Episode 221

 

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

 

Emma: Wo warst du? Ich hab die ganze Zeit versucht dich zu erreichen.

 

Jenny: Ich bin abgehauen.

 

Emma: Was soll das heißen?

 

Jenny: Meine Eltern kommen heute Nachmittag in Köln an.

 

Emma: Die wollen dich wirklich in diese Entzugsklinik stecken?

 

Jenny: Aber das werden die nicht hinkriegen.

 

Luzi: Also wenn du willst, dann kannst du erst mal mit zu mir.

 

Jenny: Was ist mit deiner Mutter?

 

Luzi: Ach die, die arbeitet den ganzen Tag.

 

Luzi: Mum, was machst du denn schon hier?

 

Karin: Herr Bergmann hat mich nach Hause geschickt, da ist grad die Hölle… Jenny, weißt du was bei euch los ist, die suchen dich überall

 

Intro

 

[Im Wohnzimmer des Beschenkos]

 

Karin: Wenn Luzi plötzlich verschwinden würde, ich würde sterben vor Sorge. Ich ruf deine Eltern an und sag, dass du hier bist. Ich hoffe du verstehst das!

 

Emma: Bitte nicht, Frau Beschenko, sonst muss Jenny weg aus Köln. Nach Irland.

 

Karin: Ich weiß. Herr Bergmann hat mir erzählt, was passiert ist.

 

Emma: Aber er weiß nicht wirklich, was passiert ist. Er hat uns nicht geglaubt. Jenny wusste nicht, dass in diesem Drink Drogen sind. Das war Ronnie.

 

Karin: Aber wieso?

 

Jenny: Er will sich rächen, weil ich weiß, dass er … es ist ne komplizierte Geschichte.

 

Luzi: Mum, Jenny ist nicht rückfällig geworden. Du musst ihr helfen, bitte.

 

Karin: Okay, eine Nacht. Aber morgen redest du mit deinen Eltern.

 

Jenny: Danke, das ist cool von Ihnen.

 

[Auf dem Dachboden]

 

Bea: Ich liebe dich

 

Ben: Wenn ich mein Abi habe, dürfen wir alles. Dann werde ich dich jeden Tag von der Schule abholen, und diesem Heisig mit meinem Zeugnis winken. Dann werden wir alles nachholen.

 

Bea: Das klingt toll.

 

Ben: Das wird toll.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Luzi: Hier und wenn ihr eine Kissenschlacht veranstaltet, dann bitte nicht allzu laut, ja?

 

Jenny: Ich glaub, wir machen eher was anderes, hm?

 

Emma: Ja, äh, das ist wirklich super, dass wir bei dir pennen können.

 

Jenny: Ja. Ne, mir ist es wirklich unangenehm, Luzi, dass du wegen uns im Wohnzimmer pennen musst.

 

Luzi: Ach quatsch, was glaubst du, wie oft ich schon unfreiwillig vor dem Fernsehen eingepennt bin? Ähm, ich lass euch beide mal alleine.

 

Emma: Danke für alles, Luzi.

 

Luzi: Schlaft gut.

 

Jenny: Äh Luzi, ich hätte da noch eine Bitte.

 

Luzi: Wassn?

 

Jenny: Ähm, könntest du vielleicht morgen für mich einspringen bei dem Auftritt von der STAG?

 

Luzi: Ach stimmt, du kannst ja gar nicht dabei sein. Okay, ich machs.

 

Jenny: Cool, danke.

 

Luzi: Klar. Dann Gute Nacht Emma und Gute Nacht Jenny.

 

Jenny und Emma: Gute Nacht Luzi.

 

[Bei den Vogels/Villa Bergmann]

 

Ben & Bea Flashbacks

 

Ben: Wenn ich mein Abi habe, dürfen wir alles. Dann werde ich dich jeden Tag von der Schule abholen und diesem Heisig mein Zeugnis geben. Dann können wir alles nachholen.

 

Bea: Das klingt toll.

 

Ben: Das wird toll.

 

Bea: Ein Jahr geht schnell vorbei.

