Episode 225

Deutsch

 

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]


Frank: Es wird Zeit, dass du für dein Handeln Konsequenzen trägst.

 

Ronnie: Was bistn du eigentlich für ein scheiß Bruder, hä?!! Und es wäre dir doch sicherlich auch lieber gewesen, wenn ich damals bei dem Unfall direkt mit draufgegangen wär!

 

Frank: Ronnie, die Nummer zieht nicht mehr. Ich weiß, dass die Typen, die mich zusammengeschlagen haben, dass die von dir kamen. Also verschwinde! Und wird endlich erwachsen!

 

Intro

 

[Pestalozzi – Klassenzimmer]

 

Ben und Bea küssen sich.

 

Die Tür geht auf.


Schüler 1: Alter, wir haben doch Bio.


Schüler 2: Ach ja, stimmt.

 

Die Tür wird wieder geschlossen.

 

Ben: Ich sollte besser gehen.

 

Bea: Das solltest du.

 

Ben: Manchmal denk ich, wenn ich dich nicht mehr sehen könnte, wärs einfacher.

 

Bea: Ich warte den ganzen Tag, dass ich dich sehe und wenn es dann soweit ist, dann, dann tu es weh, weil, weil ich dich nicht anfassen kann.

 

Ben gibt Bea seine Kette.

 

Ben: Jetzt kannst du mich immer festhalten.

 

Bea: Danke.

 

Ben: Bis dann.

 

[Raumzeit Records]

 

Ronnie: Okay, aber glaub ja nicht, dass mir das was ausmacht. Du kotzt mich sowieso an, Mann. Und diese ganze Scheiße hier auch.

 

Frank: Umso besser. Ich will, dass deine Klamotten bis heute Abend aus meiner Wohnung verschwunden sind.

 

Ronnie: Ich wollte sowieso schon längst abhauen, Mann.

 

Frank: Ach übrigens, ich hab nen guten Tipp für dich. Ich würd mir nen neuen Job suchen, denn ab sofort musst du auf meine spießige Kohle verzichten.

 

Ronnie: Na und?? Ich scheiß auf deine Kohle, Mann! Und ich scheiß auf dich!

 

[Schulhof]

 

Jenny: Hach, ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal SO über den Anblick der guten, alten Pestalozzi freuen würde.

 

Emma: Und dabei könntest du jetzt in einem alten irischen Schloss sein mit grünen Wiesen und Schafen.

 

Jenny: Und tägliche Urinkontrolle und Ausgangssperre. Danke, dass du das verhindert hast.

 

Emma: Ich hätts ohne dich nicht ausgehalten. (wer hätte das schon…?)

 

Jenny: Na gut, der Alltag ruft.

 

Emma: Eigentlich, ähm, ist der Tag viel zu schade, um ihn in der Schule zu verbringen.

 

Jenny: Emma Müller soll das etwa heißen, dass du mich zum Schwänzen verführen möchtest? Und das aus dem Mund einer Musterschülerin. Weißt du überhaupt, wie das geht? (Jenny, ich bin genauso schockiert wie du…)

 

Emma: Ich verlass mich da ganz auf dich.

 

Jenny: Ah ja. Gut und ähm, und was machen wir jetzt mit dem freien Tag? Ich mein, nach Hause können wir ja nicht gehen.

 

Emma: Lass dich überraschen.

 

[Sophies Wohnung]

 

Ronnie: Hey.

 

Sophie: Fährst du weg?

 

Ronnie: Nein, ich bin bei diesem Schleimscheißer ausgezogen. Hey, irgendwo muss ich ja pennen, oder?

 

Sophie: Ja, aber du hättest vorher fragen können.

 

Ronnie: Hey, ich dachte, du bist meine Freundin und ich kann mich auf dich verlassen. Aber weißt du was? Is cool, ist kein Problem. Es gibt zig Bräute die scharf darauf sind, dass ich bei denen einziehe.

 

Sophie: Nein, Mann, du kannst doch so lange hier bleiben, wie du willst. Warum bist du bei ihm ausgezogen?

 

Ronnie: Der Typ geht mir einfach auf den Sack, okay? Ich hab kein Bock mich ständig von ihm rumkommandieren zu lassen, nur weil ich bei ihm wohne.

