Episode 75

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

 

Michael: Ich wollte dich fragen, ob du heute Abend Lust hast mit mir essen zu gehen. Wenn du Zeit brauchst, dann ist es völlig okay. Nein, es ist sogar gut, wenn du zeit brauchst, weil ich auch Zeit brauche.

Bea: Gut.

Michael: Oder zumindest brauchen sollte. Okay, so klingt es, wenn man sich um Kopf und Kragen redet.

Bea: Ich geh gern mit dir essen.

Michael: Ja?

 

Intro

 

Michael: Wollten wir uns nicht Zeit lassen?

 

Bea: Eigentlich schon.

 

Michael: Und jetzt?

 

Bea: Jetzt geh ich heim.

 

Michael: Aber wir sehen uns heute Abend?

 

Bea: Ja.

 

Michael: Ich freu mich.

 

[Direktionszimmer]

 

Ingrid: Frau Krawzyek, ich hab hier ein Fax von der Leitung des Schulbandfestival.

 

Gabriele: Sehr schön. Von wem war das Fax? Ja, geben Sie es mir einfach.

 

Ingrid: Die Festivalleitung bedankt sich noch einmal für die gelungene Vorstellung. Unsere AG hat sie wohl ziemlich beeindruckt.

 

Gabriele: Das hört man dich gern.

 

Ingrid: Ich wusste ja schon immer, dass unsere Schüler zum Bandfestival eingeladen werden. Sie sind einfach die Besten.

 

Gabriele: Gibt's sonst noch was?

 

Ingrid: Nein.

 

[Pestalozzi]

 

Bea: Hey, was machst du denn noch hier?

 

Ben: Ich hab mal wieder festgestellt, dass die wirklich interessanten Dinge erst nach Schulschluss stattfinden.

 

Bea: Wovon redest du?

 

Ben: Was für ein Kuss - Wow. Hast ja gar nicht genug kriegen können.

 

Bea: Spionierst du mir jetzt tatsächlich nach?

 

Ben: Das hier ist ein öffentliches Gebäude. Jeder hätte zufällig vorbeikommen können. Hast du mir nicht immer davon gepredigt, dass du als Lehrerin Vorbild bist und dich dementsprechend verhalten musst? Und auf einmal stehst du mitten in der Schule und machst mit nem Kollegen rum. Wie geht das zusammen?

 

Bea: Ben, es reicht. Es geht dich nichts an.

 

Ben: Immer wie's für dich am besten ist. Wenn es darum geht, dir den Arsch zu retten, sagst du nicht nein, aber das jetzt, das geht mich nichts an. Du weißt ganz genau, dass du hier nur noch Lehreirn bist, weil ich mein Kopf für dich hingehalten habe. Aber weißt du was? Das wird in Zukunft nicht mehr passieren. Denn es geht mich ja nichts an.

 

[Saal 1]

 

Kellnerin: Wollen Sie schon was bestellen?

 

Michael: Nein danke, ich warte noch. (Handy klingelt) Hi Bea, ich sitz hier schon im Saal 1 vor der Karte und dachte, wenn du weißt, was du willst, dann könnte ich schon mal...

[Michael hört Bea zu] Okay. Nein, nein das ist…völlig in Ordnung. Ich kann das verstehen, dann…dann sehen wir uns morgen. Ja, bis dann.

 

[Villa Bergmann]

 

[Ben und Jenny sitzen am Esstisch]

 

Jenny: Du scheinst aber keinen großen Appetit zu haben. Ein paar Monate London würden das ändern. Da lernst Du gute Küche zu schätzen. Und gesprächig bist Du auch nicht gerade.

 

Ben: Ich hör heut lieber zu. Also… wie war Dein erster Tag?

 

Jenny: Okay. Eigentlich sind alle ganz nett. Bisschen „zu nett“ sogar finde ich. Ständig wollte mich irgendwer zu irgendwas einladen.

