Episode 202

Deutsch

 

Letztes Mal bei Hand aufs Herz

 

Luzi: Warum sagt ihr mir nicht, dass ihr eine Probe macht?

 

Jenny: Weil wir nicht wussten, ob du Zeit hast.

 

Luzi: Ja natürlich hab ich Zeit

 

Emma: So wie gestern?

 

Luzi: Ja, der Auftritt hat ein bisschen länger gedauert und danach musste ich noch ein Interview geben... Aber ich hab gehört ihr wart super und die dreitausend Euro habt ihr auch zusammen... Es tut mir leid! Das gestern hab ich total verbockt...

 

Emma: Du hattest einen Solopart. Und du warst einfach nicht da!

 

Bodo: Warum hast du denn nicht wenigstens angerufen?

 

Luzi: Jetzt gebt mir doch wenigstens eine Chance, das zu versuchen! Oder habt ihr eine bessere Idee?

 

Jenny: Ehrlich gesagt ja! Ich glaube... wir fänden es besser, wenn du gehst!

 

INTRO

 

Luzi: Willst Du auch das ich gehe?

 

Timo: Ich hab das nicht zu entscheiden. Aber hey, vielleicht ist es im Moment das beste. Dinge ändern sich, aber dass heißt doch nicht gleich, das sie schlechter sind.

 

Luzi: Na super, soll ich mich jetzt bei Euch bedanken, ja?

 

Jenny: Du könntest versuchen uns zu verstehen. Es geht ja echt nicht um Dich persönlich.

 

Luzi: Das sagst ausgerechnet Du? Das ist meine AG. Ich hab Singen und Tanzen gegründet. Ohne mich gäbe es Euch gar nicht.

 

Emma: Jeder hier trägt dazu bei das es die AG gibt.

 

Luzi: Ja, so war das ja auch gar nicht gemeint.

 

Jenny: Luzi, jeder gibt hier 100%, wenns sein muss auch noch mehr. Aber Du bist zur Zeit die einzige die das nicht tut. Du kommst ja nicht mal pünktlich zum Konzert.

 

Luzi: Das war ein einziges Mal.

 

Jenny: Dabei wird's aber nicht bleiben.

 

Luzi: Kannst Du Dich mal da raushalten?

 

Jenny: Ay Mann, ich weiss wie das ist. Das war nicht Dein letzter Auftritt. Glaub mir, dass wird noch viel stressiger.

 

Luzi: Oh Gott, verschon mich mit Deinem Gequatsche. Nur weil Du eine Szene in Asien herausgebracht hast, hast Du keine Ahnung.

 

Emma: Jetzt musst Du aber nicht ungerecht werden.

 

Jenny: Ist ok, Emma. Luzi, es wäre uns allen lieber, wenn Du bleiben würdest, aber Du musst Dich jetzt auf Deine Solokarriere konzentrieren.

 

[Schulflur]

 

Frau Jäger: Ah Frau Vogel, Sie schickt mir ja der Himmel. Der gute Herr Prensing muss jetzt doch operiert werden. Aber er hat mir noch die Klausuren für Sie mitgegeben.

 

Bea: Was denn für Klausuren?

 

Frau Jäger: Na, der Mathetest für die 12E. Prensing meinte Sie wissen Bescheid. Wegen der Zweitkorrektur.

 

Bea: Äh ja, tut mir leid Frau Jäger ich bin heut nicht ganz auf der Höhe.

 

Frau Jäger: Jetzt werden Sie mir aber nicht auch noch krank.

 

Bea: Nein, keine Sorge. Legen sie Sie in mein Fach?

 

Frau Jäger: Mhm.

 

Bea: Wissen Sie was? Ich nehm sie mit nach Hause.

 

Frau Jäger: Ja, gut.

 

Bea: Dort hab ich am meisten Ruhe. Danke.

 

[Aula]

 

Emma: Ja, ich äh, ich würde gerne nochmal die, äh, die, die zweite Nummer machen. Weil da bin ich mir...

