Episode 222

Deutsch

 

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

 

Helena: Wie ich sehe, sind wir alle vollzählig.

 

Dr. Wendtland: Ja, bis auf ihre Konrektorin, Frau Vogel.

 

Helena: Ich habe gerade mit Frau Vogel telefoniert. Sie bittet mich, Sie zu entschuldigen und Sie zu vertreten, wenn Sie so wollen. Dann können wir ja jetzt zur Abstimmung kommen. Wie besprochen bei Handzeichen.

 

Michael: Beeil dich.

 

Helena: Wenn das mal nicht meine Konrektorin ist. Gute Neuigkeiten: Die Zusammenlegung der Pestalozzi Schule mit drei weitere Schulen des Kölner Stadtrandes ist beschlossene Sache.

 

Intro

 

[Pestalozzi – Lehrerzimmer]

 

Bea: Das ist nicht wahr.

 

Helena: Die Zentralschule ist beschlossene Sache. Sie sind zu spät.

 

Bea: Die Abstimmung ist ungültig.

 

Helena: Wieso sollte eine demokratische Abstimmung ungültig sein?

 

Dr. Wendtland betritt den Raum.

 

Bea: Dr. Wendtland, wir müssen die Abstimmung wiederholen, als Konrektorin hätte ich dabei sein müssen.

 

Helena: Sie hatten ja leider einen anderen wichtigen Termin.

 

Dr. Wendtland: Aber ich dachte, Sie sind für die Pläne.

 

Bea: Eine Megaschule am Stadtrand? Damit hier Baugrund frei wird und sich einige Leute daran bereichern können? Bestimmt nicht.

 

Dr. Wendtland: Aber wenn Ihnen die Entscheidung so wichtig ist, warum kommen Sie dann erst jetzt?

 

Bea: Weil ich nicht ordnungsgemäß…

 

Helena: Weil Frau Vogel ihr soziales Engagement über alles stellt. Ich hatte Ihnen doch dringend von dem Auftritt mit ihrem Chor abgeraten, Sie erinnern sich?

 

Bea: Ja schon, aber…

 

Helena: Sie waren sehr entschlossen und meinen Argumenten nicht gerade sehr zugänglich.

 

Bea: Sie haben nichts von der Abstimmung erwähnt.

 

Helena: Vielleicht haben Sie mir einfach nicht zugehört.

 

Dr. Wendtland: Sie machen das am besten unter sich aus, ja? Ich hab noch andere Termine. Wiedersehen.

 

Helena: Schönen Tag noch.

 

[Cafe]

 

Besitzerin (klatscht): Suuuuper! Vielen Dank.

 

Emma: Danke auch. Aber ich muss jetzt wirklich los.

 

Besitzerin: Was ist denn los? Frau Vogel ist auch schon abgehauen, mitten im Auftritt.

 

Ben: Sie musste noch was Wichtiges in der Schule erledigen.

 

Emma: Ja, ich muss auch nach Hause. Ich,… ich muss noch was für die Schule erledigen.

 

Besitzerin: Ah, okay. Will denn keiner was trinken?

 

Timo: Doch.

 

Bodo: Klar, wollen wir was trinken. Nach der Performance.

 

Ben: Also, ich bin raus. Sollen wir uns ein Taxi teilen?

 

Emma: Ja, das wäre super. Ich, ich hab‘s nämlich eilig.

 

Ben: Na dann.

 

Emma: Warte…

 

Ben: Ich dachte, du hast es eilig.

 

Emma: Ich muss mich noch verabschieden.

 

Ben: Okay, ich bin draußen.

 

Emma: Bodo. (Faust an Faust)

 

Bodo: Bis später.

 

Emma: Bis später. (dreht sich zu Timo) Lass dich drücken.

 

Emma setzt zur Umarmung bei Caro an.

 

Caro: Na, Finger weg.


Emma wendet sich Luzi zu.

 

Emma: Luzi.

 

Luzi: Emma.

 

Emma: Du hast echt toll gesungen. Schade, dass du nicht mehr in der AG bist. Na ja, ich bin ja mit daran schuld.