 

Ben: Tja, Du bist Schulthema Nummer 1.

 

Jenny: Wie heißt nochmal die eine vom Beachvolleyball ? Caro?

 

Ben: Yoah.

 

Jenny: Und ähm die von der Sing AG…Elke!

 

Ben: Fast. Luzi.

 

Jenny: Nein, mit E. Ach, ich kann mir keine Namen merken.

 

Ben: Emma.

 

Jenny: Genau. Die wollen mich beide in Ihren AGs haben.

 

Ben: Dann hast Du ein Problem, die hassen sich. Du wirst Dich also für eine von beiden entscheiden müssen.

 

Jenny: Na toll. Und wie? Ich meine, wo sind die cooleren Leute?

 

Ben: Kommt drauf an wie Du cool definierst?

 

Jenny: Wo denkst DU pass ich besser hin?

 

Ben: Kei-ne Ahnung!

 

Jenny: Wer ist es?

 

Ben: Hä?

 

Jenny: Wer ist die Frau, die Dir so den Appetit verdorben hat?

 

Ben: Warum glaubst Du, dass es um eine Frau geht?

 

Jenny: Sieht man Dir an. Du bist kein Pokerplayer. Also?

 

Ben: Will nicht drüber reden.

 

Jenny: Solltest Du aber. Los, ich werd nicht locker lassen.

 

Ben: Okay was soll’s. Ums kurz zu machen: ich hab ne Menge für sie getan und dann hat sich rausgestellt, dass ich ihr die ganze Zeit scheißegal war. Tja, Ende der Geschichte.

 

Jenny: Ich hab schlimmere Geschichten gehört. Und Du solltest Dich nicht so fertig machen. Soweit ich’s mitbekommen habe gibt’s einige, die Dich gerne trösten würden.

 

Ben: Danke, nicht interessiert.

 

Jenny: Okay, ich seh schon [Jenny steht auf und nimmt ihres und Bens Geschirr] da hilft nur noch meine Methode

 

Ben: Wo gehst Du hin?

 

Jenny: Ich hole uns jetzt das Eis und wenn nichts mehr davon übrig ist, geht’s Dir garantiert besser.

 

[bei den Vogels]

 

Miriam: Hey.

 

Bea: Hey.

 

Miriam: Nimmst Du Dir auch ein Glas und setzt Dich zu mir?

 

Bea: Ja.

 

Miriam: Und bitte sag mir, dass Du irgend `n Problem hast, über das wir sprechen können, weil [Bea lacht]über meine kann ich einfach nicht mehr reden.

 

Bea: In der Hinsicht hast Du Glück.

 

[Chulos]

 

Sebastian: Weißt Du, Du warst immer mein großes Vorbild.

 

Michael: Das hör ich zum ersten Mal.

 

Sebastian: Ja und auch zum letzten Mal. Aber jetzt will ich nur noch das Gegenteil von Dir sein.

 

Michael: Das Gegenteil von nem Lehrer?

 

Sebastian: Nein, das Gegenteil von hoffnungslos verliebt! Ich dachte die Sache mit Bea ist längst gegessen?

 

Michael: Das war sie auch.

 

Sebastian: Ja und dann?

 

Michael: Dann hat’s gefunkt.

 

[bei den Vogels]

 

Bea: Wir haben uns geküsst.

 

Miriam: Ah, das ist doch gut. Oder war das nix?

 

Bea: Doch. Sehr sogar. Ich…ich mag ihn. Aber er ist `n Kollege.

 

Miriam: Immerhin besser als Dein Schüler.

 

Bea: Es geht so schnell. Viel zu schnell. Wir haben ja gesehen, was das letzte Mal passiert ist, als ich mich Hals über Kopf in… in ne Geschichte gestürzt hab.

 

Miriam: Ja Moment, aber das mit Ben das war ja keine Beziehung. Das mit Michael das hat ne Chance.