 

Jenny: Ja.

 

Emma: ...noch nicht so sicher.

 

Jenny: Ja klar. Wir können tauschen. Wenn Du willst singst Du meinen Part.

 

Emma: Ja, das können wir ausprobieren.

 

Jenny: Okay.

 

Emma: Na los. Oder habt Ihr was dagegen?

 

Timo: Sag mal, das mit Luzi geht Dir echt am Arsch vorbei, oder?

 

Emma: Nein, natürlich nicht. Aber the show must go on.

 

Jenny: Und so können wir Frau Vogel später was präsentieren.

 

Emma: Ich dachte wir,wir waren uns einig wegen Luzi.

 

Timo: Ja schon, aber musste das so sein?

 

Jenny: Das wollte SO ja auch keiner.

 

Emma: Wenn Luzi wieder mehr Zeit, dann...dann kann sie ja wieder mitmachen. Aber sowas wie beim Konzert können wir einfach nicht mehr riskieren. Wenn wir nicht voll improvisiert

hätten,...dann hätten wir die Zuschauer nach Hause schicken müssen.

 

Jenny: Das wärs dann gewesen mit dem Aufzug. Also... so richtig cool wars nicht von Luzi.

 

Emma: Und Sie hat ja nicht mal angerufen.

 

Timo: Tja aber Sie hat das doch nicht mit Absicht gemacht. Ich mein die vom Fernsehn haben Sie einfach nicht weg gelassen.

 

Jenny: Timo, Du das wissen wir ja auch. Aber es wird jetzt immer so sein.

 

Bodo: Da haben Sie schon recht. Das nächste Mal ist es vielleicht ein Interview oder ein wichtiges Gespräch mit nem Konzertveranstalter.

 

Timo: Ich kann mir eine AG ohne Luzi einfach nicht vorstellen. Okay?

 

Emma: Hey, ich finds auch total scheiße das Luzi nicht mehr da ist. Aber Bodo hat Recht: wir können uns einfach nicht mehr auf Sie verlassen.

 

Jenny: Es ist einfach besser so für beide Seiten. So kann Sie sich voll und ganz auf Raumzeit konzentrieren.

 

Timo: Top. Und Luzi redet kein Wort mehr mit uns.

 

[Schulhof]

 

Gabriele: Wenn ich sehe wie junge Menschen gemeinsam die Initiative ergreifen und etwas bewegen, dann weiß ich wieder warum ich Lehrerin geworden bin.

 

Ingrid: Das Konzert war wirklich toll.

 

Gabriele: Ich hoffe nur, dass das Geld auch reicht um den Aufzug für Timo zu bauen.

 

Ingrid: Ich hatte den Eindruck, dass die Leute sehr viel gespendet haben.

 

Gabriele: Na, sind Sie jetzt doch froh, dass Sie das Konzert genehmigt haben?

 

Ingrid: Wir sind so stolz auf unsere AG.

 

Helena: In der Tat die Schüler haben das großartig gemacht.

 

Gabriele: Es kommt nicht oft vor, dass Teenager so etwas komplett eigenständig in die Hand nehmen.

 

Helena: Ja.

 

Gabriele: Sie hatten die Idee und haben das Konzert vollkommen eigenständig organisiert.

 

Ingrid: Und sich sogar um eine Baufirma gekümmert. Wenn das so weiter geht, brauchen die uns gar nicht mehr, was?

 

Helena: Spätestens wenn es darum geht den Schulalltag aufrecht zu erhalten, sind wir wieder gefragt. Wobei die Bauarbeiten werden uns dabei erheblich einschränken.

 

Gabriele: Na, das ist es aber wert. Und dann ist Timo vielleicht nicht mehr bald der einzige Schüler im Rollstuhl an unserer Schule.

 

Helena: Das wird sich zeigen. In jedem Fall sollte er die Möglichkeit haben weiter auf die Pestalozzi Schule zugehen.

