Episode 106

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Emma: Ich kenne niemanden der lesbisch ist und deswegen ist das wahrscheinlich so… komisch rüber gekommen.

Julian: Sie würden sich selbst und uns einen großen Gefallen tun, wenn Sie sich beurlauben lassen.

Bea: Ich soll gehen?

Julian: Ja, angesichts der Situation halte ich das für die beste Lösung.

Bea: Erst holen Sie mich an diese Schule zurück und dann… lassen Sie mich im Stich, obwohl Sie genau wissen, dass ich unschuldig bin.

Gabriele: Ich habe Franziska Lohmann an jenem Tag nicht mehr lebend gesehen. Ich habe eine Falschaussage gemacht.

 

[Intro]

 

[Frau Krawczyk´s Büro]

 

Michael: Sie waren gar nicht an der Baugrube, als Franziska und Bea ihren Streit hatten?

 

Gabriele: Nicht einmal in der Nähe. [Gabriele hält ihre Wodkaflasche fest im Arm]

 

Michael: Aber, aber sind Sie sicher, dass Franziska danach noch gelebt hat?

 

Gabriele: Das hab ich nur behauptet, um Bea zu schützen. [Gabriele nimmt einen Schluck aus der Wodkaflasche]

 

Micheal: Weiß Bea denn, dass Sie damals für sie gelogen haben?

 

Gabriele: Gott bewahre, nein. Das sollte immer mein Geheimnis bleiben. Immerhin, 10 Jahre ist auch eine lange Zeit.

 

Michael: Dann behalten Sie das bitte weiterhin auch für sich.

 

Gabriele: All die Jahre hab ich mir versucht einzureden, dass Franziska noch lebt. Dass Sie damals durchgebrannt ist, weit weg nach Australien. Welche Ironie. Sie war die ganze Zeit hier, verscharrt, direkt unter unseren Füßen.

 

Michael: Aber es trifft Sie keine Schuld, Frau Krawczyk.

 

Gabriele: Ach nein? Wegen meiner Lüge ist niemals nach einer Leiche gesucht worden. Und der Mord konnte nie aufgeklärt werden.

 

Michael: Sie zweifeln doch jetzt nicht an Bea´s Unschuld?

 

Gabriele: Was spielt das jetzt noch für eine Rolle? [Gabriele nimmt erneut einen Schluck aus der Wodkaflasche]

 

Michael: Was das jetzt noch für eine Rolle spielt? Ich bitte Sie Frau Krawczyk. Bea steht unter Mordverdacht und Sie braucht jetzt dringend unsere Unterstützung.

 

Gabriele: Das habe ich mir damals auch eingeredet. [Sie nimmt noch einen Schluck aus der Flasche]

 

[In Bea´s Küche]

 

Miriam: [Miriam packt etwas in einen Umzugskarton ein] Hy…

 

Bea: Hey…

 

Miriam: Du, sag mal, kann ich die Espressokanne mitnehmen? Die hast du doch damals mir und Piet zusammen geschenkt. [Bea zuckt nur mit den Schultern] Hey, alles in Ordnung?

 

Bea: Klar, alles in Ordnung. War ein harter Tag. [Bea setzt sich auf einen Stuhl am Esstisch]

 

Miriam: Ist irgendwas passiert?

 

Bea: Die Eltern stehen auf dem Schulhof. Sie klagen mich an, die… sind besorgt… ich kann froh sein, dass ich dort rausgekommen bin.

 

Miriam: Was? [Miriam setzt sich neben Bea an den Tisch] Jetzt geht das alles wieder los. Genau wie

damals.

 

Bea: Nur jetzt ist es schlimmer als damals. Das Kollegium hat mir nahe gelegt, die Schule zu verlassen.

 

Miriam: Was, nein.

 

Bea: Die Krawczyk sieht das auch so.

 

Miriam: Bea, das sieht jetzt alles erst mal schlimmer aus, als es eigentlich ist. Sie werden die Sache aufklären und dann ist der ganze Spuk vorbei. Sie werden deine Unschuld beweisen.