 

Ben: Was ist schon ein Jahr…

 

 

[Bei den Beschenkos]

 

Jenny: Hey, nicht weinen.

 

Emma: Die können dich doch nicht einfach so wegsperren. Du hast nichts getan. Nichts.

 

Jenny: Ich hab früher einfach viel zu viel Mist gebaut. Ich hab einfach viel zu viele Leute belogen die mir nahe standen und immer wieder ihre Gutmütigkeit ausgenutzt. Meine Eltern werden mir immer misstrauen wenn es um Drogen geht. Egal, egal wie sehr die mich lieben.

Es tut mir so leid Emma.

 

Emma: Wir müssen doch irgendwas tun. Irgendwas, verdammt.

 

Jenny: Wir können einfach hoffen, dass die in der Klinik schnell merken, dass ich nicht mehr gefährdet bin.

 

Emma: Und wenn die es nicht kapieren? Wir könnten doch einfach abhauen.

 

Jenny: Abhauen?

 

Emma: Ja. Ja, egal wo hin. Hauptsache wir sind zusammen.

 

Jenny: Ganz schön romantisch, hm? Okay, ich bin dabei. Wir brennen durch.

 

Emma: Ja? Wir brennen durch.

 

Jenny: Ich lieb dich…

 

Emma: Ja das will ich mal schwer hoffen weil sonst wäre es echt total bescheuert mit dir durch zubrennen.

 

Jenny: Das ist sowieso bescheuert.

 

Emma: Nein, das ist das Beste was wir tun können.

 

 

( vor der Schule)

 

Timo: Die STAG featuring Luzi Beschenko. Bäng! Nein aber mal im Ernst. Vielen Dank, dass Du für Jenny einspringst.

 

Luzi: Ich kann die STAG doch unmöglich bei so einem wichtigen Auftritt im Stich lassen. Und Du? Du singst doch auch wieder, oder?

 

Timo: Ehrlich gesagt habe ich mich heute so ein bißchen im Support gesehen. So im Hintergrund.

 

Luzi: OK.

 

Timo: Sag mal, hast Du eigentlich schon was von Jenny gehört?

 

Emma: Ne, leider nicht.

 

Timo: Das ist echt komisch.

 

Ben: Hey, was habt Ihr denn vor?

 

Bodo: Wir singen heute im HIGH BUDGET. Die feieren so ein Jubiläum, oder so was. Frau Vogel hat klar gemacht, dass wir da singen                          dürfen. Während der Schulzeit. Cool oder?

 

Caro: Wenn sie denn auftaucht. Sonst findet die Party nämlich ohne uns statt und dieser Hammerauftritt.

 

Bodo: Krass! Wie Du Dich wieder freust für die Erfolge der STAG.

 

Bea: Entschuldigt die Verspätung. Ben...Was machen Sie denn hier? Wollen Sie uns begleiten?

 

Ben: Nein, nein. Ich brauch ein bißchen Abstand.  Also von der Musik und anderen emotionalen Sachen. Also ähm, ja bescheuert.  Viel                     Spaß Euch.

 

Bea: Ja...wir müssen los. Luzi! Und was machst Du hier?

 

Luzi: Äh, ich spring für Jenny ein.

 

Bea: Schön, dass Du mal wieder mit uns singst.

 

Luzi: Find ich auch!

 

Bea: Wie geht es Jenny denn? Ist sie wieder gesund?

 

Emma: Ja..aber sie wird nicht so schnell wieder zurückkommen.

 

Bea: Oh? Ok. Ja, wir müssen los. Der Bus wartet.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Karin: Morgen, Jenny.

 

Jenny: Hi. Guten Morgen.

 

Karin: Na, konntest du wenigstens’n bisschen schlafen?

 

Jenny: Nicht wirklich. Sie rufen jetzt Herrn Bergmann an, oder?

 

Karin: Siehst du’n Telefon in meiner Hand? Willst du vielleicht’n bisschen Kaffee?

 

Jenny: Ja, gern.

 

Karin: Setz dich.

 

Jenny: Danke.