 

Gabriele: Schön, dass wir uns in dem Punkt einig sind.

 

Helena: Nun entschuldigen Sie mich bitte.

 

[Pestalozzi - Sitzecke]

 

Ben: Hey, alles okay? Ich weiß, du bist nicht besonders gut auf mich zusprechen, aber ich hab zwei Ohren. Also, wenn du reden willst. Immer noch sauer. Luzi, das mit dem Unfall tut mir unendlich leid… ich…

 

Luzi: Ben, lass gut sein. Ich will das nicht mehr hören.

 

Ben: Du sollst den TV Auftritt ziemlich gerockt haben. Also doch mies gelaufen? Mein Vater meint es war super.

 

Luzi: Mein Auftritt war super, aber den von uns habe ich verpasst.

 

Ben: Na und? Wir haben die Kohle trotzdem zusammen. Wo ist das Problem?

 

Luzi: Sie haben mich rausgeschmissen. Ich bin nicht mehr länger bei der STAG.

 

Ben: Was? Aber du bist die STAG.

 

Luzi: Tja, jetzt nicht mehr.

 

Ben: Weil du den Auftritt verpasst hast oder was?

 

Luzi: Ich mach jetzt Solo-Karriere.

 

Ben: Scheiße.

 

Luzi: Weißt du, ich kann sie ja auch verstehen, ich mein, ich hab sie in Stich gelassen. Vor allem Timo.

 

Ben: Jeder macht mal Fehler. Weiß Bea schon davon? Keine Sorge, sie wird es nicht zulassen.

 

Luzi: Ich weiß nicht.

 

Ben: Jetzt rede erst mal mit ihr.

 

Luzi: Das hatte ich auch vor, aber Frau Jäger meinte, dass sie schon nach Hause gegangen ist und da arbeitet.

 

Ben: Sie ist gegangen? Aber wir haben doch heute Probe.

 

Luzi: Ich nicht.

 

[Bei den Vogels]

 

 

 Bea: Herr Bergmann

 

Stefan: Haben Sie meinen Sohn erwartet? Ich hab irgendwie das Gefühl, dass Sie sich nicht an unsere Absprache gehalten haben. Sie irren sich, wenn sie glauben, Sie können unsere Absprache einfach so übergehen. Ich kenne meinen Sohn.

 

Bea: Herr Bergmann. Hören Sie mir zu!

 

Stefan: Nein. Sie hören mir zu. Ben ist mir wichtig, vielleicht war Ihnen nicht klar, wie wichtig er mir ist. Aber ich werde nicht zulassen, dass seine Zukunft durch eine Affäre zerstört wird.

 

Bea: Ich will doch auch nicht, dass Bens Abitur gefährdet wird. Ich bin mir meiner Verantwortung als Lehrerin voll bewusst.

 

Stefan: Dann handeln Sie entsprechend und beenden Sie diese lächerliche Farce.

 

Bea: Herr Bergmann Ich kann Ihre Sorgen verstehen! Aber bitte glauben Sie mir, das zwischen Ben und mir ist mehr als nur ne Laune.

 

Stefan: Sagen Sie mal Frau Vogel, wie naiv sind Sie eigentlich? Glauben Sie ernsthaft, dass diese Beziehung irgendwo hinführt. Wollen Sie nach Bens Abitur mit nach Australien. Oder spekulieren Sie darauf, dass er hier bleibt, sich einen Job in Köln sucht, während Sie weiterhin fleißig unterrichten.

 

Bea: Das tue ich nicht.

 

Stefan: Sie sind nicht nur viel zu alt für meinen Sohn, Sie haben auch eine ganz andere Vorstellung vom Leben. Diese Beziehung wird scheitern. Das wissen Sie ganz genau.

 

Bea: Ich versteh Ihre Bedenken.

 

Stefan: Tun Sie das wirklich?

