Episode 229

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

 

Bea: Moment, ich versteh das nicht. Warum hat er sich nicht verabschiedet?

 

Stefan: Er war gestern Abend noch in dieser Bar.

 

Piet: Er saß die ganze Zeit genau hier am Tresen. Hat was getrunken. Sah so aus, als hätte er auf jemanden gewartet

 

Stefan: Ja , ich weiß ganz genau um welchen Betrag es sich handelt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich das Geld brauche. Schnell.

 

Bea: Ben, geh ran!

 

*Intro*

[In einer Garage am Stadtrand]


Entführer: Halt die Fresse. Hast du mich verstanden? Halt die Fresse.

 

[Im Klassenzimmer]


Flashback

 

Bea: Nach Australien

 

Stefan: Ja, Frau Vogel. Nach Australien.

 

Bea: Warum hat er sich nicht verabschiedet.

 

Stefan: Er war gestern Abend noch in dieser Bar. In diesem…

 

Bea: Chulos!

 

Piet: Er saß die ganze Zeit genau hier am Tresen! Sah so aus, als hätte er auf jemanden gewartet

 

Bea: Auf wen denn gewartet?

 

Piet: Was weiß ich? Hab mich umgedreht, da lag ein Geldschein und er war weg.

 

 

[Bei den Vogels]

 

Miriam: Das Ratatouille war gut.

 

Piet: Danke. Ähm, zwei Stück Zucker und ein Schluck Milch wie immer?

 

Miriam: Und nen Schuss Rum, bitte.

 

Piet: Aber ich hab gar kein Rum da.

 

Miriam: Mann Piet, war nen Gag. So wie immer, bitte.

 

Piet: So wie immer, gut.

 

Lara: Äh, wenn ihr irgendwas macht, dann hört bitte auf. Hab nur mein Handy vergessen. Entschuldigung. Äh, weitermachen.

 

Piet: Ähm, normalerweise müsste das andersherum sein. Also, eigentlich müssten wir sie überraschen, wie sie mit ihrem Freund knutscht oder so.

 

Miriam: Hat sie nen Freund?

 

Piet: Nein, weiß ich nicht. Sag mal, weißt du, was wir schon lang nicht mehr gemacht haben?

 

[Pestalozzi]

 

Michael: Hey.

 

Bea: Hey.

 

Michael: Gehts dir gut?

 

Bea: Ja, mir gehts gut. Mir gehts gut aber es ist grad alles ein bisschen...

 

Michael: Viel.

 

Bea: Ja, viel.

 

Michael: Hast du schon was von Ben gehört?

 

Bea: Nein.

 

Michael: Wenns irgendwas gibt, was ich tun kann.

 

Bea: Das ist nett, danke, aber ich glaube nicht.

 

Michael: Dann bis morgen.

 

Bea: Bis morgen. Ben, wo bist du?

 

[Bei den Vogels]

 

Miriam: Auf dem Mars.

 

Piet: Das ist falsch. Ist Saturn. Das bedeutet, ich hab jetzt drei Langstrecken, drei Sport und drei Wissenspunkte. Du hast zwei Wissenspunkte und das heißt...

 

Miriam: Ja, das heißt, du hast gewonnen. Aber ich weiß auch, wie übel du drauf sein kannst, wenn du verlierst. Und weißt du, was das heißt?

 

Piet: Ach, das heißt, dass die Dame hat mich gewinnen lassen.

 

Miriam: Bingo.

 

Piet: Das kann natürlich auch sein, dass ich einfach nur sehr schlau bin.Tja, ähm, wollen wir vielleicht noch ne Runde spielen?

 

Miriam: Du, ich glaub, ich fahr besser nach Hause.

 

Piet: Okay, dann, sollten wir das aber wiederholen oder?

 

Miriam: Das war ein wunderschöner Abend, Piet. Ja, danke für die Einladung.

 

Piet: Warte.

