht.

 

Helena: Ich muss. Ein Verweis ist längst überfällig. Ihre Entscheidung. Wie heißt es doch so schön? Sein Schicksal liegt jetzt in Ihrer Hand. [Helena weist Bea die Tür, beide verlassen das Büro]

 

[Chulos]

 

Miriam: Hi!

 

Sebastian: Hi. Freust du dich so mich zu sehen oder was ist los?

 

Miriam: So offensichtlich? [Miriam lächelt sich nen Wolf]

 

Sebastian: Miriam?

 

Miriam: Es ist so toll, dass ich mich gar nicht traue darüber zu reden.

 

Sebastian: Das ist jetzt wieder diese Frauenlogik, oder?

 

Miriam: Ja, das ist so wie mit den Wünschen. Wenn du’s irgendwem sagst, geht’s nicht mehr in Erfüllung.

 

Sebastian: Und du hast dir was gewünscht?

 

Miriam: Nein! Also, davon hätt ich mich nicht mal getraut zu träumen. Ja gut, du hast ja recht. Eigentlich kann ja auch nichts mehr passieren. Kennst du Frank Peters?

 

Sebastian: Der Musikproduzent? Nicht persönlich.

 

Miriam: Ich schon. Und…vor dir steht seine neue Assistentin. [Miriam strahlt während Sebastian ziemlich überrascht dreinblickt und dann verlegen lächelt]

 

[Schulparkplatz]

 

Michael: Teamcoaching, so ein Schwachsinn. Als könnte man die Schüler dazu zwingen, Verantwortung zu übernehmen, in dem man sie ins Dschungelcamp schickt. Ich meine, wahrscheinlich haben die da sogar Bock drauf. Irgendwie auch spannender als ’ne Schule. Ahhh!

 

Bea: Ist alles okay?

 

Michael: Warum musst du unbedingt in dieses Camp fahren?

 

Bea: Ich habe nicht um diesen Ausflug gebeten.

 

Michael: Dann sag ihn ab! Es ist doch sowieso total irre, dass du alleine mit den Schülern durch den Wald rennst.

 

Bea: Das habe ich doch versucht! Aber deine Noch-Ehefrau lässt nicht mit sich reden.

 

Michael: Sie wird dich wohl kaum dazu zwingen können.

 

Bea: Können wir das bitte später klären? Ich will jetzt nur noch nach Hause. [Bea steigt ins Auto]

 

[Chulos]

 

Miriam: Du freust dich nicht für mich! Gut, deine Sache.

 

Sebastian: Jetzt sei doch nicht sauer. Nur weil ich nicht vor Begeisterung tanze, heißt das nicht, dass ich mich nicht für dich freue.

 

Miriam: Du hast gar nichts gesagt!

 

Sebastian: Ich bin…erstaunt.

 

Miriam: Wieso? Weil mir jemand mehr zutraut als Bier zapfen und Teller wegräumen?

 

Sebastian: Ich dachte, du magst deinen Job im Saal1.

 

Miriam: Tu ich ja auch!

 

Sebastian: Ja, dann behalt ihn doch! Da weißt du wenigstens, woran du bist.

 

Miriam: Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?

 

Sebastian: Man weiß doch, wie diese Typen ticken. Heute der beste Freund und morgen kennen sie einen noch nicht mal mehr.

 

Miriam: Was? Nein! Dieser Frank Peters gehört nicht zu diesen schmierigen Typen. Ich habe ihn kennengelernt. Er meint’s ernst.

 

Sebastian: In zwei Stunden hast du ihn so gut kennengelernt? Was habt ihr denn gemacht?

 

Miriam [lacht auf]: Oh, nein! Also Sebastian, bitte. Du glaubst doch jetzt nicht, dass der mich ins Bett kriegen will?

 

Sebastian: Ich will nicht, dass du, dass du schlechte Erfahrungen machst.