 

Luzi: Ist schon okay. Danke.

 

Emma: Wir sehen uns.

 

Emma umarmt Luzi.

 

Luzi: Ähm, lass die Schlüssel einfach auf dem Tisch liegen, okay? Und wenn du Jenny siehst, dann grüß sie von mir.

 

Emma: Mach ich.

 

Luzi: Okay. Ciao.

 

Emma geht zur Tür, dreht sich noch ein letztes Mal um und geht.

 

Caro: Was issn mit der los?

 

Timo zuckt die Schultern, auch Bodo weiß keine Antwort auf die Frage, Luzi lächelt wissend.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Jenny schreibt einen Brief an Emma. Einen Abschiedsbrief.

 

Frau Hartmann: Jenny!

 

Herr Hartmann: Es wird Zeit.

 

Jenny: Ich habe wirklich nichts genommen.

 

Karin: Sie schreibt an Emma.

 

Frau Hartmann: Das wissen wir. Wir hatten ja gehofft, dass diese eher ungewöhnliche Beziehung ihr ein wenig Stabilität geben würde… nur da haben wir uns wohl getäuscht.

 

Herr Hartmann: Danke vielmals, dass Sie sie unterstützt haben.

 

Karin: Unterstützen ist ein bisschen übertrieben. Sie ist ja schon erwachsen. (Danke Karin, es war ein Versuch wert….)

 

Herr Hartmann: Ja, das wäre sie gerne. Jenny, wie lang brauchst du noch?

 

Jenny: Eine Sekunde.

 

Herr Hartmann: Das hast du schon gesagt!

 

Jenny faltet den Brief zusammen und steckt ihn in einen Umschlag.

(Hey, bitte hinten anstellen. Ich bringe Jennys Eltern als erstes um!!!!)

 

[Pestalozzi – Flur]

 

Michael: Du siehst nicht sehr glücklich aus.

 

Bea: Ich war zu spät. (Ähm, Bea, Pünktlichkeit war noch nie deine Stärke…) Helenas Plan ist aufgegangen.

 

Michael: Das tut mir leid. Ich wusste wirklich nichts davon.

 

Bea: Noch sind keine Abrissbagger da.

 

Michael: Hast du ‘ne Idee was du jetzt machen willst?

 

Bea: Selbst wenn – ich würd sie dir nicht sagen.

 

Michael: Bea, ich hab grad dein Chauffeur gespielt, es ist nicht meine Schuld, dass das nicht funktioniert hat.

 

Bea: Das behaupte ich auch gar nicht. Trotzdem, wir können nicht so tun als wären wir Freunde. Wir sind keine Freunde mehr.

 

Michael: Warum sagst du das?

 

Bea: Weil es stimmt. Du und Helena, ihr seid vielleicht geschieden, aber ihr nähert euch immer mehr an. Du verfolgst die gleichen Ziele wie sie und du wirst ihr immer ähnlicher.

 

Michael: Hör zu, ich kann verstehen, wenn du jetzt hier enttäuscht bist, aber lass dein Frust nicht an mir aus.

 

Bea: Ach nein? Ich hab mich von Ben getrennt. Du weißt, wie weh so was tut.

 

Michael: Verstehe.

 

Bea: Dann verstehst du sicher auch, dass ich keine Lust habe, meine Geheimnisse mit dem Mann zu teilen, der mich erpresst. Hast du das Foto noch?

 

Michael: Ja, irgendwo hab ich das noch.

 

Bea: Gucks dir an. Ich war glücklich mit Ben. Das ist jetzt vorbei. Vielleicht ist es besser so aus moralischen Gründen, aber erwarte bitte nicht, dass ich dich dafür schätze, was du getan hast.

 

(Es tut mir leid Bea, aber noch mehr Dachbodengeflüster hätte ich wirklich nicht ertragen….)

 

[Cafe]

 

Luzi: Ihr wolltet, dass ich mich entscheide zwischen STAG oder Raumzeit. Eigentlich habt ihr mich sogar rausgeschmissen.

 

Caro: Und das ist auch richtig so. Ich meine, anders geht’s doch gar nicht.