Karin: Ich weiß, wie das ist. Wenn man am liebsten weglaufen würde. Ein schöner Gedanke. Einfach vor allem wegzurennen. Aber es muss einem auch klar sein, was das in Wirklichkeit bedeutet. Sein ganzes bisheriges Leben hinter sich zu lassen heißt auch seine ganzen Sicherheiten hinter sich zu lassen.

 

Jenny: Ja schon, aber, aber es bedeutet ja auch die absolute Freiheit. Naja, rein theoretisch.

 

Karin: Klar, rein theoretisch. Aber ist man dann wirklich frei, wenn man die ganze Zeit weglaufen muss? Und nur auf der Flucht ist? Ganz besonders wenn man das zu zweit macht. Ich war

auch mal verliebt. Wie auch immer du dich entscheidest, denk drüber nach, was das für euch beide bedeutet. Ich bin nachher in der Villa. Und da ich auch Mutter bin, kann und werde ich deinen Eltern und Herrn Bergmann nicht verheimlichen, dass du gestern Nacht hier warst. Okay? Allerdings sind das noch drei Stunden bis dahin.

 

Jenny: Danke.

 

Karin: Tschüss.

  

[Pestalozzi]

 

Helena: Dr. Wendland, schön sie zu sehen.

 

Dr. Wendland: Guten Morgen Frau Schmid-Heisig, ich bin etwas spät. Sind alle Rektoren und Konrektoren der betroffenen Schulen schon vollzählig?

 

Helena: Ja, es sind alle da, wir können gleich anfangen.

 

Dr. Wendland: Ach, dann ist Frau Vogel auch schon da?

 

Helena: Ähm, nein, leider hat Frau Vogel noch einen wichtigen anderen Termin für die Pestalozzi Schule. Aber sie wollte versuchen rechtzeitig für die Abstimmung wieder da zu sein.

 

Dr. Wendland: Ach verstehe.

 

Helena: Frau Vogel und ich haben lange und ausgiebig und lange über das Projekt diskutiert und wir sind uns sehr einig.

 

Dr. Wendland: Das klingt ja alles ganz wunderbar.

 

Helena: Ja, deswegen, wenn sie es nicht schaffen sollte, wäre es auch kein Problem, wenn meine Stimme doppelt zählt.

 

Dr. Wendland: Ja, so sind die Abstimmungsmodalitäten.

Helena: Kommen sie, die anderen warten schon.

 

[Restaurant]

 

Bodo: Cooler Laden.

 

Timo: Naja, Szene Café halt.

 

Luzi: Naja, ist auf jeden Fall nicht schlecht.

 

Timo: Absolut cooles Szene Café.

 

Caro: Gott!

 

Jo: Hallo zusammen!

 

Timo: Hey!

 

Jo: Hey, Ich bin Jo, mir gehört der Schuppen hier. Und ähm… Oh, sie müssen Frau Vogel sein, Helena hat mir schon viel von ihnen erzählt.

 

Bea: Ähm, ja, die bin ich. Hallo.

 

Jo: Hey. Schön, das es kurzfristig geklappt hat.

 

Bea: Klar, meine Schüler treten doch immer gerne auf. Oder?

 

S.T. AG: Jo.

 

[Pestalozzi]

 

Ben: Na komm schon, geh ran!... FUCK! … Ok, ich brauch irgendwas zum Fahren .… Oderirgendwas zum anschreien.

 

Ben: Na? Sind sie jetzt zufrieden? Sie und ihre Ex?

 

Michael: Was soll das heißen?

 

Ben: Ja, was soll das bloß heißen! Erst erpressen sie Bea, weil sie mich liebt und nicht sie und dann wird die Abstimmung vor gezogen während Bea grad bei ‘nem Auftritt mit der   S.T.AG. ist . Ganz toller Plan. Bea hat keine Chance ihr Veto ein zu legen und ihre wahrscheinlich bald wieder Ehefrau kriegt dieses Bauvorhaben durchgezogen.

 

Michael: Wie bitte?

