Episode 111

[Das letzte Mal bei Hand aufs Herz]

Jenny: Moment mal, Du warst das. Du hast Sie in den Spind gesteckt.

Ben: Sag, dass das nicht wahr ist.

Caro: Wow, was soll das denn?

Ben: Das frag ich dich. Hast Du sie noch alle Lara in den Spind zu sperren? Pass mal auf, so funktioniert das nicht zwischen uns beiden. Das war der Grund, warum ich mich damals getrennt habe.

Caro: Du bist genau wie Dein Vater. Gut, dann trenn wir uns eben. Dann lass ich das Kind abtreiben. Das ist doch genau das, was Du die ganze Zeit schon wolltest.

 

[Intro]

 

[Schultoilette]

 

Ben: Das meinst du nicht ernst?

 

Caro: Bevor es einen Vater hat, der es gar nicht will.

 

Ben: Darum geht es Dir doch gar nicht. Es geht um gesunden Menschenverstand. Das was Du mit Lara gemacht hast, ist Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Und anstatt dich dafür zu entschuldigen, fängst Du an mir zu drohen. Das ist krank. Ich lass mich nicht von Dir erpressen.

 

Caro: Das hab ich so auch nicht gemeint. Ich könnte das Kind niemals abtreiben. Ich hab nur solchen Schiss Dich zu verlieren.

 

Ben: Wenn Du so weiter machst, dann wird genau das passieren. [Ben verlässt die Schultoilette]

 

[Bea´s Schlafzimmer]

[Postkarte von Jens: „Liebe Bea, zur Weihnachtszeitwird man immer an die Menschen erinnert, die einen wirklich wichtig im Leben waren. Ich habe Dich nie vergessen. Dein Jens“]

 

Bea: [Packt die Postkarte wieder weg] Ach…

 

Piet: Hey…

 

Bea: Hey…

 

Piet: Sag, Du hast immer noch Jens´ Weihnachtskarte?

 

Bea: Ich bin alles noch mal durchgegangen. Er hat die Karte von Frankfurt aus geschickt… und seitdem ist er wie vom Erdboden verschluckt. Warum? Warum versteckt er sich? Vor was hat er angst?

 

Piet: Du weißt ganz genau was ich denke. Er weiß, wer Franziska umgebracht hat. Wenn er es nicht selbst war.

 

Bea: Er war es nicht.

 

Piet: Vielleicht hat ja Franziska´s Geist es Ihm befohlen.

 

Bea: Piet, ich versteh nicht, dass Du sie immer noch hassen kannst.

 

Piet: Äh, weil Du unter Mordverdacht stehst, wegen Ihr. Zum zweiten Mal.

 

Bea: Eben nicht. Wir haben Ihr die ganze Zeit Unrecht getan. Wir dachten Franziska ist mit Jens weg, während ich verhört wurde. Aber so war es nicht. Sie hat wirklich gelitten… und ich würde mich so gern bei Ihr entschuldigen. Mich von Ihr verabschieden.

 

Piet: Naja, also Ihre Beerdigung ist morgen. [Piet zeigt Bea die Todesanzeige in der Zeitung]

 

[Lehrerzimmer]

 

Julian: Ich hoffe, dass ich dem Vertrauen, dass der Schulrat in mich setzt, gerecht werde.

 

Schulrat: Auf Wiedersehen. [Er will das Lehrerzimmer verlassen, doch Michael hält Ihn fest]

 

Michael: Wendland, was soll das? Sie haben mich regelrecht dazu genötigt, dieses Posten zu übernehmen und jetzt überlassen Sie ihn Herr Götting?

 

Alexandra: Herzlichen Glückwunsch.

 

Schulrat: Es gab da Komplikationen.

 

Michael: Was denn für Komplikationen?

 

Schulrat: Ich hatte keine andere Wahl.

 

Michael: Was soll das heißen, Sie hatten keine andere Wahl?

