Episode 77

 [Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

 

Caro: Was ist da drin?

Alexandra: Die Matheklausur, die du morgen bei Bea Vogel schreibst.

Caro: Echt?

Piet: Wir beide haben entschieden, dass es besser ist, dass wir uns scheiden lassen.

Lara: Ich will das nicht. Ihr macht alles kaputt und euch ist es scheißegal, wie es mir dabei geht. Ihr seid so scheiße!

Miriam: Lara!

Lara: Lass mich! Du Arschloch, machst alles kaputt, wegen dir lassen sich meine Eltern scheiden! Ich warne dich, wenn du meiner Mutter noch einmal zu nahe kommst, dann bring ich dich um!

 

Intro

 

[Chulos]

 

Lara: Ich meins ernst, ich bring dich um!

 

Michael: Komm schon, jetzt beruhig dich.

 

Lara: Ich will mich nicht beruhigen!!

 

Michael: Komm schon. Komm. Hey, hey, hey, hey, hey...Alles gut. Alles gut, alles gut, alles gut.

 

[Bei den Kleins]

 

Sophie's Mutter: Wolltest du nicht mit Timo ausgehen?

 

Sophie: Ähm, ja aber, ich hatte dann doch keine Lust zu feiern.

 

Sophie's Mutter: Sophie, wegen vorhin noch mal. Es tut mir leid, dass ich so heftig auf dieses Jahrbuch reagiert habe und das auch noch vor Timo, das war nicht meine Absicht.

 

Sophie: Schon in Ordnung.

 

Sophies Mutter: Weißt du, ich denke noch jeden Tag an deinen Vater und es kostet mich viel Kraft nicht jedes Mal loszuweinen, wenn ich daran denke, wie er.. Ich kann verstehen, dass du alles über ihn rausfinden willst. Er ist schließlich dein Vater, aber glaub mir, du wirst da nichts finden.

 

Sophie: Du hast wahrscheinlich Recht. Warum sollte Papa auch irgendwas mit Franziska Lohmann zutun haben?

 

Sophies Mutter: Ja, eben. Also, alles wieder gut?

 

Sophie: Alles wieder gut.

 

[Bei den Vogels]

 

Miriam: Das hättest du Lara auch ein bisschen schonender beibringen können, oder?

 

Piet: Wie soll man bitte seiner Tochter schonend beibringen, dass man sich scheiden lassen will? Das interessiert mich jetzt aber mal.

 

Miriam: Vielleicht hätte man diese Entscheidung nicht so überstürtzt treffen sollen. Auch Lara zuliebe.

 

Bea: Guten Abend.

 

Piet: Willst du mir damit sagen, dass Lara mir egal ist oder was?

 

Miriam: Nein, ich will damit sagen, dass ich wenigstens versucht habe, diese Ehe zu retten.

 

Piet: Wann hast du denn bitte um diese Ehe gekämpft? Als du mit Sebastian geschlafen hast?

 

Bea: Jetzt hört doch mal auf euch anzuschreien. Denkt lieber drüber nach, wie es jetzt weitergehen soll.

 

Piet: Es geht überhaupt nicht weiter. Ich will die Scheidung, basta! Ich bin in der Garage.

 

Miriam: Das darf doch nicht wahr sein. Was mach ich denn jetzt? Ich kann Piet doch nicht einfach so gehen lassen.

 

Bea: Jetzt lass ihn erstmal in Ruhe, der überlegt sich das schon noch mal. Er will die Scheidung doch auch nicht.

 

Miriam: Da bin ich mir nicht so sicher.

 

[Beas Handy klingelt]

Bea: `Tschuldigung. Hallo Michael.

 

Michael: Hallo Bea. Entschuldige die späte Störung, aber… Lara ist hier im Chulos. Die ist mit den Nerven völlig am Ende und hat hier `n bisschen für Unruhe gesorgt.

 

Bea: Lara hat für Unruhe gesorgt? Wie meinst Du das?

 

Michael: Lara geht’s gut. Am besten Du kommst einfach her und, und holst sie ab.

 

Bea: Ist gut, ich bin gleich da. [Bea legt auf]

 

Miriam: Was ist mit Lara?

 

Bea: Sie ist im Chulos. Keine Sorge es geht ihr gut. Ich werd mal rüberfahren und nachsehen.

 

Miriam: Ich komm mit.

 

Bea: Es ist besser wenn ich allein fahre. Ich bin gleich wieder hier. Mit Lara.

[Bea verlässt die Wohnung, Miriam bleibt alleine zurück]

 

 

[Chulos]

 

Bea: Ist alles in Ordnung?

