Episode 80

Deutsch

 

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

 

Julian: Und wenn wir wissen, wo er arbeitet, dann haben wir Jens Mierbach.

Lara: Papa will, dass du ausziehst.

Miriam: Was?

Piet: Das Haus gehört schon mir.

Miriam: Danke, dass du für mich da bist.

 

Intro

 

Sebastian: Sorry, gehts dir zu schnell?

 

Miriam: Mir ist grad nur klar geworden, dass ich mich nach dir gesehnt hab.

 

Sebastian: Und ich mich nach dir. Aber?

 

Miriam: Es gibt tausend abers und ich weiß nicht, wie's hier weitergehen soll.

 

Sebastian: Aber es geht weiter?

 

Miriam: Ich möchte nicht mehr ohne dich sein.

 

[Aula]

 

Bea: Hey Leute, bereit für große Taten? Bisschen mehr Energie bitte. Sind wir komplett?

 

Timo: Ähm, ich glaub Sophie kommt ein bisschen später.

 

Bea: Okay, hauptsache sie kommt überhaupt.

 

Timo: Ja klar, sie hat im Moment einfach nur irgendwie Streß, aber das erklärt sie Ihnen am besten selber.

 

Bea: Gut. In zwei Tagen werdet ihr allen zeigen, was ihr drauf habt. Hotte, was ist los?

 

Hotte: Es ist der Song. Der wird das Bandfestival ganz sicher nicht reißen.

 

Luzi: Er hat Recht. Wir sollten mit nem Song antreten hinter dem wir alle stehen können.

 

Bea: Hinter welchem Song steht ihr denn alle?

 

Hotte: Wonderful Life von Hurts.

 

Luzi: Keine Duette.

 

Hotte: Ja, aber das muss man doch nicht als Duett...

 

Luzi: Ja, mann, vielleicht etwas deutsches, so wie " Wir sind Helden" oder so.

 

Timo: Bulletproff?

 

Emma: Haus am See?

 

Luzi: Nelly Furtado.

 

Hotte: Shame.

 

Luzi: Wir können ja abstimmen.

 

Bea: Aber das ist ja auch nur wieder ein Kompromis. Wenn wir jetzt schon die Richtung ändern, dann muss es ein Knaller sein.

 

Emma: Okay. Und wie wäre es mit Let my entertain you? Okay, es ist vielleicht nicht das oberaktuellste, aber es macht Laune und wir können uns alle einbringen.

 

Bea: Okay, dann entertaint mich mal.

 

[Chulos]

 

Sebastian: Klar, dass Lara erst mal Partei für Piet ergreift. Sie fühlt sich von dir genauso betrogen wie er.

 

Miriam: Piet und Lara feiern gerade mein Rauswurf.

 

Sebastian: Was?

 

Miriam: Da ich ja Schuld an der Zerrüttung unserer Ehe habe, meint Piet, dass ich jetzt nicht mehr bei uns zu Hause wohnen sollte.

 

Sebastian: Das kann er nicht machen.

 

Miriam: Er hat's schon gemacht. Kennst du vielleicht im Moment jemanden der seine Wohnung untervermietet?

 

Sebastian: Komm doch einfach mit zu mir.

 

Miriam: Nein, das ist keine gute Idee. Das geht nicht. Auch nicht Übergangsweise. Das wär das falsche Signal.

 

 

Sebastian: Was willst Du jetzt machen? Kennst Du jemand, wo Du erst mal unterkommen kannst?

[Miriam nickt nicht gerade überzeugend]

 

[Aula]

 

[die STAG perfomed Let me entertain you und bricht danach in Jubel aus]

 

Bea: Ich glaube wir haben unsern Song gefunden!

 

Luzi: Geile Idee.

 

Hotte: Scheiße ja, das war ein Volltreffer.

 

[Schulflur]

[Sophie steht auf dem Schulflur, überlegt ob sie ins Lehrerzimmer gehen soll, schaut sich um und geht dann rein]

 

[Lehrerzimmer]

Sophie: Hallo?

[nachdem niemand antwortet geht sie rein, verschließt die Jalousie und steht etwas verloren im Zimmer. Dann durchsucht sie Alexandras Fach auf Hinweise.]

 

[Schulflur]

 

Alexandra: Ach Frau Jäger… danke nochmal dass Sie mir so in den Rücken gefallen sind. Da konnten Sie sicher Pluspunkte bei Bea Vogel sammeln, als Sie erzählen können, dass ich die Klausur genommen hätte.

 

[Lehrerzimmer]

[Sophie durchwühlt Alexandras Unterlagen und findet ein Schreiben]

Sehr geehrter Herr Götting, leider hat die Überprüfung der Gästeliste des Flughafenhotels Frankfurt Airport bisher leider keine Hinweise auf den Aufenthalt von Jens…

 

[Schulflur]

 

Ingrid: Das haben Sie sich selbst zuzuschreiben.