 

Schulrat: Herrgott nochmal. Ich bin Ihnen keine Rechenschaft schuldig. Ich habe entschieden und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. [Der Schulrat geht aus dem Lehrerzimmer]

 

Julian: Ja, ich weiß, dass wir viel zu tun haben, aber ich glaube, gemeinsam werden wir einiges auf die Beine stellen.

 

Michael: Ja, herzlichen Glückwunsch Herr Götting. [Michael gibt Julian die Hand]

 

Julian: Danke Herr Heisig, danke schön.

 

Michael: Nachdem Sie so lange und beharrlich auf diesen Posten hingearbeitet haben, haben Sie ihnen, wie ich finde, auch redlich verdient. [Michael flüstert zu Julian] Was mussten Sie tun, um Wendland zu überreden? Haben Sie ihn bestochen oder erpresst?

 

Julian: Ha… Manchmal reicht schon ein wenig können, gepaart mit einem seriösen Auftreten natürlich.

 

Michael: Natürlich. Seriösität ist Ihre große Stärke.

 

Julian: Sie sagen es.

[Flashback

Julian: Die Frage ist nur ob SIE noch für das Amt des Schulrats qualifiziert sind. Sie haben das Alkoholproblem der Direktorin vor dem Schulamt verheimlicht. Aus alter Freundschaft. Das versteh ich natürlich aber…was wird das Schulamt dazu sagen wenn es rauskommt? Vielleicht hätte man den Selbstmordversuch von Frau Krawzyck verhindern können wenn man sich rechtzeitig um sie gekümmert hätte. Sie machen mich zum Direktor der Pestalozzischule oder ich sorge dafür, dass Sie die längste Zeit Schulrat gewesen sind

Flashback Ende]

Nehmen Sie’s nicht zu schwer.

 

[Schulflur]

 

Luzi: Planst Du ne Expedition zum Südpol oder…was?

 

Emma: Wenn Du wüsstest wie arschkalt es abends ist wenn ich die Zeitungen austrage.

 

Timo: Naja pfff wenigstens verdienst Du Kohle.

 

Emma: Ja stimmt. Dann kann ich mir ja in 5 Jahren `n neues Fahrrad leisten. Wenn Jenny mich nicht aus dem Kellnerjob gemobbt hätte dann würde ich jetzt das Doppelte verdienen.

 

Luzi: Man, Frau Vogel landet vielleicht im Knast, die S.T. AG löst sich auf und Du redest über Dein beklopptes Fahrrad? Man scheiße wir brauchen `n Proberaum.

 

Hotte: Soooo, viermal gute Laune [und stellt Kaffee auf den Rundtisch. Beim verteilen wirft er einen um der auf Emmas Schal landet]

 

Emma: Ohh scheiße!

 

Hotte: Sorry.

 

Emma: Oh man warum muss Dir immer sowas passieren?

 

Timo: Emma ist doch nur Kaffee.

 

Emma: Ja okay ich hab’s gecheckt, dass äh meine Probleme neben der S.T. AG und Frau Vogel gar nichts sind. [Emma rauscht mit einem lauten Ahhhhhh davon]

 

Luzi: Äh sie meint das nicht so, glaub ich.

 

Hotte: Ist schon ok, das ist der Druck.

 

Timo: Druck?

 

Hotte: Wir mussten die ganze Zeit die Lästereien ertragen, irgendwie die nächste Versetzung schaffen…und wahrscheinlich landet unsre beste Lehrerin im Knast. Solange wir singen konnten hatten wir `n Ventil. Jetzt haben wir kein Platz mehr zum Singen, ergo: kein Ventil. Also schreien wir uns gegenseitig an.

 

Timo: Wow ich wusste gar nicht dass Du so viel Tiefgang hast.

 

Luzi: Scheiße wir brauchen `n Proberaum.[Luzi scheint ne Lösung in Sicht und hechtet davon]

 

[Sekretariat]

 

Ingrid: Ach ah ja meine Gratulation Herr Götting.