 

Miriam: Gut, ist lieb von dir gemeint. Aber ich bin erwachsen und werd schon fertig damit. So oder so.

 

Sebastian: Komm, lass uns deswegen nicht streiten!

[Sie küssen sich]

 

[Klassenzimmer]

 

Ronnie: Du siehst echt scheiße aus!

 

Ben: Und du bist scheiße!

 

Ronnie: Ey, redet man so mit seinem Onkel?

 

Ben: Du kannst mich mal, Onkel Ronnie.

[weiter hinten im Raum]

 

Caro: Ich habe echt keine Ahnung, was du an diesem Spacko findest.

 

Sophie: Ich habe Spaß mit ihm, okay?

 

Caro: Ach echt? Soviel Spaß, dass du ins Boot-Camp für Asis musst?

 

Sophie: Du bist doch auch hier, oder? Ich würde also mal den Ball flach halten.

[Emma kommt rein und schaut sich fragend um]

 

Caro: Na, was will denn das Gretchen hier? Du hast dich in der Tür geirrt, zu den Samaritern geht‘s eine Etage höher.

 

Ben: Du willst mit in den Wald?

 

Emma: Keine Ahnung.

[Helena betritt die Szenerie]

 

Helena: Pädagogisches Teamcoaching! Bitte setzen Sie sich! [Sie klappt die Tafel auf. Darauf steht:

Teamcoaching - Festes Schuhwerk, -Warme Kleidung, -Wasserflasche, -Rucksack, -Schlafsack, Abfahrt 5:00 Uhr] Das ist alles, was sie brauchen. Und ich erwarte von Ihnen, dass Sie pünktlich sind. Gibt es noch Fragen?

 

Emma: Ich glaub, da liegt ein Fehler vor. Warum soll ich da mitmachen? Ich wüsste nicht, was ich falsch gemacht hab.

 

Caro: Irgendwas wird schon gewesen sein. [Emma dreht sich zu ihr um] Ja mal ehrlich, ich hatte schon immer das Gefühl, dass die nur so harmlos tut. Ich mein, man hört ja Geschichten… [so so Caro, was für Geschichten denn?]

 

Helena: Frau Müller hat überhaupt nichts falsch gemacht. Ich hätte sie nur gerne als gutes Beispiel für Kameradschaft und Teamgeist dabei. [Emma schaut nicht gerade begeistert trotz der Ehre . Aber klar, sie möchte bestimmt lieber die Tage mit ihrer Jenny verbringen]

 

Ben: Wow, da kann Emma sich ja richtig freuen.

 

Emma: Ja, toll!

 

Helena: In den nächsten drei Tagen erhalten Sie die Gelegenheit etwas Wichtiges zu lernen. Nutzen Sie Ihre Chance! Ich bin sicher, die Erlebnisse in der freien Natur werden Sie enger zusammenbringen. Vielleicht werden Sie sogar beste Freunde.

 

[Bei den Heisigs]

 

Michael: Willst du auch ein Bier?

 

Bea: Äh, nein danke. Ich muss noch packen.

 

Michael: Warte mal!

 

Bea: Was?

 

Michael: Fahr nicht! Ich hab’ ein schlechtes Gefühl bei der Geschichte.

 

Bea: Helena will es so.

 

Michael: Das versteh ich nicht. Was soll denn passieren, wenn du da morgen nicht auftauchst? Sie wird dich wohl kaum feuern.

 

Bea: Mich nicht!

 

Michael: Was soll das heißen?

 

Bea: Ich habe doch auch keine Lust tagelang im Wald rum zu robben. Ohne mich kein Camp!

 

Michael: Na und?

 

Bea: Lass mich das einfach hinter mich bringen. Und dann komm ich zurück und alles ist beim alten, ok?

 

Michael: Nein, das ist nicht ok!

 

Bea: Ich will keinen Streit!

 

Michael: Bea, sag es!