 

Sebastian: Jaja.

 

Bea: Was war denn los?

 

Michael: Deine Nichte hat eine Bierflasche nach Sebastian geworfen.

 

Bea: Du hast was?

 

Michael: Ich lass sie mal hier.

 

Bea: `Ne Flasche?

 

Lara: Es geschieht ihm ganz recht, er ist doch an allem schuld.

 

Bea: Du weißt, dass das nicht stimmt. Deine Mutter weiß, dass es der größte Fehler ihres Lebens war

[Sebastian schaut betroffen] und die würde alles tun, um das rückgängig zu machen.

[Bea schaut zu Michael und Sebastian, nimmt Lara und geht ohne eine Wort zu sagen]

 

 

[Villa Bergmann]

 

Stefan: Erzähl doch mal Jenny, hast Du Dich in Köln schon gut eingelebt?

 

Jenny: Köln ist zwar nicht London, aber hat schon auch seine schöne Seiten.

 

Ben: Warte mal ab bis der Karneval tobt, dann herrscht hier Ausnahmezustand. Könnte Dir gefallen.

 

Stefan: Kommst Du denn in der Schule gut zurecht?

 

Jenny: Ach, meine Mitschüler sind echt okay. Und die Lehrer auch.

 

Stefan: Freut mich zu hören. [das Telefon klingelt]Entschuldigt mich bitte. [Stefan steht auf und verlässt den Tisch]

 

Ben: So, und jetzt mal ehrlich. Wie gefällt’s Dir wirklich?

 

Jenny: Naja, die Stadt ist eigentlich `n Dorf, alles superklein und winzig. Und…ich wusste nicht, dass man Häuser auch außen fliesen kann. Und die Schule, also mal abgesehen davon dass sie irgendwie aussieht wie ne Kaserne, sind die Leute teilweise echt schräg drauf. Mit Caro hattest Du recht, außen Barbie, innen Biest. Die möchte ich nicht zur Feindin haben.

 

Ben: Caro ist speziell.

 

Jenny: Findest Du? Ich finde die eher Stereotyp im Vergleich zu der AG Singen und Tanzen. Ich hab die neulich mal gehört, guter Sound. Traut man denen gar nicht zu.

[Ben nickt mit vollem Mund]

Der eine Freak mit Brille? Der ist echt crazy. Eh, was der so zusammentextet? Wahnsinn!

 

Ben: Hotte. Der ist absolut okay, bisschen strange aber echt guter Typ.

 

Jenny: Die Leiterin ist cool, oder?

 

Ben: Ja, ist sie.

 

Jenny: Bisschen mehr Information bitte.

 

Ben: Frau Vogel war früher selbst auf der Schule und hat in der Musik AG gesungen. Die hat’s drauf. Mach da ruhig mit, ich kann mir ganz gut vorstellen, dass Dir das gefällt.

 

Jenny: Hm, mal sehen.

 

 

[Bei den Vogels]

[Miriam wischt den Tisch ab und hört die Tür gehen]

 

Miriam: Lara, was ist passiert? Warum warst’n Du im Chulos?

 

Lara: Das geht Dich gar nichts an.

 

Miriam: Nicht in dem Ton Fräulein. Ich will jetzt wissen was vorgefallen ist.

 

Bea: [zu Lara]Geh Du schon mal auf Dein Zimmer, ich klär das hier.

 

Miriam: Kannst Du mir jetzt bitte mal sagen was passiert ist?

 

Bea: Sie hat `ne Flasche nach Sebastian geworfen.

 

Miriam: Was? Um Gottes Willen, ist ihm was passiert?

Bea: Nein. Es ist nur jede Menge Glas zu Bruch gegangen.

 

Miriam: Wie kann sie denn irgendwo hingehen und…und Flaschen um sich werfen?

 

Bea: Sie ist verwirrt. Sie kommt mit der Situation nicht klar und…sie macht Sebastian dafür verantwortlich, dass Ihr Euch scheiden lasst.

 

Bea: Sie macht Sebastian dafür verantwortlich, dass ihr euch scheiden lasst.

 

Miriam: Ich hab alles kaputt gemacht.

 

Bea: Es ist doch nicht deine Schuld.

 

Miriam: In Lara's Augen schon. Meinst ich sollte noch einmal mit ihr reden?

 

Bea: Ehrliche Antwort?

 

[Pestalozzi]

 

Bea: Guten Morgen.

 

Michael: geht es Lara inzwischen besser?

 

Bea: Sie hat sich beruhigt, aber wie soll es ihr schon gehen.