 

Sophie: Er hat dich rausgeschmissen oder?

 

Ronnie: Hey, niemand schmeißt mich raus, kapiert? Ich mache was ich will, aber wenn du jetzt auch noch anfängst mich voll zu labern, dann kann ich wieder gehen….

 

Sophie: Schon gut. Ich freu mich, dass du da bist.

 

[Saal 1]

 

Emma: Kannst reinkommen! Keiner da.

 

Jenny: Also, wenn das mal nicht, der Inbegriff von Freiheit ist. Wir schwänzen die Schule und kommen hierher - in deine Arbeit.

 

Emma: Ja, heute ist Ruhetag, heute Abend gibt’s ne geschlossene Veranstaltung.

 

Jenny: Aha. Ja und, was machen wir jetzt?

 

Emma: Na, bestimmt nicht dumm rumsitzen.

 

Emma macht die Musik an, geht zu Jenny.

 

Emma: Und damit das klar ist: Heute führ ich! (Ähm, das hat sie nicht wirklich gesagt, oder??? *zurückspul* OMG!!! Emma…. Huch! Wow!)

 

Emma zieht Jenny auf die Tanzfläche und sie fangen an zu Tanzen.

 

[Sophies Wohnung]

 

Ronnie (am Telefon): Hey Mann, das ist doch gar kein Problem, Mann. Ihr ward doch immer zufrieden. Na also. Hey, ist doch vollkommen egal wie viel ich verticke, Mann. Im Gegenteil, je mehr desto besser oder? Ich brauch halt ein bisschen Startkapital. Mann, na sicher weiß ich, dass es eine Menge Kohle ist. Aber mach dir kein Kopf, Mann, ich hol alles wieder rein und noch mehr. Super. Alles klar. Dann bis morgen, ja? Okay. Top. (legt auf) Yes!

 

Sophie: Und was ist das für ein Deal? Du hast Stoff bestellt?

 

Ronnie: Ich steig jetzt richtig ins Geschäft ein.

 

Sophie: Und was sind das für Typen?

 

Ronnie: Hey Süße, brauchst dich echt nicht um meine Geschäfte zu kümmern. Am besten du vergisst direkt, was du eben gehört hast und freust dich einfach, wenn ich dir ne schöne Pille mitbringe, hm?

 

Sophie: Schon gut. Aber wenn du bei mir wohnst, könntest du auch gern ein bisschen netter zu mir sein.

 

Ronnie: Süße, ist doch echt nur zu deinem Besten. Mit diesen Typen ist echt nicht zu spaßen Mann, hm? Gibt’s hier eigentlich auch was zu beißen?

 

[Pestalozzi – Lehrerzimmer]

 

Gabriele: Gibt es Neuigkeiten von dem Großprojekt von Frau Schmidt-Heisig?

 

Bea: Leider nein. Trotzdem es muss einen Weg geben den Bau der Zentralschule zu verhindern. Natürlich steht er nicht in diesen Plan.

 

Gabriele: Sagen Sie, wissen Sie, ob Ben Bergmann zurzeit Probleme hat? Das hat er mir heute abgegeben.

 

Bea: 0 Punkte?

 

Gabriele: Wer ein leeres Blatt abgibt, kann nicht mit mehr rechnen.

 

Bea: Und wie steht er sonst in Geschichte?

 

Gabriele: So, dass er sich das nicht leisten kann. Wenn er sich nicht rapide verbessert, dann wird er gar nicht erst zum schriftlichen Abitur zugelassen.

 

Bea: Aber das ist seine letzte Chance.

 

Gabriele: Ich weiß. Deswegen sag ichs Ihnen ja. Vielleicht können Sie ihm ja klarmachen, wie wichtig das hier alles ist. Er sollte seine letzte Chance besser nicht vertun.

 

[Saal 1]

 

Jenny und Emma tanzen. Sie lachen. Sie schmachten einander an. Sie sind glücklich.

 

Jenny: Das war mit Abstand die beste Idee, die du seit langem hattest. Ach nein, die zweitbeste. Weil ohne die Erstbeste wäre ich gar nicht hier.

 

Emma: Ich, ich kann gar nicht glauben, dass es Tage gab, an denen ich nicht kapiert habe, dass du meine Traumfrau bist.