 

Bodo: Also, was ist jetzt? Machst du wieder bei uns mit oder nicht? Ich fänds super.

 

Luzi: Ich fänds auch super, aber es geht halt einfach nicht. Caro hat schon Recht.

 

Caro: Man muss sich entscheiden.

 

Luzi: Ja, man muss sich entscheiden und das habe ich getan.

 

[Pestalozzi – Direktionsbüro]

 

Helena (am Telefon): Einstimmig, wir können bauen. Stefan, es ist ein großer Tag.

 

Frau Jäger und Michael betreten das Büro.

 

Ingrid: Frau Schmidt-Heisig, hier ist…

 

Michael: Besuch, danke Ihnen. Ich komm schon klar.

 

Helena (am Telefon): Bis später. (legt auf) Was kann ich für dich tun?

 

Michael: Du kannst mir sagen, was das soll: Bea in die andere Ecke der Stadt zu schicken , um hier deine Pläne durchzusetzen.

 

Helena: Hat sie das so dargestellt?

 

Michael: Reden wir nicht drum rum.

 

Helena: Frau Jäger?

 

Ingrid: Ja, natürlich. (verlässt das Büro, schließt die Tür)

 

Helena: Also gut, ich habe Bea weggelockt, aber es war für einen guten Zweck.

 

Michael: Selbst wenn er gut wäre, er heiligt nicht die Mittel. Entschuldigung, das ist hier keine Diktatur, das ist ne Schule.

 

Helena: Mein lieber Michael, darf ich dich daran erinnern, dass ich dich um Hilfe gebeten habe etwas gegen Bea zu unternehmen? Aber du hattest ja keine Idee.

 

Michael: Ich meinte das gerade ernst.

 

Helena: Und ich erst. Und genau deswegen habe ich auch keine Lust meine Pläne von einer Bea Vogel durchkreuzen zu lassen. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich habe noch wichtige Meetings vorzubereiten.

 

Michael: Du meinst den Abriss der Schule?

 

Helena: Den Aufbau. Michael, du wirkst in letzter Zeit so angespannt. Vielleicht solltest du dir einen kleinen extra Urlaub gönnen.

 

Michael: Wie bitte?

 

Helena: War nur so ein Angebot. Überlegs dir. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss mich wirklich konzentrieren.

 

[Pestalozzi – Lehrerzimmer]

 

Gabriele: Die Abstimmung war demokratisch. Da hat Frau Schmidt-Heisig Recht.

 

Bea: Das heißt, wir können nichts tun? Hier entsteht ein Einkaufszentrum und wir unterrichten zukünftig in einen Betonbau für 2000 Schüler? Moment: Insassen.

 

Gabriele: Das wollte ich nicht sagen, dass wir nichts tun können. Ich denke nur, dass eine erfolgreiche Wiederholung der Abstimmung nicht ohne profunde Gründe machbar ist.

 

Bea: Was für Gründe könnten das sein?

 

Gabriele: Wir müssen der Direktorin ihre wahren Motive nachweisen. Wenn da Korruption im Spiel ist, dann hätte Wendlandt die Argumente, die er braucht, um den Beschluss rückgängig zu machen. Das Problem ist nur…

 

Bea: Wir sind keine Finanzermittler.

 

Gabriele: Das ist richtig.

 

Bea: Früher hätte ich gesagt, Michael könnte uns helfen, um Beweise zu finden.

 

Gabriele: Und heute?

 

Bea: Sie wissen es. Wir können nicht mehr auf ihn zählen.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Emma: Jenny? Jenny?

 

Emma durchsucht die Wohnung, aber findet ihre Jenny nicht. Ihr Blick verharrt an dem Brief, der auf den Tisch liegt. Sie ahnt nichts Gutes. (ich auch nicht…)

 

Jennys Brief: (Vorm Lesen tief einatmen….)

 

Liebe Emma,

Zusammen flüchten, irgendwohin gehen, wo niemand einem misstraut. Das ist eine schöne Vorstellung.

Nur wir beide, nur Liebe - aber ist das realistisch?