 

Bea: Ohne das Camp fliegt Ben von der Schule.

 

Michael: Ben?

 

Bea: Ja, das hat Helena ziemlich deutlich gemacht. Verstehst du mich jetzt?

 

Michael: Es ging die ganze Zeit nur um Ben? [Boah Michael, du nervst langsam!]

 

[Timos Krankenzimmer]

 

Jenny : Hey ! [Jenny ! Gut dich zu sehen. In letzter Zeit zu oft deine Doppelgängerin Marlene gesehen]

 

Bodo: Hey!

 

Jenny: Wir dachten ein bisschen Frühling kann nicht schaden, hm? Bitte schön!

 

Bodo: Ich war ja eher hierfür! [und meint die Bücher in seiner Hand] Wenn du damit fertig bist, ich hab noch mehr davon.

 

Timo: Danke, Mann! Wo sind denn die Anderen? Kommt Emma auch noch? [Bodo und Jenny tauschen einen Blick] Wie, keine Geschenke mehr?

 

Jenny: Sag mal, gibt’s hier ’ne Vase? Hierfür?

 

Bodo: Emma ist bei so ’nem…wurde zu so ’nem Teamcoaching verdonnert, aber hier, die ist von ihr!

[Bodo reicht Timo ein Gruppenfoto vom Karneval, er betrachtet es sentimental.]

 

Timo: Und Luzi, hat die auch keine Zeit?

 

Jenny: Ja, die wollte mitgehen, aber dann ist ihr was dazwischen gekommen.

 

Bodo: Bestimmt kommt die nachher noch.

 

Jenny: Hmh.

[Timo liest die Rückseite des Karneval-Gruppenfotos: Lieber Timo, Gute Besserung! Deine Emma]

 

[Bei den Beschenkos-Luzis Zimmer]

[Luzi sitzt mit Tränen in den Augen auf dem Bett, schaut sich auf dem Handy ein Bild von Timo und ihr an. Audio-Flashback Anfang Luzi: Ich wollte doch nicht, dass das passiert! Timo: Das ist mir scheißegal was du wolltest! Wegen dir und Ben werde ich mein Leben lang im Rollstuhl sitzen. Also hau ab! Du hast verdammt noch mal mein Leben ruiniert! Audio-Flashback Ende]

 

[Bei den Heisigs]

 

Michael: Was ich nicht verstehen kann, warum lässt du dich auf diese Erpressung ein?

 

Bea: Ich kann doch nicht zulassen, dass Ben von der Schule fliegt. Nur weil deine Noch-Ehefrau vielleicht eifersüchtig ist!

 

Michael: Du tust ja geradezu so, als würde Helena ihn anstiften sich permanent verprügeln zu lassen!

 

Bea: Nein, das hat sie nicht, aber sie nutzt es aus.

 

Michael: Du findest immer irgendeine Entschuldigung, kann das sein? Und jetzt ist Helena schuld! Pass auf Bea, ich will das gar nicht ausdiskutieren.

 

Bea: Was willst du dann?

 

Michael: Ich will, dass du hier bleibst! Tu mir bitte den Gefallen!

 

Bea: Ich lasse zu, dass Ben von der Schule fliegt, nur um dir einen Gefallen zu tun. Ist es das was du willst?

 

Michael: Ich will, dass Ben kein Thema mehr ist!

 

Bea: Dann lass ihn kein Thema mehr sein! Hör endlich auf von ihm zu reden! Und lass mich um Himmels Willen in dieses Camp fahren! Danach ist alles gut.

 

Michael: Für euch vielleicht.

 

Bea: Glaubst du allen Ernstes, ich habe nichts Besseres zu tun, als dort mit Ben was anzufangen? Vertraust du mir so wenig?

 

Michael: Ben bedeutet dir immer noch was. Und das hat nie aufgehört!

[Bea schaut ihn entgeistert an – und ich bin von Michael vollkommen genervt! *örks*]