Episode 48

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Michael: Wissen Sie was? Ich würd Sie gerne einladen. Tun Sie mir den kleinen Gefallen. [Michael und Karin stoßen im Saal Eins mit einem Glas Wein an und anschließend bringt er sie nach Hause. Er verabschiedet sich an der Haustür mit einem Kuss auf die Wange bei Karin]

Luzi: Mama mit wem warst Du gestern Abend essen?

Karin: Wieso?

Luzi: Weil Du über beide Ohren verknallt bist!?

Karin: Nein.

Luzi: Oh nein. Jetzt sag nicht, dass es jemand aus der Schule ist. `N Lehrer? Oh bitte Mama, kein Lehrer.

 

[Intro]

 

[Bei den Beschenkos]

 

Karin: Da is nix.

 

Luzi: Mama, wer ist es?

 

[Chulos]

 

Sebastian: [am telefonieren] Glauben Sie mir, es ist kein alkoholfreies. Es steht im Etikett. [Michael klopft ihm auf die Schulter] Egal wie viel Aufwand das für Sie ist. Ich habe bis heute Nachmittag meine Bestellung hier zu stehen oder ich such mir nen neuen Händler. [Er legt auf]

 

Michael: Hier. [Er gibt Sebastian einen Zettel]

 

Sebastian: Was ist das? Ist das die Privatnummer von Angelina Jolie?

 

Michael: Nein, das ist die Nummer deiner neuen Reinigungskraft.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Luzi: Der Heisig? Äh, ausgerechnet der?

 

Karin: Luzi, zum letzten Mal. Ich hab nichts mit Michael.

 

Luzi: Aber ihr seid schon beim Du.

 

[Chulos]

 

Michael: Nur weil ich Ihr das Du angeboten hab, heißt das noch lange nicht, dass ich auf Sie stehe.

 

Sebastian: Okay. Ne Reinigungskraft brauch ich trotzdem nicht.

 

Michael: Nicht? Äh, hast Du dich hier mal umgesehen? Ich meine bei Tageslicht.

 

Sebastian: Joa. Und?

 

[Bei den Beschenkos]

 

Karin: Er sieht gut aus, ist charmant und kümmert sich wirklich um seine Schüler.

 

Luzi: Ach Mama, bitte.

 

Karin: Was denn? Du bist die Einzige, die dauernd damit anfängt.

 

Luzi: Ja, und Du bist die Einzige, die sich für das Putzen in der Schule schick macht. [Karin zuppelt an ihrer Kleidung rum]

 

[Chulos]

 

Michael: Sie hat Medizin studiert. Dann, dann kam Sie mit Ihrem Mann nach Deutschland, hat hier mit dem Putzen angefangen, damit er sein Doktor machen kann. Dann hat er Sie sitzen lassen. Sie war alleine mit dem Kind und jetzt hat Sie auch noch der Bergmann gefeuert.

 

Sebastian: Hrr… okay, okay. Ich werde mich mein ganzes Leben lang als schlechter Mensch fühlen. Sage Ihr, Sie soll vorbei kommen.

 

Michael: Super. Aber Sie darf nicht wissen, dass das meine Idee war, okay? Sonst denkt Sie ich hab Mitleid.

 

[Bei den Beschenkos]

 

Luzi: Und Du bist dir sicher, dass er nicht auf dich steht?

 

Karin: Genauso wenig, wie ich auf Ihn stehe. [Karin macht sich ihre Haare und Luzi stellt sich hinter Karin]

 

Luzi: Bis später. [Luzi umarmt ihre Mutter]

 

Karin: Bis später, mein Schatz. [Luzi geht und Karin hat ein Lächeln auf den Lippen]

 

[Villa Bergmann]

[Ben und Caro wildknutschend auf der Couch]

 

Stefan: Wenn ihr damit fertig seid dann könnt ihr euern Dreck mal wegräumen.