Ich wollte stark sein. Und ich dachte, dass ich jetzt alles hinkriege. Das ich raus bin aus dem Drogenscheiß. Aber jetzt nachdem Ronnie mir das Zeugs untergejubelt hat und der Test positiv war, ist alles anders.

Nein, es ist wie früher. Meine Eltern glauben mir nicht mehr und das wird sich so schnell auch nicht ändern.

Wenn ich jetzt abhauen würde, wäre das ein Schuldeingeständnis. Natürlich: eine irisische Entzugsklinik, das ist nicht gerade das wovon man geträumt hat, aber ich muss da jetzt durch.

Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Ich würde alles dafür tun, bei dir bleiben zu können, aber ich kann nicht mehr kämpfen.

Ich muss auch an Dich denken. Du hast hier eine tolle Familie, du hast die STAG, deine Freunde.

Ich liebe dich. Und gerade deswegen will ich nicht, dass du das alles opferst.

Entschuldige, dass ich dir das nicht persönlich sage, aber ich weiß, dass du mich dann aufgehalten hättest.

XXX Jenny

 

(Verdammt tolle Handschrift, Frau Scherer)

 

Emma hat Tränen in den Augen:

 

Emma: Das hätte ich. (ihrer Traurigkeit weicht Entschlossenheit)

                Und das werde ich!

 

Emma stürmt aus der Wohnung.

 

[Schulhof]

 

Timo: Also willst du es dir nicht noch mal überlegen?

 

Luzi: Timo, du hast mir jetzt erklärt, dass wir keine Beziehung haben können, weil du dich auf die Reha konzentrieren musst. Und jetzt versuchst du seit drei Stunden mich zu überreden, dass ich wieder zurück in die AG komme.

 

Timo: Ja stimmt. Ich dachte halt, wenn ich mich so in die Reha reinknie, dann kannst du auch wieder in die AG zurückkommen, hm?

 

Luzi: Wie läufts denn?

 

Timo: Langsam. Also, ich hab ein ganz klares Gefühl im Bein, aber es reicht halt nicht um los zu turnen.

 

Luzi: Ja, aber das braucht Zeit.

 

Timo: Ich weiß und ich werde auch nicht aufgeben, aber darum gings jetzt gerade gar nicht. Es geht darum, dass du wieder in die AG sollst. Bin einfach gern mit dir zusammen.

 

Luzi: Ich weiß. Aber wir sollten jetzt erst mal das tun, was du vorgeschlagen hast. Wir konzentrieren uns jetzt auf das, was uns in unserem Leben am wichtigsten ist.

 

Timo: Ja, ich weiß. Meine Reha und deine Platte.

 

Luzi: Ja.

 

Timo: Aber willst du mir nicht bei meiner Reha helfen?

 

Luzi: Was kommt jetzt?

 

Timo: Ich dacht mir, es ist mal wieder Zeit für ne Gesangsstunde.

 

Luzi: Boah, da muss ich meinem Kalender nachschauen. (holt ihr Handy raus) So. Ah, sieht schlecht aus. Schon alles zu. Ähm, aber weißt du was? Ähm. Ich machs trotzdem!

 

Timo: Ahhhhh. Gut.

 

[Direktionsbüro]

 

Ingrid: Ich wollte nicht stören, aber hier ist…

 

Stefan: Lassen Sie nur, ich mach das schon.

 

Ingrid: Entschuldigung, aber das hier ist immer noch eine Schule und kein Taubenschlag, in dem man einfach so reinflattert. (Ingriiiiid, wo du Recht hast, hat du Recht. Sind doch nicht aufm Bahnhof!!)

 

Stefan: Eine Schule? Also auf mich wirkt das eher wie ein Architekturbüro und zwar wie eins, was ziemlich gut im Geschäft ist.

 

Helena: Hast du die Pläne für die Pestalozzi Arkaden dabei?

 

Stefan: Nein, aber dafür habe ich was anderes mitgebracht. Ich denke, wir beide haben einiges zu feiern.

 

Helena: Da bin ich ganz deiner Meinung.

 

Stefan: Wir ergänzen uns eben perfekt.

 

Helena: Wir könnten ja zu dir gehen.