 

Bea: Ja, natürlich. Aber die Situation ist komplexer. Ich würde Ihnen gerne meinen Standpunkt erklären.

 

Stefan: Hm… nichts für ungut, Frau Vogel. Ihr Standpunkt interessiert mich nicht. Ich hab Ihnen gesagt, was ich verlange und ich erwarte, dass Sie sich dementsprechend verhalten.

 

Bea: Bei allem Respekt. Ihr Auftreten ist beleidigend und da Ihnen mein Alter ja offenbar so präsent ist, erwarte ich auch von Ihnen, dass sie mich wie eine Erwachsene behandeln. Ich bin keine Ihrer Angestellten.

 

Stefan: Richtig. Denn als eine meiner Angestellte wüssten Sie, dass diese Haus von der Harani Bank finanziert wurde. Das gehört Ihrem Bruder, nicht wahr?

 

Bea: Seien Sie nicht albern. Mein Bruder hat damit nichts zu tun.

 

Stefan: Umso bedauerlicher wäre es doch, wenn er plötzlich vor einem finanziellen Desaster stehen würde. Hat er nicht Familie?

 

Bea: Herr Bergmann! Mein Bruder zahlt seinen Kredit vorschriftsmäßig. Sie haben keinerlei Handhabe.

 

Stefan: Kredite werden auch aus den unterschiedlichsten Gründen sehr kurzfristig gekündigt. Es gibt da Möglichkeiten, Frau Vogel, von denen haben Sie gar keine Vorstellung.

 

Bea: Ich lass mich von Ihnen nicht bedrohen. Bitte gehen Sie jetzt. Und wagen Sie es nicht, meinen Bruder dahinein zuziehen!

 

Stefan: Gern, dann lassen Sie die Finger von meinem Sohn.

 

[Raumzeit Records]


Miriam (ins Telefon): Ja, ich werde Ihre Anfrage weiterleiten. Wir melden uns dann bei Ihnen. Ja? Danke Wiederhören.

 

Frank: So… und wie läuft’s?

 

Miriam: Noch ‚ne Interviewanfrage für Luzi. Diesmal irgendein Jugendmagazin. Die wollen sone Geschichte über Schule und Musik machen.

 

Frank: Aber da sieht man mal, was so ein Fernsehauftritt alles bringt. Also wenn es so weiter geht, ist die Kleine in einem halben Jahr ganz oben. Miriam, das sind richtig gute Neuigkeiten!

 

Miriam: Ja, für uns.

 

Frank: Aber auch für Luzi. Oder? Entschuldige mal bitte, da träumt doch jedes Mädchen von.

 

Miriam: Ja klar. Natürlich! Ich bin mir nur nicht so sicher, ob Luzi weiß, was in Zukunft auf sie zukommt. Ich mein, sie wird die nächsten Monate nur arbeiten und das heißt sie wird ihre Freunde kaum noch sehen.

 

Caro: Das ist kein Problem. Sie hat nämlich keine Freunde mehr. Also nicht das sie jemals viele gehabt hat, aber nachdem sie es nicht zum Benefizkonzert von TImo geschafft hat, hat die Stag sie rausschmissen.

 

Miriam: Was? Oh Gott, die Arme.

 

Caro: Wie man’s nimmt. Ich würde sagen, ein Terminproblem weniger.

 

Miriam: Ja genau das wird Luzi ja jetzt trösten.

 

Caro: Früher oder später hätte sie das sowieso kicken müssen. Ich mein, wer Erfolg haben will, der muss Prioritäten setzen.

 

Frank: Da ist natürlich was dran.

 

Caro: Sie findet sowieso neue Freunde, sobald Ihre Single durchstartet.

 

Frank: Wir müssen erst mal nen richtig guten Job machen. Das reicht bisher noch nicht, wir brauchen ganz viel Presse damit wir diese Single richtig anschieben können.