 

Alexandra: Sie haben überhaupt keinen Beweis. Aber wenn hier irgendwas schiefläuft, war’s ich natürlich. Das Sie Bea Vogel so hymnisch ergeben sind ist so peinlich.

 

Ingrid: Wer sollte denn sonst ein Interesse haben, Frau Vogels Klausuren zu torpedieren?

 

Alexandra: Ich kann Ihnen nur raten, sich lieber um Ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Ich glaube nämlich nicht, dass Sie die Konsequenzen tragen können.

[Ingrid geht eingeschüchtert davon, während Alexandra geht ins Lehrerzimmer stürmt und Sophie erwischt, die schnell die Unterlagen wieder in Alexandras Fach legt]

 

[Lehrerzimmer]

 

Alexandra: Was machst Du hier? Was hast Du an meinem Fach zu suchen?

 

Sophie: Äh…ich wollte zu Frau Vogel.

 

Alexandra: Na da drin is´sie nicht. Schickt die Vogel jetzt schon ihre Schülerinnen um zu spionieren? Du schnüffelst doch wegen der Klausur hier rum.

 

[Kiosk]

 

Bea: HEY!

 

Alexandra: Meine Güte. Wie tief kann man sinken?

 

Bea: Keine Ahnung, hast du mehr Erfahrung als ich.

 

Alexandra: Du Predigst mir, das wir uns wie Lehrer verhalten sollen und dann setz du eine Schülerin auf mich an?... Du brauchst dir keine Mühe zu geben, ich hab Sophie an meinem Fach erwischt.

 

Bea: Sophie hat dein... Fach? .. Was?

 

Alexandra: Ich bin gespannt wie du das Morgen dem Götting erklärst.

 

[Bei den Kleins]

 

Fr. Klein: Oh, du bist ja schon da. Sophie können wir bitte reden?

 

Sophie: Damit ich mir wieder eine von dir fange oder was?

 

Fr. Klein: Es tut mir so Leid, ich hätte dich nicht schlagen dürfen.

 

Sophie: Hast du aber gemacht.

 

Fr. Klein: Mir ist die Hand aus gerutscht und ich entschuldige mich jetzt bei dir. Auch Eltern machen Fehler.

 

Sophie: Ssst, ja das sind jetzt mal ganz große Neuigkeiten.

 

Fr. Klein: Diese ganze alte Geschichte, ich hab versucht sie zu verdrängen aber du hast wohl ein Recht darauf sie zu erfahren. Es stimmt, dein Vater hatte eine Affäre mit Franziska Lohmann.

 

[Vogelhaus]

 

Bea: Hallo? Lara .... Miri? Hallo!

 

Bea: Hast du mich erschreckt.

 

Miriam: Ja frag mich mal. Hab dich gar nicht kommen gehört. Ich hab dir auf die Mailbox gequatscht.

 

Bea: Mein Akku ist leer.

 

Miriam: Ach so. Du, also die Sache ist die...

 

Bea: Du bist aus gezogen?

 

Miriam: Piet und Lara haben mich raus geworfen.

Da wusste ich einfach nicht wo hin.

 

Bea: Komm mal her. Ich weiß ich hab das schon so oft gesagt aber ich glaub trotzdem das sich alles wieder einrenkt.

 

Miriam: Ja, das hast du wirklich schon oft gesagt und in de Zwischenzeit ist es noch schlimmer geworden.

 

Bea: Ich weiß. Ich kann mir nicht vorstellen das Piet das wirklich ernst meint. Ehrlich.

 

[Bei den Kleins]

 

Sophie: Und die Kette?

 

Fr. Klein: Hat dein Vater ihr Geschenkt, sie hat sie ihm wohl zurück gegeben als es zu Ende war.

 

Sophie: Und das hast du alles die ganze Zeig gewusst?

 

Fr. Klein: Nein, das habe ich nicht die ganze Zeit gewusst. Dein Vater hatte wohl so etwas wie eine Midlifecrisis.

 

Sophie: Oh Mama,

 

Fr. Klein: Du hast dich nur in einem Punkt geirrt, es gibt kein uneheliches Kind in Australien.

 

Sophie: Und woher weißt du das?

 

Fr. Klein: Ich hab nachgeforscht.

 

Sophie: Du?

 

Fr.Klein: Ja, ist aber schon ein paar Jahre her.

 

Sophie: Und was hast du raus gefunden?

 

Fr. Klein: Nicht viel, James McKensea war ein Geschäftspartner deines Vaters und ist seit Jahren tot. Was immer er gewusst hat, wir werden es nie erfahren.