 

Jenny: Hauptsache du weißt es jetzt.

 

Sie küssen sich. Jennys Magen knurrt.

 

Emma: War das dein Bauch? Hast du etwa Hunger, hast mir nichts gesagt? Pass auf. Es wird niemand merken, dass wir uns bedienen.

 

Emma holt aus dem Kühlschrank Kuchen raus.

 

Emma: Tadaaaa.

 

Jenny: Wow. Emma Müller du machst mir Angst. Aber das sieht geil aus.

 

Emma: Nimm.

 

[Villa Bergmann]

 

Helena: Daran könnt ich mich gewöhnen.

 

Stefan: Das nehme ich jetzt mal als Kompliment.

 

Helena: Dass ich noch bleibe und auf das Dessert bestehe, kannst du als Kompliment werten.

 

Stefan: Welches Dessert?

 

Helena: Ich hätte noch eine Stunde bevor ich zurück in die Schule muss.

 

Stefans Handy klingelt.

 

Stefan: Entschuldige bitte.

 

Helena: Es wird schon niemand sterben, wenn du mal nicht ans Telefon gehst.

 

Stefan: Wer weiß. (nimmt ab) Stefan Bergmann. Thats right. What can I do for you?

 

[Saal 1]

 

Emma füttert Jenny.

 

Emma: Wow.

 

Jenny küsst Emma die Schokolade vom Finger, küsst ihre Hand.

 

(Hot, hot, hot!!!)

 

Jenny: So könnte das Leben doch immer sein oder?

 

[Villa Bergmann]

 

Stefan (am Telefon): Are you sure? There is no doubt? No, thank you very much, I will talk to her. Yeah, that’s right. Bye Bye. (legt auf)

 

Helena: Stefan? Es gibt doch nicht etwa Probleme mit der Zentralschule?

 

Stefan: Jennys Eltern… sie… sind in ein Unwetter gekommen… Die Maschine ist abgestürzt.

 

[Saal 1]

 

Jenny und Emma küssen sich.

 

Jenny: Danke.

 

Emma: Wofür?

 

Jenny: Ich glaub, das ist der schönste Tag in meinem Leben.

 

Blicke. Küsse. Freiliegende Schultern.

 

[Im Park]

 

Ronnie: Pünktlich. Ich sag doch, du kannst dich auf mich verlassen, Mann. Und hast du was für mich?

 

Rockertyp: Ist ein ziemlicher Kredit, den wir dir da geben, Junge. Is ne fette Chance.

 

Ronnie: Hey, kannst dich auf mich verlassen, Mann. Ich bin dein Mann.

 

Rockertyp: Das ist auch besser so. Wenn du irgendeinen Scheiß machst, irgendeinen, dann ist das der letzte Fehler, den du gemacht hast, klar?

 

Ronnie: Hey, wird ich nicht machen. Ich hab die Nachfrage…

 

Rockertyp: Eine Woche. Dann lieferst du die Kohle.

 

Ronnie: Kein Ding.

 

Rockertyp: Ansonsten eröffnen wir die Jagd auf dich. Und wir werden dich finden, egal wo du dich versteckst.

 

[Sophies Wohnung]

 

Sophie singt „Save me“.

 

 

[Chulos]

 

Piet: Du hast mit deinem Bruder geredet.

 

Frank nickt.

 

Piet: Es kann sein, dass du irgendwann mal drüber reden willst und dann bin ich da.

 

[Schulhof]

 

Ronnie verkauft Drogen an einen Schüler.

 

Ronnie: Super. Hey, ist gutes Zeug, sag das deinen Freunden. Ich bin noch ne Weile hier, Mann.Und hey viel Spaß bei Bio.

 

Ben tippt Ronnie auf die Schulter.

 

Ronnie: Was willst du denn hier Mann?

 

Ben: Das gleiche wollt ich dich grad fragen.

 

Ronnie: Verpiss dich Mann. Kümmere dich um deinen eignen Scheiß.

 

Ben: Mich wunderts nur, dass du das Zeug wieder verkaufst. Normalerweise schiebst du es doch lieber den Leuten unter.

 

Ronnie: Halt die Fresse Mann, sonst…

 

Ben: Sonst was? Sonst holst du deinen großen Bruder? Ach ne, geht ja nicht, der hat dich ja rausgeschmissen. Schon scheiße, wenn sogar die eigenen Leute keinen Bock mehr auf einen haben.