 

Caro: Mir ist das klar. Deswegen habe ich die Pressemappe schon vorbereitet. Ich hab mir die Stils? vom Auftritt schicken lassen und morgen kommen noch die Abzüge. Und dann schick ich alles raus.

 

Frank: Ich bin beeindruckt.

 

Caro: Ich mach nur meinen Job.

 

Frank: Dann mach ihn bitte genauso weiter.

 

Caro: Das werde ich.

 

Frank: Also Miriam. Wir wissen alle, dass es kein Spaziergang wird. Aber das ist ne riesen Chance für Luzi. Sollen wir deswegen darauf verzichten?

 

Miriam: Nein, natürlich nicht. Aber meine Tochter ist knapp mal 3 Jahre jünger als Luzi und da kommt eben einfach bei mir die besorgte Mutter durch.

 

Frank: Ich passe auf Luzi auf.

 

Miriam: Ok!

 

Miriam (ins Telefon): Raumzeit Records. Miriam Vogel. Ja, Genau!... Luzi ist bei uns unter Vertrag.

 

  

[Aula]

 

[Flashback Luzi: Ich möchte eine Sing und Tanz AG gründen, weil ich will das sich an dieser Schule etwas ändert.]

 

[Beas Wohnung]

 

Bea: Was wollen Sie denn...?

         Ben.

 

Ben: Wen hast Du denn grad erwartet?

 

Bea: Niemand.

 

Ben: Na dann bin ich ja froh das ich nicht niemand bin so wie Du grad in Fahrt bist.

 

Bea: Was machst Du hier? Musst Du nicht längst in der Schule sein?

 

Ben: Du hast mir gefehlt. Okay Bea, was ist los? Ich dachte über dieses ewige Hin und Her sind wir endlich mal hinweg.

 

Bea: Trotzdem bist Du mein Schüler.

 

Ben: Na und? Wir gehören zusammen. Ich kann das nicht ändern und Du auch nicht.

 

Bea: Und wenn wir auffliegen, dann war’s das mit Deinem Abi und meinem Job.

 

[Schulhof]

 

Bodo Ich find’s doch auch scheiße wie das vorhin gelaufen ist. Aber ich glaub auch, dass ist auf Dauer die einzige Lösung. Man, Luzi startet jetzt Ihre Karriere. Die hat doch gar keine Zeit mehr vor lauter Terminen und so.

 

Timo: Aber vielleicht sollten wir Sie eher unterstützen als Sie einfach rauszuschmeißen. Genau das werd ich Ihr jetzt auch sagen.

 

Typ: He Luzi, wir haben Dich im Fernsehen gesehen.

 

Typ2: Das warst doch Du, oder?

 

Luzi: Ja.

 

Typ: Siehst Du, ich hab’s Dir gesagt Sie war’s.

 

Typ2: Gibst Du mir ein Autogramm?

 

Luzi: Klar gerne.

 

Typ: Au ja, kannst Du mir bitte auch eins für Ronny geben?

 

Bodo: Soll ich Dich durchboxen?

 

Timo: Lass mal. Ich glaub da stören wir nur. Die soll Ihren Ruhm genießen. Verzeihung.

 

Bodo: Luzi spielt jetzt in ´ner anderen Liga, was?!

 

[Beas Wohnung]

 

Ben: Niemand wird das erfahren wenn wir vorsichtig sind.

 

Bea: Es hat schon jemand erfahren. Dein Vater.

 

Ben: Ach, mein Vater hat kein Problem damit. Das hab ich Dir doch schon gesagt.

 

Bea: Was macht Dich da so sicher?

 

Ben: So blöd es klingt, der hat sich irgendwie verändert. Als ich nach dem Unfall zu Ihm gegangen bin und seine Hilfe brauchte war er für mich da. Seitdem verstehen wir uns. Er respektiert mich. Klar, er will immer noch das ich mein Abi mache aber er stresst nicht mehr so wie früher.

 

Bea: Klingt gut.