 

Bea: Aber wenn ich das auch versaue, dann…muss ich nicht nur nem Schüler aus den Weg gehen sondern auch noch nem Kollegen.

 

[Chulos]

 

Michael: Weißt Du…die Sache mit Karin ist kaum vorbei und schon fängt das mit Bea an. Wie sieht das denn aus?

 

Sebastian: [lacht] Dass Du unwiderstehlich bist?

 

Michael: Nein. Das ich Karin irgendwie…ausgenutzt hab.

 

Sebastian: Keiner sieht das so.

 

Michael: Keiner außer wahrscheinlich Karin. Ich mein, die hat ja nur wegen Bea Schluss gemacht.

 

 

[Vogelhaus]

 

Miriam: Vergiss doch mal Ben, das ist vorbei und wenn du mich fragst, dann ist das auch gut so.

 

Bea: Das sieht er anders.

 

Miriam: Sag mal, warum hat eigentlich ein Ben eine Meinung zu dir und Michael?

 

Bea: Er hat gesehen, wie wir uns geküsst haben. Er ist verletzt.

 

Miriam: Denkst du er macht irgend ein Blödsinn?

 

Bea: Nein.

 

Miriam: Wo ist denn dann das Problem?

 

Bea: Wenn das mit Michael schief geht, vielleicht bin ich einfach kein Beziehungstyp.

 

[Chulos]

 

Michael: Weißt du, es ist besser wenn Bea die Probleme aus ihrer alten Beziehung nicht mit in die Neue nimmt. Sie kann sich ruhig Zeit lassen, dass ist ok.

 

Sebastian: Mit einer Frau die Vogel heißt, wirst du immer deine Probleme haben, das sag ich dir aus eigener Erfahrung.

 

[Vogelhaus]

 

Miriam: Er ist ein Heisig. Früher oder später wird es sowieso passieren.

 

Bea: Ich hab mich unter Kontrolle.

 

Miriam: Hm hm, das hab ich auch von mir gedacht. Das ich Piet niemals betrügen könnte und was ist passiert?

 

Bea: Habt ihr wieder mit einander geredet?

 

Miriam: Er will die Scheidung.

 

Bea: Ist doch nicht wahr. Was ist mit Lara?

 

Miriam: Ich weiß nicht wie ich es ihr sagen soll.

 

Bea: Piet meint das nicht so.

 

Miriam: Doch, das tut er.

 

Bea: Mein Bruder der ist ein Sturkopf, aber wenn er erst mal Dampf ab gelassen hat, die Zeit musst du ihm geben, dann wird er dir sagen, dass er es nicht so gemeint hat.

 

[Pestalozzi / Gabrieles Büro]

 

Gabriele: Guten Morgen.

 

Ingrid: Guten Morgen.

 

Gabriele: Haben sie meine Weinbrandbohnen also gefunden.

 

Ingrid: Ich hab nur die Aufsichtspläne gebracht.

 

Gabriele: Das hier wird ihnen noch viel weniger gefallen.

 

Ingrid: Frau Krawcyk.

 

Gabriele: Diese reizenden Geschenke habe ich gestern in meinem Büro vor gefunden. Da scheint es jemand sehr gut mit mir zu meinen.

 

Ingrid: Wer tut so etwas?

 

Gabriele: Jemand, der offensichtlich meine Willenskraft brechen will.

 

Ingrid: Julian Götting!

 

Gabriele: Wer auch immer da hinter steckt er muss schon reichlich naiv sein, wenn er glaubt dass sein Plan aufgehen könnte.

 

Ingrid: Frau Krawcyk ich werde ab sofort ein Auge auf ihre Bürotür haben.

 

Gabriele: Und wenn sie das nächste Mal mein Büro inspirieren, dann ziehen sie bitte keine voreiligen Schlüsse.

 

Ingrid: Ach so soll ich?