 

Sophie: Trotzdem Danke, dass du mir die Wahrheit gesagt hast.

 

Fr. Klein: Wenn du noch was wissen willst?

 

Sophie: Es tut mir auch Leid, dass das alles bei dir wieder aufgewühlt hat.

 

Fr. Klein: Du darfst deinen Vater jetzt nicht in schlechter Erinnerung behalten hm? Er hat nur einmal einen Fehler gemacht.

 

Sophie: Am besten wie vergessen die ganze Sache einfach und ich hör auf dich damit zu nerven.

 

Fr. Klein: Sehr gerne, das wäre schön.

 

 

[Vogelhaus]

 

Bea: Hey.

 

Piet: Schwesterherz.

 

Bea: Ich wollte mal sehen wie die Stimmung hier so ist.

 

Piet: Na wie soll die Stimmung schon sein? Großartig natürlich! Was denn sonst?

 

Bea: Okay…hat das vielleicht damit zu tun, dass du deine Frau rausgeschmissen hast?

 

Piet: Ach daher weht der Wind. Hätt ich mir ja denken können. Ist sie bei dir?

 

Bea: Ja. Hätt ich sie vielleicht auf der Straße schlafen lassen sollen?

 

Piet: Das ist nicht mehr mein Problem.

 

Bea: Piet, jetzt sei nicht albern. Ich weiß, dass du verletzt bist, aber…

 

Piet: Verletzt? Ich bin nicht verletzt. Ich bin konsequent. Das hat sie sich selbst zuzuschreiben.

 

Lara: Mama hat Papa verlassen. Warum soll er denn dann in der Garage wohnen?

 

Bea: Das Haus ist groß genug für euch alle.

 

Piet: Stimmt. Dann kann Sebastian ja hier einziehen. Das wär ‘ne super Idee!

 

Bea: Um den geht es doch gar nicht. Ihr, ihr seid eine Familie und…und Lara braucht ihre Mutter.

 

Lara: Danke, ich verzichte.

 

Bea: Süße… deine Mutter liebt dich. Das weißt du ganz genau.

 

Lara: Wenn meine Mutter mich wirklich lieben würde, dann hätte sie uns das nicht angetan. Ich will absolut nichts mehr mit ihr zu tun haben.

 

 

[Schulhof]

 

Timo: Hotte vergiss es, okay? Erstmal müssen wir ‘nen Hammer-Auftritt hinlegen.

 

Hotte: Hey, da ist ja unsere Heldin! Wenn wir mit deinem Song Erfolg haben, dann bin ich dir was schuldig.

 

Timo: Tja, aufpassen. Hotte wird nämlich der neue Don Juan der Schule.

 

Emma: Ist ja toll.

 

Luzi: Ist alles okay?

 

Emma: Ja. Was soll denn sein? Ich hab nur richtig schlecht geschlafen.

 

Timo: Na dann, ab zu Biostoff 12. Klasse!

 

Luzi: I can’t wait. Wir sehen uns bei der Probe.

 

Hotte: Was ist los? Emma, du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst?!

 

Emma: Okay…das klingt jetzt vielleicht albern, aber ich hab was geträumt.

 

Hotte: Von mir?

 

Emma: Nein! Was ganz schlimmes! Es ging um das Festival.

 

Hotte: Du stehst auf der Bühne, alles läuft perfekt und plötzlich merkst du, dass du nackt bist.

 

Emma: Nein! Wie kommst du denn auf sowas? Ich bin aufgewacht in meinem Traum und hab gemerkt, dass ich viel zu spät bin. Wir hatten schon längst unseren Auftritt. Also bin ich losgerannt und auf einmal war da ‘ne Tür und ein Wald mit…mit lauter Morast und ich bin dauernd eingesunken. Irgendwann war ich dann auf der Bühne…total dreckig und zerschrammt, aber niemand von euch war da. Nur das Publikum und alle haben mich angestarrt und ich wusste einfach nicht, was ich machen soll.

 

Hotte: Naja, Prüfungsangst lässt grüßen.

 

Emma: Das ist ja nicht das Ende. Ich bin dann runter von der Bühne und war dann auf einmal wieder in der Schule und hab euch gesucht. Aber da wart ihr auch nicht. Nur leere Flure…ja und dann bin ich aufgewacht und war immer noch allein.

 

Hotte: Hey…

 

Emma: Völlig allein…

 

Hotte: Aber das bist du nicht. Guck, ich bin hier, wir alle sind hier und wir lassen dich nicht hängen. Und das weißt du hoffentlich.

 

 

[Schulflur]

 

Bea: Ah Sophie, könnte ich Sie einen Moment sprechen?

 

Sophie: Guten Morgen, Frau Vogel.

 

Bea: Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Sie kommen nicht zur Probe und jetzt behaupten Sie auch noch Sie müssten für mich spionieren.