 

Ben: Jetzt tun sie doch nicht so. Bea ist gerade am anderen Ende der Stadt, während ihre Frau, Exfrau, was auch immer, den Todesstern gerade plant.

 

Michael: Sekunde mal, soll das heißen das Bea von dem neuen Abstimmungstermin gar nichts weiß?

 

Ben: Ja, das soll heißen, das Bea von dem neuen Abstimmungstermin gerade nichts weiß! Und ihr scheiß Handy ist aus.

 

Michael: Ok Herr Bergmann, beruhigen sie sich jetzt erst mal. Wissen sie wo Frau Vogel ist?

 

Ben: Ja.

 

Michael: Gut! Warten sie hier.

 

 

[After Work Party]

 

 

Bea: Was für’n Jubiläum feiern Sie denn heute?

 

Angestellte: Mh, Jubiläum?

 

Bea: Ja, deswegen sind wir hier.

 

Angestellte: Das muss `n Missverständnis sein. Wir haben hier eine kleine After-Work-Party, mehr nicht. Ich hoffe, Sie möchten jetzt trotzdem noch singen?

 

Bea: Ähm, After-Work-Party? Aber… wieso hat…uff ja klar.

 

Angestellte: Gut, in einer halben Stunde geht’s los. Where?

 

Bea: Okay.

 

 

[Pestalozzi Lehrerzimmer]

 

Helena: Guten Tag meine Damen und Herren. Herzlich Willkommen zu diesem historischen Termin. Ich freu mich, dass Sie alle hier sind um mit uns über unsere Schulen und unsere Schüler zu sprechen. Denn um die geht es ja. Wie ich sehe, sind wir alle vollzählig?

 

Herr Wendlandt: Bis auf Ihre Konrektorin, Frau Vogel.

 

Helena: Ich habe gerade mit Frau Vogel telefoniert. Sie bittet mich, Sie zu entschuldigen und Sie zu vertreten wenn Sie so wollen. Sie alle wissen ja, dass bei abwesendem Konrektor die Stimme des Rektoren doppelt zählt. Aber da ich Frau Vogels Meinung kenne, sehe ich da keine Probleme. Bevor wir in etwa gegen 12 Uhr mit der Abstimmung beginnen, werde ich natürlich noch Ihre Fragen beantworten. Und Frau Jäger war so freundlich und hat uns Kekse und Erfrischungsgetränke bereit gestellt. Also bitte, greifen Sie zu und fragen Sie.

 

 

[Pestalozzi Schulhof]

 

Michael: So, die Lehrer der andern Schulen sind schon da und die Abstimmung beginnt in einer Stunde. Das wird knapp.

 

Ben: Ja, das wird verdammt knapp.

[Michael gibt Ben einen Helm ]

Was soll das’ n jetzt?

 

Michael: `N schöneren hab ich nicht. Und Sie haben ja gesagt, dass Sie wissen wo Frau Vogel ist. Also…bringen Sie mich hin. Na los.

 

  

 

(Emma singt mit STAG „Born this way“ während Jenny sich Ihrem Schicksal hingibt)

 

[Bergmann Villa]

 

Jenny:Hallo Papa!

 

Bea (zu Ben): Was machst Du denn hier? Was? (20:03)

 

[Pestalozzi/ Konferenzraum]

 

Helena: Ja, vielen Dank für diese konstruktive Diskussionsrunde! Wie es scheint, konnte ich sie mit meiner Begeisterung für das Projekt anstecken! Das freut mich! Und dangesichts der neusten PISA-Studien von Nordrhein-Westfalen sind solche Reformen doch längst überfällig! Freut mich das es Ihnen schmeckt! Dann können wir ja jetzt zur Abstimmung kommen! Wie besprochen per Handzeichen!

 

(Michael fährt Bea vor die Pestalozzi)

 

Michael: Beeil Dich!

 

Bea: Tschuldigung darf ich mal durch!

 

Helena: Wenn das nicht meine Konrektorin ist! Gute Neuigkeiten! Die Zusammenlegung der Pestalozzi Schule mit drei weiteren Schulen des Kölner Stadtrandes ist beschlossene Sache!