 

Gabriele: Ja, schaffen sie mir das Zeug aus den Augen.

 

Ingrid: Ich hab mir einfach nur Sorgen um sie gemacht.

 

Gabriele: Das weiß ich doch.

 

[Lehrerzimmer]

 

Michael: Guten Morgen.

 

Bea: Morgen. Es tut mir so leid das ich dich versetzt hab.

 

Michael: Macht doch nichts, Essen, das kann man ja nachholen. Was kopierst du da eigentlich?

 

Bea: Meine Matheklausur, wieso?

 

Michael: Ohne Aufgaben?

 

Bea: Verdammt!

 

Michael: Hey, ich glaub du hast die Vorlage falsch eingelegt.

 

Bea: Jetzt bitte kein Papierstau!

 

Michael: Doch im Fach 1.

 

Ingrid: Ach Hallo, hier sind für sie die Restlichen Pausenaufsichtspläne.

 

Michael: Danke Frau Jäger.

 

Bea: Ingrid? Der Kopierer ist schon wieder kaputt, können sie mal nach sehen?

 

Ingrid: Natürlich, wenn sie jetzt in Eile sind, kann ich die auch für sie machen.

 

Bea: Das wäre toll, aber da sind meine Mathe Klausuren drin, die müssen wirklich unter Verschluss bleiben.

 

Ingrid: Ach kein Problem.

 

Michael: Wir wurden zusammen eingetragen.

 

Bea: Ich muss zum Unterricht.

 

Michael: Aber vergiss unser kleines Date nicht!

 

Bea: Welches Date?

 

Michael: Unsere Pausenaufsicht nachher.

 

Bea: Ach so, nein.

 

Michael: Unsere Pausenaufsicht nachher.

 

Bea: Achso.

 

 

[Schuleingang]

 

Hotte: Ich liebe diese Schule.

 

Timo: Alter, was hast du denn genommen?

 

Hotte: Mann, es geht darum, dass sie mir über den Weg laufen könnte.

 

Timo: Sie?

 

Hotte: Ja, die Neue. Jenny…

 

Timo: Du hast sie schon kennengelernt?

 

Hotte: Kurz, als sie beim Einparken ein Fahrrad weggewämst hat. Ich hab ihr geholfen.

 

Emma: Na ihr zwei. Wie geht’s?

 

Hotte: Hab ich erwähnt, dass ich die Schule liebe?

 

Timo: Er hat sich in die Neue verknallt.

 

Emma: In Jenny?

 

Hotte: Tze. Tu bloß nicht so, als würdest du sie kennen.

 

Emma: Hi Jenny. Und hast du es dir überlegt? Machst du bei uns mit?

 

Jenny: Pff, weiß noch nicht. Aber auf jeden Fall schau ich mal vorbei.

 

Emma: Super!

 

Jenny: Dann bis später, Edda.

 

Emma: Emma.

 

Hotte: Du kennst sie?

 

Emma: Ja, ich sitze in Politik neben ihr.

 

Hotte: Und das sagst du mir erst jetzt?

 

 

[Sekretariat]

 

Ingrid: Herr Götting, einen Moment. Ich weiß, dass sie eben im Büro der Direktorin waren.

 

Julian: Sind Sie jetzt unsere Miss Marple?

 

Ingrid: Geben Sie es zu. Sie waren es, der dort gewisse Dinge hinterlegt hat.

 

Julian: Sie haben mich wohl überführt.

 

Ingrid: Und ich werde auf der Stelle die Direktorin informieren.

 

Julian: Frau Krawczyk weiß es bereits.

 

Ingrid: Sie weiß es?

 

Julian: Natürlich! Sie hat mich doch selbst um die Vertretungspläne gebeten.

 

Ingrid: Vertretungspläne?

 

Julian: Ja, was dachten Sie denn?

 

Ingrid: Och äh…nicht so wichtig.