 

Ronnie: Ich mach dich fertig Mann.

 

Ben: Genau das, was du gerade brauchst. Einen riesen Aufstand. Super fürs Geschäft.

 

Ronnie: Irgendwann erwisch ich dich, Mann.

 

Ben: Mir schlottern jetzt schon die Knie.

 

Ronnie: mal schauen, ob du dein Maul dann immer noch so weit aufreißt, Mann.

 

Ben geht.

 

Ronnie: Dummer Wichser du…

 

Ronnie geht und sucht den Rucksack mit den Drogen – er ist verschwunden.

 

Ronnie: Scheiße. Fuck.

 

[Saal 1]

 

Jenny: Ich könnte ewig so liegen bleiben.

 

Emma: Da würde sich mein Chef ziemlich wundern, wenn er heute Abend wiederkommt.

 

Jenny: Soll er doch. Ich hab das Gefühl, dass mir mit dir zusammen nichts und niemand irgendwas anhaben kann.

 

Emma: Das geht mir genauso. Hauptsache du bist da.

 

Jenny: Ich weiß es nicht, ob ich den Mut gehabt hätte, einfach so aufs Rollfeld zu fahren und nen Flieger zu stoppen.

 

Emma: Das war wohl Druck der Verzweiflung oder reiner Eigennutz. Ich wollt dich halt nicht verlieren.

 

Jenny: Das wirst du auch nicht. Nie wieder.

 

Jenny steht auf.

 

Emma: Hey, was wird das jetzt?

 

Jenny: Ich muss ma kurz wohin, aber ich komm zurück, versprochen.

 

Jennys Handy klingelt.

 

Emma (hebt ab): Apparat Jenny Hartmann, Emma Müller am Apparat, was kann ich für Sie tun? Äh, it’s not Jenny, it’s Emma, a friend, ähm. Could you please repeat that? I think I, I got this wrong. My English is not so good.

 

Emma ist geschockt, sie legt auf.

 

Emma: Oh nein.

 

[Vor dem Schulhof]

 

Ben: Hey, Gedankenübertragung. Ich wollt dir grad ne SMS schreiben.

 

Bea: Wir müssen reden.

 

Ben: Du willst jetzt nicht mit mir Schluss machen oder?

 

Bea: Es geht nicht um uns, es geht um dich.

 

Ben: Um mich? Also bei mir ist alles super.

 

Bea: Frau Krawczek hat mir deine Geschichtsklausur gezeigt.

 

Ben: Ach so das ähm… Ich war nicht so gut drauf. Das kann mal vorkommen.

 

Bea: Du hast ein leeres Blatt abgegeben.

 

Ben: Wie soll ich mich denn auf diesen Bismarck konzentrieren, wenn ich die ganze Zeit nur an dich denke.

 

Bea: ich weiß, dass die Situation schwierig ist, aber wenn du dich jetzt nicht zusammenreißt, dann wirst du gar nicht zum Abi zugelassen.

 

Ben: Na und? Dann wäre wenigstens nen ganz großes Problem endlich gelöst.

 

Bea: Wir verstecken uns die ganze Zeit, damit du alles versaust? Das werd ich nicht zulassen.

 

Ben: Weißt du was? Du klingst wie mein Vater. Der rafft es nämlich auch nicht, dass ich über meine Zukunft selbst bestimmen will.

 

[Saal 1]

 

Jenny: Ich hab Durst. Du auch? Der einzig wahre Durstlöscher an so einem Tag ist Champagner. Hey, keine Sorge, ich zahl den ja auch. Was ist los? Magst kein Champus?

 

Emma: Ich bin an dein Telefon gegangen.

 

Jenny: Das ist doch nicht schlimm. Oder willst du jetzt auch noch meine E-Mails lesen, hm?

 

Emma: Das war ein Anruf aus London.

 

Jenny: Meine Eltern?

 

Emma: Jenny, es ist was ganz schlimmes passiert. Deine Eltern…. Das Flugzeug … es ist abgestürzt… sie sind tot.

 

Und so waren Jenny und Emma wenigstens mal knapp 12 Stunden glücklich……