 

Ben: Papa…darf ich dir meine neue Freundin vorstellen? Caro Eichkamp.

 

Stefan: Wir kennen uns doch aus der Tiefgarage. Wie’s aussieht haben sie Erfolg gehabt. Wie ich’s immer sage: wenn man seine Ziele nur hartnäckig verfolgt dann erreicht man sie auch. Freut mich aber sehr sie kennenzulernen.

 

Caro: Ich mich auch. Ich muss mich fertig machen, für die Schule und so.

 

Stefan: Ja. Gute Wahl.

 

Ben: Wieso hast du Luzis Mutter entlassen?

 

Stefan: Sie hat ihre Grenzen überschritten.

 

Ben: Sie arbeitet seit Jahren bei uns und du feuerst sie einfach so. Papa sie war sowas wie Familie.

 

Stefan: Sie war unsre Putzfrau. Außerdem bin ich dir keine Rechenschaft schuldig.

 

Ben: Na dann.

 

Stefan: Wer räumt das jetzt hier auf?

 

[Chulos]

 

Sebastian: Was soll das sein, `ne 7?

 

Michael: Nein, das ist die 7 und das ist die 1 und, und jetzt beeil dich bitte ich muss gleich los. Bitte.

 

Sebastian: 4,3..1

 

Karin: Beschenko?

 

Sebastian: Heisig hier.

 

Karin: Michael, das ist aber schön

 

Sebastian: Sebastian, ich bin der Bruder von Michael. [zu Michael] Sie hätte sich über deinen Anruf gefreut.

 

Karin: Was kann ich für sie tun? Woher haben sie meine Nummer?

 

Sebastian: Sie wissen doch dass ich das Chulos besitze.

 

Karin: Natürlich das ist das zweite Zuhause meiner Tochter.

 

Sebastian: Damit es ein angemessenes, zweites Zuhause für ihre Tochter bleibt brauch ich dringend Hilfe, ihre Hilfe. Hätten sie Zeit als Reinigungskraft bei mir anzufangen?

 

Karin: War das Michaels Idee?

 

Sebastian: Michael? Nö, der w-weiß nichts davon. Aber woher kennen sie eigentlich meinen Bruder so gut? Das ist ja `n Zufall.

 

Karin: Ich kenn ihn nur flüchtig, [am Telefon]wenn sie wollen könnt ich am Nachmittag vorbeikommen und dann können wir alles Weitere besprechen.

 

Sebastian: Großartig, tschüss.

 

Karin: [am Telefon] Tschüss.

 

Michael: Großartig, was heißt das? Heißt das sie macht’s oder nicht?

 

Sebastian: Sie kommt heut Abend.

 

Michael: Danke, sauber.

 

Sebastian: Du hast dich ja schnell von deiner Kollegin erholt, das kenn ich ja gar nich‘ von dir.

 

Michael: Ok nochmal für dich zum mitschreiben: ich, ich akzeptiere ein nein wenn ich es mehrmals von einer Frau höre und was Karin angeht, ist die einfach nur `ne Bekanntschaft.

 

Sebastian: Hm, deshalb verpasst du auch deinen Unterricht? Für ne Bekanntschaft?

 

Michael: Hm…au verdammt. Danke nochmal.

 

[Gabrieles Büro]

 

Gabriele: [danke Gabriele dass du das Fläschchen mit dem Etikett in die Kamera drehst, erspart mir einen Besuch bei google bzw. wikipedia] Salicylhydrat, ein Wirkstoff der leistungssteigernd wirkt, euphorisiert und vor allem verschreibungspflichtig ist. Haben sie irgendeine Ahnung wie ihre Schülerin Sophie Klein an das Medikament gekommen ist?

 

Alexandra: Jedenfalls nicht durch mich.

 

[Schulparkplatz]

 

Michael: Sophie Klein? Nie im Leben.

 

Bea: Es hat eine ähnliche Wirkung wie Kokain.

 

Michael: Aber da hätte jemand was bemerken müssen.