 

Sophie: Es tut mir total leid, aber das hat mir Frau Lohmann quasi in den Mund gelegt.

 

Bea: Dann stimmt es also. Sie waren tatsächlich an ihrem Fach. Warum?

 

Sophie: Das ist ja auch nicht mehr so wichtig.

 

Bea: Sophie. Wenn ich für Sie den Kopf hinhalten soll, dann muss ich schon wissen warum.

 

Sophie: Ich hatte da so eine fixe Idee. Aber ich muss eh gleich zu Herrn Götting und dann klär ich das. Versprochen!

 

Bea: Sie müssen zu Herrn Götting.

 

Sophie: Ja, aber das wird bestimmt nicht so schlimm.

 

Bea: Ihren Optimismus möchte ich haben. Soll ich Sie begleiten?

 

Sophie: Okay. Danke.

Und. Ich komm’ heute auch wieder zur Probe.

 

Bea: Das freut mich. Ich dachte schon Sie haben keine Lust mehr. Gut. Dann bis später.

 

[Im Schulfoyer[

 

Hotte: Na?! Immer noch so depri wegen Deinem Traum (hat denen denn keiner den richtigen Genitivgebrauch beigebracht? Tz)

 

Emma: Ja. Das war alles so real. Was ist, wenn es so ’ne Art Vision war und alles schief geht?

 

Hotte: Es war keine Vision. Zum Glück hatte ich gerade Informatik und konnte nebenher recherchieren.

 

Emma: Ähm, über was? Versagensängste bei Schulauftritten?

 

Hotte: Traumdeutung. Und es hat rein gar nix mit Versagensängste zu tun. Pass auf. Der Baum ist das Symbol für die Weiblichkeit und Fruchtbarkeit.

 

Emma: Meine Weiblichkeit ist blockiert?

 

Hotte: Es geht ja noch weiter. Der Baum ist auch das Symbol für Männlichkeit. Phallus. Du verstehst was ich meine?!

 

Emma: Ich soll mich unter 100 Männern entscheiden. Ich wüsste nicht, welche das sein sollten.

 

Hotte: Nein. Der Baum ist Mann und Frau. Es geht darum die beiden Werte zu vereinen. Das zu spät kommen in Deinem Traum bedeutet, dass dein Unterbewusstes sich gegen das Weiterbestehen Deiner Jungfräulichkeit wehrt.

 

Emma: Was ist das denn für eine Internetseite? Traumdeutung für Spät-Freudianer?

 

Hotte: Nein! Um es ganz klar zu sagen: Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht.

 

Emma: Nein Hotte. Ich versteh nur Bahnhof.

 

Hotte: Na Du bist sexuell frustriert. Aber ich kann Dir helfen das zu ändern.

 

Emma: Kannst Du mal an was anderes denken? Ich dachte Du nimmst mich ernst.

 

Hotte: Hey, das sagt die Traumdeutung. Da kann ich doch nichts für. Aber Sex mit mir wäre die Lösung all Deiner Probleme.

 

Caro: Haha. Armer Hotte. Du wirst wohl nie eine Frau finden, die so frustriert ist, dass sie Dich dann ran lässt. Ich meine, wenn nicht mal Emma Dich will.

 

[In Göttings Büro]

 

Götting: Es war also alles eine Lüge? Sie haben nicht im Auftrag von Frau Vogel spioniert.

 

Sophie: Frau Vogel hat damit überhaupt nichts zu tun. Sie hatte überhaupt keine Ahnung davon gehabt.

 

Alexandra: Das hat ihr Bea doch nachträglich eingetrichtert.

 

Bea: Wieso sollte ich eine Schülerin auf Dein Fach ansetzen? Wär es nicht einfacher ich sähe selbst nach?

 

Götting: Na dann bin ich gespannt, wie Sophie uns erklären wird, was sie an Frau Lohmanns Fach gemacht hat.

[Gabriele kommt herein.]

Gabriele: Herr Götting, könnte ich Sie bitte einen Moment sprechen?! Und Sie auch Bea, bitte!

 

Götting: Wie Sie sehen, ist es gerade ungünstig.

 

Gabriele: Nein, es ist sogar sehr günstig. Dann können Sie mir nämlich auch erklären, was dieses Schiedsgericht hier soll.

 

Alexandra: Sophie hat in Beas Auftrag an meinem Fach geschnüffelt.

 

Gabriele: Hören Sie eigentlich selbst wie absurd das klingt!? Also bitte. In mein Büro. Sofort.

 

Alexandra: Ich muss zum Training.

 

Gabriele: Sie wollte ich auch gar nicht sprechen.

 

Götting: Sie bleiben hier. Wir sind noch nicht fertig.