 

Ben: Ja. Und vor allem hätte ich niemals gedacht das ich so über meinen Vater rede. Is‘ aber egal, wir waren bei einem andern Thema.

 

Bea: Ich..äh…muss los. Die AG wartet.

 

Ben: Die können sich auch ein paar Minuten alleine beschäftigen. Ging ja gestern auch.

 

Bea: Schlimm genug, das ich Sie überhaupt im Stich gelassen habe. Da ist noch ne Entschuldigung fällig.

 

Ben: Du willst jetzt einfach abhauen? Und das mit uns hängt in der Luft.

 

Bea: Das mit uns geht nicht.

 

Ben: Du hast mir gestern gesagt, das Du mich liebst. War das gelogen?

 

Bea: Nein war’s nicht. Aber es ändert nichts.

 

Ben: Das ändert alles.

 

Bea: Es ändert nicht wer Du bist.

 

Ben: Na und?

 

Bea: Wenn wir ne heimliche Beziehung führen würden, dann müssen wir alle anlügen. Alle! Das kannst Du nicht.

 

Ben: Das kann ich.

 

Bea: Nein das kannst Du nicht! Du trägst Dein Herz auf der Zunge. Dir sieht man von hundert Meter Entfernung an…wie’s Dir geht. Du folgst Deinem Gefühl. Du bist impulsiv. Deswegen gerätst Du immer in Schwierigkeiten.

 

Ben: Das kann ich ändern.

 

Bea: Nein. Du bist wer Du bist. Deswegen lieb ich Dich.

 

Ben: Was issn das für ne verquirlte Logik? Wir können nicht zusammen sein, weil ich bin wie ich bin. Aber ich soll mich auch nicht ändern weil Du mich genau deswegen liebst?

 

Bea: Versteh das doch bitte…

 

Ben: Nein! Du verstehst endlich mal das Du Dich irrst. Bea ich kann mich kontrollieren. Ich kann sehr gut meine Gefühle für mich behalten. Und wenn Du mir nicht glaubst dann…

 

Bea: Was dann?

 

Ben: Dann wird ich’s Dir beweisen.

 

 

[Pestalozzi/Flur]

 

Michael: Bea!

 

Bea: Äh, was machst Du hier? Ich dachte Du bist in Venedig!?

 

Michael:Ja, ich bin schon früher zurück! Siehst so aus, als würde ich es alleine nicht lange aushalten! Ist alles in Ordnung?

 

Bea: Ja, ja!

 

Michael: Hast Du vielleicht gerad einen Moment? Ich würde gerne was mit Dir besprechen!

 

Bea:Ich muss zur AG! Ich bin schon spät dran!

 

Michael:Ich wollte das nur loswerden! Es dauert nicht lang! Es ist mir wirklich wichtig! Die Schüler können sich do gerad selber beschäftigen!

 

Bea: Na gut! Kurz!

 

Michael:Kurz!

 

[Pestalozzi/Aula]

 

Caro: Also ich habe noch höchstens ne halbe Stunde Zeit und dann muss ich weg! Wenn die bis dahin nicht da sind, müsst Ihr ohne mich auskommen!

 

Jenny: Ich glaube es wird nicht leicht, aber wir werden es schaffen!

 

Bodo: Das wird so geil gleich der Heisig den Batzen Kohle in die Hand zu drücken!

 

Emma: Die muss sicherlich so tun, als würde Sie sich für uns freuen!

 

Bodo:Die wird tod glücklich sein, dass Du doch bleiben kannst!

 

Timo: Leute ich frage mich ehrlich gesagt wo Frau Vogel bleibt! Die hätte schon vor 10 Minuten hier sein müssen!

 

Jenny: Sage ich doch!

 

Timo: ich meine gestern beim Konzert hat sie auch schon gefehlt und kam zu spät!

 

Emma:Aber sie war da!

 

Timo: Ja, was, im Gegensatz zu Luzy?