 

Miriam: Danke sehr.

 

Piet: Ja, soll ich Lara von dir grüßen?

 

Miriam: Ja. Ja, das wäre super.

 

 

[Villa Bergmann]

 

Karin: Herr Bergmann? Der Umschlag lag vor der Haustür.

 

Stefan: Danke.

 

Karin: Ist was passiert?

 

Stefan: Ben. Wurde entführt.

 

 

[Pestalozzi Schule]

 

Emma: Jenny?

 

Jenny: Hier bist du.

 

Emma: Ehm, ich dachte wir treffen uns am Kaffeeautomaten? Geht’s dir heute besser, konntest du schlafen?

 

Jenny: Emma, ich will nicht über meine Eltern sprechen.

 

Emma: vielleicht musst du einfach darüber reden. Es wird dir gut tun, ich weiß es.

 

Jenny: Ach ja. Und woher weißt du das? Kannst du vielleicht meine Gedanken lesen? Oder sind deine Eltern vielleicht auch mit dem Flieger in den Ärmelkanal gekracht, ich glaube nicht. Emma, wenn ich sag, ich will nicht über das Thema sprechen dann will ich auch nicht über das Thema sprechen. Ist es so schwer zu kapieren?

 

Emma: Es fühlt sich einfach nicht gut an.

 

Jenny: Emma, bitte lass es einfach.

 

[Villa Bergmann]

 

Karin: Wollen die Entführer jetzt Lösegeld?

 

Stefan: Ich weiß es nicht. Ich ähh ich warte darauf, dass sie sich melden.

 

Karin: Wir müssen die Polizei anrufen.

 

Stefan: Wir müssen überhaupt nichts. Ich hätte ihnen gar nichts erzählen dürfen. Niemand darf davon erfahren, haben sie das verstanden?

(Es klingelt an der Tür.)

 

Stefan: Frau Beschenko, sie dürfen wirklich mit niemandem darüber reden, keiner Menschenseele. Ist das klar?

 

Karin: Ja, natürlich.

 

Stefan: Gut.

 

Bea: Herr Bergmann?

 

Stefan: Frau Vogel, was wollen sie schon wieder?

 

Bea: Ich glaube nicht, dass Ben in Australien ist. Es macht alles keinen Sinn. Er hätte sich von mir verabschiedet und …

 

Stefan: Ach ja? Sind sie da sicher? Wissen sie, was ich glaube? Sie wollen nicht akzeptieren, dass Ben eingesehen hat, wie aussichtslos ihre Beziehung war.

 

Bea: Ben ist nicht abgehauen.

 

Stefan: Doch, Frau Vogel, er ist weg und zwar in Australien. Und er möchte ganz offenbar nicht mehr mit ihnen sprechen. Und ich möchte jetzt auch nicht mehr mit ihnen reden. Wenn sie bitte mein Haus verlassen würden.

 

Bea: Ich werde Ben finden.

 

Stefan: Frau Beschenko? Bringen sie Frau Vogel bitte zur Tür.

 

 

[irgendein Zimmer irgendwo]

 

 

Rockertyp: Willst du mich verarschen?

 

Ben: War nicht mit Absicht. Kann ich noch’n Glas haben?

 

Rockertyp: Halt die Fresse und friss.

 

Ben: Wie soll ich denn fressen? Haste’n Löffel? Übrigens, mein Vater lässt sich nicht erpressen.

 

Rockertyp: Dann fang schon mal an zu beten.

 

 

 

[Pestalozzi, Parkplatz]

 

(Bea nimmt ihr Handy und ruft jemanden an.)

 

Ben: (als Mailboxansage) Yo, what’s up? Das ist die Mailbox von Ben. Ähm nach dem Piepton einfach draufquatschen. Tschüss.