 

Michael: Habe ihre Eltern immer noch vor sich scheiden zu lassen?

 

Bea: Sieht ganz so aus.

 

Michael: Ist nicht leicht für dich zwischen den Fronten zu stehen oder?

 

Bea: Ich hab die ganze Zeit das Gefühl das ich mich entscheiden muss. Miri ist meine beste Freundin aber Piet ist mein Bruder. Insofern kann ich schon verstehen, wie Lara sich fühlt.

 

Michael: Wenn dir das zu viel wird, dann meld' dich einfach ich könnt dich ablenken.

 

Bea: Wie denn?

 

Michael: Das zeig ich dir dann, ich bin ganz gut im ablenken.

 

Bea: Ähm, ich muss los, ich hab' 'ne Klausur.

 

[Klassenzimmer]

 

Bea: Ich möchte auf den Tischen jetzt nur noch Stifte und Taschenrechner sehen. Handys verschwinden auch in der Tasche.

Sie wissen ja, wer schummelt bekommt unverzüglich 0 Punkte.

So ... Gut, dann können sie jetzt umdrehen.

 

... Gibt es keine Fragen? Gar keine? ok ...

 

... Was denn? schon fertig?

 

Caro: Ist doch ein Kinderspiel wenn man so gut vorbereitet ist.

 

Bea: Sie auch?

 

Schüler: Ja

 

[Vorm Klassenzimmer]

 

Caro: Klar, gern geschehen. Ich schätze das wird dir in Mathe dann den Arsch retten.

 

Jenny: Caro? Meine beste Matheklausur aller Zeiten. Ich schätze ich bin dir was schuldig hm?

 

Caro: Sieh es doch einfach als kleines Willkommensgeschenk.

 

Jenny: Ok. Wie bist du eigentlich an die Aufgraben ran gekommen?

 

Caro: Ich hab da so meine Connections.

 

Jenny: Das werden garantiert 15 Punkte.

 

Caro: Tja, das ist natürlich kein Vergleich mit London, aber es kann hier ganz schön spaßig sein. Vor allem wenn man die richtigen Leute kennt und wer das ist weißt du ja jetzt. Sag mal, hast du dir das eigentlich mit der Volleyballgruppe überlegt?

 

 

 

 

Caro: Sag mal, hast du dir das eigentlich mit der Volleyballgruppe überlegt?

 

Jenny: Ich wollte mal reinschauen.

 

Caro: Wir haben nachher Training. Komm doch einfach mit.

 

Jenny: Okay.

 

 

[Lehrerzimmer]

 

Bea: Das darf doch nicht wahr sein.

 

Michael: Ist alles in Ordnung?

 

Bea: Das weiß ich noch nicht. Aber irgendwie sieht‘s ganz danach aus, dass…

 

Michael: Können wir kurz reden?

 

Bea: Klar! Was ist los?

 

Michael: Es geht um Ben.

 

Bea: Was ist mit ihm?

 

Michael: Immer, wenn er auftaucht, verhälst du dich merkwürdig. Warum?

 

Bea: Du meinst wegen vorhin?

 

Michael: Ja. Michael und Bea unterhalten sich, Ben kommt vorbei, Bea verschwindet.

 

Bea: Ich will ihn nicht unnötig provozieren. Für ihn ist die Sache auch nicht so einfach.

 

Michael: Das kann ich ja schon versehen. Aber schau mal, Ben ist dein Schüler… Es wäre vielleicht besser, wenn du ihn auch genauso behandelst. Je mehr du auf ihn eingehst, desto weniger kann er die Sache abschließen. Das setzt völlig falsche Signale.

 

Bea: Ich weiß, dass das mit Ben falsch war. Ich versuch einfach ein bißchen Rücksicht zu nehmen.

 

Michael: Das wird er ausnutzen.

 

Bea: Ich geb ihm Zeit, um die ganze Sache abzuschließen. Weißt du die…die ganze Situation zu Hause. Die Scheidung von meinem Bruder… Das macht nicht gerade Lust auf ‘ne Beziehung. Es tut mir leid. Ich muss zur AG.

 

 

[Pestalozzi Treppenflur]

 

Sophie: Hey, auch? Du bist doch Lara Vogel, oder? Und deine Mutter war früher mal auf dieser Schule?

 

Lara: Kann sein.

 

Sophie: Naja, deine Mutter heißt doch Miriam, oder nicht?

 

Lara: Und was geht dich das an?

 

Sophie: Naja, ich mach bei der AG ST mit und deine Mutter war ja hier früher auch im Chor bei den „Singing Lunettes“.

