Episode 207

Deutsch

 

In der letzten Folge bei Hand aufs Herz:

 

 

(Villa Bergmann)

 

Ben: Können wir das Thema wechseln?

Stefan: Gern, denn Frau Vogel wird in Zukunft ohnehin kein Thema mehr sein.

Ben: Warum?

Stefan: Diese Person ist untragbar. Wer weiß, mit wem sie noch alles ins Bett geht. Je eher sie weg ist desto besser, findest du nicht? Ben, ist alles in Ordnung mit dir?

Ben: Klar, alles gut.

Stefan: Und warum bist du so nervös?

Ben: Ich bin doch nicht nervös.

Stefan: Du wirkst aber nervös. Läuft da wirklich nichts mehr zwischen dir und Frau Vogel?

 

INTRO

 

Ben: Nein, da läuft wirklich nichts mehr zwischen mir und Frau Vogel. Und könntest du jetzt endlich aufhören ständig darüber zu reden?

Stefan: Ja aber warum denn?

Ben: Weil ich … weil es schon so scheiße genug weh tut. Verstehst du das?

Stefan: Ja. Naja, sie war nicht die Richtige für dich.

Ben: Ich weiß. Besonders … vergiss es.

Stefan: Na was?

Ben: Ich hab gedacht, ich würd ihr was bedeuten. Die Art, wie sie mit mir Schluss gemacht hat, war unter aller Sau. Ich bin ihr scheißegal.

Stefan: Das tut mir leid.

Ben: Ja, mir auch. Und Frau Schmidt-Heisig will sie wirklich von der Schule schmeißen?

Stefan: Ja, sie will sie zumindest beobachten. Allzu viele Fehler sollte sich Frau Vogel nicht mehr leisten.

 

 

(Pestalozzi, Schülersitzecke)

 

Emma: Hey.

Luzi: Hey.

Emma: Kann ich mich dahin setzen?

Luzi: Klar.

Emma: Was liest du da?

Luzi: Ähh das ist so Marketingzeug vom Label, Talent-building und so. Oh Gott, jetzt red ich auch schon so.

Emma: Ich hoff, du bist nicht sauer, dass wir dich …

Luzi: Dass ihr mich rausgeschmissen habt? Schon okay. Wahrscheinlich hattet ihr Recht.

Emma: Ich weiß, dass du die Spende nicht aus PR-Gründen gemacht hast.

Luzi: Wie geht’s ihm denn? Also Timo ähm. Freut er sich wenigstens, dass er hier bleiben kann?

Emma: Ja, ja ich glaub schon. Keine Ahnung. Ich glaub, er will bei STAG aufhören.

Luzi: Was? Wieso das denn?

Emma: Weil die Probe ziemlich scheiße war letztens und seine Stimme ist auch noch nicht okay.

Luzi: Naja, dann muss er üben.

Emma: Ich weiß, aber er ist halt’n Dickkopf! Ich glaube, er braucht jemanden, der ihm hilft.

Luzi: Du meinst, ich? Ach Emma, ich weiß nicht.

Jenny: Emma? Haste mal ne Sekunde für mich?

Emma: Äh ja klar.

Luzi: Ja, ich muss eh weiter zu Geo. Ähm, ich versuch mal mit ihm zu reden.

Emma: Cool.

Luzi: Danke.

Jenny: Wollten wir nicht auf Abstand gehen?

 

 

(Pestalozzi, Dachkammer)

 

Ben: Eagle has landed.

Bea: Was?

Ben: Ich dachte, wir brauchen jetzt so ne kodierte Sprache wegen heimlich und so.

Bea: Das ist nicht witzig. … Ja okay, ist witzig.

Ben: Mein Vater hat übrigens versucht rauszukriegen, ob noch was zwischen uns läuft.

Bea: Und? Was hast du ihm gesagt?

Ben: Dass wir uns lieben und uns heimlich treffen.

Bea: Ben!

Ben: Quatsch! Ich hab gesagt, dass du Schluss gemacht hast und dass es mir ziemlich beschissen geht.

Bea: Er hat’s dir geglaubt?

Ben: Tz! Klar hat er mir das geglaubt. Ich kann genauso gut lügen wie der.

Bea: Gut.

Ben: Und du, irgendwas rausgefunden wegen seiner Mission „Wir machen die Pestalozzi platt“?

Bea: Ich hab Wendtland angerufen.

Ben: Und was hat er gesagt?

Bea: Ich hab ihn nicht direkt gefragt. Ich wollte ihn aushorchen.