 

Bea: Ich hatte sogar einen Verdacht. Aber Sophie hat mir versichert das es sich nur um Vitaminpräparate handelt. Ich habe Alexandra sogar darauf angesprochen.

 

Michael: Und?

 

[Gabrieles Büro]

 

Gabriele: Jeder weiß wie ehrgeizig sie sind wenn es um ihr Volleyballteam geht.

 

Alexandra: Ich wäre keine gute Lehrerin, wenn ich keinen guten Ehrgeiz hätte. Aber ich würde meinen Schülern niemals Aufputschmittel oder Drogen geben. Das hatten sie bisher auch nicht nötig. Da ich Sophie Klein sofort von der Volleyballmannschaft ausgeschlossen habe ist das Problem für mich aus der Welt.

 

Gabriele: Was hat Sophie denn zu ihrer Verteidigung gesagt? Hat sie erklärt wie sie an das Mittel gekommen ist?

 

Alexandra: Sie hat natürlich behauptet das sie keine Ahnung hat was sie da nimmt.

 

Gabriele: Sie haben ihr nicht geglaubt! Sind sie mal auf die Idee gekommen das sie es von einem anderem Schüler hat? Und das dieser Schüler im Moment dabei ist dieses Mittel weiter unter unseren Schülern zu verteilen? Ist ihnen keine Veränderung an Sophie aufgefallen?

 

[Auf dem Parkplatz]

 

Michael: Als Trainerin hätte sie was merken müssen.

 

Bea: Das geht uns alle was an.

 

[Gabrieles Büro]

 

Alexandra: Sind sie schon mal auf die Idee gekommen das andere Lehrer die Schüler unter Druck setzen? Bea Vogel mit ihrer Sing AG zum Beispiel.

 

Gabriele: Sie wollen ihre Verantwortung jetzt auf Frau Vogel anschieben?

 

[Auf dem Parkplatz]

 

Bea: Dieser ganze Konkurrenzkampf mit dem Volleyballteam. Das ist so überflüssig, als hatten die Schüler nicht schon genug Druck. Wir müssen was ändern.

 

[Gabrieles Büro]

 

Alexandra: Ich wüsste nun wirklich nicht was ich daran ändern könnte.

 

Gabriele: Als erstes würde es mir reichen, wenn die ihr Auge für Ungewöhnliches bei ihren Schülern schärfen.

 

Alexandra: Die meisten Süchtigen wissen ihre Sucht gut zu verbergen.

 

Gabriele: Da sie ihre eigene Verantwortung offenbar nicht erkennen, stelle ich jemanden an ihre Seite, um ihren Blick zu schärfen. Herr Heisig wird sie in seiner Funktion als Vertrauenslehrer unterstützen.

 

Alexandra: Sie meinen überwachen?

 

Gabriele: Nennen sie es wie sie wollen. Das wäre vorerst alles, Danke.

 

[Aula]

 

Hotte: Und?

 

Luzi: War ok.

 

Hotte: Okay? Man Luzi, das war Emo pur. Hast du nicht hingehört?

 

Luzi: Na ja, für das Bandfestival reicht das auf jeden Fall „Keinen Zentimeter“.

 

Hotte: Man, du hast ja ‘ne Laune. Vielleicht solltest du auch ein paar von diesen Stimmungspillen nehmen.

 

Emma: Das war jetzt nicht witzig, Hotte.

 

Hotte: Okay, okay.

 

Luzi: Man, Sophie hätte sonstwas passieren können.

 

Hotte: Ich hab’s gecheckt.

 

Emma: Ja, für die nächsten zehn Minuten vielleicht.

 

Hotte: Kann es sein…achso, du glaubst…

 

Luzi: Was, Hotte? Was?

 

Hotte: Na ja, du hast Sophie ganz schön Dampf gemacht und du denkst jetzt, dass du auch Schuld…

 

Sophie: Das reicht!