 

[Frau Krawczyk´s Büro]

 

Michael: Frau Krawczyk, Sie dürfen Ihren Glauben an Bea jetzt nicht verlieren.

 

Gabriele: Ich habe weit mehr verloren als nur meinen Glauben.

 

Michael: Wissen Sie noch, was Sie damals gesagt haben? Dass Sie Bea bedingungslos vertrauen, darum haben Sie sie doch erst an die Schule zurückgeholt.

 

Gabriele: Das war wohl mein größter Fehler. [Gabriele greift nach der Wodkaflasche auf ihrem Schreibtisch]

 

Michael: [Nimmt die Wodkaflasche in seine Hand, bevor Gabriele die Flasche in ihre Hände bekommt] Der Wodka hilft Ihnen jetzt auch nicht weiter.

 

Gabriele: Ersparen Sie mir Ihre wertvollen Tipps.

 

Michael: Bitte Frau Krawczyk, reißen Sie sich zusammen. Es bringt niemanden etwas, wenn Sie sich selbst und Bea zusätzlich belasten. Und deswegen bitte auch kein Wort zur Polizei. [Michael stellt die Wodkaflasche wieder zurück auf Gabrieles Schreibtisch] Wissen Sie was, ich bring Sie jetzt erst mal nach Hause. In dem Zustand können Sie hier unmöglich arbeiten.

 

Gabriele: Ich bin schon lange nicht mehr im Dienst.

 

Michael: Ich brauch Sie morgen wieder hier. [Er reicht Gabriele ihre Jacke] Mit klarem Kopf.

 

Gabriele: Verraten Sie mir auch wofür?

 

Michael: Ja, ich muss alles über das Verschwinden von Franziska herausfinden. Ich bin mir sicher, es findet sich irgendwo ein Hinweis, der Bea entlasten könnte.

 

Gabriele: Sie meinen außer meiner Lüge? Tun Sie uns beide einen Gefallen. Halten Sie sich aus dieser Sache heraus.

 

Michael: Nein. Ich muss herausfinden was damals wirklich passiert ist.

 

[bei den Vogels]

 

Lara: Mach Dir nichts draus, die sind nun mal total assig. Wenn die jemand finden auf dem sie rumhacken können, dann machen sie’s halt auch.

 

Miriam: Tja kein Wunder wenn’s die Eltern einem so vormachen.

 

Lara: Ich hab da jetzt eher von den Lehrern geredet. Aber die Schüler sind auch total assig. Vor allem die Jungs.

 

Bea: Danke. Dass Ihr versucht mich aufzubauen.

 

Piet: Ist doch klar, wir stehen hinter Dir. Wie damals. Als Du uns unterstütz hast, als sie so früh schwanger geworden ist. Weißt Du noch?

 

Miriam: Jaaa. Oh Gott, das ganze Gerede an der Schule. Die haben uns behandelt wie Aussätzige.

 

Lara: He nee, nicht schon wieder die Geschichte, bitte.

 

Piet: Alle Freunde haben uns gesagt: he auf gar keinen Fall. Seid ihr denn des Wahnsinns jetzt schwanger zu werden. So früh `n Baby bekommen. Aber wir? Wir haben’s einfach durchgezogen. Und jetzt?

 

Miriam: Bereuen wir’s keinen einzigen Tag.

 

Lara: Schön, dass ich Euch so glücklich mache.

 

Piet: Aber was ich damit eigentlich sagen will is`, egal wie aussichtslos ne Situation ist, so lange nur ein Mensch an Dich glaubt, dann kannst Du’s schaffen. Wir glauben alle an Dich.

 

Miriam: Ja ich glaub ich muss mal langsam los.

 

Bea: Danke.

 

Miriam: [küsst Lara auf den Schopf]Morgen geht’s dann weiter. Gute Nacht.

 

Lara: Gute Nacht.

[Piet schaut Miriam traurig nach, dann klingelt das Telefon]

Gehst Du?

 

Piet: Lass klingeln.

 

Lara: [geht ans Telefon]Vogel.