Ben: Aber er weiß nichts?

Bea: Nein.

Ben: Pfff, ja und nu, was machen wir jetzt?

Bea: Ich hab keine Ahnung. *seufz*

 

 

(Pestalozzi, Schülersitzecke)

 

Emma: Aber irgendwer muss ihm doch helfen, sonst schmeißt er wirklich die S.T.AG.

Jenny: Aber nicht Luzi.

Emma: Aber wieso?

Jenny: Weil sie ihn enttäuschen wird, weil sie keine Zeit für solche Geschichten hat.

Emma: Aber woher weißt du denn das?

Jenny: Frank Peters hat mit ihr einen Plattenvertrag abgeschlossen. Er will sie aufbauen als Solokünstlerin. Weißt du überhaupt, was das heißt?

Emma: Ja klar weiß ich, was das heißt. Ich bin ja nicht bescheuert.

Jenny: Das heißt, dass Luzi keine freie Minute mehr haben wird. Die muss Pressearbeit leisten, die wird Videos drehen, Interviews geben, Autogramme schreiben, was weiß ich.

Emma: Ja dann, dann hilft Luzi Timo eben zwischendurch.

Jenny: Zwischendurch? Du, Popstar sein, das ist’n Full-time job. Wenn das jemand kapiert hat, dann ich.

Emma: Wie alt warst du da? Neun?

Jenny: Dreizehn.

Emma: Ich versteh einfach nicht, warum du bei diesem Thema so dicht machst! Die Zeit als „Little Heart“, die war doch toll.

Jenny: Geht so.

Emma: Was ist denn damals Dramatisches passiert?

Jenny: Ach nichts! … Du, es kann sein, dass Timo jemanden braucht, der ihm hilft über seine Gesangsblockade hinweg zu kommen. Aber Luzi ist nicht die richtige Person dafür.

Emma: Ja zum Glück weißt du ja ganz genau Bescheid.

Jenny: In dem Fall schon.

Emma: Toll! Soll ich dich jetzt jedes Mal nach deiner Meinung fragen, wenn ich mit Luzi und Timo reden will?

 

 

(Lehrerzimmer)

 

Helena: Schreiben sie mir einfach einen Bericht und ich kümmere mich vor der nächsten Lehrerkonferenz darum.

Lehrerin: Ja okay.

Helena: Michael? Wärst du so nett und würdest einen Blick hierauf werfen?

Michael: Was ist das?

Helena: Das, mein Lieber, ist ein vielversprechendes Projekt zur Unterstützung von Lehrerfortbildung, für das ich Hilfe benötige. Für nächste Woche ist ein Meeting einberufen und mir fehlen noch ein paar Ideen für die Umsetzung. Ich würde dich da gerne miteinbeziehen. Vielleicht können wir ja gemeinsam etwas ausarbeiten.

Michael: Helena, ich ähm glaube nicht, dass ich dafür der Richtige bin und auch nicht, dass ich dafür Zeit habe.

Helena: Du bist Konrektor.

Michael: Als der ich bis jetzt mit solchen Dingen nix zu tun hatte? Und außerdem bist du bisher ja eigentlich ganz gut ohne mich gefahren.

Helena: Ja ich weiß. Aber ich hatte das Gefühl, das wir ein wenig enger zusammenarbeiten sollten. Als Direktorin und Konrektor können wir doch viel erreichen.

Michael: Ach ja?

Helena: Wenn du möchtest, können wir die Unterlagen gern gemeinsam durchschauen. Dann kann ich dich währenddessen auch über andere Projekte informieren.

Michael: ähm … danke, ja, ein andermal vielleicht.

Helena: Gut. Lass es mich wissen, wenn du so weit bist. Mich interessieren deine Vorschläge.

 

(Pestalozzi, Imbisstisch)

 

Jenny: Du hast ja Recht.

Emma: Womit?

Jenny: Na dieser ganze Rummel um Luzi, der erinnert mich an früher.

Emma: Als du berühmt warst?

Jenny: Na als jeder das beste Foto von mir wollte. So wie jetzt eben bei Luzi. Ich mein, dieser Zeitungsartikel über Timo - meinst du wirklich der wollte bei den Klatschblättern vorne auf der Titelseite sein?

Emma: Aber dafür kann doch Luzi nichts.

Jenny: Ich mach ihr ja auch gar keinen Vorwurf.

Emma: Sondern?

Jenny: Luzi ist zurzeit in einem komplett andren Film.

Emma: Aber wir sind doch trotzdem ihre Freunde.