 

Lara: Ey, das ist mir echt sowas von latte und jetzt lass mich in Ruhe, ja?

 

 

[Villa Bergmann]

 

Michael: Hallo Karin!

 

Karin: Michael…

 

Michael: Wie geht’s dir?

 

Karin: Gut.

 

Michael: Schön.

 

Karin: Aber… du bist bestimmt nicht wegen mir hier, oder?

 

Michael: Nein, ich wollte zu Ben. Ist er da?

 

Karin: Ja. Gab’s irgendwelchen Ärger?

 

Michael: Nein nein, ich will nur was mit ihm besprechen.

 

Karin: Ja, geh doch schon rein. Ben, du hast Besuch.

 

Michael: Ben?

 

Ben: Welch Glanz in unserer bescheidenen Hütte. Was kann ich für Sie tun?

 

Michael: Sie können mir sagen, warum Sie heute nicht beim Coaching waren.

 

Ben: Wollen Sie die Wahrheit oder ’ne Ausrede?

 

Michael: Die Wahrheit wenn’s geht.

 

Ben: Okay. Ich....hatte keine Lust.

 

Michael: Sie hatten keine Lust.

 

Ben: Mh.

 

Michael: Sie wissen schon, was auf dem Spiel steht?!

 

Ben: Was denn? Ihr Seelenheil?

 

Michael: Nein. Ihr Abitur. Wenn Sie nicht zum Coaching kommen, dann werden Sie über kurz oder lang von der Schule fliegen.

 

Ben: Krass. Ich hab’ gerade ein Déjá-vu. Ich hab’ das Gefühl wir würden immer das selbe Gespräch führen. Nur an verschiedenen Orten. Hm. Strange!

 

Michael: Das einzige was hier strange ist, ist Ihr kindisches Gehabe. Das bringt Sie nicht weiter, glauben Sie mir.
 

Ben: Was bringt mich denn weiter? Das Psycho-Gelaber in unseren kleinen Sigmund Freund-Gedenkstunden?

 

Michael: Wenn Sie mit Ihrem Verhalten nur Sie selbst schaden würden, wär’ mir das mittlerweile vollkoemmen egal. Bitteschön. Schmeißen Sie Ihr Abi. Machen Sie doch was Sie wollen. Aber Sie vergessen darüber hinaus, dass Sie noch anderen Menschen schaden. Bea Vogel zum Beispiel und das kann ja nicht in Ihrem Sinn sein. Schließlich liegt Ihnen ja noch was an ihr.

 

Ben: Was wollen Sie damit sagen?

 

Michael: Ich weiß von der Affäre. Sie hat mir alles erzählt.

 

[In der Aula]

S.T.AG singt „If I were a boy“

 

Bea: Wow, das war noch ‘n ganzen Zacken besser als gestern. Und das will was heißen. Bereitet die neuen Songs bitte bis morgen vor. Dann können wir die Songliste

für das Festival fertig machen, ja? Bis morgen.

                Luzi, hast Du’n Moment?

                Ähm, die Matheklausur heute, fandest Du die irgendwie zu leicht?

 

Luzi: Was? Meine Hirnwindungen verknoten sich immer noch, wenn ich an die Textaufgaben denke.

 

Bea: Hast Du irgendwas gehört?...Ehh. Ich meine, hat sich irgendjemand darüber unterhalten? Du musst jetzt auch keine Namen nennen.

 

Luzi: Ne. Wieso? Stimmt irgendwas nicht?

 

Bea: Nein. Ist alles in Ordnung. Ich wünsche Dir noch einen schönen Nachmittag.

 

Luzi: Ihnen auch.

 

[Bei den Bergmanns]

 

Michael: Egal, was zwischen Frau Vogel und mir ist, es darf für Sie keine Rolle spielen.

 

Ben: Was ist denn zwischen Ihnen und Bea?

 

Michael: Tun Sie uns beiden einen Gefallen. Kommen Sie zum Coaching, machen Sie Ihr Abitur und alles wird gut.

 

Ben: Warum weichen Sie meiner Frage aus?

 

Michael: Sie hören mir so gar nicht sein, kann das sein? Ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass Sie wegen Ihrer Eifersucht Ihre Zukunft verbauen.

 

Ben: Meine Eifersucht? Ha. Sie sind doch derjenige, der eifersüchtig ist. Deswegen antworten Sie auch nicht. Weil gar nichts zwischen Ihnen und Bea läuft. Sie haben schon alles versucht, aber Sie kommen einfach nicht an sie ran. Geben Sie’s doch einfach zu. Sie können es nicht ertragen, dass ich was mit Bea hatte und Sie nicht