 

Julian: Danke Frau Jäger, danke. Ich weiß dass Ihre guten Wünsche von Herzen kommen. Haben Sie mein Begrüßungsmemo an die Lehrer und an alle Schüler verteilt?

 

Ingrid: Selbstverständlich, ich erledige meine Arbeit immer korrekt.

 

Julian: Na, als ob ich daran je gezweifelt hätte. [Ingrid lächelt etwas unbeholfen, Alexandra geht an den beiden vorbei in Julians Büro]Bringen Sie uns bitte eine Flasche Champagner.

 

Ingrid: Ich glaube nicht dass das in meinen Aufgabebereich fällt.

 

Julian: Ich bin mir sicher dass Sie Frau Krawzyck diesbezüglich immer bestens versorgt haben. Und abgesehen davon…gehört JEDER meiner Aufträge in Ihren Aufgabenbereich. Mh?

 

[Julians Büro]

 

Julian: Wie lange haben wir auf diesen Tag hingearbeitet. [Julian bemerkt nicht wirklich wie abwesend Alexandra wirkt]Den chaotischen Führungsstil von Frau Krawzyck hab ich ertragen, den zusammengewürfelten Haufen von Schülern ohne jegliche Struktur. Aber das ist jetzt vorbei, denn jetzt bin ich Direktor. Wir werden ein…Einstufungsprogramm erstellen. Nur die begabtesten besuchen unsre Schule. Bis wir eine Elite ausbilden die nach ihrem Abschluss die besten Universitäten besucht. Du hättest Heisig hören sollen, wie der gekocht hat. Wusstest Du dass er Ambitionen auf den Direktorenposten hatte? Ich Idiot…morgen ist die Beerdigung.

 

Alexandra: Ich hab Angst.

 

Julian: Ich bin bei Dir.

 

Alexandra: Du hast doch bestimmt so viel zu tun. Außerdem wird Bob da sein.

 

Julian: Und ich setz' mich ganz brav ganz weit weg von dir. Aber du sollst wissen, dass ich immer in deiner Nähe bin, wenn du mich brauchst.

 

[Pestalozzi – Aufenthaltsbereich] 

 

Hotte: [liest Göttings Memo laut vor] 'Wehrte Schülerschaft! Hiermit teile ich Ihnen mit, dass ich den Posten des Schuldirektors an der Pestalozzi-Gesamtschule übernommen habe. Ich verspreche Ihnen, dass ich alles dafür tun werde dem mir vom Schulrat entgegengebrachtem Vertrauen gerecht zu werden. Einige Veränderungen werden auf Sie zukommen. Aber ich versichere Ihnen, dass Sie in Zukunft Stolz sein werden an einer Schule wie dieser ausgebildet zu werden. Mit besten Grüßen Ihr Direktor J. Götting' … Okay, das war's für mich.

 

Emma: Wie das war's für dich?

 

Hotte: Ja, du glaubst doch wohl nicht, dass wie jemanden für mich ein Platz an Göttings Elite-Schule ist?

 

Luzi: Man, jetzt spinn' doch nicht 'rum. Wenn jemand Elite ist, dann du. Ich hab' ja eher Angst, dass bald nur noch 'Hottes' hier rumlaufen.

 

Hotte: Nicht witzig.

 

Emma: Irgendwie hast du Recht. Was Götting vor hat ist der Horror.

 

Luzi: Also, ich weiß nicht. Darf er das überhaupt? So eine ganze Schule umkrempeln?

 

Hotte: Das wird ein schleichender Prozess sein...

 

Timo: Boah Leute, jetzt hört doch mal auf euch so verrückt zu machen. Ich mein, Götting hat vielleicht ein paar Veränderungen vor, ja, aber das heißt noch lange nicht, dass er uns rausschmeißen oder umkrempeln kann.

 

Hotte: Dann wird er dafür Sorgen, dass alle freiwillig gehen die nicht der Norm entsprechen.