Jenny: Um für die nächste Titelstory herzuhalten?

Emma: Du glaubst doch nicht, dass die über uns schreiben würden?

Jenny: *seufz* Logisch. Jungstar und lesbisches Pärchen. Die Presse, die, die nehmen doch alles was irgend‘n bisschen nach Story riecht. Ich will mich nicht mit dir streiten.

Emma: Oh ich doch auch nicht.

 

 

(Pestalozzi, Dachkammer)

 

Ben: Weißt, dass mein Vater offensichtlich seit mehreren Jahren von diesen Pestalozzi-Arkaden träumt? Ich mein sonst, sonst wär dieses Projekt niemals so weit.

Bea: Wir müssen uns wirklich beeilen, wenn wir verhindern wollen, dass sie die Schule abreißen. Wir brauchen mehr Fakten. Wer steckt dahinter? Mit wem arbeitet die Harani-Bank in dem Fall zusammen?

Ben: Wenn die das wirklich durchziehen ihren Megaschulkomplex am Stadtrand aufzubauen, dann werden mit Sicherheit auch Köpfe rollen. Deiner zum Beispiel.

Bea: Das ist sehr aufbauend, danke.

Ben: Wie viele Leute hier unterschreiben müssen.

Bea: Hm?

Ben: Hierfür müssen vier Leute abnicken.

Bea: Zeig mal. … Michael! Michael ist Konrektor und sie brauchen seine Unterschrift um den Beschluss durchzukriegen.

Ben: Und du glaubst, wenn wir ihn um Hilfe bitten, dann hilft er uns? Weil wir beide ja gerade die Personen sind, die er besonders gern hat?

Bea: Das hat damit nichts zu tun. Hier geht es nicht um was Privates. Es geht hier um die Schule und die ist Michael genauso wichtig wie uns.

Ben: Ja okay, dann solltest du mal mit ihm reden.

Bea: Ja.

 

 

(Chulos)

 

Jenny: Was willst’n du trinken?

Emma: Ähh ‘n Mate.

Jenny: Okay. Guck mal.

(sie beobachten eine völlig entrückt tanzende Sophie)

Emma: Ja wenigstens scheint Ronnie heut nicht dabei zu sein.

Jenny: Sein Glück.

Emma: Ich bin gleich wieder da, ja?

Jenny: Bis gleich.

(Emma wird im Nebenraum von Ronnie an eine Wand gedrängt)

Emma: Lass mich in Ruhe!

Ronnie: Ich mach doch gar nichts. Ich will doch nur’n bisschen quatschen.

(Emma versucht abzuhauen)

Ronnie: Wie gehst du denn ab? Ich dachte, du stehst auf Mädels?

(Jenny beobachtet vom Tresen aus Sophie)

Barkeeper: Was soll‘s sein? … Hallo?

Jenny: Was?

Ronnie: Ich frag dich jetzt mal was. Das wollt ich echt immer schon wissen. Also wenn ihr Sex habt, du und Jenny, was macht ihr da eigentlich genau?

Emma: Das geht dich’n, ‘n Scheiß an.

Ronnie: Ich würd es aber echt gern wissen.

Emma: Fick dich!

(Emma versucht wegzulaufen, Ronnie drückt sie zurück an die Wand)

Ronnie: Fick dich? Hm, das geht ja nicht so leicht bei mir. Ich brauch dafür ja ne Frau. Kuck mal, da sind wir uns schon mal ähnlich. Du brauchst dafür ja auch ne Frau. Hattest du eigentlich schon mal‘n Dreier?

(Emma rennt weg)

 

 

 

(Pestalozzi, Lehrerzimmer)

 

Helena: Du bist ja noch da. Hast du jetzt einen Moment Zeit für mich?

Michael: Nein, nein, hab ich nicht.

Helena: Michael, mal abgesehen von unseren privaten Problemen ergänzen wir uns im Job doch eigentlich immer ganz gut.

Michael: Ja, ja, wenn du sagst, wo’s lang geht, hatten wir eigentlich nie Probleme. Das ist richtig.

Helena: Hast du dir schon Vorschläge für das Projekt überlegt?

Michael: Nein, hab ich nicht.

Helena: Gut, ich hol uns erst mal einen Kaffee. Ich möchte dir nämlich gern noch ein anderes Projekt vorstellen. Eine ganz spannende Kooperation. Du wirst begeistert sein. Milch und Zucker, wie immer?