 

Stefan: Oh, das ist gerade schlecht, Jennys Eltern sind da.

 

Helena: Hm, verstehe. Dann bleiben wir eben hier und ich hol die Gläser.

 

Stefan: Später.

 

Sie küssen sich.

 

[Pestalozzi – Flur]

 

Gabriele: Her Heisig?

 

Michael: Frau Krawcyk.

 

Gabriele: Bea hat mir erzählt, dass Sie versucht haben, sie noch rechtzeitig zur Abstimmung zu fahren. Dabei hab ich gehört, dass Sie für die Zentralschule sind.

 

Michael: Ja, ich war mit der Vorgehensweise meiner Ex-Frau nicht ganz einverstanden und deswegen habe ich Bea geholfen.

 

Gabriele: Und die Pläne zum Abriss der Schule, wie finden Sie die?

 

Michael: Da gab es eine Abstimmung und der muss man sich wohl oder übel fügen.

 

Gabriele: Wohl oder Übel?

 

Michael: Frau Krawzyk, worauf wollen Sie hinaus?

 

Gabriele: Mit Verlaub, ich versuche den alten Michael Heisig wiederzuerkennen. Den Ausnahmepädagogen, der mit den Schülern auf Augenhöhe redet, der kein Interesse an Karriere hat, der immer aufrecht war, wenn es darauf ankommt.

 

Michael: Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?

 

Gabriele: Die Frage hätte ich früher nie aus ihrem Mund gehört. Da hätten Sie’s gewusst.

 

[Aula]

 

Luzi und Timo machen Gesangsübungen.

 

Luzi: Nicht lachen!

 

Timo: Okay.

 

Luzi: Okay, andere Übung. Ähm. (nächste Übung) Solang du kannst. Okay. Aber es geht doch.

 

Timo: Wie hast du das gemacht?

 

Luzi: Das ist dann wohl die Macht der…… der Freundschaft.

 

Timo: Okay, dann, dann lass uns mal richtig loslegen. Wie wärs mit: Be with you von, von Beyonce oder Robbie Williams Angel.

 

Luzi: Oder Chasing Cars. Das haben wir ewig nicht mehr gemacht.

 

Timo: Okay.

 

Luzi und Timo singen Chasing Cars. Emma hat inzwischen ihre blauen Sneaker angezogen und rennt zur Villa, um Jenny noch abzufangen. Sie versucht Jenny anzurufen, doch diese drückt den Anruf weg. Jenny stellt ihren Koffer ins Auto.


Emma rennt und rennt!

 

Stefan reicht Jenny die Hand.

 

Stefan: Alles Gute, Jenny.

 

Jenny: Danke für Alles, Stefan. (DANKE, dass du mich bei meinen Eltern verpetzt hast…)

 

Stefan verabschiedet sich von Jennys Eltern.

 

Stefan: Tschüss. Bis Bald.

 

Emma rennt. Jenny will gerade ins Auto umsteigen, dreht sich um, schaut zur Villa und setzt einen „Tschüss für Immer-Blick auf“- Schäm dich, Jenny! Doch da kommt Emma um die Ecke.

 

Emma: Jenny!

 

Jenny: Emma!


Sie fallen sich in die Arme.

 

Emma: Jenny!

 

Emma und Jenny umarmen sich ganz fest, Emma hebt Jenny hoch, sie drehen sich im Kreise.

 

[Aula]

 

Luzi: Wow, das….

 

Timo: Danke.

 

Luzi: Wofür?

 

Timo: Dass du dir die Zeit genommen hast.

 

Luzi: Dafür sind Freunde doch da.

 

Timo: Das war wie früher.

 

Luzi: Es ist viel schöner.

 

Die beiden küssen sich.

 

Timo: Woah.

 

Luzi: Halt die Klappe.

 

Luzi will Timo erneut küssen, er weicht zurück.

 

Timo: Warte!

 

Luzi: Was ist?

 

Timo: Das geht so nicht!

 

Luzi: Was? Na klar geht das.

 

Timo: Nein. Bitte lass. Es ist okay. Ich kann das so nicht.