 

Jenny: Timo, Du, ich kann verstehen das Du sie vermisst, aber es war die richtige Entscheidung! Glaub mir!

 

Timo: Das hat nichts mit vermissen zu tun! Ich finde einfach Luzi gehört hier her!

Gabriele: Ich bin wirklich stolz auf sie alle! Was sie da auf die Beine gestellt haben, ist wirklich großartig!

 

Helena: Dem kann ich mich nur anschließen! Tolle Leistung! Alle Achtung!

 

Jenny:Also unser Publikum war wirklich sehr spendabel! Zum Glück! Und deswegen können wir Ihnen heute viel mehr Geld überreichen als eigentlich für den Umbau nötig wäre! Bitteschön!

 

Emma:Es sind 3244,32 € und der Kostenvoranschlag der Baufirma die wir gefragt haben, liegt bei 2.500,00 €!

 

Bodo:Und damit freuen wir uns alle, dass Timo bald ganz alleine in unser Klassenzimmer kommt!

 

Jenny/Emma:Ja!

 

Helena:Vielen Dank! Ich weiß es wirklich sehr zu schätzen, wie sie sich alle für Timo einsetzen! Sie haben sich sehr bemüht und Sie haben auch einiges erreicht!

 

Jenny:Ja, genau! Was meinen Sie damit?

 

Helena:Die Herrschaften die Sie vorhin gesehen haben waren von der städtischen Bauaufsicht!

 

Timo: Ähm, und warum Bauaufsicht?

 

Helena: Bevor ich Ihr Geld investiere, wollte ich sicher sein, dass von der baurechtlichen Bestimmung nichts dagegen spricht!

 

Emma: Aber wir haben doch einen Aufzug und der muss nur saniert werden!

 

Helena: Ganz so einfach ist es auch nicht! Die geplanten Aufzugsanierungen entsprechen nicht den aktuellen Sicherheitsbestimmungen für öffentliche Gebäude!

 

Gabriele: Aber die lassen sich doch sicher herstellen?

 

Helena:Natürlich! Nur dafür müssen wir ungefähr nochmal so viel investieren, wie wir bereits gesammelt haben!

 

Jenny:Das hätten die von der Baufirma doch wissen müssen!

 

Helena: Ruhe bitte, ja! Da wir das Geld nicht haben sind uns leider die Hände gebunden!

 

Emma: Heißt es jetzt, wir können keinen Auzug bauen?

 

Helena:Bedauerlicherweise ja!

 

Timo: Das bedeutet, ich kann nicht auf der Schule bleiben!?

 

Helena: Wie es aussieht werden Sie sich wohl doch für eine der behindertengerechten Schulen entscheiden müssen, Herr Özgul!

 

[Pestalozzi/Sprechzimmer]

 

Michael: Ich habe in der letzten Woche sehr viel Zeit gehabt nachzudenken! Ich habe versucht nicht an Köln zu denken! Nicht an die Schule und nicht an uns! Ich wollte mir einfach mal den Kopf frei pusten!

 

Bea:Michael!

 

Michael:Bea, wir haben einen Fehler gemacht!

 

Bea: Womit?

 

Michael:Mit der Trennung!

 

Bea: Einen Fehler!?

 

Michael: Lasse mich mal ausreden! Ich habe mir das alles ziemlich gründlich überlegt! Wir haben einen Fehler, dass heißt ich habe einen Fehler gemacht! Ich kann mir auch nicht erklären wie das mit Helena passieren konnte!

 

Bea: Wir haben beide Fehler gemacht!

 

Michael:Wir haben beide einiges durchgemacht! Wir hatten schwierige Zeiten, aber wir hatten auch phantastische Momente! Momente, die ich nicht missen will! Die Tage an denen ich ohne Dich unterwegs war, da kam mir l´jeder Tag so leer und bedeutungslos vor! Und weißt Du warum? Weil Du nicht bei mir warst! Bea, ich liebe Dich und will nicht das es vorbei ist!