 

Luzi: Es tut mir so leid, dass ich so ungeduldig mit dir war. Und dass ich dich so angemotzt hab als es dir nicht gut ging und…

 

Sophie: Ich war blöd genug, dass ich die Dinger geschluckt habe, ohne zu checken, was wirklich drin ist. Die Pillen haben gewirkt. Das konnten nicht nur Vitamine sein. Aber ich wollt’s allen recht machen und das hab ich mit denen geschafft. Ich bin ganz alleine dran schuld.

 

Bea: Schön, dass Sie weiterhin dabei sind.

 

Sophie: Das heißt, Sie schmeißen mich nicht auch noch raus?

 

Bea: Warum sollte ich? Jetzt, wo Sie kein Volleyball mehr spielen, haben Sie mehr Zeit für die AG.

 

[Gabrieles Büro]

 

Ingrid: Die Tische für die Weihnachtsfeier sind reserviert. Und hier sammle ich alle Namen der Lehrer, damit wir Wichteln können.

 

Gabriele: Wie ich sehe ist die Weihnachtsfeier bei Ihnen in den besten Händen.

 

Ingrid: Und äh, dann hab ich gedacht, dass man…

 

Julian: Frau Krawczyk, das kann nun wirklich nicht Ihr Ernst sein?

 

Ingrid: Haben Sie die rote Ampel übersehen?

 

Julian: Mein Anliegen ist wichtig!

 

Ingrid: Anklopfen auch!

 

Julian: Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie kein Mützengesicht haben? Sie haben Frau Lohmann einen Wachhund zur Seite gestellt?

 

Gabriele: Herr Heisig schien mir der Richtige, um Frau Lohmann auf die menschliche Seite unseres Berufes aufmerksam zu machen.

 

Julian: Ich wusste gar nicht, dass wir für solche Aufgaben Kapazitäten haben.

 

Gabriele: Herr Götting. Eine Schülerin hat Drogen genommen, um dem täglichen Druck gewachsen zu sein. Einem Druck, der von dieser Schule ausging. Ich halte das für fahrlässig. Und ich werde nicht zulassen, dass andere Schüler ebenfalls auf diese Idee kommen. Wir als Lehrer müssen in der Lage sein die Anzeichen zu erkennen. Und wer das nicht kann, der muss es lernen. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass Frau Lohmann gegen die ständige Begleitung von Herrn Heisig gar nichts einzuwenden hat.

 

Ingrid: Es gibt wirklich viele Lehrer an dieser Schule. Da kann es schon passieren, dass ich den einen oder anderen Namen im Wichtelsack vergesse.

 

[Vor den orangenen Spinten]

 

Michael: Alexandra, ich hab dich schon überall gesucht.

 

Alexandra: Du hast ja gar kein Halsband. So als Anstands-Wauwau, dachte ich…

 

Michael: Eine deiner Schülerinnen stand tagelang unter Drogen und du bist damit beschäftigt beleidigt zu sein?

 

Alexandra: Weil alle so tun als wäre es meine Schuld.

 

Michael: Das liegt vielleicht daran, dass du so unglaublich ehrgeizig bist, was dein Volleyballteam angeht. So ehrgeizig, dass deine Schülerinnen drunter leiden. Ich erinnere mal nur an Lara Vogel.

 

Alexandra: Ich lasse mir von dir keine pädagogischen Vorträge halten.

 

Michael: Gut, brauchst du auch nicht. Ich äh benötige nur eine Liste der Schülerinnen aus deinem Team.

 

Alexandra: Wozu?

 

Michael: Wozu? Ich will herausfinden, wer Sophie Klein die Pillen untergejubelt hat.

 

Alexandra: [seufzt]

 

Michael: Mmh? [Alexandra gibt ihm die Liste] Danke!

 

Alexandra: Der Boden ist ziemlich dreckig. Vielleicht sagst du deiner neuen Freundin, dass sie hier mal wischen muss. An einer kleinen Schule spricht sich alles relativ schnell 'rum.