 

Stimme: Die Mörderin wird büßen. Und alle die ihr helfen auch.

 

Lara: Wer ist da? [die Stimme hat aufgelegt]

 

Bea: Was ist denn los?

 

Piet: Es rufen den ganzen Tag irgendwelche Spinner hier an.

 

Lara: Das klang aber total krass.

 

Piet: Dann darfst Du’s halt nicht ernst nehmen.

 

Bea: Geht das schon länger so?

 

Piet: Den ganzen Abend. Aber die können uns mal. Wir gehen jetzt einfach nicht mehr ran.

 

Bea: Oh Gott, es tut mir so leid.

 

Piet: Ich find heraus wer das war und der kann was erleben. Okay?

 

[Sebastians Wohnung]

 

[Michael recherchiert das Verschwinden von Franziska Lohmann]

 

[Villa Bergmann]

 

Caro: [am Telefon]Nein wirklich? Oh Gott. Ich hab doch direkt gemeint, der soll irgendwie…

[Ben kommt stinksauer und ziemlich ungehalten zu Caro, er hat den Flyer in der Hand]

[am Telefon]Du, lass uns den Rest doch lieber später auf meiner Party bequatschen. Ja nee, morgen. Bei Bergmanns, genau. Bye. [legt auf]

Ist irgendwas?

 

Ben: Stimmt es, dass Du hinter dem Mobbing gegen… Frau Vogel steckst?

 

Caro: Ich? Tz, wie kommst Du denn darauf?

 

Ben: Weil Du das hier an der Schule verteilst.

 

Caro: [hebt den Flyer auf]Das ist kein Mobbing. Sondern die Wahrheit, leider.

 

Ben: Hör endlich auf alle gegen Bea aufzuhetzen.

 

Caro: Wer behauptet denn sowas? Ich kapier das nich`. Du hast heute noch nicht einmal nach unserem Baby gefragt. Dich interessieren nur noch die Probleme von Deiner Frau Vogel.

 

Ben: Es tut mir leid. So war das nicht gemeint.

 

Caro: Und außerdem könntest Du mir auch bei der Party helfen. Ich mein die organisiert sich ja nicht von selber.

 

Ben: Ich hab schon gesagt, dass ich keine Party will, oder?

 

Caro: Und? Karneval gibt es doch immer eine Party.

 

Ben: Vergiss es! Nicht nach alle dem, was passiert ist.

 

[Wohnung Sebastian und Michael] 

 

Michael: Na wenn das nicht unsere neue Mitbewohnerin ist.

 

Miriam: Hat's Sebastian dir schon erzählt, ja?

 

Michael: Ja klar, er musste mich ja schließlich um Erlaubnis fragen.

 

Miriam: Und? Hast du sie ihm gegeben?

 

Michael: Na ja, ich wollt's ihm erst ausreden. Dann hat er mir aber versprochen, dass du ab jetzt das Putzen übernimmst und da war ich einverstanden.Nein, das hat er nicht gesagt. Ich eh, ich freue mich für euch Beide. Ja herzlich willkommen in der WG.

 

Miriam: Danke. Sebastian hat mich schon gewarnt vor deinen Sprüchen. Ist er noch im Chulos?

 

Michael: Der wollte später kommen, ja. Deswegen darf ich dir jetzt beim Hochtragen helfen.

 

Miriam: Ach so, ist aber eigentlich nur der eine Karton.

 

Michael: Ist aber nur der eine?

 

Miriam: [zustimmendes] Mmmh

 

Michael: Du gefällst mir.

 

[Beide lachen] 

 

Michael: Ja. Ehem....

 

[Miriam schaut auf Michaels Schreibtisch]

 

Miriam: Das Thema verfolgt wohl gerade jeden. Wo hast du denn die ganzen Zeitungen her?

 

Michael: Ich versuche Bea ein bisschen zu helfen.

 

Miriam: Und? Was denkst du denn? Wer könnte denn so was getan haben?

 

Michael: Ich hab' keine Ahnung. Und das Problem ist, ich komme hier einfach nicht weiter. Es gibt nirgendwo Hinweise, die sie entlasten könnten.