 

[Ben betritt die Szene und spricht Laura an, die in ein paar Meter Entfernung von den anderen an der Säule lehnt] 

 

Ben: Hey, ich hab' dich schon überall gesucht. Alles klar?

 

Laura: Die Aktion deiner Freundin war wohl erst der Anfang. Wenn Götting hier Direktor wird, dann gibt's wohl für jede Mobbing-Aktion noch Fleißpunkte.

 

Ben [zerknüddelt das Memo und wirft es hinter sich]: Was Caro da abgezogen hat, das geht gar nicht. Das tut mir Leid

 

Laura: Ich hab' die Aktion eh schon fast wieder vergessen.

 

Ben: Du darfst dir das nicht gefallen lassen.

 

Laura: Was soll ich denn machen?

 

Ben: Pass auf, wenn Caro und ihr Clan nochmal so 'ne Aktion starten, dann rufst du mich einfach an.

 

Laura: Du willst mich gegen deine schwangere Freundin beschützen!?

 

Ben: Wenn's sein muss, klar. Außerdem ist sie dann nicht mehr meine Freundin.

 

Laura: Vielen Dank!

 

[Beas Zimmer/ Aula]

[Bea sucht im Internet nach Jens Mirbach. Bis ihr Handy klingelt und sie ran geht]

 

Bea: Hallo Michael!

[wechselnder Schnitt zu Michael in der leeren Aula und Bea in ihrem Zimmer]

Michael: Hey, alles klar bei dir?

 

Bea: Ja. Bei dir?

 

Michael: Geht so. Götting ist Rektor geworden.

 

Bea: Ja, aber das war doch klar. Er war Konrektor.

 

Michael: So klar war das eigentlich gar nicht. Ursprünglich sollte ich den Posten bekommen.

 

Bea: Was, du? Wirklich?

 

Michael: Wundert dich das?

 

Bea: Äh, nein! Eh, natürlich nicht. Mich wundert es nur, dass du nichts gesagt hast. Warum?

 

Michael: Weil du gerade genug andere Sorgen hast.

 

Bea: Ja, aber trotzdem möchte ich doch wissen was los ist.

 

Michael: Okay. Wendtland hat mich bekniet den Job zu übernehmen, damit Götting ihn nicht kriegt. Und was passiert? Götting kriegt ihn doch! Weißt du, was das bedeutet?

 

Bea: [schaut etwas abgelenkt auf ihren Laptop-Monitor] Klar weiß ich, was das bedeutet.

 

Michael: Mehr hast du dazu jetzt nicht zu sagen?

 

Bea: Was soll ich denn dazu sagen? Ich hab' grade so viele andere Sachen im Kopf.

 

Michael: Ja, sag' ich doch!

 

Bea: Er wird die AG auflösen.

 

Michael: Ich glaube, das ist gerade unser geringstes Problem.

 

Bea: Das seh' ich anders.

 

Michael: Bea! Götting wird den ganzen Laden umkrempeln. Kapierst du das nicht? Wenn ich hier Direktor geworden wäre, dann hätte hier alles beim Alten bleiben können.

 

Bea: Arh! Franziska wird morgen beerdigt, die ganze Schule glaubt, dass ich 'was damit zu tun habe und ich kann Jens nicht finden. Der einzige Mensch, der evtl. beweisen könnte, dass ich unschuldig bin. Also entschuldige, dass ich deinen plötzlichen Ehrgeiz die Schule zu leiten nicht 100%ig teilen kann.

 

Michael: Ja. Vielleicht ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt um darüber zu reden.

 

Bea: Ja, vielleicht. Bis dann.

 

Michael: Gut, bis dann.

 

[Bea legt auf und seufzt. Etwas später in Beas Zimmer. Sie sitzt am Schreibtisch, die Tür klingelt]

 

Bea: Ben!

 

Ben: Ist es besser als das, was du erwartet hast?

 

Bea: Was machst du denn hier?