 

Michael: Ich hab' Luzi geholfen und als Dankeschön dafür war ich mit ihrer Mutter essen. Eifersüchtig?

 

Alexandra: Auf eine Putzfrau!? Ich bitte dich!

[Sie geht und Michael schaut auf die Liste]

 

Michael [ruft Alexandra nach]: Äh, das ist die falsche Liste! [und alles beobachtet von dem eifersüchtigen Julian]

 

[Aula]

 

Bea: Als ich vorhin hier hereingekommen bin hat Luzi etwas Wichtiges getan. Luzi hat sich verantwortlich gefühlt. Für ihre Freunde. Wenn man ein Ziel vor Augen hat oder ein Wettbewerb gewinnen will verliert man manchmal den Blick für das Wesentliche. Das geht mir genauso wie euch. Ich wollte unbedingt diese AG gründen. So wie ihr auch. Wir haben so viel Kraft und Mut in dieses Projekt gelegt. Um einen Ort zu schaffen an dem sich jeder ausprobieren kann. Das habe ich manchmal vergessen. Und dafür wollte ich mich bei euch entschuldigen. Singen, Tanzen, Musik das, das ist Ausdruck von Lebensfreude. Es geht nicht nur darum Wettbewerbe zu gewinnen und Auszeichnungen zu bekommen. Wir schaffen's vielleicht nicht über den Vorentscheid hinaus, aber unser Ziel haben wir schon längst erreicht. Wir werden eine verdammt gute Zeit haben! [Wow – toll gesagt Bea!]

[die aufmunternden Worte fruchten und die STAG atmet erleichtert auf und schöpft neuen Mut]

 

Luzi: Sunshine!

 

Sophie: Moonlight!

 

Emma: Good Times!

 

Timo: Boogie!

[die STAG lacht und performt „Blame it on the Boogie“]

 

[Schulflur]

 

Karin: Guten Morgen Frau Jäger!

 

Ingrid: Ihr Name fehlt noch! Sie hätten mal den Götting erleben sollen er hat sich aufgeführt wie ein tollwütiges Tier. (Karin sieht Michael?) Finden Sie auch, dass ich kein Mützengesicht habe? (*lach* - Ingrid, ich finde du hast das perfekte Mützengesicht!)

 

Karin: Bitte?

 

[Lehrerzimmer]

[Alexandra sucht etwas in der Papierablage und gibt es Michael]

 

Alexandra: Muss ich auch noch einen Bericht schreiben? Oder mit den Eltern reden, wie es Zuhause so läuft? Der meiste Druck entsteht ja im Elternhaus. Hast Du das gewusst? [Michael schaut sich die Zettel an und Alexandra nimmt Ihm ein Zettel wieder weg] Hiermit melde ich mich ab. Ich muss nämlich jetzt in den Unterricht. Oder willst Du den auch überprüfen? [Alexandra verlässt das Lehrerzimmer und auf dem Flur begegnet Sie Karin] Hrr… dieser ganze Druck, dem man als Lehrer ausgesetzt ist. Ich wüsste gar nicht, wie ich es ohne die Pausen mit Herrn Heisig überstehen sollte. [Sie zerknüllt den Zettel, wirft ihn in die Mülltüte auf Karins Putzwagen und geht weiter]

 

Ingrid: Keine Ahnung, was die Männer an Ihr finden. [Ingrid und Karin beobachten Michael wie er aus dem Lehrerzimmer kommt]

 

[Schulhof]

[Michael kommt immer noch mit den Zetteln in der Hand aus der Schule und geht zu seinem Motorrad]

 

Julian: Sie konnten es gar nicht abwarten, oder?

 

Michael: Was denn?

 

Julian: Frau Lohmann zu überwachen. Wie sieht denn Ihr neuer Job aus? Besprechen Sie nach Feierabend gemeinsam bei einem Glas Wein Ihre Beobachtungen?