 

Miriam: Was ist denn mit den Postkarten? Nach Franziskas Verschwinden sind immer wieder Karten aus äh Australien angekommen. Angeblich von ihr und Jens.

 

Michael: Jens? Jens ist dieser Typ, mit dem sie nach Australien durchgebrannt ist?

 

Miriam: Na, das dachten alle. Aber jetzt wo Franziskas Leiche gefunden worden ist, ist natürlich klar, dass sie da nie war.

 

Michael: Es sieht nicht gut aus für Bea.

 

Miriam: Immerhin haben wir noch die Aussage von Frau Krawczyk. Sie hat gesehen, dass Franziska nichts passiert ist.

 

Michael: Mal angenommen, Frau Krawczyk würde ihre Aussage zurück nehmen...

 

Miriam: Warum sollte sie das denn tun?

 

Michael: Na ja, wir haben nur die eine Aussage und ohne die würde Bea unter Mordverdacht stehen.

 

Miriam: Schon, aber wenn ein Mensch vertrauenswürdig ist, dann jawohl Frau Krawczyk.

 

Michael: ...ja.

 

[Wechsel zwischen Bens und Beas Zimmer]

Ben ruft Bea an, aber die zieht genervt den Telefonstecker raus (Frage: Warum um alles in der Welt ruft er eigentlich nicht auf Handy an, wie sonst ständig?)

 

[Wohnung von Sebastian und Michael]

 

Miriam: Ich weiß nicht wie lange es her ist, dass ich das letzte Mal Pizza bestellt hab'.

 

Michael: Gewöhn' dich lieber dran wenn du länger bei uns bleiben willst.

 

Miriam: [mit vollem Mund]Na nur gut, dass ihr eine neue Mitbewohnerin bekommen habt. Dann kommt auch wieder etwas Gesundes auf den Speiseplan.

 

Michael: Ich freu' mich.

 

[Ben's Zimmer]

 

Ben: [spricht auf Beas Anrufbeantworter] Hey, äh! Ich bin's Ben. Du schläfst bestimmt schon. Ich, ich hab' das heute in der Schule mitbekommen. Das sind verdammte Schweine. Aber jetzt lass' dich bloß nicht von denen fertig machen. Ich weiß, dass du unschuldig bist. Bea, wenn du irgendwas brauchst, du kannst mich jederzeit anrufen. Jederzeit. Ähm..... ciao.

 

[Bea's Zimmer]

 

[Bea bekommt eine SMS von Unbekannt mit dem Inhalt: 'Verschwinde von der Schule]

 

[Wohnung Sebastian und Michael]

 

Miriam: Bea war so süß damals.

 

Michael: Ah, sie ist eigentlich immer noch süß (hihi, aber auch nur eigentlich ^^). Versteh' gar nicht, warum jetzt alle gegen sie sind.

 

Miriam: Sie hat mir heut' erzählt, was heute in der Schule los war. Echt schlimm.

 

Michael: Ja.

 

Miriam: Sag mal, könntest du nicht mit Frau Krawczyk reden? Sie kennt doch die ganze Wahrheit. Und sie setzt sich doch bestimmt für Bea ein, oder?

 

[Flashback Michael]

Gabriele: All die Jahre habe ich versucht mir einzureden, dass Franziska noch lebt. Wegen meiner Lüge ist nie nach einer Leiche gesucht worden.

[Flashback Ende]

 

Michael: Äh…wie war das denn bei dir damals? Hast du jemals an Beas Unschuld gezweifelt? Ich mein, du wirst dir ja auch deine Gedanken gemacht haben.

 

Miriam: Ja, natürlich denkt man mal, was wäre wenn? Aber das würde ich doch bei jedem tun.

 

Michael: Schon klar.