 

Julian: Dann verschwenden Sie bitte nicht meine kostbare Zeit.

 

Hausmeister: Ach Ingrid, ich äh miste gerade den Keller aus. Ähm…und müsste wissen, welche Regale wir da brauchen. Ich brauch dringend Ihre Hilfe.

 

Ingrid: Ja klar, ich…ich komm.

 

Hausmeister: Ich will nicht schuld sein, wenn am Ende noch was fehlt.

 

 

[Schuleingang]

 

Hotte: Du musst mit ihr reden!

 

Emma: Ich?

 

Hotte: Ja, weil du sie ansprechen darfst.

 

Emma: Was soll ich ihr denn sagen?

 

Hotte: Ja, das ich ein cooler Typ bin.

 

Emma: So was wie: Hotte ist ein total cooler Typ und er kennt den Unterschied zwischen ASCII und SCASI?

 

Hotte: Sag nicht SCASI, sonst denkt sie, ich sei ein Freak.

 

Emma: Aber ASCII darf ich sagen?

 

Hotte: Nein! Hast du mir überhaupt zugehört?

 

Timo: Du könntest ihr ja von Hottes Puppensammlung erzählen. Naja, vielleicht steht sie ja auf maskierte Muskelmänner.

 

Hotte: Das sind Sammlerstücke aus den Siebzigern. Weißt du, was die wert sind? Das muss man vor Jenny ja nicht gleich erwähnen.

 

Emma: Dann mach du doch mal ‘n Vorschlag.

 

Hotte: Hauptsache, sie bemerkt, dass wir befreundet sind und dann gehör ich automatisch zu ihren Freunden. Und dann lass ich meinen Charme spielen.

 

Emma: Dein Plan hat nur einen Haken. Ich gehöre nicht zu Jennys Freunden.

 

Hotte: Und was war das gerade?

 

Emma: Hey, sie kann sich nicht mal meinen Namen merken.

 

Hotte: Egal! Es reicht, wenn sie meinen Namen weiß. Bitte Emma, tu’s für mich.

 

 

[Sektretariat]

 

Ingrid: Oh Gott, die Kopien… Hach, Gott sei Dank!

 

Alexandra: Ist genügend Papier im Kopierer? Ich hab ‘ne ganze Menge.

 

Ingrid: Aber sicher! Ist alles ganz frisch aufgefüllt.

 

 

[Klassenzimmer]

 

Bea: Wir haben ja das letzte Mal schon das arithmetische Mittel als Zentralmaß kennengelernt. Ich sehe gerade, wir…wir waren schon beim medialen…ok…ähm...gut. Wer kann mir zusammen fassen wie man das Zentralmaß ermittelt? Ja, Luzi!

 

Luzi: Ähm, das hatten wir schon. Wir sind gerade bei den Standardabweichungen.

 

Bea: Ja, stimmt. Sie haben recht. Es tut mir leid, ich, ich konnte mich heute nicht so gut vorbereiten.

 

Caro: Wahrscheinlich ist sie wieder im falschen Bett aufgewacht.

 

Luzi: Caro, kannst Du nicht einfach mal die Fresse halten?!

 

Caro: Ich sage nur die Wahrheit.
 

Luzi: Man, hör auf Deine Lügengeschichten zu verbreiten. Die will keiner hören.

 

Caro: Dass Du auf ihrer Seite bist, war ja klar. Knutscht ja selber mit den Freunden von anderen Mädels rum.

 

Luzi: Du bist doch nur gefrustet, weil Ben Dich abserviert hat.

 

Bea: Luzi. Caro, es reicht!

 

Caro: Ich habe noch mehr Infos auf Lager. Jemand Interesse an der Wahrheit?

 

Bea: Caro, ich hab gesagt es reicht.

 

Caro: Was denn? Warum denn so nervös?

 

Bea: Verlassen Sie sofort mein Klassenzimmer. Melden Sie sich bei der Direktorin.