 

Luzi: Was?

 

Timo: Es tut mir leid.

 

[Pestalozzi]

 

Michael (zu einem Schüler): Hier noch mal schauen, ja? Danke.

 

Michael dreht sich und stößt mit Ben aneinander.

 

Ben: Tschuldigung.

 

Michael: Ja.

 

Michael und Helena beobachten aus der Ferne, wie Bea und Ben sich aus dem Weg gehen.

 

Helena: Hatten die beiden etwa Streit oder ist das nur Taktik, dieses zur Schau gestellte Unglück?

 

Michael: Die beiden haben sich getrennt.

 

Helena: Und das glaubst du?

 

Michael: Das weiß ich.

 

Helena: Interessant.

 

Michael verlässt die Schule, verbrennt das Foto von Bea und Ben.

 

[Vor der Villa Bergmann]

 

(Oh Mann, was für eine Szene. Packt die Taschentücher aus und das Chocofresh!)

 

Jenny und Emma stehen sich stumm gegenüber. Emma schaut Jenny an. Jenny schaut auf den Boden.

 

Emma: Du darfst nicht gehen. Und wenn du gehst, dann gehe ich mit.

 

Jenny schüttelt den Kopf.

 

Emma: Ich hab meine Familie hier, meine Freunde, die AG, aber ohne dich ist das nichts wert.

 

Jennys Eltern steigen aus dem Wagen, kommen rüber zu Emma und Jenny.

 

Jenny: Emma, da wo ich hingehe, da ist es nicht schön.

 

Emma: Das ist mir egal. Hauptsache wir sind zusammen. Du gehörst zu mir und ich gehöre zu dir.

 

Jenny lächelt. Oh und schmunzelt da etwa auch Mutter Hartmann?

 

Herr Hartmann: Junge Frau, ich weiß, dass der Abschied nicht einfach ist….

 

Emma: Das verstehen Sie gar nicht!!! Ich meine, tut mir leid, aber das verstehen Sie wirklich nicht. Jenny ist nicht rückfällig geworden. (Jenny küsst Emmas Hand) Ihr wurden Drogen untergemischt.

 

(Emma gibt alles, go Emma, go Emma!!!!)

 

Herr Hartmann: Ich glaube Ihnen ja, dass Sie das glauben. Aber wissen Sie, wenn man süchtig ist.

 

Emma: Sie ist doch nicht süchtig!

 

(Jennys Blicke sprechen Bände. Wie oft hat Sie wohl schon das von ihren Eltern gehört?)

 

Emma: Jenny, Jenny ist die wunderbarste Tochter, die man sich vorstellen kann und die tollste Freundin und….

 

Jenny: Emma, ich kann nicht mehr weglaufen, ich kann nicht hierbleiben.

 

Emma: Du kannst jetzt nicht aufgeben. Das machst du doch sonst nicht.

 

Herr Hartmann: Weil sie weiß, dass es das Beste für Sie ist.

 

Emma: Es ist nicht das Beste für dich.

 

Jenny: Emma, ich kann nicht weiter vor meinen Problemen davon laufen. Ich muss mich der Sache stellen. (Ähm, was? Jenny, schon vergessen? Du hast die Drogen nicht freiwillig genommen!!)

 

Emma: Aber ich will das nicht und es ist nicht fair. Jenny, bleib hier und wir beweisen deine Unschuld.

 

Jennys schaut Emma resigniert an.

 

Herr Hartmann: Jenny, wir müssen jetzt.

 

Jenny nickt.

 

Emmas Blick ist starr auf Jenny gerichtet. Emma setzt zum Kuss an. Sie küssen sich, krallen sich aneinander fest. Emma beginnt mit im Kuss zu weinen (ich auch….)

 

Sie umarmen sich.

 

Jenny gibt Emma einen Kuss auf die Wange. Sie schaut Emma an, diese hat noch immer die Augen geschlossen.

 

Jenny steigt in das Auto, Emma schaut auf, Jenny schaut aus dem Fenster zu Jenny und fährt davon.

 

Zurück bleibt eine weinende Emma. Und tausend gebrochene Jemma-Herzen.