Michael: Äh danke, weder noch, ich geh jetzt nämlich nachhause. Ich werd heut keine Projekte mehr bearbeiten. Weißt du, Helena, nur weil du entschieden hast, dass wir von jetzt an enger zusammenarbeiten, heißt das noch lange nicht, dass ich das genauso sehe. Ich hab nämlich keine Lust mehr auf deine Spielchen.

 

 

(Pestalozzi, Flur)

 

Bea: Ben, warte mal, lass uns mal getrennt voneinander gehen, sicher ist sicher.

Ben: Pfff!

Bea: Michael! Was machst du denn hier?

Bea: Sorry Bea, ich hab kein Bock auf Smalltalk.

Bea: Ähm, können wir uns nicht wie zwei erwachsene Menschen benehmen?

Michael: Bea, zwei erwachsene Menschen, von denen der eine den anderen verlassen hat, gehen sich für gewöhnlich aus dem Weg.

Bea: Ich muss was Berufliches mit dir klären.

Michael: Das müssen wir verschieben, ich hab jetzt Feierabend.

 

 

(Chulos)

 

Emma: Hast du schon was bestellt?

Jenny: Oh sorry, total verpeilt.

Emma: Macht nichts. Ähm, ich würd doch lieber gern woanders hingehen.

Jenny: Echt? Ey, lass uns doch noch’n bisschen bleiben.

Emma: Warum?

Jenny: *seufz* Weil … Sophie geht’s schlecht.

Emma: Ja aber ihr Freund ist doch bei ihr.

Jenny: Boah ey, der Wichser macht sie high.

Emma: Ja das ist‘n weiterer Grund um zu gehen. Komm lass die doch machen, was sie wollen.

Jenny: Emma, Sophie ist total durch.

Emma: Na und?

Jenny: Na und?

Emma: Ja wenn sie so dämlich ist um mit ihm abzuhängen.

Jenny: Ach ja dämlich und dann ist alles wieder gut oder was? Manno, die hat ein Drogenproblem.

Emma: Und ich hab ein Ronnieproblem. Kommst du?

Jenny: Ist das so schlimm oder was?

Emma: Ja toll, dass du mal wieder so gut Bescheid weißt.

Jenny: *seufz*

Jenny: Emma! Emma, jetzt warte doch! Was ist denn los?

Emma: Ja wenn du lieber mit Sophie abhängen willst, bitte.

Jenny: *seufz* So’n Quatsch. Das will ich doch gar nicht. Bist du jetzt eifersüchtig auf Sophie?

Emma: Nein. Aber du scheinst anscheinend nicht zu checken, was um dich herum passiert.

Jenny: Du, Sophie ist völlig durch.

Emma: Muss es unbedingt deine Sorge sein?

Jenny: Emma, ich mach mir Sorgen, weil Ronnie sie mit irgend ‘nem Dreck vollstopft und sie überhaupt nicht mehr checkt, was überhaupt abgeht.

Emma: Warum ist Sophie auf einmal so wichtig für dich? Ich will jetzt gehen.

Jenny: Lass uns doch hier noch was trinken.

Emma: Nein.

 

 

(Pestalozzi, Aula)

 

Emma singt „Save Me“

 

 

(nächster Morgen vorm Chulos)

 

Barkeeper: Ich kann dich leider nicht mitnehmen, ciao.

Jenny: Sophie? Hey, Sophie! Sophie, was hast du genommen? Soll ich dich nachhause bringen?

Sophie: Cool.

Jenny: Okay, du hast zu viel gefeiert. Komm, ich nehm dich mit zu mir nachhause.

 

 

(Pestalozzi, Lehrerzimmer)

 

Michael: Guten Morgen.

Lehrer: Morgen.

Bea: Michael, ich muss mit dir reden.

Michael: Bea, ich hab immer noch keine Zeit.

Bea: Michael, bitte.

Michael: Ich hab keine Lust mit dir zu reden. Ich hab versucht mit dir zu reden, aber du hast mich abgeblockt. Du hast gesagt, dass du kein Interesse an mir hast. Sei bitte einfach so fair und lass mich in Ruhe, okay?

Bea: Es ist wichtig.

Michael: Es ist wichtig, im Gegensatz zu was? Unserer Beziehung?

Bea: Ich hab was rausgefunden, was uns beide betrifft, die Schule; ich, ich brauch deinen Rat als Konrektor.

Michael: Was denn, du jetzt auch? Gestern Helena, heute du. Du was ist los mit euch?

Bea: Michael, bitte.

Michael: Bea, du kriegst meine Hilfe nicht. Und weißt du auch warum? Das mit uns beiden ist vorbei. Weil du es so wolltest.