 

Ben: Dich entführen.

 

Bea: [ironisch] Oh ja, das ist 'ne super Idee! Ich sehe schon die Schlagzeile: Lehrerin unter Mordverdacht verbringt ihre Freizeit mit ihrem Schüler.

 

Ben: Also streng genommen bin ich gerade gar nicht dein Schüler.

 

Bea: Ich möchte dieses Gespräch jetzt nicht vertiefen.

 

Ben: Es geht dir ziemlich scheiße, oder?

 

Bea: Tja. Ich such auf irgendwelchen Postkarten nach Hinweisen von Jens und eigentlich müsste ich dazu nach Australien. Aber ich kann hier nicht weg, weil ich unter Mordverdacht stehe und das Land nicht verlassen darf. Gib dir keine Mühe. Piet und ich, wir haben die schon zig Mal durchgesehen. Ach, ich muss irgendwas machen, sonst werd ich wahnsinnig. Ich…ich denk die ganze Zeit an Franziska, an Gitterstäbe, an die aufgelöste AG…

 

Ben: Also hast du nichts zu verlieren, wenn du mit mir mitkommst.

 

Bea: Ben.

 

Ben: Der Ausflug hat nichts mit uns oder unserer Geschichte zu tun. Es wird dir gefallen. Vertrau mir!

 

[Lehrerzimmer Pestalozzi]

 

Ingrid: Ich denke, weiße Lilien würden gut passen. Was meinen Sie?

 

Julian: Nehmen Sie Rosen, rote Rosen.

 

Ingrid: Kannten Sie denn die Schwester von Frau Lohmann?

 

Julian: Ich finde, eine Beerdigung ist vor allem für die Hinterbliebenen. Frau Lohmann braucht morgen unseren Beistand, weshalb ich alle Kollegen dazu auffordern möchte bei der Beerdigung zu erscheinen.

 

Ingrid: Und zufällig wissen Sie, dass rote Rosen die Lieblingsblumen von Frau Lohmann sind?

 

Julian: Rein zufällig. Das sind ähm Einstufungstests für jede Jahrgangsstufe. Ich brauche eine Kopie für jeden Schüler.

 

Ingrid: Einstufungstests?

 

Julian: Ja, ich möchte mir einen Überblick über den Leistungsstand unserer Schüler verschaffen.

 

Ingrid: Ich dachte immer, dass die Benotung der Klassenarbeiten darüber Aufschluss gibt.

 

Julian: Äh, Frau Jäger, ich bin mir nicht sicher, ob Sie Ihren und meinen Aufgabenbereich richtig einschätzen.

 

Ingrid: Herr Götting, äh…

 

Julian: Was?

 

Ingrid: Das hat Herr Heisig für Sie abgegeben.

 

Julian: Er soll sofort zu mir kommen.

 

Ingrid: Ich bin mir nicht sicher, ob Sie meinen Aufgabenbereich richtig einschätzen.

 

Julian: Wenn Sie so weiter machen, Frau Jäger, dann haben Sie bald gar keinen Aufgabenbereich mehr an meiner Schule und jetzt schaffen Sie mir Herrn Heisig hierher!

 

[Bergmann Villa]

[Die STAG singt „Ain’t no mountain high enough“]

 

Ben: Ich hab dir doch gesagt, du sollst mir vertrauen.

 

Bea: Das ist ja meine AG.

 

[Göttings Büro Pestalozzi]

 

Julian: Was soll das?

 

Michael: Ich bin davon ausgegangen, dass Sie lesen können. Mein Fehler. Hier drin steht, dass ich ab jetzt die ST-AG übernehme. Da Frau Vogel kurzfristig beurlaubt wurde, haben Sie die AG vorübergehend gestrichen. Unter meiner Aufsicht können die Schüler wieder proben.

 

Julian: Ich gehe nicht davon aus, dass Frau Vogels Abwesenheit kurzfristig ist. Abgesehen davon sind Sie völlig unmusikalisch.