 

Caro: Der kann ich ja dann gleich von Ihrem tollen Unterricht erzählen.

 

[Im Lehrerflur]

 

Alexandra: Caro, hast Du jetzt keinen Unterricht?
 

Caro: Bea Vogel hat mich aus ihrem Unterricht gekickt. Ich soll mich bei der Krawczyk meldn.

 

Alexandra: Och, was hast Du denn verbrochen?

 

Caro: Die Wahrheit gesagt.

 

Alexandra: Caro. Hast Du unser letztes Gespräch vergessen?

 

Caro: Nein. Aber ich ertrage Bea Vogel und ihr selbstgerechtes Getue nicht mehr.

 

Alexandra: Das kann ich verstehen.

 

Caro: Dann geh ich jetzt mal besser los und melde mich bei der Direktorin.

 

Alexandra: Caro? Warte mal! Ich lasse nicht zu, dass man Dich so behandelt.

 

Caro: Legen Sie jetzt ’n gutes Wort für mich ein?

 

Alexandra: Nicht nötig. Du wirst Dich nämlich gar nicht bei ihr melden.

 

Caro: Und was sag ich Frau Vogel?

 

Alexandra: Der kannst Du ’nen schönen Gruß von mir sagen. Ich hatte wichtigeres für Dich zu tun.

 

Caro: Wow. Danke Frau Lohmann.

 

[Auf dem Schulhof]

 

Michael: Ich dachte schon Du wolltest mir aus dem Weg gehen.

 

Bea: Ich wollte Dir auch aus dem Weg gehen.

 

Michael: Dann habe ich mir das immerhin nicht eingebildet.

 

Bea: Ich bin nicht gut in so was. Okay?

Michael nickt.

Bea: Zu allererst: Ich mag Dich. Sehr sogar! Und ich...ich wollte bei Dir alles richtig machen. Ich wollte mir Zeit lassen, damit es funktioniert, aber ich weiß nicht wie. Es ging so schnell, hat sich in ein riesen Chaos verwandelt. Da hab ich mich zurückgezogen. Hab ich schon erwähnt, dass ich nicht gut bin in so was?

 

Michael: Ja. Aber das ist okay. Ich glaube, niemand ist gut in so was. Wenn’s ernst wird zwischen zwei Menschen, dann wird’s auch chaotisch. Das gehört einfach dazu.

 

Bea: Wo wir schon bei der Ehrlichkeit sind. Ben hat gesehen, dass wir uns geküsst haben.

 

Michael: Hat das jetzt noch irgend ’ne Bedeutung? Du hast doch gesagt, die Geschichte zwischen Euch beiden, die ist gegessen.

 

Bea: Ist sie auch.

 

Michael: Wo ist dann das Problem?

 

Bea: Er hat mir vor Augen geführt, wie groß das Chaos ist. Und. Es war ein Riesenfehler, dass ich mich überhaupt auf ihn eingelassen habe. Das ist noch gar nicht lange her. Ich habe

einfach Angst wieder alles falsch zu machen. Verstehst Du das?

 

Michael: Ja, ich glaube schon. Du willst einfach im Augenblicke auf verwirrende Momente verzichten.

 

Bea: Ich brauch ’n bisschen Zeit, um mit mir ins Reine zu kommen, um mich wieder auf jemanden einlassen zu können. Irgendwann.

 

Michael: Okay.

 

Bea: Okay.

 

[Im Sprechzimmer]

 

Caro: Was ist da drin?
 

Alexandra: Die Matheklausur, die Du morgen bei Bea Vogel schreibst.

 

Caro: Was. Echt?

 

Alexandra: Keine Ahnung, warum die hier liegt. Hat wohl jemand vergessen.

 

Caro: Die Vogel wird kotzen. Damit könnt ich morgen locker 15 Punkte schreiben.

 

Alexandra: Es sind genügend Kopien für alle da.