 

Bea: Ben, ich bin’s mal wieder. Warum meldest du dich nicht? Ich muss wissen, wo du bist. Dein Vater behauptet immer noch, dass du nach Australien gegangen bist, aber ich glaube das nicht. Du wärst doch nicht einfach so gegangen. Bitte Ben, melde dich. Ich, ich will nur wissen, wo du bist und ob’s dir gut geht. Ich liebe dich.

 

 

[Villa Bergmann]

 

Karin: Gibt’s Neuigkeiten?

 

Stefan: Abgesehen davon, dass Frau Vogel ständig versucht Ben zu erreichen, tut sich nichts.

 

Karin: Sie macht sich wirklich Sorgen um ihn.

 

Stefan: Die mach ich mir auch. Und genau deshalb darf niemand von der Entführung erfahren. Frau Beschenko, sie dürfen wirklich niemandem davon erzählen. Versprechen sie mir das.

 

(Handyklingeln.)

 

Stefan: Ja?

 

Anonymer Anrufer: Sie haben das Video mit ihrem Sohn gesehen.

 

Stefan: Wer sind sie? Wo ist mein Sohn?

 

Anonymer Anrufer: Besorgen sie 500 000 in kleinen Scheinen, unnummeriert. Zeit und Ort der Übergabe wird ihnen noch übermittelt. Und keine Polizei sonst ist ihr Sohn tot.

 

 

[Chulos/ Raumzeit]

 

(Piet tanzt freudestrahlend vor sich hin./ Miriam sitzt gedankenverloren da.)

 

 

[irgendein Zimmer irgendwo]

 

Ben: Komm schon … komm schon …. Komm schon!

 

Ben: Schmeckt scheiße! … Ich nehm lieber ne Pizza. … Schinken und extra viel Käse.

 

[Pestalozzi / Schulhof]

 

Jenny: Ich will keinen Kaffe.

 

Emma: Das, … das ist kein Kaffe. Das ist Kakao mit Sahne.

 

Emma: Bodo hat vor geschlagen, dass wir beim Sommerfest so ne Art „Best of S.T. AG“ machen könnten.

 

Jenny: Keine schlechte Idee.

 

Emma: Es tut mir leid. Ich war n Idiot. Menschen sind halt verschieden. Manche geben sich die Kante, wenn sie schlecht drauf sind, die Anderen reden total viel darüber, und du … willst halt lieber selber damit klar kommen.

Das hab ich jetzt kapiert. Ich kann dir nich vorschreiben, wie du Trauern sollst.

Ich will nur, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin. Immer! Falls du doch irgendwann mal darüber reden willst.

 

Jenny: Danke.

 

Emma: Ich liebe dich.

 

[Pestalozzi Klassenzimmer]

 

Bea: Bei der Berechnung von Flächeninhalten, krummlinig begrenzter Bereiche einer Ebene, was fragen wir uns da??

[Bea schaut fragend und wartend ins Klassenzimmer]

Ricky, Handy weg.

Was fragen wir uns?

 

Schüler: Wann ist Pause?

 

Bea: Das fragen sich sicher viele, aber wir fragen uns vor allem wodurch definiert sich die Fläche.

Äh, öp, ja. Durch die ähm Funktion G und F auf zwei Komponenten a und b. Äh, was passiert dann wenn wir den Graphen verschieben?

[Beas Handy zeigt eine neue Kurzmitteilung an]

 

Schüler2: He, Sie müssen Ihr Handy auch ausschalten.

 

Bea: Ähm, jaja, Ka…Kapitel 7. Die ersten beiden Aufgaben. Seht die Euch mal an.

 

[Bea liest die Kurzmitteilung aka SMS]

Liebe Bea, sorry dass ich einfach so abgehauen bin, aber ich hab’s nicht mehr ausgehalten. Es ist besser wenn wir uns nicht sehen. Ben

 

[irgendein Zimmer irgendwo]

 

Ben liegt immer noch gefesselt am Kellerboden. Die Entführer schleppen Ben durch den Raum und bringen Ihn ans Tageslicht.