 

Michael: Die Schüler sind mittlerweile selbstständig genug, um sich allein auf den Auftritt bei Sister Act vorzubereiten. Und wie lange Frau Vogel vom Unterricht ausgeschlossen bleibt, das entscheiden nicht Sie.

 

Julian: Aber ich entscheide darüber, welcher Lehrer welcher Aufgabe nachgeht. Und deshalb ...
[Julian zerreißt den Antrag von Michael]... ist Ihr Vorschlag abgelehnt. Ich möchte, dass Sie sich voll und ganz auf Ihre aktuellen Aufgaben konzentrieren.


Michael: Seh‘n Sie Herr Götting, eine meiner aktuellen Aufgaben besteht genau darin Kollegen die ausfallen zu vertreten.


Julian: Sie stellen meine Autorität und Entscheidungsgewalt in Frage.

Michael: Ich stelle noch ganz andere Dinge in Frage, z. B. ob Sie auf rechtmäßige Art und Weise an Ihren neuen Posten gekommen sind.

Julian: Wenn´s Ihnen nicht passt, dann lassen Sie sich versetzen.

Michael: Gegenvorschlag: Sie gehen und ich bleibe!

Julian: Sie liefern mir einen wunderbaren Grund für eine Versetzung.

Michael: Zu Ihrem Unglück leide ich weder unter einem Alkoholproblem noch stehe ich unter Mordverdacht. Es bedarf also einiger Fantasie um unseren Schulrat von meiner Versetzung zu überzeugen. Ganz im Gegensatz zu Ihrer Position, lieber Herr Götting. Ich bin mir sicher, dass unser Dr. Wendlandt schon sehr bald begreifen wird, was für ein Fehler er da begangen hat.

Julian: Ihre rhetorischen Fähigkeiten sind beachtlich. War´s das? [Julian steht auf]

Michael: Das war´s! Für´s Erste!

 

[Bergmann Villa]
[Die STAG probt „Ain´t no mountain high enough“.
Beifall von Bea und Ben]

Luzi: [Luzi läuft zu Bea und umarmt diese] Wir vermissen Sie so! [Alle STAG Mitglieder umarmen nach und nach Bea]

Bea: Ich vermiss Euch auch so. Und ich bin so stolz auf Euch. Ihr müsst mir versprechen, dass Ihr weitermacht, vor allem für das Vorsingen bei Sister Act. Auch ohne mich.

Emma: Aber Sie kommen wieder?

Bea: Das hoffe ich.

Timo: Und dann machen wir den ersten Platz. Mit Ihnen.

Hotte: Wir müssen los.

Bea: Macht´s gut. [Die STAG Mitglieder verlassen die Bergmann Villa]Ähm ... rufst du mir n´ Taxi?

Ben: Klar.

[Kirche]
[Die Vorbereitungen für die Beerdigungszeremonie von Franziska werden getroffen. Alexandra betritt die Kirche und betrachtet trauernd die Blumenkränze sowie das Bild ihrer verstorbenen Schwester]

[Bergmann Villa]

Ben: Öhm, das Taxi kommt.

Bea: Seit Tagen fühle ich endlich wieder so was wie Hoffnung. Das bedeutet mir wirklich viel.

Ben: Ich weiß, dass das alles gut ausgehen wird und vor allem weiß ich, dass du unschuldig bist. Ich würde alles dafür tun um das zu beweisen. Wenn ich mir vorstelle, dass du ins Gefängnis musst und ich dich nicht mehr sehen kann.

Bea: Ich muss dann los. [Bea geht. Dreht sich aber nochmal um]Wie schaffst du das eigentlich immer?

Ben: Was?

Bea: Immer das Richtige zu tun. [Ben geht auf Bea zu]

Ben: [lacht] Und ich dachte, ich tu immer das Falsche. [Bea lacht]
[Ben und Bea küssen sich. Caro betritt den Raum und beobachtet beide.]