 

Miriam: Jedenfalls, diese Franziska, das war ein fieses dreckiges Miststück. Ja, sorry. Ich weiß, man soll nicht schlecht über Tote reden, aber bei der…? Bea war total verliebt in Jens und Franziska hat nur was mit ihm angefangen, um Bea eins auszuwischen. Ich weiß überhaupt nicht wie ich an ihrer Stelle reagiert hätte. Wenn sich damals so ’n Flittchen an Piet rangemacht hätte, dann weiß ich nicht, zu was ich alles in der Lage gewe… Also…ich meine, natürlich würde ich nicht irgendwen umbringen. Aber Bea schon gar nicht.

 

[Vor Beas Apartment]

 

Jugendlicher: Da wohnt sie!

[Eine Gruppe Teenager verteilt Müll in Beas „Vorgarten“. Bea hört den Lärm draußen.]

 

[Wohnung der Heisigs]

 

Michael: Hey! Ich hab keine Ahnung, wo Sebastian so lange bleibt.

 

Miriam: Ja, sein Pech! Also ich bin todmüde. Ich muss mal langsam ins Bett.

 

Michael: Ähm, Handtücher findest du im Badezimmerschrank.

 

Miriam: Ah, danke, war schon ein paar Mal hier.

 

Michael: Jetzt weiß ich auch, warum wir drei Zahnbürsten hier haben.

 

Miriam: Was’n mit dir? Bist du nicht müde?

 

Michael: Doch. Todmüde. Aber die Sache mit Bea lässt mir keine Ruhe.

 

Miriam: Mach nicht mehr zu lang. Gute Nacht.

 

Michael: Nacht.

 

[Flashback Michael]

Gabriele: Ich habe Franziska Lohmann an jenem Tag nicht mehr lebend gesehen. Ich habe eine Falschaussage gemacht.

[Flashback Ende]

 

[Beas Apartment]

[Bea hört weiter zu während die Teenager ihren „Vorgarten“ verwüsten. Sie geht ans Fenster und erschrickt als eine Farbbombe daran zerplatzt.]

 

 

[Wohnung der Heisigs]

[Jemand klingelt Sturm. Michael schläft im Wohnzimmer über dem Tisch.]

 

Michael: Hm… [guckt auf die Uhr]Ah, Scheiße… [geht zur Tür, öffnet sie und Bea steht vor ihm.]

 

Bea: Kann ich?

 

Michael: Ja ja, klar, komm rein. Was ist denn passiert?

 

Bea: Ich bekomme die ganze Zeit Drohanrufe. Die ganze Nacht ist jemand ums Haus geschlichen. Sie…sie haben mit Farbbomben geschmissen. Ich wusste nicht mal, ob ich da raus komme.

 

Michael: Jetzt beruhig dich erstmal, okay. Hier…hier kann dir nichts passieren.

 

Bea: Ah, Gott…ich bin so froh, dass du da bist. Du bist der einzige, der mir noch glaubt.

 

Michael: Ich weiß.

 

[Bergmann Villa]

 

Caro: [am Handy] Ja, Nachmittag passt super! Und vom Stil dann so wie auf deinem Mix. Ja, natürlich die üblichen Karnevalskracher. Cool! Also bis dann. [legt auf] Was ist?

 

Jenny: Das kannst du jetzt nicht bringen.

 

Caro: Und wieso nicht? An Karneval spielt man doch Schlager.

 

Jenny: Du hast doch gehört, dass Ben keine Party will. Ich übrigens auch nicht. Und Herr Bergmann sicherlich auch nicht. Also keiner, der hier wohnt.

 

Caro: Weil die Vogel ja ach so arm dran ist… Das ist aber nicht mein Problem. Wegen der blas‘ ich bestimmt nicht meine Party ab.

 

Jenny: Hey, ich war dabei als diese Leiche gefunden wurde. Ich hab kein Bock auf ein Haus voller verkleideter Idioten.


Caro: Du bist neu in Köln, darum nochmal ganz langsam zum mitmeißeln: Karneval ist in Köln Ausnahmezustand. Da feiert wirklich jeder. Naja, außer natürlich man ist tot.

Jenny: So viel zum Thema abartig.
[Jenny will das Esszimmer verlassen]

Caro: Sag mal als was soll ich gehen? Als Goldmarie oder Pechmarie?