 

Michael: Das is ne gute Idee. Das werd ich mal anregen.

 

Julian: Sie lassen Ihre Finger von Alexandra.

 

Michael: Frau Lohmann hat mir gegenüber gar nicht erwähnt, dass Sie Beide zusammen sind. Und wenn ich ehrlich bin, hat Sie Sie noch nie erwähnt.

 

Julian: Sollten Sie Ihre neue Position dazu nutzen sich an Alexandra ran zu machen, dann…

 

Michael: Muss ich Nachsitzen oder wie?

 

Julian: Schlimmer. [Julian geht wieder. Michael setzt sich auf sein Motorrad]

 

[Chulos]

 

Sebastian: Sie kennen also meinen Bruder.

 

Karin: Er ist der Lehrer meiner Tochter.

 

Sebastian: Ist er ein guter Lehrer?

Karin: Hmm… Es ist Ihm gelungen, dass Sie nach einer kurzen Auszeit, wieder zu mir nach Hause gekommen ist.

 

Sebastian: Und Sie mögen Ihn? Oh, sorry. Hrr… is alte Barkeeperangewohnheit. Wir kommen immer gerne direkt zum Punkt.

 

Karin: Offensichtlich ist Ihr Bruder auf der Arbeit von Frauen umgeben, die naja… Ihn nicht nur als Lehrer schätzen.

 

Sebastian: Ah, Sie meinen seine hübsche Kollegin. Da…da war mal was, ja. Aber die Geschichte ist längst gegessen. [Karin lächelt]

 

[Saal 1]

 

Julian: [Er sitzt an der Theke und trinkt Whisky] Nachschub.

 

Miriam: [Sie poliert Gläser] Finden Sie nicht, dass Sie genug haben?

 

Julian: Das ist interessant. Ne Thekenkraft will mir erzählen, wann ich genug hab.

 

Miriam: Also nach ner halben Flasche Whisky hätte jeder genug. Haben Sie morgen kein Unterricht?

 

Julian: Ihr Frauen seid doch alle gleich. Erst macht Ihr ein heiß und dann… dann lasst Ihr ein für den nächst Besten fallen.

 

Miriam: Hrr… also Moment mal. Ich mach hier niemanden heiß und Sie schon mal gar nicht. Ich ruf Ihn jetzt nen Taxi und dann können Sie morgen gerne wieder kommen und sich bei mir entschuldigen.

 

Julian: [Er steht schwankend auf und legt 50 Euro auf die Theke] Ich geb Ihm, was er verdient.

 

Miriam: [Hat das Telefon am Ohr] Moment mal, Sie können nicht fahren.

 

Gast: Ich möchte noch was bestellen.

 

Julian: Ich lass mich nicht verarschen. [Er geht]

 

[Chulos]

 

Sebastian: Michael, hi.

 

Michael: Karin, was machst Du denn hier?

 

Sebastian: Sie arbeitet seit heute hier. Ich hab schon gehört, dass Ihr euch kennt.

 

Michael: Äh, das aber… das ja jetzt nen Zufall, oder?

 

Karin: Ja, verrückt. Ich muss jetzt wirklich los.

 

Michael: Nein, nein. Du bleibst noch. Wir äh…. Müssen noch trinken auf einen neuen Job.

 

Karin: Das geht wirklich nicht. Bis morgen. [Karin geht]

 

Michael: Was hast Du denn mit der gemacht?

 

Sebastian: Ich? Gar nix. Sie war sehr nett. Bis Du gekommen bist.

 

Michael: Hehehe. [Michael geht Karin hinterher]

 

[Vor dem Chulos]

 

Michael: Karin? [Er guckt sich um, aber sieht sie nicht mehr. Er geht zu seinem Motorrad und plötzlich kommt ein Auto auf ihn zu. Auf Grund der Scheinwerfer kann Michael nicht erkennen, wer hinter dem Steuer sitzt]