Jenny: Phh. [Jenny geht]

Caro: Tz, es reißt sie wohl beides nicht vom Hocker.

[Sebastians Wohnung]

Michael: Ich hab noch Kaffee da.

Bea: Danke. Beruhigungstee würde mir jetzt eh nichts bringen. Du konntest aber auch nicht schlafen letzte Nacht, was?

Michael: Ähm, ich hab noch nen bisschen recherchiert. [Michael geht zu dem Stapel Zeitungen]

Bea: Was hast du denn recherchiert?

Michael: Ähm...

[Bea sieht die Zeitungen]

Bea: Was soll das?

Michael: Was soll was?

Bea: Ich dachte, du glaubst mir.

Michael: Das tue ich auch.

Bea: Und warum schnüffelst du dann in meiner Vergangenheit?

Michael: Bea, ich schnüffel nicht in deiner Vergangenheit..ich..ich will dir helfen.

Bea: Warum fragst du mich nicht was damals passiert ist?

Michael: Naja, nach .. nach so langer Zeit können Erinnerungen auch täuschen. Und es gibt da .. wie soll ich sagen?.. es gibt da gewisse Widersprüche.

Bea: Was? Was denn für Widersprüche?

Michael: Gestern .. gestern hat mir Frau Krawcyk gesagt, dass sie nichts gesehen hat.

Bea: Wie sie hat nichts gesehen?

Michael: Ihre Behauptung, dass sie...dass sie Franziska nach eurem Streit noch .. noch hat weggehen sehen, die war gelogen.

Bea: Aber ... warum sollte sie sowas tun?

Michael: Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich um dich zu schützen.

Bea: Aber ich bin unschuldig.

[Michael stimmt räuspernd zu]

Bea: Verstehe!

[Vor dem Haus der Vogels]
[Ben will Bea besuchen, klingelt, niemand öffnet. Er klopft an der Fensterscheibe.]

Ben: Bea? Ich bin´s. Ben.

[Piet öffnet die Tür und greift sich Ben]

Piet: So, der Spaß ist vorbei.

Ben: Man. Finger weg. Ich hab nichts gemacht.

Piet: Das kannst du der Polizei erzählen.

[Sebastians Wohnung]

Bea: Ich dachte wirklich, dass du mir glaubst.

Michael: Das verstehst du jetzt völlig falsch.

Bea: Was gibt’s denn da bitte falsch zu verstehen? Frau Krawcyk lügt und du? Du wühlst in meiner Vergangenheit rum.

Michael: Nein. Ich .. ich will dir helfen.

Bea: Ich brauch keine Hilfe. Ich bin unschuldig. Alles was ich will ist Vertrauen.

Michael: Ja Bea, aber alles was die Polizei will, sind Beweise.

Bea: Aber die gibt es nun mal nicht. Ich hab nur Frau Krawcyks Aussage.

Michael: Deswegen bin ich ja nochmal alles durchgegangen: Warum wurde Franziska ermordet? Gab es außer dir noch jemanden, der einen Grund hatte sie zu töten.

Bea: Außer mir?

Michael: Ja, immerhin hat sie dir deinen Freund ausgespannt, deswegen habt ihr euch doch damals gestritten.

Bea: Du traust mir das wirklich zu!

Michael: Darum geht’s jetzt nicht.

Bea: Genau darum geht es!

Michael: Bea, es muss einen anderen Verdächtigen geben, sonst kommst du aus der Sache nicht raus.

Bea: Es geht auch anders. [Bea nimmt ihr Handy zur Hand]

Michael: Wie denn?

Bea: Ich werde allen beweisen, dass ich ein reines Gewissen habe. Ich ruf jetzt die Polizei an.

Michael: Warum? Was soll das bringen?

Bea: Damit die alle Fakten haben. Ich brauch kein gefälschtes Alibi. [Bea ruft die Polizei an]

Michael: Bea, tu das nicht.

Bea: Hallo? Hier ist Bea Vogel. Es geht um den Mord an der Pestalozzi-Gesamtschule. Ich möchte eine Aussage machen.